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Veröffentlicht am 02.04.2019

Böse oder nicht böse, das ist hier die Frage

Böse Jungs (Band 1)
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Böse Jungs“ von Aaron Blabey, das im Juli 2016 im Baumhausverlag erschienen ist, ist eine wunderbare Geschichte in Comicform. Schon Titel und Covergestaltung lassen erahnen, worum es geht, nämlich um ...

Böse Jungs“ von Aaron Blabey, das im Juli 2016 im Baumhausverlag erschienen ist, ist eine wunderbare Geschichte in Comicform. Schon Titel und Covergestaltung lassen erahnen, worum es geht, nämlich um die richtig bösen Jungs, die eigentlich jedes Kind irgendwie kennt.
Aber was ist, wenn diese Jungs gar nicht böse sein wollen? Was, wenn es sie nervt, dass jeder, aber auch wirklich jeder, um Hilfe schreiend vor ihnen flüchtet? Sie wären viel lieber die Helden und wollen beweisen, dass sie das auch sein können – wenn nötig, wird auch mal ein Damenkleid angezogen.
Schon die Steckbriefe der einzelnen Hauptfiguren sind zum Brüllen komisch. Zuerst war ich ja sehr skeptisch, weil es eine Geschichte in Comicform ist und ich dachte, das kann auf gar keinen Fall vorgelesen werden – tja, auch so ein Vorurteil. Es geht, die Bilder tun ein übriges und natürlich muss man ein bisschen erklären, aber es tut dem Spaß keinen Abbruch. Das Buch ist sehr schnell durchgelesen und für Erstleser ein wirklicher Spaß. Meine Tochter hatte das Buch schon vor Start der Leserunde durch – ich konnte sie nicht bremsen. Sie hat es inzwischen ein zweites Mal gelesen.
Man kann damit übrigens trotz der „Bösen Jungs“ wunderbar Kinder unterwegs beschäftigen – habe ich getestet, kam super an.
Es handelt sich hier um den ersten Teil, von denen es mittlerweile 4 gibt. Der Preis von 10 Euro ist schon happig, aber immerhin handelt es sich um ein Hardcover, das macht es etwas verständlicher.
Von meiner Tochter und mir wird es auf jeden Fall empfohlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Fjelle und Emil"
  • Cover "Böse Jungs"
  • Bastelspaß
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 14.03.2019

Starke Gefühle besiegt nur der Tod oder wie du mir so ich dir

Die Todesküsserin
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„Die Todesküsserin“ ist der Debütroman von Sandy Mercier und ist im Dezember 2018 erschienen. Es handelt sich hier um einen Kriminalroman, der aber durchaus Momente hat, bei deinen einem das Blut in den ...

„Die Todesküsserin“ ist der Debütroman von Sandy Mercier und ist im Dezember 2018 erschienen. Es handelt sich hier um einen Kriminalroman, der aber durchaus Momente hat, bei deinen einem das Blut in den Adern gefriert.
Kommissarin Tanja Müller kämpft gerade mit eigenen Problemen, da wird ein Mann tot aufgefunden. Schnell ist klar, er wurde brutal ermordet und der Killer hinterließ eine Nachricht auf der Stirn des Opfers – den roten Lippenstiftabdruck eines Kusses. Als eine weitere Leiche mit Kussabdruck gefunden wird, gerät die beste Freundin der Kommissarin ins Visier der Polizei und der Medien. Emma ist zwar psychisch krank, doch ist sie wirklich zu so grausamen Taten fähig? Tanja Müller gerät mehr als einmal an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und am Ende muss sie eine Entscheidung treffen.
Ich hatte das Vergnügen, dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen zu dürfen und habe es von Anfang bis Ende durchgesuchtet. Mir hat der Schreibstil der Autorin schon in der Leseprobe sehr gefallen. Dies hat das Buch mehr als bestätigt.
Die Figuren sind gut herausgearbeitet und die Autorin scheut auch vor Problemthemen nicht zurück. Der Zusammenhalt zwischen Tanja und Emma ist bewundernswert. Zugeben muss ich allerdings, dass ich mich manchmal gewundert habe, dass Tanja ihre Arbeitszeit so locker einteilen kann. Die Beziehung von Tanja zu einem verheirateten Mann wird sehr realitätsnah in dem Buch erzählt und wirkt sehr authentisch. Gleichzeitig spürt man aber auch, dass ihr ihr Kollege nicht ganz gleichgültig sein kann und sie eigentlich in einem ziemlichen Zwiespalt steckt. Dieses Beziehungschaos zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, tut aber ihren Ermittlungen in Sachen der „Todesküsserin“ keinen Abbruch. Obwohl mir schon nach einem Drittel des Buches klar war, wer der Täter ist, tat das dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Ich bin überzeugt, das wird jedem so gehen.
Besonders gelungen finde ich den Schluss, auch wenn ich das letzte „Opfer“ gern noch etwas mehr hätte leiden lassen. Mehr verrate ich dazu aber nicht. Ich kann das Buch jedem Krimifan wärmstens empfehlen, was ich auch schon fleißig getan habe. Für mich ist das ein absolut gelungenes Debüt und ich freue mich auf weitere Werke der Autorin.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Der Kommissar und die Bestien

Ich schenke dir den Schmerz
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„Ich schenke dir den Schmerz“ von ist ein Krimi, der im Dezember 2018 im Verlag Edition Oberkassel erschienen ist.
Die düstere Stimmung auf dem Cover spiegelt die Düsternis des Inhalts sehr gut wieder. ...

