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Veröffentlicht am 16.06.2019

Impulse & Gedichte, die zu einem Inselurlaub für die Seele einladen

Mit Gott auf der Insel
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Worum geht's?

Dieses aufwendig gestaltete kleine Buch lädt zu einer Insel-Erkundung ein – passend zum eigenen Urlaub oder aber auch ganz einfach für eine Gedankenreise von zu Hause aus.
Mit kurzen Impulstexten ...

Worum geht's?

Dieses aufwendig gestaltete kleine Buch lädt zu einer Insel-Erkundung ein – passend zum eigenen Urlaub oder aber auch ganz einfach für eine Gedankenreise von zu Hause aus.
Mit kurzen Impulstexten und Gedichten bietet es genau das, was der Untertitel verspricht: kleine Auszeiten für alle, die das Meer lieben.

Was mich neugierig gemacht hat:

Die Antwort darauf ist in diesem Fall ziemlich simpel: Weil ich zu den angesprochenen Menschen gehöre: Ich liebe das Meer. Und da ich viel seltener dort sein kann, als ich mir wünschen würde, hat das Buch mich gelockt, mich mit Gott auf die Insel entführen zu lassen.

Wie es mir gefallen hat:

Das Buch hat ein rundes Gesamtkonzept und ist ein echter Hingucker – und Hinfühler.
Auf der Vorderseite kann man über eine Coververedelung streichen, und wenn man dabei die Augen schließt, ist es fast, als berührten die Finger trockenen Sand.
Der Innenteil ist durchgehend farbig gestaltet und die maritimen Aquarellmotive untermalen die Texte sehr passend.
Es gibt auch ein meerfarbenes Lesebändchen.

Nach einem kleinen Vorwort, das noch einmal die Intention des Buches umreißt und sich mit dem Innehalten und Entdecken beschäftigt, folgen die Texte einem Reiseverlauf.
Es geht ums Ankommen auf der Insel, um Streifzüge und Orte dort und schließlich um die Heimreise.
Verschiedene insel- bzw. meerestypische Gegenstände, Tiere, Naturerscheinungen und Schauplätze werden mit Gedanken über das Leben und den Glauben verknüpft, dienen als Metaphern, geben Anlass zum Reflektieren und Nachdenken.
Der Autor lässt seine LeserInnen an Eindrücken und Überlegungen teilhaben, sowohl in den wenige Seiten langen Impulsen als auch den poetischen Texten, die sich stetig abwechseln.
Insgesamt sind 28 Beiträge enthalten, die nicht aufeinander aufbauen, aber doch von einem roten Faden durchdrungen werden.

Es stimmt alles: Eine wundervolle Buchidee trifft auf Handlichkeit, Ästhetik und anregende Inhalte, von denen man sich je nach Lust, Zeit und Laune immer mal wieder einen zwischendurch oder mehrere am Stück zu Gemüte führen kann.
Von mir gibt es volle Punktzahl und eine Kauf- und Leseempfehlung!

(Für wen) Lohnt es sich?

Das Buch eignet sich perfekt als Geschenk für Verreisende, genauso wie für diejenigen, die daheim bleiben, zum Beispiel die freundliche Nachbarin, die in der Zeit die Blumen gießt, oder den Kollegen, der im Betrieb den Sommer über die Stellung halten muss.
Auch zum Selbst-Mitnehmen auf eine tatsächliche oder geistige Reise ideal!
Wie der Titel schon nahelegt, handelt es sich um Texte mit christlichen Inhalten, die jedoch meines Erachtens nach auch dem Glauben gegenüber aufgeschlossenen Nicht-Christen zugänglich sind.

In einem Satz:

„Mit Gott auf der Insel" ist ein schönes Buch zum Abtauchen, Erkunden und Nachdenken, nicht nur für Sommerurlauber, sondern für alle, die mit ansprechend gestalteten Texten ein paar erholsame Inselmomente zum Innehalten erleben möchten.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Hallt länger als ein paar Sekunden in der Stille nach

Die Stille zwischen den Sekunden
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Worum geht's?

