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Veröffentlicht am 06.05.2021

Miss Marples Freunde

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Der Krimi „Der Donnerstagsmordclub“ von Richard Osman handelt von vier Senioren, welche sich in einer Luxus-Seniorenresidenz zusammengeschlossen haben, um ungelöste Mordfälle zu lösen. Als in unmittelbarer ...

Der Krimi „Der Donnerstagsmordclub“ von Richard Osman handelt von vier Senioren, welche sich in einer Luxus-Seniorenresidenz zusammengeschlossen haben, um ungelöste Mordfälle zu lösen. Als in unmittelbarer Nähe ein Mord geschieht, setzten die vier Senioren alles daran, diesen aufzuklären.

Das Cover des Buches ist harmonisch gestaltet. Im Hintergrund ist die Luxus-Seniorenresidenz zu sehen, in denen die Protagonisten wohnen. Schön finde ich, dass der Titel des Krimis in der Farbe des Himmels gehalten ist, jedoch scheinbar auf die dunkle Erde geschrieben wurde. Der Aufkleber auf der rechten oberen Ecke mit der Flagge von Großbritannien passt hierbei leider nicht in das Gesamtbild.

Der Schreibstil von Richard Osman ist sehr angenehm zu lesen. Interessant finde ich, dass er einzelne Kapitel als eine Art Tagebucheintrag von Joyce, einer der Seniorinnen, geschrieben hat, während die anderen Kapitel meines Erachtens oft auch die Gedanken beziehungsweise den Charakter der dort dargestellten Figur wiederspiegeln.

Die vier Senioren sind mir auf Anhieb sympathisch. Joyce habe ich direkt ins Herz geschlossen, aber mein heimlicher Lieblingscharkter ist Elisabeth. Im hohen Alter ist sie noch sehr strukturiert, einfallsreich und gerissen. Der Besitzer der Seniorenresidenz hingegen ist ein wirklich schlimmer Mensch.

Zur Handlung ist zu sagen, dass ich etwas enttäuscht bin, dass man von den Treffen des Donnerstagsmordclub vor dem eigentlichen Mord wenig mitbekommen hat. Ich hatte erwartet, dass man den Club bereits zu Beginn in voller Aktion kennenlernt, jedoch wurde der besprochene Mordfall am Anfang nur sehr kurz und oberflächlich abgearbeitet. Da hätte ich mir mehr Input und Rätselei gewünscht.

Zu dem eigentlichen Mord ist zu sagen, dass ich gedacht haben dieser würde anders ablaufen und habe mich fast geärgert, dass es so offensichtlich ist, bis es doch anders gekommen ist als ich dachte. Das hat Richard Osman wirklich gut eingefädelt.

Insgesamt gab es sehr lustige, aber auch spannende Stellen im Buch und mich hat besonders die Raffinesse beeindruckt, mit der die Senioren den Verlauf der Ermittlung beeinflusst habe.

Alles in allem war „Der Donnerstagmordclub“ von Richard Osman ein origineller Kriminalroman, der mir wirklich gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.07.2024

Prägende Kindheit

Kleine Monster
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In dem Roman "Kleine Monster" von Jessica Lind begleiten wir Pia, die nach einem Vorfall in der Schule ihres Sohnes Luca als Mutter das Gefühl hat, dass ihr Sohn ihr immer fremder wird. Gleichzeitig tauchen ...

In dem Roman "Kleine Monster" von Jessica Lind begleiten wir Pia, die nach einem Vorfall in der Schule ihres Sohnes Luca als Mutter das Gefühl hat, dass ihr Sohn ihr immer fremder wird. Gleichzeitig tauchen wir als Lesende tiefer in Pias Kindheit ein und erhalten Hinweise darauf, wie diese ihr aktuelles Verhalten und Denken prägt.

Das Cover des Romans passt meiner Meinung nach sehr gut zu der Geschichte, da der See eine zentrale Rolle in Pias Kindheit spielt und die kleine Kinderhand, die scheinbar gerade eine Tür öffnet, zu symbolisieren scheint, wie die Vergangenheit versucht Einzug in Pias Gegenward zu nehmen.

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Pia erzählt und enthält abwechselnd Einblicke in die aktuellen Geschehnisse ihres Familienlebens mit ihrem Mann Jakob und ihrem Sohn Luca und in ihre Kindheit mit ihren zwei Schwestern. Hierbei fande ich es zunächst spannend wie die Autorin die Geschehnisse erst nach und nach aufgedeckt hat. Leider ist diese Spannung im Laufe des Buches abgeflacht.

Durch die kurzen Kapitel ließ sich das Buch jedoch gut lesen und auch der Schreibstil der Autorin war angenehm.

