Dieser teil war sogar besser als der erste
Last Haven – Die Liga der Mutigen
Von Lisbeth Jarosch
Aida und ihre Freunde haben die alte Regierung gestürzt und es gab Verluste auf beiden Seiten, was Aida auch zu schaffen macht. Immer wieder muss ...
Last Haven – Die Liga der Mutigen
Von Lisbeth Jarosch
Aida und ihre Freunde haben die alte Regierung gestürzt und es gab Verluste auf beiden Seiten, was Aida auch zu schaffen macht. Immer wieder muss sie an Melody und die vielen Föten die ihr leben für eine bessere Zukunft ließen, denken. Und auch wenn der körperliche Entzug von Mentalin überstanden ist, hat sie den physischen noch lange nicht hinter sich. Vor allem, wenn ihre Gedanken und Schuldgefühle sie plagen, ist es besonders schlimm. Ich hatte als Leser den Eindruck, dass sie des Lebens müde ist, aber sterben will sie letztlich nicht.
Das scheint sich zu besser als sie und Titus sich für den Einsatz bei der Leibgarde melden, um sich dort nach Anhängern der „Liga der Mutigen“ umzuschauen. Das Training dort ist hart und Aida ist gewohnt aufbrausend und zickig, aber auch erwachsener, den sie schafft es mit Kritik oder Andeutungen besser umzugehen und ist in der Lage sich und ihr Verhalten zu reflektieren. Was es mir ungemein erleichtert hat mit ihr, als Charakter umzugehen und mit ihr mitzufühlen. Sie und Romulus haben es aber immer noch nicht geschafft offen miteinander zu reden, sodass ich als Leser bei jedem Streit damit gerechnet habe, dass es jetzt derart knallt, dass sie getrennte Wege gehen.
Leider hat sich die Nahrungsknappheit verschlechtert und auch das Wasser wird knapp. Und weil nicht jeder mit der neuen Regierung und der angestrebten Zukunft einverstanden, versucht man Sympathisanten für die Liga zu gewinnen. Ihrer Meinung nach sollen auch weiter schwache und alte beseitigt werden und nur eine Elite aus ausgewählten soll sein Erbgut durch in vitro Befruchtung weiter geben dürfen, in der Hoffnung, dass eine stärkere und produktivere Menschheit entsteht und das schwache und kranke ausgerottet wird. Und das gruselige ist, dass wir gar nicht soweit von so einer Welt entfernt sind.
Mir gefällt es, dass es ihn dieser Geschichte nicht nur einen Helden gibt, sondern nur als Gemeinschaft können sie als Helden aus der Situation gehen, Egoisten und Einzelkämpfer haben hier schon jetzt verloren. Ich finde, dass das ein schöner Gedanke ist, in einer Welt wo es immer mehr wird, dass jeder nur auf sein eigenes Wohl, über ein Gesunden maß hinaus, bedacht ist.
Ich finde es schön, das auch andere Charaktere aus dem ersten Band, die dieses Mal eine kleinere, aber dennoch wichtige Rolle spielen, dabei sind und dass so wundervolle neue Charaktere dazu gekommen sind. Und obwohl, Aida so ist, wie sie ist, scheint sie immer neue Freunde zu finden und offenbar ein Gespür zu haben, wann sie auf die Bremse treten muss, wenn sie es sich nicht mit allen verscherzen will. Mir gefällt auch, dass Mädels Momente eingebaut wurde, was die Charaktere noch mal mehr an Authentizität gegeben hat und es gab mir eine Verschnaufpause.
Mir hat der erste Teil schon gefallen, aber dieser gefällt mir noch besser.
Fazit: Einmal mehr zeigt uns dieser Teil, dass es schwer ist etwas zu ändern, hoffentlich zum besseren zu wenden, wenn es auch immer noch ein Großteil gibt, der an alten Bräuchen und Ansichten festhält. Aida ist zwar etwas reifer geworden, dennoch recht anstrengend in ihrer Art. Ich bin gespannt, was Aida und ihre Gemeinschaft im dritten Teil zu bestehen hat.