Jahre nach Beendigung des Kaltes Kriegs: Ein spannender Spionageroman
Dead LionsEin Spionageroman Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges, geht das?
Mike Herron zeigt, dass das sehr gut geht. Mit reichlich eigenwilligen Charakteren, deren Eigenheiten er detailliert beschreibt, ...
Ein Spionageroman Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges, geht das?
Mike Herron zeigt, dass das sehr gut geht. Mit reichlich eigenwilligen Charakteren, deren Eigenheiten er detailliert beschreibt, einer guten Portion Humor, witzigen Dialogen und Geschehnissen, bei denen nichts so ist, wie es zunächst erscheint, führt er den Leser mitten hinein in einen rasanten, nicht ganz unblutigen Thriller.
Im Slough House arbeiten unter der Regie von Jackson Lamb, der als unangenehmer stinkender Fiesling eingeführt wird, lauter Agenten, die vom MI5 ausgemustert worden sind wegen unterschiedlicher Vergehen bzw Fehlverhalten im Dienst. Hier werden sie mit unsinnigen Verwaltungsaufgaben beschäftigt in der Hoffnung, dass sie von sich aus kündigen.
Als Jackson Lamb vom Tod eines ehemaligen Kollegen aus Zeiten des Kalten Kriegs erfährt, und als zeitgleich inoffiziell vom MI5 zwei seiner Mitarbeiter zum Personenschutz eines russischen Oligarchen angefordert werden, kommen die Dinge in Bewegung.
Sehr angetan war ich davon, dass eingangs eine fiktive Katze durch die Büroräume schleicht und dabei die einzelnen dort arbeitenden Personen vorstellt. Am Ende ist es übrigens eine auch fiktive Maus, die die Büros besucht. Gefallen haben mir auch die Charaktere der Slow Horses, die in Extremsituationen ungeahnte Fähigkeiten entwickeln und die Doppelbödigkeit der Dialoge. Die turbulente Handlung wird, so verwickelt sie auch sein mag, zu einem logischen Ende gebracht. Ich bin gespannt auf eine Fortsetzung der Serie um Jackson Lamb.