Anhand des Klappentextes und der Leseprobe hatte ich zudem zu Beginn des Buches die Hoffnung, dass sich die Geschichte mehr mit der Gegenward und den Vorkomnissen mit Luca beschäftigt und der Frage, wieso er für Pia immer fremder wird und ob er wirklich böse ist. Dementsprechend war ich etwas enttäuscht, dass der Fokus vermehrt auf Pias Vergangenheit und den Traumata ihrer Kindheit lag. Ich hätte mir gewünscht, dass dieser Aspekt der Geschichte bereits im Klappentext erwähnt worden wäre, da ein solches Thema nicht für jede Person etwas ist.

Alles in allem kann ich das Buch Lesenden empfehlen, die sich gerne mit der Aufarbeitung einer traumatischen Kindheit und dem Einfluss dieser auf die eigene Familie beschäftigen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2019

Neue Idee mit Luft nach oben

Deathland Dogs
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Das Buch "Deathland Dogs" von Kevin Brooks erzählt die Geschichte von Jeet, der bei den Deathland Dogs aufgewachsen ist und nun bei den Menschen wohnt. Als ein Kampf ausbricht, soll Jeet seine Fähigkeit ...

Das Buch "Deathland Dogs" von Kevin Brooks erzählt die Geschichte von Jeet, der bei den Deathland Dogs aufgewachsen ist und nun bei den Menschen wohnt. Als ein Kampf ausbricht, soll Jeet seine Fähigkeit für die Deathland Dog unter Beweis stellen und ihnen so helfen, sich für den Kampgf zu rüsten.

Zunächst muss man sagen, dass das Cover durch seine orangene Farbgebung und dem Motiv die Story der Deathland Dogs in der Wüste schön wiedergibt.

Da ich den Autor Kevin Brooks nicht kenne und noch nie ein Buch von ihm gelesen habe, bin ich komplett unvoreingenommen an die Geschichte rangegangen. Die Atmosphäre konnte der Autor meiner Meinung nach gut rüberbringen, da er sich einer detaillierten Erzählweise bediente. Dies war jedoch an manchen Stellen zu sehr ausgeprägt. Beispielsweise wurde das Thema "Gewalt" sehr ausführlich thematisiert, was meiner Meinung nach in dem Ausmaß nicht unbedingt angebracht ist in einem Jugendroman.

Die Thematik ist vom Autor gut gewählt, jedoch hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht.

Insgesamt kann man also sagen, dass das Buch "Deathland Dogs" ein Jugendbuch ist, was mit seiner neuartigen Idee überzeugt, jedoch an manchen Stellen zu sehr das Thema "Gewalt" eingeht.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Sehr enttäuschender Auftakt

Lotus House - Lustvolles Erwachen (Die Lotus House-Serie 1)
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Der Roman "Lotus House - Lustvolles Erwachen" handelt von der Yoga-Lehrerin Genevieve, die sich nach dem Tod ihrer Eltern alleine um ihre Geschwister kümmern muss. Als der berühmte Baseball-Spieler Trent ...

Der Roman "Lotus House - Lustvolles Erwachen" handelt von der Yoga-Lehrerin Genevieve, die sich nach dem Tod ihrer Eltern alleine um ihre Geschwister kümmern muss. Als der berühmte Baseball-Spieler Trent Fox Privatstunden bei ihr nimmt, ahnt sie noch nicht, wo die Reise mit ihm hingeht.

Das Cover ist mit seinem Blumenmuster in einem ähnlichen Stil wie die anderen Bücher von Audrey Carlan gehalten, wenn gleich dieses durch seine schlichtere farbliche Gestaltung im glänzenden rötlichen bronze und den schwarz skizzierten Blumen etwas weniger aufregend wirkt.

Da ich die Bücher von Audrey Carlan recht gerne lese, habe ich mich sehr über den Auftakt einer neuen Reihe gefreut.

Das Thema Yoga wurde durch kurzen Texte vor dem jeweiligen Kapitel dem Leser näher gebracht. Auch innerhalb des Romans wurde oft darauf zurückgekommen. Leider musste ich feststellen, dass mir diese abstrakten Konstrukte und Theorien des Yogas nicht zugesagt haben und ich mich dadurch nicht wirklich damit identifizieren konnte.

Da ich bereits direkt vor diesem Roman ein anderes Buch von Audrey Carlan gelesen habe, ist mir zunehmend aufgefallen, dass die Autorin sehr viele gleiche bzw. ähnlich Formulierungen und Sätze, wie "Timbre" oder " meine Frau" verwenden, sodass es für mich nicht den Anschein hatte, dass die Charakter eine eigene Persönlichkeit haben, sondern alle recht ähnlich und flach charakterisiert wurden.