„Ich schenke dir den Schmerz“ von ist ein Krimi, der im Dezember 2018 im Verlag Edition Oberkassel erschienen ist.
Die düstere Stimmung auf dem Cover spiegelt die Düsternis des Inhalts sehr gut wieder. Die Geschichte spielt im Mansfelder Land und es ist der zweite Fall für Kriminalhauptkommissar Richard Störmer.
Das Auffinden von zwei Leichen weckt in Kriminalhauptkommissar Störmer die Erinnerung an eine Bestie und bald muss er feststellen, dass das Böse zurück ist – schlimmer als je zuvor. Er kann nicht ahnen, dass er nunmehr auf der Jagd nach zwei Bestien ist, denn zwei der schlimmsten Psychopathen haben sich zusammengetan, und das nicht allein, um nur ihm das Leben zur Hölle zu machen. Zeitgleich muss er sich noch einen anderen Fall bezüglich einer tatsächlich noch aktiven DDR-Seilschaft der Staatssicherheit kümmern. Doch als er selber zum Ziel wird, rennt ihm die Zeit zu handeln davon.
Der lockere und flüssige Schreibstil fesselt einen sofort und man begibt sich zusammen mit der Hauptfigur auf eine spannende und fesselnde Reise in menschliche Abgründe. Die Hauptfiguren sind so gut herausgearbeitet, dass sie einem beim Lesen bildlich vor Augen stehen. Das erhöht den Gänsehautfaktor sehr effektiv, und zwar so sehr, dass selbst ich ab und an das Buch aus der Hand legen musste, weil die Verbrechen so grausam waren. Es ist definitiv nichts für zartbesaitete Gemüter, denn selbst mir als Thrillerfan stockte ab und an der Atem.
Die Darstellung der beiden Psychopathen ist gut gelungen, ihre Freude, die sie bei ihren Taten empfinden, wird fast spürbar und mehr als einmal habe ich mir beim Lesen gewünscht, dass die Herren mit den Hab-mich-lieb-Jacken um die Ecke kämen.
Das Ende war für mich unfassbar, aber leider vorstellbar, und das entsetzt noch mehr.
Auch wenn ich Band 1 „Ich schenke dir den Tode“ nicht kenne, hat mir nichts gefehlt. Ich bin sicher, es wird noch weitere Bände mit Richard Störmer geben, denn diese Vermutung lässt das Ende durchaus zu. Ein übereifriger Reporter hat noch nie zu einem guten Ende geführt, das lässt böse Vorahnungen hochkommen.
Ich kann das Buch auf jeden Fallen jedem Thrillerliebhaber empfehlen.
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Veröffentlicht am 05.02.2019

harte Schale - weicher Kern

Blinde Rache
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„Blinde Rache“ von Leo Born ist ein Thriller, der im im Bastei-Lübbe Verlag erschienen ist.
Schon das Cover mit der leicht zerrupften Krähe weist auf die ungewöhnliche Ermittlerin Mara Billinsky hin und ...

