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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2019

Magisch

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Miles Singer entging einst seiner Bestimmung, indem er zum Militär floh. Nach seiner Rückkehr arbeitet er als Arzt und kümmert sich um Kriegsheimkehrer, die an einer seltsamen psychischen Störung leiden. ...

Miles Singer entging einst seiner Bestimmung, indem er zum Militär floh. Nach seiner Rückkehr arbeitet er als Arzt und kümmert sich um Kriegsheimkehrer, die an einer seltsamen psychischen Störung leiden. Einige von ihnen fühlen sich besessen und hegen den Wunsch, ihnen nahestehende Personen zu töten. Als ein sterbender Mann in die Klinik eingeliefert wird, der behauptet, vergiftet worden zu sein, muss Miles zusammen mit dem Amaranthine Tristan versuchen, den Mord aufzuklären. Leider führen diese Ermittlungen Miles zurück in den Schoß seiner Familie. Sturmsänger, die Hexen wie Miles an sich binden, um mit deren magischer Energie ihre eigene Magie zu verstärken. Kann Miles seiner Bestimmung entgehen und die Wahrheit hinter dem Mord und dem Leiden der Kriegsheimkehrer aufdecken?

Ich liebe dieses Buch. Die Welt von Aeland, die Magie und vor allem Miles und Tristan verzauberten mich, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Idee der Sturmsänger, den an sie gebundenen Personen, Miles‘ Magie, die er vor seinen Mitmenschen verbergen muss, weil Hexen gefangengenommen und weggesperrt werden, all das ist fantastisch erzählt und bildlich vorstellbar. Aeland und die Menschen, die dort leben, ließen mich immer an „Interview mit einem Vampir“ denken, nur ohne das Beißen und das Blut.

Für mich machte aber die Beziehung zwischen Miles und Tristan den Charme des Buches aus. Und auch die Frage, ob Miles‘ Familie, in erster Linie seine Schwester Grace, die ihn an sich binden will, um ihre Macht zu verstärken, Verständnis dafür haben wird, dass Miles sein eigenes Leben führen will, in dem er Arzt ist und nicht nur eine Art Batterie für die Magie seiner Schwester. Die aufgedeckten Geheimnisse, die zum Tod von Nick Elliot führten, sind spannend. Ich hatte nicht mit dieser Auflösung gerechnet, war aber mit dem Ende des Romans mehr als zufrieden. Gerne würde ich wieder nach Aeland reisen, um Miles und Tristan durch einen weiteren Band zu begleiten.

Ein wirklich magisches Buch mit einer toll erzählten Geschichte. Eins meiner Lesehighlights dieses Jahres!

Veröffentlicht am 12.03.2019

Fesselnde Familiengeschichte

Der Honigbus
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Meredith ist 5, als sich ihre Eltern trennen und sie und ihr Bruder mit der Mutter zu den Großeltern ziehen. Dort angekommen, überlässt die Mutter Meredith und Matthew sich selbst und nur der Großvater ...

Meredith ist 5, als sich ihre Eltern trennen und sie und ihr Bruder mit der Mutter zu den Großeltern ziehen. Dort angekommen, überlässt die Mutter Meredith und Matthew sich selbst und nur der Großvater bietet dem Mädchen Halt. Er ist Imker und führt Meredith in die Welt der Bienen ein, von der das Mädchen fasziniert ist. Und alles, was Meredith über das Leben lernt, lernt sie aus dem Verhalten der Bienen im Bienenstock.

Meredith May gelingt es, zum einen die fesselnde Geschichte ihrer Kindheit zu erzählen und zum anderen sehr viel Wissen über Bienen zu vermitteln, ohne den Leser damit zu langweilen. Die Parallelen, die das Kind Meredith aus dem Verhalten der Bienen zu ihrer eigenen Lebenssituation zieht, sind faszinierend. Ihre Geschichte brachte mich zum Lachen, aber leider auch zum Weinen und ich war nur froh, dass die kleine Meredith ihren Großvater hatte, der ihr immer zur Seite stand, auch wenn ihre Großmutter und ihre Mutter keinerlei Verständnis für das Kind hatten.

Ich gebe zu, dass ich mich vorher noch nie so intensiv mit Bienen und ihrem Verhalten beschäftigt habe, doch das werde ich in Zukunft wohl ändern, denn Meredith‘ Erzählungen bringen dem Leser so viel bei, dass man einfach noch viel mehr wissen möchte. Und: Bei Spaziergängen habe ich jetzt immer Wildblütensamen in der Tasche, die ich an Feld- und Wegesrändern verstreue, um für Bienen einen leckeren Tisch zu decken. Danke für die schöne Idee!

Ein fesselndes und lehrreiches Buch, das eine Familiengeschichte erzählt und gleichzeitig das Verhalten von Bienen erklärt. Außergewöhnlich!

Veröffentlicht am 14.03.2019

Du bist erwünscht

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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„Vielleicht nehme ich noch mehr ab. Vielleicht auch nicht. Aber was geht die anderen mein Gewicht an? Solange ich nicht gerade auf ihnen drauf sitze, was kümmert es sie?“

Libby war einst der fetteste ...

„Vielleicht nehme ich noch mehr ab. Vielleicht auch nicht. Aber was geht die anderen mein Gewicht an? Solange ich nicht gerade auf ihnen drauf sitze, was kümmert es sie?“

Libby war einst der fetteste Teenager Amerikas. Als alle Welt dabei zusehen konnte, wie sie mit einem Kran aus ihrem Haus gerettet wurde. Jetzt, 5 Jahre später, ist sie wieder bereit, zur Highschool zu gehen und sich den Schulkameraden von einst zu stellen. Sie ist immer noch dick, will sich aber nicht fertigmachen lassen. Bis sie auf Jack trifft. Überall beliebt und entsprechend eingebildet. Doch auch Jack hat ein Geheimnis, das er nur Libby anvertraut.

