Inhalt:
Die fünfzehnjährige Clary lebt mit ihrer Mutter in New York. Als diese entführt wird, lüftet Clary das Familiengeheimnis: Ihre Mutter gehörte einst der Bruderschaft der Shadowhunter an, einer Gruppe, die seit über tausend Jahren Dämonen jagt. Nach und nach beginnt auch Clary in diese Welt einzudringen. Doch die Welt der Dämonenjäger ist zerrissen. Werden Clary und ihre Freunde es schaffen, ihre Mutter zu retten?
Meinung:
Ein Jahr, nachdem ich den Film gesehen habe, hatte ich mich nun an die Bücher gewagt. Mir ist schon klar, dass Filme nie so gut sind, wie die Buchvorlagen aber da mich der Film überhaupt nicht mitgenommen hat, habe ich lange Zeit einen Bogen um die Romane gemacht. Und dennoch wollte ich den Hype um diese Reihe nachvollziehen können.
Der Roman beginnt in einer abgedrehten Diskothek namens Pandemonium, was ich schon ziemlich merkwürdig finde, da sowohl Clary, als auch ihr bester Freund Simon gerade mal fünfzehn sind. Im Inneren des Clubs beobachtet Clary, wie ein scheinbar normaler Junge von drei seltsamen Typen abgestochen wird. Als sie Hilfe rufen will merkt sie, dass sie die einzige ist, die diese Gestalten sehen kann. Die drei sind natürlich Schattenjäger und einer von ihnen ist Jace. Als dieser von Clary darauf angesprochen wird, erzählt ihr mal ebenso, was seine Aufgabe ist und warum er dies macht. Dies war der erste Moment, an dem ich mich gefragt habe, ob die Autorin mich verar*** möchte... Und als Clarys Mutter kurze Zeit später von einem Dämon entführt wird, ist natürlich Jace sofort zur Stelle, um Clary zu retten. Es beginnt nun die Suche nach Jocylin, die aber im Mittelteil ziemlich in den Hintergrund gerät...
Den Schreibstil ist sehr einfach gehalten und auch von den Unterhaltungen sollte man keine literarischen Höchstleistungen erwarten. Dies wirkt sich leider auch auf die Hauptfigur Clary aus. Sie ist sehr eindimensional gehalten. Über ihre Gefühle bekommt man kaum etwas mit. Am meisten an ihr hat mich jedoch gestört, dass sie alle Veränderungen in ihrem Leben einfach so hin nimmt. Weder das sie eine Schattenjägerin ist, noch dass es Dämonen, Vampire etc. gibt, hat sie abgeschreckt oder verwirrt. Falls es daran gelegen haben sollte, dass es Ahnungen aus ihrer Vergangenheit sind, die zu ihr hervordringen, so wurde dies nicht erwähnt. Dieses Aspekt hat mich wirklich sehr gestört und fließt ebenfalls in meine mittelmäßige Bewertung mit ein.
Die Story an sich sowie die Grundidee habe mir sehr zugesagt. Deswegen bin ich auch sehr über die Umsetzung enttäuscht. Die Autorin zeichnet ihre Charaktere sehr schwarz/schweiß und selbst die "bösen" wirken auf mich nicht sehr bedrohlich. Ich konnte nicht verstehen, warum alle Welt so viel Angst vor Valentin hatte. Eine spürbare Bedrohung war nie sonderlich spürbar, was nicht zum Aufkommen von Spannung beigetragen hat.
Des Weiteren sind mir beim Lesen einige Parallelen zu Harry Potter aufgefallen. Nicht in Bezug auf die Grundstory, aber doch sehr auf die einzelnen Figuren. Ich habe dann mal recherchiert und erfahren, dass die Autorin über ihre Harry Potter Fanfiction "The Draco Trilogy" berühmt geworden ist. Dies erklärt (leider) einiges. Sich zu insperieren sehe ich nicht als Problem an, aber wenn sich kein eigener Stil erkennen lässt, finde ich das sehr schade. Überhaupt gab es oft dieses "das habe ich doch schon einmal gelesen" Momente. Wenn man so viel Fantasy liest wie ich, hat man irgendwann schon einmal alles gelesen und auch die Autoren wissen, dass es fast alles schon einmal gab. Es kommt aber immer darauf an, wie man es verpackt und erzählt. Eine gut erzählte Vampirgeschichte zB liest man trotzdem, obwohl man schon zwanzig andere zu Hause stehen hat.
Was mich dazu bewogen hat, den zweiten Teil anzufangen war der Cliffhanger am Ende des Romans. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Clary und Jace weitergeht und hatte auf eine Entwicklung der Autorin gehofft. Leider hat mich der zweite Band noch mehr enttäuscht, als der erste, weswegen ich diesen auch nach der Hälfte abgebrochen habe. Aus diesem Grunde werde ich auch keine Rezi zu Band 2 verfassen.
Fazit:
Ein Roman, der nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut ist. Man sollte keine Innovationen erwartet und auch nicht zu der auf den Schreibstil setzten. Ein Roman, dessen Hype ist leider nicht nachvollziehen kann.