Das Geheimnis der Keiko Ishida
Es ist erst ein paar Jahre her, als Indonesien Partnerland der Frankfurter Buchmesse war. Viele indonesische Bücher erschienen in deutscher Übersetzung und einiges habe ich davon gelesen.
Man merkte schnell ...
Es ist erst ein paar Jahre her, als Indonesien Partnerland der Frankfurter Buchmesse war. Viele indonesische Bücher erschienen in deutscher Übersetzung und einiges habe ich davon gelesen.
Man merkte schnell wie reichhaltig und vielfältig diese Literatur ist. Auch Clarissa Goenawans Debütroman Rainbirds ist ein überraschendes Buch, denn es ist einem Stil geschrieben, der stark an moderne japanische Literatur erinnert und tatsächlich ist die Handlung auch in Japan angelegt.
Der Student Ren Ishida reist aus Anlass des Todes seiner älteren Schwester Keiko von Tokio nach Akakawa, einer abgelegene Stadt.
Offenbar war es ein Mord. Ishida merkt aber auch, dass er nicht viel über seine Schwester weiß, die sich von der Familie entfernt hatte. Es gab wohl mal einen Familienstreit, der Keiko weggehen hat lassen ohne je zurückzukehren. Ein Familiengeheimnis, dass Ishida nicht kennt.
Ishida schlüpft unmerklich in die Rolle seiner Schwester, indem er ihre Lehrerstelle annimmt und er kümmert sich um eine Schülerin, die aus der Spur zu sein scheint.
Der Roman baut langsam, aber sicher Atmosphäre auf. Streckenweise finde ich die Handlung nicht ganz so zwingend wie erhofft, aber es entwickelt sich langsam. Schließlich wird man auch über die Vergangenheit und was passierte mehr erfahren. Der Roman ist überwiegend in einem einfachen Stil gehalten, der gut lesbar ist. Es gibt auch poetische Momente, z.B. in den Kapitelüberschriften.
Man darf gespannt sein, was von Clarissa Goenawan noch folgen wird. Ich hoffe auf weitere Veröffentlichungen.