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Veröffentlicht am 11.04.2019

Unterhaltsammer Sommerroman mit inhaltlichen Fehlern

Der Wind nimmt uns mit
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Nachdem ich „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ gelesen habe war ich schon ganz gespannt auf den neuen Sommerroman von Katharina Herzog.
„Der Wind nimmt und mit“ ist auch wieder ...

Nachdem ich „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ gelesen habe war ich schon ganz gespannt auf den neuen Sommerroman von Katharina Herzog.
„Der Wind nimmt und mit“ ist auch wieder ein unterhaltsamer Sommerroman aber er hat mich nicht ganz so überzeugt wie die beiden vorrangegangen Bücher.
Die Geschichte handelt von Maya, einer Reisebloggerin. Sie hat sich ein Ziel gesetzt 52 Länder in 52 Wochen.
Nur an einen Ort möchte sie nicht und zwar nach La Gomera, denn da lebt ihre Mutter die wie Maya durch einen Zufall erfahren hat nicht ihre leibliche Mutter ist.
In Taiwan lernt Maya Tobi kennen, nach einem One-Night-Stand ist sie schwanger.
Für Maya ist klar, sie will das Kind nicht behalten.
Trotzdem möchte sie Tobi erst sagen, dass sie schwanger ist und der hält sich ausgerechnet auf La Gomera auf.
Der Schreibstil von Katharina Herzog ist wie gewohnt sehr flüssig und unkompliziert
Die Beschreibung der Insel und deren Bewohner sind sehr gelungen. Ich habe richtig Lust bekommen auf die Insel zu reisen, besonders das Künstlerdorf El Guro hat mich neugierig gemacht.
Die Kapitel wechseln sich in unregelmäßigen Abständen zwischen Maya und Karoline ab und manchmal ist auch ein Kapitel aus der Vergangenheit von Karoline dazwischen.
So bekommt man immer ein kleines Stück von dem Puzzle und am Ende kennt man kennt man die ganze Geschichte von Karoline und den Grund warum sie Maya die Wahrheit verheimlicht hat.
Leider haben sich einige inhaltliche Fehler eingeschlichen.
So fragt Karoline einmal als sie von der Uni kommt nach ihrer Mutter und die Haushälterin sagt, sie sei die Schwester von der Schule abholen einige Seiten weiter sagt Karoline sie habe noch nicht einmal jüngere Geschwister.
Auch um das Geburtsjahr von Maya gibt es verschiedene Angaben die mich verwirrt haben.
Ein Buch geht doch durchs Lektorat da müssen diese Fehler eigentlich auffallen.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Es geht spannend weiter

Schatten der Toten
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Die Tatortreinigerin Judith Kepler soll die Firma von ihrem kranken Chef übernehmen.
Gleichzeitig stirb Eva Kellermann, die Frau, die damals die Operation Saßnitz verraten hat.
Kurz vor ihrem Tod vertraut ...

Die Tatortreinigerin Judith Kepler soll die Firma von ihrem kranken Chef übernehmen.
Gleichzeitig stirb Eva Kellermann, die Frau, die damals die Operation Saßnitz verraten hat.
Kurz vor ihrem Tod vertraut sie ihrer Tochter Isa Kellermann noch ein Geheimnis an.
Isa beginnt die Jagd auf Bastide Lancan. Auch Judith will Rache an ihrem Vater nehmen der für so viel Leid verantwortlich ist.
Die Spuren zu Bastide Larcan führen nach Odessa.