Mara ist noch am Leben. Hätte sie die U9 nicht verpasst, wäre sie ein weiteres Opfer des Bombenanschlags geworden, bei dem 132 Menschen umgekommen sind. Die Besorgnis ihrer Familie und die ...

Worum geht's?

Mara ist noch am Leben. Hätte sie die U9 nicht verpasst, wäre sie ein weiteres Opfer des Bombenanschlags geworden, bei dem 132 Menschen umgekommen sind. Die Besorgnis ihrer Familie und die Neugier ihrer Mitschüler findet sie dennoch übertrieben. Nur ihr Schwarm Chriso, der sonst jeden Mist auf seinem Videochannel ausschlachtet, überrascht sie positiv, auch wenn er das Ganze stattdessen zu sehr an sich heranzulassen scheint.
Ausgerechnet die Einzige, die verstehen würde, wie es Mara geht und wie sehr Chriso ihre Gefühle ins Chaos stürzt, wird jetzt von ihren hyperbesorgten Eltern von Mara ferngehalten: ihre beste Freundin Sirîn. Mara muss um jeden Preis verhindern, dass sie sie in ihre Heimat zurückschicken, weil sie nach dem Anschlag glauben, sie in Sicherheit bringen zu müssen ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich bin durch die Autorin zu dem Buch gekommen, die ich als Teil des Duos Ella Blix mit „Der Schein" kennengelernt habe.
Auf den ersten Blick hätte ich das Ganze eher in der Thriller-Ecke verortet und wäre wegen der Altersempfehlung ab 12 Jahren wahrscheinlich zögerlich gewesen, weil ich mich normalerweise eher im älteren Jugend- bzw. jungen Erwachsenenbuchbereich bewege. Ich bin aber sehr froh, dass dieses Buch mir nicht entgangen ist – mehr dazu unten.
Noch ein Tipp: Am besten nicht den Originalklappentext lesen. Ich bin mir nicht sicher, weil ich selbst ihn bei meinem Lesestart nicht angeschaut hatte, aber im Nachhinein finde ich, dass er etwas zu verdächtig wirkt.

Wie es mir gefallen hat:

Kennt ihr diese Bücher, über die man nicht gut sprechen kann, ohne zu viel zu sagen? Mit so einem Fall haben wir es hier absolut zu tun. Trotzdem hier mein Versuch, meine Eindrücke spoilerfrei auf den Punkt zu bringen: Dieses. Buch. schlägt. ein.

Ich habe bei meiner Lektüre der letzten Monate eher wenige Sog-Bücher dabei gehabt. Es gibt viele, die cool und unterhaltsam sind und natürlich auch bewusst ruhige, aber nicht so viele, die sich an deinen Händen und in deinen Gedanken festkrallen und dich nicht loslassen, bevor du nicht alles weißt. Allerspätestens in der zweiten Hälfte entwickelt „Die Stille zwischen den Sekunden" sich zu so einer Geschichte.
Nachdem ich es beendet hatte, musste ich erst mal alles sortieren. Was mir ehrlich gesagt immer noch nicht ganz gelungen ist. Es handelt sich nämlich auch um die Art von Buch, die man am besten gleich noch mal lesen will, um aus der Perspektive von allem, was man jetzt über die Figuren weiß, verschiedene Szenen noch einmal zu betrachten.

Ich könnte mir vorstellen, dass Mara mit ihrer Art nicht bei jedem auf Verständnis stößt, aber mich hat sie in einigen Punkten sehr an mein Schul-Ich von damals erinnert. Sie ist aus vielerlei Gründen nicht die zugänglichste Protagonistin, aber gerade das macht sie so spannend.
Was die Nebencharaktere betrifft, stehe ich am Ende mit vielen Fragen da. Bei vielen von ihnen würde ich zu gern wissen, was zu verschiedenen Zeitpunkten der Geschichte in ihnen vorgegangen ist.

