Ich habe dieses Buch unbedingt lesen wollen, und habe es fast in einem Rutsch durchgelesen. Ich konnte mich mit Lina identifizieren. Sie die ihre Träume zuerst vor der Angst, das sie zu verrückt sind, nicht lebt. Sie würde so gerne nur als Schriftstellerin arbeiten und nicht in einem Cafe bedienen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch ihre eigene Geschichte bremst sie.Lina und Joe kennen sich ja seit ihren gemeinsamen Kindergartenzeit. Und sie treffen sich nach einem Vierteljahrhundert, in einer Disco. Die beiden wissen am Anfang nicht, das sie sich kennen. Sie finden es heraus. Und ab da sind sie unzertrennlich, und Lina verliebt sich in in Joe. Sie ist über jeden Moment mit Joe glücklich, während Joe die Beziehung quasi mit angezogener Handbremse lebt. Für ihn ist es keine Beziehung, so wie man eine klassische Beziehung definiert. Lina lebt mit all ihren Sinnen, und Joe kann sich nicht auf diese Ebene einlassen. An Silvester eröffnet er Lina das er wegziehen wird. Und das er diese Art der Beziehung die Lina gerne hätte, nicht führen kann. Die Autorin beschreibt Joes Gefühle, seinen Kampf den er mit sich führt. Durch eine schreckliche Erfahrung die Joe in seiner Jugend erlebt hat, kann er sich nicht fallen lassen. Lina dagegen fällt, sie fällt, wie Ikarus, der der Sonne zu nahe gekommen ist. Joe geht nach Berlin, und sie haben noch Kontakt. Lina leidet, und auch Joe. Das Gefühl der beiden, mit deren Vorgeschichten ist wunderschön beschrieben. Ich habe mit Lina mitgelitten. Lina die sich immer noch Hoffnung gemacht hat, und Joe der nicht in der Lage war sich zu Lina zu bekennen. Joe der Nestflüchter. Nach einer gewissen Zeit, in der Lina ihm immer wieder schreibt, und er ihr nur banale Antworten zurücksendet, schreibt sie ihm, das sie gekündigt hat. Sie hat ihren Cafe Job gekündigt, sie lebt nun ihren Traum, und sie kündigt auch Joe. Joe ist am Boden zerstört. Sein Zwillingsbruder "Mats" der auch in Berlin lebt, führt ein sehr wichtiges Gespräch mit ihm. Joe setzt sich damit auseinander, und gibt sich die Chance die er seit seiner Jugend nicht hatte. Er lernt verzeihen, und er heilt. Das hat es gebraucht. Nun kann er sich auf das Leben einlassen. Und am Ende kann er sich auch auf Lina einlassen. Aber das ist nicht so einfach. Ich fand diese Geschichte wunderschön. Denn wir alle gehen mit unseren eigenen Geschichten in Beziehungen, und manchmal bremsen diese uns auch. Sich mit diesen auseinanderzusetzen ist Arbeit. Aber es gibt einem soviel. Die Autorin bedankt sich zum Schluss noch bei ihren Lesern. Ich möchte mich auf diesem Wege bei Elja Janus bedanken, für diese wunderschöne, tiefsinnige Geschichte. Über die Liebe,die nicht einfach so ist wie in vielen Seifenopern, oder Holywoodfilmen