Cover-Bild Die Geschichte von Adam und Eva
28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Siedler
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 12.03.2018
  • ISBN: 9783827500410
Stephen Greenblatt

Die Geschichte von Adam und Eva

Der mächtigste Mythos der Menschheit
Klaus Binder (Übersetzer)

Bestsellerautor Stephen Greenblatt über die größte Erzählung der Menschheit

Warum fasziniert uns die Geschichte von Adam und Eva noch heute? Unsere Vorstellungen vom Paradies, von Scham und Sünde, unsere Ideen von Gut und Böse und unser Frauenbild – wie sehr wurden sie von dieser Urerzählung geprägt? Bestsellerautor und Pulitzer-Preisträger Stephen Greenblatt widmet sich diesem mächtigsten aller Menschheitsmythen, der unsere abendländische Kultur beeinflusst hat wie keine zweite Erzählung. In vielen Geschichten schildert er nicht nur das Erbe von Adam und Eva in der christlichen Kultur seit Augustinus und Dürer. Er zeigt uns auch, dass dieser Mythos eine existenzielle Frage berührt, die auch die moderne Wissenschaft nicht beantworten kann – was es nämlich heißt, ein Mensch zu sein.

Ausstattung: mit Abb.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2019

unterhaltsam, spannend und interessant

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Greenblatt beginnt mit einer persönlichen Anekdote, die im ersten Moment schmunzeln lässt, im nächsten aber schon so viel Aussagekraft hat. Als Kind wurde im gesagt, er dürfe in der Synagoge den Blick ...

Greenblatt beginnt mit einer persönlichen Anekdote, die im ersten Moment schmunzeln lässt, im nächsten aber schon so viel Aussagekraft hat. Als Kind wurde im gesagt, er dürfe in der Synagoge den Blick nicht heben. Die kindliche Überzeugung vom Glauben kämpfte gegen die Neugierde. Die Enttäuschung, als er aufblickte und nichts geschah, setzte sich fest. Die Desillusionierung, der leise erste Zweifel, der die Welt in einem anderen Blick erstrahlen ließ. Er wird zur Chiffre des Sündenfalls selbst, zur Metapher der Erkenntnis.
Anschaulich und detailliert wiegt Greenblatt die biblische Erzählung auf gegen Schöpfungsmyhten, die älter sind. Explizit geht es dabei um den Gilgamesch-Epos, in deren Schatten die persönliche Erfahrung der Juden steht, die von den Babyloniern gefangen und verschleppt wurden. Die historischen Gegebenheiten werden zum psychologischen Ausgangspunkt und die Geschichte des Garten Edens zum Gegenentwurf des Epos. Greenblatt gestaltet diese historisch-literarische Analyse so spannend und gleichzeitig einleuchtend, dass es großen Spaß macht, das Buch zu lesen, zu überlegen, zu rätseln und zu erkennen.
Ein Kapitel bildet dabei die jahrhundertelange Unterdrückung der Frau mit der Begründung, sie sei in der Schöpfung angelegt und die Frau ohnehin zur Strafe verurteilt. Doch gleichzeitig schwingt die Betrachtung der Frau und ihre Benachteiligung in vielen der Episoden mit. Sie wiegt schwerer, je eher die Gesellschaft die biblische Geschichte für bare Münze nimmt. Leider bleibt sie auch danach in vielen Köpfen bestehen. Gerade hier hätte ich mir gewünscht, etwas über den Tellerrand zu blicken und den Lilith-Mythos zumindest zu erwähnen.