Besonders beeindruckend ist, wie realitätsnah und detailreich Tania Witte Maras Leben samt ihrer Gedankenwelt und ihrem Umfeld gezeichnet hat. Man gewinnt den Eindruck, ihr persönlich begegnet zu sein bzw. alles als Beobachter miterlebt zu haben.
Das Neben- und vor allem Miteinander verschiedener Kulturen ist ein großes Thema des Buches und fließt völlig ungekünstelt und dafür umso warmherziger und unglaublich lebensklug mit ein. Ein besonderer Augenmerk liegt dabei (durch Sirîns Familie) auf der Mentalität und den Traditionen des Kurdischen.
Die Tiefe von Maras und Sirîns Freundschaft, die sich über alle Unterschiede hinwegsetzt, ist mutmachend und wirklich nachahmenswert.
Auch die Art und Weise, wie die „Neuen Medien" Eingang in die Geschichte finden, ist aus meiner Sicht sehr authentisch. Von Chrisos Kanal und Maras und Sirîns Kochblog bis hin zu den Songs, die im Buch eine Rolle spielen und Maras Spotify-Listen zu verdanken sind – am Ende hat man fast das Gefühl, nicht „nur" ein Buch gelesen, sondern gleich auch noch visuelle und akustische Komponenten mit dazu bekommen zu haben.

(Für wen) Lohnt es sich?

Dieses Buch lohnt sich sehr, wenn man bereit ist, sich auf einen nicht ganz leichten Weg zu machen. Es ist eine spannende Geschichte mit einer unerwarteten Komposition, tatsächlich auch eine Liebesgeschichte (nicht nur im herkömmlichen Sinne), sie rüttelt auf, nimmt einen mit.
Ich kann sie auch Lesern weit über der Altersangabe des Verlags (ab 12 Jahren) empfehlen und sie mir außerdem gut als Klassenlektüre vorstellen.

In einem Satz:

„Die Stille zwischen den Sekunden" ist kein Gutelaunebuch, sondern eines, das etwas zu sagen hat und das - nicht nur in den Sekunden danach, sondern weitaus länger - in der Stille nachhallt.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Ganz großes Kino - ein atemberaubender 3. Band!

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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Worum geht's?

Elias ist es bestimmt, von nun an als Seelenfänger die Geister in der Zwischenstatt zu empfangen und weiterzuleiten. Gelingt es ihm nicht, werden die Toten die Lebenden vernichten. Doch ...

Worum geht's?

Elias ist es bestimmt, von nun an als Seelenfänger die Geister in der Zwischenstatt zu empfangen und weiterzuleiten. Gelingt es ihm nicht, werden die Toten die Lebenden vernichten. Doch um das zu verhindern, muss er alles loslassen, was er war - und alle, die ihm je etwas bedeutet haben.

Laia hat dem Nachtbringer, ohne es zu wissen, das vorletzte Stück des Sterns geschenkt, mit dem er sein Volk befreien und gnadenlose Rache an den Kundigen üben wird. Kann sie, die Erbin der Löwin, ihn noch aufhalten, oder werden die Dschinns zurückkehren?

Helena Aquilla gibt es nicht mehr - sie ist nur noch der Blutgreif, bereit, ihr Volk bis zu ihrem letzten Atemzug zu verteidigen - und ihre Schwester, die Frau des Imperators. Wird sie rechtzeitig durchschauen, welche Intrigen die Kommandantin spinnt, oder wird sie zusehen müssen, wie Keris Veturia die Macht an sich reißt?

Was mich neugierig gemacht hat:

Sabaa Tahir gehört zu den Autorinnen, die ich am meisten bewundere. Die Geschichte dieser Reihe ist so gewaltig, so düster, gewaltig, spannend und komplex, und ich bin unglaublich froh, sie für mich entdeckt zu haben. Es ist über zwei Jahre her, dass Band 2 erschienen ist, fast vier, seit ich den Auftakt lesen durfte, und ich konnte es kaum erwarten, endlich zu erfahren, wie es weitergeht.

Wie es mir gefallen hat:

Alles, was die beiden vorangegangenen Bände so großartig gemacht hat, hat auch der dritte Band wieder zu bieten. Dazu zählen besonders die unglaublich vielschichtigen Charaktere, denen absolut nichts geschenkt wird, und das ausgefeilte Worldbuilding inklusive unzähliger Geschehnisse aus der Vergangenheit und Prophezeiungen über die Zukunft sowie den verschiedensten Völkern und Wesen.