„Schatten der Toten“ ist ein gelungener 3. Teil der Judith-Kepler-Reihe von der Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann.
Die meisten Protagonisten sind dem Leser ja mittlerweile bekannt.
Man trifft die ganze Riege der Operation Saßnitz wieder (sofern sie noch am Leben sind).
Genauso wie einige der Bewohner des Nazidorfes.
Da zwischen den Bänden immer einige Zeit verstrichen ist, hatte ich die Ereignisse nicht mehr ganz griffbereit.
So war es sehr hilfreich, dass immer mal wieder auf die früheren Ereignisse hingewiesen wurde.
Dass geschah immer nur in ein paar Sätzen, also keine ellenlangen Wiederholungen.
Genau richtig um dem Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen.
Elisabeth Herrmann versteht es ihre Leser zu unterhalten. Sie schreibt in einer ruhigen und sehr spannenden Art, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Man muss den 1. Und 2.Teil nicht zwangsläufig gelesen haben, wie gesagt, die wichtigsten Ereignisse werden im Buch kurz angerissen. Trotzdem würde ich es jedem empfehlen erst „Zeugin der Toten“ und danach „Stimme der Toten“ zu lesen, den sie sind wirklich lesenswert und man freut sich dann umso mehr die bekannten Protagonisten wieder zutreffen.
Das Buch endet geheimnisvoll und schließt damit einen weiteren Teil nicht aus.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Spannender Historischer Krimi

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Juni 1947; die Gutsbesitzerin und frühere Polizistin Ilse Röder wird brutal ermordet. Neben der Leiche wird Franziska Wagner mit einer Waffe in der Hand gefunden.
Franziska Wagner hat ein großes Vorstrafenregister ...

Juni 1947; die Gutsbesitzerin und frühere Polizistin Ilse Röder wird brutal ermordet. Neben der Leiche wird Franziska Wagner mit einer Waffe in der Hand gefunden.
Franziska Wagner hat ein großes Vorstrafenregister und wurde von Ilse Röder in ein Jugendschutzlagern gesteckt wo grausame Zustände herrschten. War es ein Mord aus Rache?
„Der Hunger der Lebenden ist nach „Echo der Toten“ der zweite Kriminalroman der Autorin Beate Sauer die durch ihre Historischen Romane schon Bekanntheit erlangt hat. Natürlich spielt der Krimi nicht in der Gegenwart sondern im Jahr 1947 in Köln und dem Bergischen Land.
Die Zeit nach dem Krieg als vieles noch in Schutt und Asche lag und die Menschen kaum genug zum Essen hatten um zu überleben wird hier sehr deutlich geschildert.
Auch der Hunger nach Normalität, die Freude endlich wieder einmal ein Kino zu besuchen oder in einem Biergarten zu sitzen ist zu spüren.
Erschüttert haben mich die Zustände die im Jugendschutzlager geherrscht haben. So etwas hätte ich mir nicht im Traum vorstellen können. Auch im Waisenhaus herrschten schlimme Zustände. Die Nonnen bestraften die Kinder, fesseln sie am Stuhl. Wo sind da Nächstenliebe und die Barmherzigkeit von der die Kirche immer spricht?
Polizeiassistentin Friederike Matthée, die Hauptperson in diesem Buch ist mir schon im ersten Band richtig ans Herz gewachsen. Mittlerweile macht ihr die Arbeit bei der weiblichen Polizei Spaß. Auch hat sie endlich mit ihrer Mutter eine Bleibe in einer Schrebergartensiedlung gefunden.
Lieutenant Richard Davis, der nach London zurückgekehrt ist und seinen Dienst bei der Royal Armee quittiert hat kehrt noch einmal nach Köln zurück um die Ermordung der Besatzung eines britischen Jagdbombers zu untersuchen.
Er fordert Polizeiassistentin Friederike Matthée wieder zu seiner Unterstützung an.
„Der Hunger der Lebenden“ ist ein Buch das wirklich lesenswert ist.
Es ist ein Buch das dem Leser die deutsche Geschichte näherbringt aber es ist eben auch ein Krimi und spannend zu lesen.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Es geht weiter

Die Frauen der Kamelien-Insel
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„Die Frauen der Kamelien-Insel“ ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Buches „Die Kamelien-Insel“ von Tabea Bauch.
Im Mittelpunkt steht natürlich wieder Sylvia. Sie und Maël heiraten gleich zu Beginn ...