„Blinde Rache“ von Leo Born ist ein Thriller, der im im Bastei-Lübbe Verlag erschienen ist.
Schon das Cover mit der leicht zerrupften Krähe weist auf die ungewöhnliche Ermittlerin Mara Billinsky hin und ist absolut passend. Mara Billinksky entspricht nicht, aber auch gar nicht, dem üblichen Bild einer Kommissarin oder gar einer Mordermittlerin. Sie trägt schwarze Kleidung und ist tätowiert. Sie hat sich zur Frankfurter Mordkommission versetzen lassen und ist hier vom ersten Tag spürbar unwillkommen. Weder ihre Kollegen noch ihr Chef trauen ihr etwas zu, stattdessen bekommt sie den Spitznamen „Die Krähe“ verpasst. Als eine Mordserie die Metropole erschüttert, ermittelt Mara auf eigene Faust, um zu beweisen, was in ihr steckt und begibt sich in Lebensgefahr.
Nach dem Lesen der Inhaltsangabe erwartet man einen eiskalten Thriller voller Spannung und diese Erwartung wird in jedem Punkt erfüllt. Mir gefällt, die sehr gut heraus gearbeitete Hauptfigur der Mara Billinsky, die wirklich glaubwürdig rüberkommt. Sie ist eine starke Frau mit Ecken und Kanten, die ihren Weg geht und auch über die ab und an nötige Sturheit verfügt, die nötig ist, um sich durchzusetzen. Es wird ihr nicht einfach gemacht und viele hätte schon eher das Handtuch geschmissen. Ihre Methoden sind unkonventionell und sie gerät mehr als einmal in Gefahr bei ihren Ermittlungen. In Zwischenkapiteln erfährt man auch einiges über die private Mara, den Menschen sozusagen und lernt sie besser verstehen.
Ich kenne Frankfurt zwar nicht, fand es aber ein gelungenes und vor allem gut vorstellbares Szenario.
Mir hat der Thriller sowohl vom Inhalt als auch vom Aufbau super gefallen. Es geht alles flüssig ineinander über. Die Erklärungen zu Mara und die einzelnen Handlungsstränge wie die Wohnungseinbrüche, die Morde und das Privatleben passen zueinander und lassen keine Fragen offen. Die Wandlung des ihr zugeteilten Kollegen Jan Rosen von einem „Schreibtischtäter“ zu einem echten Ermittler und einer echten Hilfe ist gut herausgearbeitet. Es wäre schön gewesen, wenn sie auch von ihren anderen Kollegen im Verlauf der Ermittlungen Unterstützung bekommen hätte und am besten hätte es mir gefallen, wenn auch ihr Chef Klimt ihre Fähigkeiten anerkannt hätte, doch das könnte ja noch in Folgebänden passieren. Dass es noch mehr Mara-Billinsky-Bände geben wird, habe ich bereits bemerkt und ich freue mich schon drauf. Denn natürlich möchte ich erfahren, wie es mit dieser ungewöhnlichen Kommissarin weitergeht, ob sie den Mörder ihrer Mutter noch finden wird, ob es zu einer Ausspräche mit ihrem Vater kommt und und und.
Auf jeden Fall ist es ein gelungener Einstieg für diese Ermittlerin und ich kann diesen Thriller nur weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.01.2019

Hauptkommissar mit kleinen Fehlern

Rabenvatersorgen
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„RABENVATERSORGEN“ von Emlin Borkschert, der im Mai 2018 im Verlag Jörg Mitzkat erschienen ist, ist in jedem Fall ein Krimi der besonderen Art.
Die Idylle auf dem Cover trügt, denn die Welt ist hier in ...

„RABENVATERSORGEN“ von Emlin Borkschert, der im Mai 2018 im Verlag Jörg Mitzkat erschienen ist, ist in jedem Fall ein Krimi der besonderen Art.
Die Idylle auf dem Cover trügt, denn die Welt ist hier in der Warburger Börde im Herzen Deutschlands alles andere als in Ordnung. Der Mord an Lothar Menne, einem alleinstehenden Bankangestellten, wird Hauptkommissar Emil Storck von der Kripo Höxter übertragen. Dieser ist davon nicht gerade begeistert, wollte er doch selber erst einmal nach seiner Scheidung und seinem Outing zur Ruhe kommen. Widerwillig übernimmt er den Fall und greift dabei auch zu unkonventionellen Methoden. Die Fassaden der Nachbarn und der Arbeitskollegen von Lothar Menne beginnen sehr schnell zu bröckeln.

Ich hatte zu Anfang meine Schwierigkeiten mit Hauptkommissar Storck und fand ihn wirklich gewöhnungsbedürftig. Der Umgang mit seinen Kollegen und vor allem seiner Kollegin Marion ist alles andere als nett. Natürlich ist er im Moment noch sehr mit seinen Problemen beschäftigt und das kommt auch sehr gut rüber. Es ist offenbar nicht nur die Scheidung, die ihm Sorgen macht, sondern auch sein Outing. Für mich wirkt es so, als wäre er selbst davon überrascht worden, auch wenn im Buch mehr und mehr klar wird, dass es wohl doch gut überlegt war. Er gibt seinen Kollegen allerdings nicht die geringste Chance, damit umzugehen und ihm zu zeigen, dass er für sie immer noch der selbe ist Seine Versetzung hat er auch schon beantragt.
Gefallen hat mir seine väterliche Sorge um seine Tochter, die wohl auch berechtigt ist und die einem das Gefühl vermittelt, er ist ein Mensch wie du und ich.
Die zum Teil unkonventionellen Ermittlungsmethoden fand ich super, das war wirklich was anderes. Ich habe fleißig mitgeraten und habe ein wenig daneben getippt, aber so soll es sein.
Wie gesagt, mit der Art von Emil Storck bin ich zu Anfang gar nicht zu Recht gekommen, das gab sich erst so ungefähr in der Buchmitte als ich begriff, dass er sich gerade wie ein Igel benimmt, der die Stacheln alle aufgestellt hat, um keinem seine Verletzlichkeit zu zeigen. Dass er wieder auf einem besseren Weg ist, ist im letzten Kapitel gut herausgearbeitet.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich mich an Ego erst gewöhnen musste und ich hoffe auf weitere Bände mit ihm.
Auf jeden Fall kann ich das Buch weiterempfehlen als Lektüre für jeden Krimifan.