Da seit Veröffentlichung des letzten Bandes so viel Zeit ins Land gegangen ist, brauchte ich wieder einige Seiten, um mich erneut auf Elias, Laia, den Blutgreif und ihre Welt einzustimmen und die losen Fäden aufzunehmen. Es dauerte jedoch nicht lange, und ich war genau dort, wo man in dieser Reihe als Leser/-in ist: mittendrin und hautnah dabei.

Sabaa Tahir beherrscht das Fährtenlegen und In-die-Irre-Führen perfekt, und sie hält auch hier wieder einige Überraschungen bereit, die einen schier umhauen, Auflösungen der Art, bei der man sich an den Kopf schlagen möchte, weil man so blind war.

Ich habe in meiner Rezension zu Band 2 einige Elemente der Geschichte kritisiert, die mir als atmosphärisch nicht ganz passend und die Handlung überladend vorkamen. Hier hat mich die Autorin eines Besseren belehrt: Was mir teils zusammenhangslos erschien und wo ich mich fragte, weshalb es überhaupt eingeführt wurde, zeigt dieser Band in einem neuen Licht. Jedes Puzzleteil findet seinen Platz, alles ist in akribischer Perfektion aufeinander abgestimmt.
Die kriegerischen Anteile und die Ränke, die geschmiedet werden, nehmen den größten Teil ein, daneben gibt es aber auch wieder ganz viele Geheimnisse der einzelnen Figuren, Magie und einen Hauch Liebe. Und Hoffnung - denn sie ist, was die Autorin schon im Vorwort des ersten Bandes als den Dreh- und Angelpunkt benannt hat.

„In den Fängen der Finsternis" (bzw. „A Reaper at the Gates") hat das Potenzial, sich den Titel als stärkster Band dieser Serie zu verdienen, und ich bin mehr als gespannt, was Band 4 bringen wird!

(Für wen) Lohnt es sich?

Die Reihe hat definitiv All-Age-Potenzial, ich würde sie jedoch auf keinen Fall LeserInnen unter 14 Jahren empfehlen, vielleicht sogar nicht unter 16, da es wie gewohnt teils sehr blutig zugeht.
Es ist in diesem Fall unerlässlich, die Bände alle und in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sonst viele Zusammenhänge fehlen.

In einem Satz:

Das lange Warten hat sich gelohnt: Band 3 führt die im Vorgänger aufgenommenen Fäden zu einem großen Ganzen zusammen und sorgt dafür, dass sich die Reihe an Spannung, inneren Konflikten und Heldentum noch einmal selbst übertrifft.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Zeit, deine Herzkoordinaten anzupeilen

Herzheimat
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Worum geht's?

„Ich mache dir Mut, aufzubrechen. Der Gott, der mitgeht, ruft dich. Der Nomadengott lockt dich. Und schließlich lädt dich der Wander-Prediger Jesus ein: „Geh mir nach!" Deshalb breche auch ...

Worum geht's?

„Ich mache dir Mut, aufzubrechen. Der Gott, der mitgeht, ruft dich. Der Nomadengott lockt dich. Und schließlich lädt dich der Wander-Prediger Jesus ein: „Geh mir nach!" Deshalb breche auch ich auf. Wo es sein muss, äußerlich. Aber vor allem im Herzen, wo eine Pilgerseele wohnt." (S. 163)

Daniela Mailänder hat am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, seine Herzheimat zu verlieren - und Schritt für Schritt zu ihr zurückgefunden.
Wie können wir unser eigenes Herz erkunden, darin ein Zuhause haben, dort Gott begegnen? Wie kann sich das auf unser alltägliches Leben und Sein auswirken?
Diesen Fragen geht die Autorin nach und ermutigt dazu, sich selbst ebenfalls auf die Reise zu begeben.

