Inhalt:
Kira wünscht sich immer nur eines: Sie möchte eine Kriegerin werden, doch in ihrem Stamm ist es nicht üblich, dass Frauen das Ritual vollziehen und in den Kampf ziehen.
Als jedoch ihr König hinterhältig ermordet wird und die Truppen des Königmörders alle zu unterjochen versuchen, ist Kiras Chance gekommen. Sie wird vom Hauptmann in das gefährliche Waldlabyrinth geschickt, mit der Aussicht, dass sie eine vollwertige Kriegerin wird, wenn sie einen Weg hinaus findet.
Einst ging auch ihr bester Freund dorthin, ist seitdem aber spurlos verschwunden. Jetzt ist es an der jungen Frau, ihre schlimmsten Ängste zu besiegen und zu beweisen, dass mehr in ihr steckt, als alle bis dahin in ihr gesehen haben … .
Meine Meinung:
Von Sandra Binder habe ich schon mehrere Bücher gelesen und jedes konnte mich bis jetzt begeistern, deswegen wollte ich auch ihre neueste Geschichte unbedingt lesen, zumal es sich hier auch noch um mein Lieblingsgenre handelt.
Im Prolog wird man Zeuge von einer Verschwörung, ohne genau zu wissen, was es damit auf sich hat. Es erzeugt jedoch schon ordentlich Spannung und ich war sehr gespannt, was mich noch erwarten würde.
Danach springt man zu Kira, die uns an ihrem Leben und ihren Gedanken teilhaben lässt. So erfährt man, dass sie in eine Webersfamilie hineingeboren wurde und es eigentlich ihre Aufgabe wäre, den Familienbetrieb weiterzuführen. Ihr Herz möchte jedoch einen anderen Weg gehen: Sie möchte unbedingt eine Kriegerin werden. Schon da merkt man, dass Kira eine unerschrockene Frau ist, die Kampfgeist besitzt, aber auch Selbstzweifel hat. Sie möchte sich auf keinen Fall in eine Rolle drängen lassen, der sie nicht mit dem Herzen nachgehen kann. Ich habe sie sofort bewundert und sie war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mag Heldinnen, die sich gegen Konventionen auflehnen, die stark, aber nicht perfekt sind und genau in dieses Bild hat Kira hineingepasst.
Doch auch sonst bietet das Buch einige sehr interessante Charaktere z.B. den Hauptmann Fenk, der mein heimlicher Favorit in dieser Geschichte ist. Er steht für sein Volk ein, ist loyal und handelt klug und besonnen. Auch, wenn er seinen weichen Kern oftmals hinter einer harten Schale verbirgt, ist er doch ein richtiger Held. Neben dem Hauptmann gibt es noch ein paar andere Krieger, die mir sehr gut gefallen haben, die jedoch nur Nebenrollen spielen. Was ich sehr überraschend fand: Auch der männliche Protagonist spielt eher eine untergeordnete Rolle. Zwar weiß man um Kiras Gefühle für ihn, doch er taucht eher am Rande auf. Dadurch ist die Liebesgeschichte nicht so prägnant und man kann sich auf die restliche Handlung konzentrieren.
Diese fand ich von Anfang an spannend. Mir gefiel es vor allem, dass es die große Schlacht nicht erst am Ende gibt, denn schon mittendrin müssen Kira und ihr Volk einige Rückschläge einstecken und eigentlich das ganze Buch über ums Überleben kämpfen. Dadurch zog sich die Spannung von Anfang bis zum Ende durch die Geschichte und ich war ständig am mitfiebern. Trotz allem liegt das Hauptaugenmerk in meinen Augen doch auch auf der Entwicklung von Kira. Immer wieder kämpft sie mit Selbstzweifeln und macht dadurch Fehler, die sich auch auf ihr Volk auswirken. Doch sie wächst an ihren Aufgaben und ich freute mich sehr zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt hat. Überhaupt finde ich, dass es in dieser Geschichte wirklich eine sehr schöne Mischung gibt, die mich an den Seiten kleben ließ.
Ich bin jedenfalls geradezu durch dieses Buch hindurchgerauscht und obwohl ich es schön fand, mal einen Einzelband zu haben, war ich doch irgendwo traurig, als ich am Ende angelangt war.
Fazit:
Mit „War of Wolves. Lichttochter“ hat Sandra Binder eine Fantasy-Story geschaffen, die mich mit ihrer Mischung begeistert hat. Die Liebesgeschichte spielt eher eine untergeordnete Rolle, dafür gibt es jede Menge Spannung und das Hauptaugenmerk liegt meiner Meinung nach auf der Entwicklung der Protagonistin. Ich bin jedenfalls richtig durch das Buch hindurchgerauscht und war fast etwas traurig, als ich am Ende angelangt war.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.