„Die Frauen der Kamelien-Insel“ ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Buches „Die Kamelien-Insel“ von Tabea Bauch.
Im Mittelpunkt steht natürlich wieder Sylvia. Sie und Maël heiraten gleich zu Beginn des Buches.
Jetzt wünschen sie sich ein Kind um ihr Glück vollkommen zu machen.
Doch da taucht eines Tages Chloé mit ihrem Sohn Noah auf und behauptet Noah sei Maëls Sohn.
Das Ganze wird so virtuell erzählt, dass man die Insel und ihre Veränderungen förmlich vor seinem inneren Auge sehen kann. Es entsteht wirklich ein richtiges Kopfkino.
Auch die Charaktere sind gut beschrieben. Die Meisten kennt man ja schon vom ersten Buch.
Sylvia fügt sich in ihr Schicksal auch wenn sie eine gewisse Eifersucht verspürt.
Sie merkt aber, das Maël seinen Sohn nicht aufgeben würde und da sie ihren Mann nicht verlieren möchte versucht sie ihn zu unterstützen.
Maël hingegen ist sehr verschlossen, es wäre besser wen er mit Sylvia reden würde. Es ist verständlich, dass er für seinen Sohn da sein möchte. Ein Vater für ihn sein möchte den er nie gehabt hatte.
Und Chloé ist ein berechenbares Biest. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass sie sich gar nicht für ihren Sohn interessiert sondern nur dafür, dass jemand für ihren Unterhalt aufkommt.
Chloé mochte ich vom ersten Augenblick nicht.
Natürlich ist auch Solenn wieder mit von der Partie. Auch bei ihr stehen Veränderungen an.
Ich freue mich jetzt schon auf das 3. Buch „Heimkehr auf die Kamelien-Insel“ das Ende März erscheint.

Veröffentlicht am 02.01.2019

Ein Buch voller schwarzem Humor

Walter muss weg
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„Walter muss weg“, ja das dachte die Huberin seit dem Tag ihrer Hochzeit mit Walter Huber.
Eine Ehe die von den Eltern der Beiden arrangiert wurde und mit der sich die Eheleute arrangieren mussten. Von ...

„Walter muss weg“, ja das dachte die Huberin seit dem Tag ihrer Hochzeit mit Walter Huber.
Eine Ehe die von den Eltern der Beiden arrangiert wurde und mit der sich die Eheleute arrangieren mussten. Von Liebe war da keine Spur.
Jetzt ist Walter (endlich) tot. Die Huberin freut sich auf ihr Witwendasein und geht gut gelaunt zur Beerdigung. Nur als der Sarg mir voller Wucht ins Grab fällt und der Deckel auf geht liegt da nicht Walter drin sondern der Bestatter Albin Kumpf.
Die Suche nach Walter beginnt.
“Walter muss weg“ von Thomas Raab ist ein Buch voller schwarzem Humor.
Schon mit dem Anfang wo sich die alte Huber für die Beerdigung ihres Mannes fertig macht.
Sich zur Feier des Tages einen Schuss Eierlikör im Kaffee gönnt und im Radio das Lied „Schön ist es auf der Welt zu sein läuft“ hat mich das Buch auf seiner Seite gehabt.
So geht es dann auch weiter. Der größte Teil des Buches spielt an einem Tag. Dem Tag der Beerdigung und dem Tag des Auffindens von Albin Kumpf im Sarg von Walter.
Der Handlungsort Glaubenthal wird als wahres Idyll dargestellt. Die Einwohner eher als skurrile Personen.
Mir kam es so vor als hätte jeder sein „kleines“ Geheimnis.
So muss die alte Huber auch erfahren was sie im Laufe ihrer 53 Ehejahre nicht bemerkt hat, auch Walter hatte ein gutes Herz.
Das Buch strotzt vor schwarzem Humor. Es ist aber nicht einfach nur lustig, man muss schon das eine oder andere Mal über das gelesene Nachdenken um zu verstehen wie das jetzt gemeint war.
„Walter muss weg“ von Thomas Raab ist eine klare Leseempfehlung von mir an alle die es nicht so „Todernst“ nehmen.