Was mich neugierig gemacht hat:

Tatsächlich waren es vor allem das Im-eigenen-Herzen-Heimatfinden-Thema und die wunderschöne Gestaltung des Buches, die mein Interesse geweckt haben.
Der Klappentext hat mich in diesem Fall eher etwas verunsichert. Ich war mir nicht ganz darüber im Klaren, ob es sich nun um eine Art Erfahrungsbericht mit Achtsamkeitsübungen, eher etwas Sachlich-Psychologisches oder um etwas ganz anderes handelt.

Wie es mir gefallen hat:

Zu meiner Freude hat in diesem Buch noch viel mehr gesteckt, als ich geahnt hatte. Während mich, wie oben schon angedeutet, der Klappentext eher ein bisschen skeptisch zurückgelassen hatte, hat mich die Art der Autorin, lebensnah und in klaren, berührenden Bildern an das Thema heranzugehen, sofort überzeugt. Sie verbindet ihre eigenen Erfahrungen mit wertvollen Anregungen und Blickwinkeln, gibt sich dabei aber weniger als Belehrende, sondern bleibt selbst weiterhin immer auch Suchende. Sie möchte als Beispiel für eine Heimatsuchende anderen Herzensflüchtlingen Empfehlungen für die Reise und Wegzehrung mitgeben.

Nach einem Vorwort des Landesbischofes der ELKB und Ratsvorsitzenden der EKD und einer kleinen Einleitung der Autorin folgt eine Gliederung in drei Teile: Heimatsuche, Heimatkunde und Aufbruch.
Im ersten Teil umreißt die Autorin ihre eigene Suche nach der Herzheimat, befasst sich mit der Geschichte des heimatlosen Menschen genau wie mit der des heimatlosen Gottes, beschäftigt sich mit den „Reisevorbereitungen" und damit, was es im eigenen Herzen eigentlich alles zu entdecken gibt.
Die Heimatkunde nimmt dann den größten Abschnitt ein. Hier geht es darum, wie es gelingen kann, im Alltag, im eigenen Körper, unmittelbar in der Gegenwart, in Beziehungen mit anderen Menschen, in einer verwundeten Seele und in den persönlichen Empfindungen zu Hause zu sein. Jedem dieser Aspekte ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Der Aufbruch schließlich ist eine Zusammenführung der Entdeckungen und der Konsequenzen, die sich daraus ziehen lassen. Außerdem wird hier auch noch einmal gezielt die Gemeinde auf ihre Eignung als Heimatort abgeklopft.

Nach jedem Kapitel lädt Daniela Mailänder zum Innehalten im „Heimathafen" ein, wo durch gezielte Fragen noch einmal der Kern des jeweiligen Abschnitts persönlich reflektiert werden kann.

Sehr schön ist die durchgehende ans Cover angepasste Innengestaltung, zu der auch eine doppelseitige Beispieldarstellung einer Herzenslandschaft gehört.

Mich hat dieses Buch begeistert, berührt und nachdenklich gemacht. Ich nehme viel daraus mit und habe sicher nicht zum letzten Mal darin geblättert. Gerade für ein zweites Durcharbeiten oder Auffrischungsimpulse zu einzelnen Aspekten sind die am Rand hervorgehobenen Kernzitate sicherlich hilfreich.

(Für wen) Lohnt es sich?

Ich empfehle dieses Buch von ganzem Herzen allen, die sich mit irgendeinem Bereich ihres Lebens unwohl oder planlos fühlen, von Unzufriedenheit, Sehnsucht nach mehr und/oder der Angst, etwas zu verpassen, getrieben werden. Identität, Ziele, Zugehörigkeit - diese Themen beschäftigen jeden Menschen, und Daniela Mailänder ist es sehr gut gelungen, einen Rahmen zu finden, in dem der Weg zu den Antworten auf die ganz großen Fragen geebnet wird.

In einem Satz:

„Herzheimat - Dort ankommen, wo Gott auf dich wartet" ist ein sowohl gestalterisch als auch inhaltlich sehr starkes Buch, das dazu anregt, die Koordinaten des eigenen Herzens anzupeilen und loszuziehen, um bei sich selbst - und damit auch bei Gott - (wieder) ein Zuhause zu finden.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Ein wertvolles & bereicherndes Impulsbuch

Wundertüte Leben
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Worum geht's?