Was jedoch für mich der ausschlaggebende Punkt darstellte, war die übertriebene Vulgarität. Die erotischen Szenen wurden meiner Meinung nach zu primitiv und überspitzt vulgär beschrieben, sodass ich sie teilweise wirklich gerne überblättert hätte, da es wie ich finde nichts mehr mit knisternder Erotik und Leidenschaft zu tun hatte. Aber nicht nur, dass Trent als hauptsächlich triebgesteuert und auf die weiblichen Geschlechtsmerkmale fixiert dargestellt wurde, hat mich verärgert, sondern vor allen Dingen Aussagen, wie dass Jungs wie der kleine Bruder Rowan einen "Mann im Haus" bräuchten und Genevieve das "Weib" sei, welches das Bett wärmt, wenn der Mann nach Hause kommt, haben mich mit einem Kopfschütteln zurück gelassen. Mich hat es wirklich traurig gemacht, dass ein Mann wie Trent in so einem Licht dargestellt wurde.

Am schlimmsten jedoch war die Darstellung der Frauen in diesem Roman. Alle hatten super Kurven, eine perfekte Haut und sahen toll aus. Vor allen Dingen Genevieve wurde als Frau mit großen Brüsten und Hintern mit platin-blondem Haar beschrieben. Ich finde es schade, dass man sich aufgrund dieser Beschreibungen immer weniger mit den Figuren identifizieren konnte und zudem ein vollkommen festgefahrenes unrealistisches Frauenbild skizziert wurde.

Auch die Beziehung zwischen Trent und Genevieve konnte ich leider nicht nachvollziehen. Bei der ersten Begegenung gibt Trent Genevieve bereits komische Kosenamen. Nach nicht mal zwei Wochen Kontakt nennt er sie bereits "meine Frau". Der Ablauf des Kennenlernens und der plötzlichen Gefühle wirkten unrealistisch und kitschig inszeniert.

Insgesamt bin ich sehr enttäuscht von diesem ersten Band der "Lotus House" Reihe. Die Charaktere wurden kaum ausgearbeitet, die Geschichte sehr unrealistisch dargestellt und zumdem ein, wie ich finde, völlig falsches Frauen- und Männerbild vermittelt.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Die Sache mit dem Liebeskummer...

Liebeskummer ist ein Arschloch
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Senna Gammour berichtet uns in ihrem Buch von ihren eigenen Erfahrungen mit Männern, die es nicht ernst mit ihr gemeint haben und möchte damit anderen Frauen helfen, nicht die gleichen Fehler zu begehen.

Das ...

Senna Gammour berichtet uns in ihrem Buch von ihren eigenen Erfahrungen mit Männern, die es nicht ernst mit ihr gemeint haben und möchte damit anderen Frauen helfen, nicht die gleichen Fehler zu begehen.

Das Cover des Buches gefällt mir recht gut und man erkennt auf den ersten Blick an wen es adressiert ist. Normalerweise bin ich kein Fan davon, dass die Autoren sich selbst auf das Cover drucken lassen, jedoch in diesem Fall war es genau die richtige Entscheidung, meiner Meinung nach. Senna Gammour fokussiert sich nämlich hauptsächlich auf ihre Erlebnisse und erzählt dem Leser diese in ihrer eigenen Art und Weise.

Dieser Punkt ist für mich jedoch während des Lesens zunehmend zu einem zweischneidigen Schwert geworden. Einerseits weiß ich, dass sich Senna Gammour mit diesem Buch zu 100% treu geblieben ist, indem sie ihre umganssprachliche Ausdrucksweise verwendet und von ihrem Standpunkt aus gut gemeinte Ratschläge gibt. Andererseits wirkte es auf mich an manchen Stellen zu generalisierend. Viele Punkte stellt sie als Fakt dar.

Es ist mir bewusst, dass Senna Gammour mit diesem Buch Frauen aufbauen und unterstützen möchte und zeigen will, dass man mit Liebeskummer nicht alleine ist und es ein Leben danach gibt. Frauen sind für sie starke Wesen. Das bringt sie mehrfach in ihrem Buch zu tragen. Leider passt diese Grundeinstellung teilweise nicht ganz zu der Art, wie sie die Frauen im Umgang mit Männern darstellt. Sie verwendet oft stereotypische Aussagen, die grundsätzlich vielleicht auf einige Frauen zutreffen, aber bei weitem nicht auf alle.

Wenn man also dieses Buch mit einer nicht allzu ernsten Einstellung liest, kann es wirklich amüsant und herzlich sein. Aber man sollte nicht fälschlicherweise erwarten, dass sich das Buch sachlich mit dem Thema auseinandersetzt. Senna Gammour möchte vielmehr die Message rüberbringen, dass sie durch viele gescheiterte Liebesverhältnisse gegangen ist, die ihr nicht gut getan haben, jedoch immer wieder raus gekommen ist und man somit aus ihren Fehlern lernen solle.