Hätten wir doch nur mehr von diesen kleine Helden...
Niemand weiß, dass du hier bistEigentlich sollte Lorenzo eine unbeschwerte Kindheit erleben, doch zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges bliebt dies ein eher frommer Wunsch. Damit er halbwegs unbeschadet die Kriegswirren übersteht, schickt ...
Eigentlich sollte Lorenzo eine unbeschwerte Kindheit erleben, doch zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges bliebt dies ein eher frommer Wunsch. Damit er halbwegs unbeschadet die Kriegswirren übersteht, schickt ihn seine Mutter zu seinem Großvater und seiner Tante in die Toskana. Dieser Landstrich scheint noch friedlich zu sein und von den erschütternden Ereignissen weitestgehend verschont.
Lorenzo schließt schnell Freundschaft mit Franco, der ebenso wie er, seine faschistische Begeisterung teilt.
Doch diese Leidenschaft bekommt Risse, als Lorenzo Daniele kennenlernt, einen jüdischen Jungen. Droht bald nicht nur Daniele die Gefahr, die von den Deutschen ausgeht...
Ich lese gerne Debütromane, weil ich mich voller Neugier auf die Geschichten stürze, die noch völlig unverbraucht und noch nicht angepasst wirken. Dieses Buch habe ich empfohlen bekommen und bin dankbar für diesen Rat.
Nicoletta Giampietros Geschichte geht mir unter die Haut, lässt meine Tränen fließen und ich möchte einfach nur, dass dieser ganze Irrsinn, dem sie Leben einhaucht, endlich aufhört und Lorenzo unbedarft seine Kindheit genießen und Kind sein kann.
Lorenzo verdient meinen ganzen Respekt wie er, trotz seines jungen Alters, hier zum Held wird und ich wünsche mir, es gäbe mehr solche kleine Helden in unserem Alltag. Denn leider ist der braune Sumpf immer mehr auf dem Vormarsch und ich frage mich, hat man denn aus der Vergangenheit nichts gelernt ?
Dieses Buch will einfach gelesen werden, es schreit förmlich nach Aufmerksamkeit, weil es mit aller Deutlichkeit aufzeigt, zu was ein Kind fähig sein kann, wenn es nicht mit blindem Fanatismus benebelt wird und tiefe, echte Freundschaft in seinem Herz Einzug hält.
Ich möchte Lorenzo einfach nur zur Seite stehen, wenn er sich für Daniele einsetzt, ihm trotz der kargen Mahlzeiten immer noch von seinen letzten Bissen abgibt und ihm so vor dem Verhungern bewahrt. Seinen Einfallsreichtum, den der kleine Mann dabei an den Tag legt, finde ich bemerkenswert.
Ich möchte Lorenzo die Hand reichen, wenn er mal wieder nicht weiter weiß und Angst haben muss, dass sein Geheimnis entdeckt wird. Dieses Kind verdient meinen ganzen Respekt, meine Anerkennung, meine Liebe. Was dieser Junge selbstlos geleistet hat, ist einfach nicht mit Worten zu beschreiben.
Natürlich gibt es auch andere erwähnenswerte Charaktere, aber dieses Buch steht und fällt nun mal mit dem Jungen. Und so bleiben die andere Figuren für mich zwar wichtig Persönlichkeiten, spielen aber nur (das ist meine persönliche Meinung) eine untergeordnete Rolle. Sie vervollständigen die Handlung, lassen mich manchmal mit Staunen zurück (gerade der deutsche Offizier, der bei der Rettungsaktion Lorenzo hilft...das hätte ich so nicht erwartet) und lassen die Geschichte rund werden.
Ich kann gar nicht anders, mein Herz fliegt Lorenzo einfach nur zu und ich folge dieser Geschichte so gebannt, dass ich nur schwer in die Wirklichkeit zurückfinde. Es sind die vielen wagemutigen Aktionen, die ergreifenden und packenden Szenen, die mich hier immer wieder durchschütteln und zum Taschentuch greifen lassen. Gerade die letzten Seiten haben mir einen dicken Kloß im Hals verursacht und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten - die Autorin lässt uns daran teilhaben, was aus den Beteiligten geworden ist. Emotionaler kann ein Buch nicht enden.
Passend dazu fällt mir ein Lied von Herbert Grönemeyer ein : "Die Welt gehört in Kinderhände".
Ich glaube, Grönemeyer besingt unseren kleinen Lorenzo
Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.