Das Buch zeigt an erster Stelle, wie es ist, wenn man nicht wie die anderen ist, wie die beliebten Kids, wenn man anders ist und auffällt. Wenn man gemobbt wird, weil man nicht wie alle ist. An zweiter Stelle will es wohl sagen, dass wir alle bessere Menschen wären, wenn wir Menschen nicht an Äußerlichkeiten erkennen würden, sondern sie „richtig“ kennenlernen müssten, um sie einzuordnen. Das hat mir gefallen, und auch die süße Liebesgeschichte zwischen Libby und Jack. Zu wissen, wie sich Libby fühlt zwischen all den perfekten Mitschülern, die gemein zu ihr sind, hat es traurig für mich gemacht. Ich fand sie toll, weil sie stark und selbstbewusst ist, obwohl sie in kein Klischee passt. Ich mochte ihre Art, mit ihrem Leben umzugehen und weiterzumachen.

Das Buch zeigt, dass Menschen einzigartig sind und liebenswert, egal wie sie aussehen, ob sie schön sind oder nicht, ob groß oder klein. Das hat mir gefallen. Auf Libby und Jack, die der Welt den Stinkefinger zeigen, weil sie sehen, was wirklich wichtig ist. Ich möchte es mit Libby sagen: „Und alle anderen, denkt daran: IHR SEID ERWÜNSCHT. Dick, dünn, groß, klein, unscheinbar, freundlich, schüchtern. Lasst euch von niemandem etwas anderes erzählen, nicht mal von euch selbst. Erst recht nicht von euch selbst.“

Veröffentlicht am 27.01.2019

Aber Liebe ist kompliziert

Sadie
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Nachdem ihre dreizehnjährige Schwester Mattie ermordet wurde, verschwindet auch Sadie spurlos. Der Moderator West McCray, der einen Podcast über die Mädchen sendet, folgt Sadies Spuren und deckt ihre Familiengeschichte ...

Nachdem ihre dreizehnjährige Schwester Mattie ermordet wurde, verschwindet auch Sadie spurlos. Der Moderator West McCray, der einen Podcast über die Mädchen sendet, folgt Sadies Spuren und deckt ihre Familiengeschichte auf, während Sadie durch das Land fährt, um den Mörder ihrer Schwester zu stellen. Eine aufwühlende Reise beginnt.

Die Geschichte ist interessant erzählt. Während in Kapiteln mit dem Podcast durch Interviews, Telefongespräche und dergleichen Sadies Geschichte erzählt wird, folgen wir Sadie in eigenen Kapiteln bei ihrer Reise, um den Mann zu finden, den sie für Matties Tod verantwortlich macht. Dabei erfährt der Leser nach und nach die traurigen Details aus Sadies Leben. Von der Mutter verlassen kümmert sie sich schon früh alleine um ihre kleine Schwester. Nur die Nachbarin May Beth, die sich als die selbsternannte Großmutter der beiden sieht, hilft ihr dabei. Sadie verlässt die Schule und jobbt an einer Tankstelle, um ihre Schwester zu versorgen. Doch wir erfahren auch, dass ihr Leben nicht einfacher war, als die Mutter noch da war. Diese, immer betrunken oder auf Droge, schleppte ständig neue Männer an, die mit ihr und den Kindern in dem Trailer wohnte, den sie ihr Zuhause nannten. Es ist ein mehr als trauriges Leben, das Sadie und Mattie führen mussten.

Aber auch Sadie zu begleiten ist nicht einfacher. Ihr Weg zu dem ihrer Meinung nach schuldigen Mann führt sie von einer schlimmen Situation in die nächste. Man möchte sie anschreien, dass sie doch bitte wieder nach Hause fahren soll, weil es schlimmer und schlimmer wird und die Sorge um Sadie immer mehr wächst.

„Sadie“ ist eine sehr berührende Geschichte, die einem wieder vor Augen führt, wie verpfuscht ein Leben von Grund auf sein kann. Sadies Schicksal ging mir nah und ihr Weg und die Menschen, die sie dabei traf, haben mich das Buch kaum aus der Hand legen lassen. Tolle Geschichte, toll erzählt!

Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein Ausflug in die Natur

Rosi & Mücke - Eine Käferfreundschaft
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Rosi, ein Rosenkäfer, und Mücke, ihr bester Freund, ein Waldlaufkäfer, planen eine Reise. Unterwegs in der Natur begegnen sie vielen anderen kleinen Tieren und erfahren sehr interessante Details aus deren ...

Rosi, ein Rosenkäfer, und Mücke, ihr bester Freund, ein Waldlaufkäfer, planen eine Reise. Unterwegs in der Natur begegnen sie vielen anderen kleinen Tieren und erfahren sehr interessante Details aus deren Leben.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Nicht nur, dass es voller schöner Illustrationen ist, es ist auch sehr lehrreich und bringt den kleinen und großen Lesern die Natur näher. Die Kinder erfahren viel Wissenswertes über Insekten und ihr Leben in der Natur. Auch ich konnte hier lernen, dass man manchmal genauer hinsehen muss, um zu wissen, welches Insekt genau gerade den Weg kreuzt.

Dies ist der zweite Teil einer mit sechs Teilen geplanten Reihe, die Kindern die Zusammenhänge in der Natur näherbringen will. Und das gelingt gut, weil die kleinen Abenteuer von Rosi und Mücke gleichzeitig spannend und lehrreich sind.

Ein wirklich schön illustriertes, spannendes und lehrreiches Kinderbuch, das auch mir als Vorleserin einiges Neues über Insekten beibringen konnte.