„Ich werde den einzigen Menschen verlieren, der mir jemals das Gefühl gegeben hat, gut genug zu sein, so wie ich bin. Dass ich nicht mehr brauche, nicht dünner sein muss oder hübscher oder schlicht besser in irgendeiner Form.“ (Calista in Starlight Nights – Immer wieder du)
Worum geht’s?
Jahrelang standen Calista und Eric gemeinsam für die Serie Starlight vor der Kamera. Eric bedeutete für Calista Freund und Familie zugleich, denn mit ihrer kontrollsüchtigen Momagerin Lori fehlte Calista dies und Erics superbekannter Vater macht seinen eigenen Sohn immer nur nieder. Doch eine schicksalshafte Nacht mit einem dramatischen Ausgang treibt Eric und Calista nicht nur auseinander, sondern Calista auch tief in den Abgrund. Jahre später, als sie sich wieder gefangen hat und sich die Freiheit erkämpft hat, zur Uni zu gehen, steht Eric plötzlich vor der Tür. Er will mit ihr eine Serie drehen und dadurch, dass er Lori mit ins Boot geholt hat, bleibt Calista nichts anders übrig, als mit ihm zu gehen. Doch viele Aspekte ihrer gemeinsamen Vergangenheit scheinen sie immer wieder einzuholen…
„Starlight Nights – Immer wieder du“ gehört zu „From Scratch – Alles neu mit dir“, kann jedoch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da es hierbei um einen anderen Aspekt der Geschichte geht.
Gestaltung / Schreibstil
Das Buch umfasst 33 Kapitel, einen Prolog und einen Epilog. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Eric und aus der Sicht von Calista geschrieben, jeweils in der Ich-Perspektive. Der Schreibstil ist jugendlich mit übersichtlichen Sätzen. Man ist sehr schnell im Buch drin und die Geschichte liest sich sehr flüssig.
Fazit
Starlight Nights ist wahrlich eine Achterbahnfahrt. Nachdem wir im Prolog das erste Zusammentreffen von Calista und Eric vorgestellt bekommen, startet die eigentliche Geschichte unmittelbar mit dem Aufeinandertreffen von Calista und Eric an der Uni. Nach vielen Jahren der Funkstille ist er plötzlich da und möchte mit ihr eine Serie drehen. Aus dieser Ausgangssituation entwickelt sich unglaublich viel Drama. Das Buch fesselt einen direkt. Es gibt etwas, was die beiden miteinander verbindet, aber man erfährt erst schleichend im Verlauf des Buches, was passiert ist, warum diese schicksalshafte Nacht sie auseinandergebracht hat und wie sehr Calista von all dem in den Abgrund gerissen wurde. Hierbei werden weitere Nebenstränge aufgebaut, die allesamt hervorragend ausgearbeitet sind und in einem angemessenen Gleichgewicht zur Haupthandlung stehen, diese aber auch entsprechend unterstützen.
Stacey Kade hat zwei wunderbare Charaktere kreiert. Eric und Calista glänzen, weil sie nicht perfekt sind. Immer wieder verzweifeln sie an sich selbst, am jeweils anderen, an den Erwartungen Dritter und jedes Mal hat man Angst, dass sie wieder von irgendwem in den Abgrund gerissen werden. Das Buch ist durchweg eine emotionale Berg-und-Tal-Fahrt, der Leser fliegt getrieben von Hoffnung nur so durch die Seiten. Jedes Mal, wenn man endlich mit einem Lächeln dort sitzt, wird man eines Besseren belehrt und es tritt wieder eine Figur auf, die alles vernichten muss, gelegentlich sogar Calista oder Eric selbst. So bleibt es bis zur letzten Seite spannend.
Starlight Nights ist einfach durchweg eine starke Leistung. Man merkt bereits von Anfang an die Spannungen – positiv und negativ – zwischen Calista und Eric. Die Einflüsse von Erics Vater und Loris Mutter treiben Eric und Calista immer wieder an ihre Grenzen und oftmals scheint es so, als würden sie daran zerbrechen. Das tun sie zwischenzeitlich auch. Und das ist herrlich realistisch. Man fühlt mich beiden mit, aber hat zugleich Angst, dass sie sich gegenseitig in den Abgrund reißen. Calista, die ewig behütet und bevormundet wurde, weiß nicht einmal, wie man ein Konto eröffnet. Zugleich hat sie die Last, ihre komplette Familie ernähren zu müssen. Mehr als einmal macht ihre Mutter ihr deutlich, dass Calista Loris Leben versaut hat und dafür jetzt gefälligst aufkommen soll. Und Calista macht und tut. Man sitzt als Leser dort und es wird einem schwer ums Herz. Dann kommt Eric und man hat Hoffnungen, dass er Calista hilft. Doch Eric selbst ist selbst noch nicht von der jahrelangen Behandlung seines Vaters geheilt. Und dann ist da auch noch eine weitere Person, die in seinem Leben mittlerweile eine Rolle spielt. Oder spielt Eric vielleicht eher seine bisher schwerste Rolle mit seinem neuen Leben?
Positiv erwähnt werden muss aber auf jeden Fall, dass das komplette Buch realistisch bleibt. Viele Bücher haben komplett zerstörte Charaktere, die sehr schnell plötzlich wieder in Ordnung sind, und Storylines, die viel zu schnell und einfach ihr gutes Ende finden. Starlight Nights hat dies nicht. Einzig als ich den Epilog zu lesen begann, war mein erster Gedanke: Echt jetzt? Bitte nicht schon wieder dieses typische Klischee-Ende. Aber auch hier wurde ich eines Besseren belehrt.
Dieses Buch war eine Wohltat, absolut fesselnd zu lesen und wunderbar emotional mit der richtigen Mischung aus „ich muss gleich weinen“ und „ich strahle vor Glück“-Momenten.
[Diese Rezension wurde auf Grundlage eines Rezensionsexemplars erstellt, welches mir freundlicherweise von NetGalley.de und dem LYX Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung zu dem Buch ist hiervon unberührt]