"Wir müssen deshalb immer wieder bei Gott „andocken" und in seiner Nähe leben. Vielleicht können gerade solche Zeiten, in denen wir zu viele dunkle Gedanken und zu wenige Träume in unserem ...

Worum geht's?

"Wir müssen deshalb immer wieder bei Gott „andocken" und in seiner Nähe leben. Vielleicht können gerade solche Zeiten, in denen wir zu viele dunkle Gedanken und zu wenige Träume in unserem Herzen haben, Zeiten sein, die uns neu daran erinnern. Die uns daran erinnern, dass wir Gott brauchen und in seiner Gegenwart und Liebe verwurzelt sein müssen, um aus seiner Kraft heraus zu schreiben, zu handeln, zu helfen und kreativ zu sein." (S. 101)

44 Impulse sind es, die Nelli Bangert in diesem Buch versammelt hat. Sie richten sich vor allem an junge Frauen und decken viele verschiedene Lebens- und Glaubensbereiche ab.
Zu jedem Abschnitt gibt es mit „Mitten ins Leben" einen Denkanstoß in Bezug auf die persönliche Situation, an den sich der „Alltagstipp" anschließt, um den Leserinnen einen konkreten Umsetzungsvorschlag für die durch den jeweiligen Impuls gewonnene oder erneuerte Erkenntnis an die Hand zu geben.

Was mich neugierig gemacht hat:

Es gibt eine ganze Reihe von Andachts- und christlichen Impulsbüchern für Frauen, aber oft richten sich die Verfasserinnen an die klassische Zielgruppe der Familienmütter.
Zwar beschäftigt Nelli Bangert sich in diesem Buch auch mit Themen wie Partnerschaft, dem Verhältnis zur eigenen Schwiegermutter etc., gestaltet die Bandbreite insgesamt aber offener und vielfältig. Sie möchte gezielt die Altersgruppe der „Jungerwachsenen" ins Boot holen, und damit war meine Neugier geweckt.

Wie es mir gefallen hat:

Die Impulse haben mir sehr gut gefallen, denn sie sind lockerleicht geschrieben, klar und schön, berühren und regen zum Nachdenken an.
Vom Umfang her sind sie kurz, aber nicht so kurz, dass sie nicht in die Tiefe gehen können, und so eignen sie sich perfekt für eine ruhige Minute zwischendurch und einen erfrischenden Input.
Man wird dazu eingeladen, sich einfach mal wohlzufühlen, aber auch dazu, eigene Vorstellungen kritisch zu hinterfragen und sich selbst neu herauszufordern.

Das Spektrum der angesprochenen Lebenssituationen ist breit gefächert: Es geht um die Arbeit, das eigene Umfeld und das Miteinander mit anderen Menschen, sei es im Beruf, Familie, gegenüber dem Partner oder Freunden, um Berufung, Lebensziele, Kreativität, Inspiration u.v.m.
Das Thema Ehe ist relativ präsent, das Singleleben dagegen weniger, doch insgesamt wird für jede Leserin etwas dabei sein, das sie besonders anspricht.

Nelli Bangert findet eine ausgezeichnete Mischung zwischen persönlichen Erfahrungen und allgemeingültigen Wahrheiten und bringt viele Ideen und Gedanken ein, die helfen können, einen neuen Blickwinkel in Bezug auf das eine oder andere Thema einzunehmen.

(Für wen) Lohnt es sich?

Dieses Buch ist in gewissem Sinne ein Lebensratgeber, eine Sammlung an positiven Gedanken, die einfach guttun und neue Energie geben können. Sowohl als Geschenk an sich selbst als auch an andere für Frauen zwischen ca. 18 und 35 Jahren (aber teils definitiv auch für jeden anderen) absolut empfehlenswert!

In einem Satz:

„Wundertüte Leben" ist das bisher beste Impulsbuch für junge Frauen, das ich kenne - die Gedanken darin sind sehr gut formuliert, bewegen und inspirieren.