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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2020

Alles wird hell

Alles wird hell
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Es geht in diesem Roman um Oda. Sie erzählt in Ich-Form von der Zeit, als sie ein kleines Mädchen war, dann sechzehnjährig, dann vierzig und am Ende als sie achtzig Jahre alt ist. Es geht viel um ihre ...

Es geht in diesem Roman um Oda. Sie erzählt in Ich-Form von der Zeit, als sie ein kleines Mädchen war, dann sechzehnjährig, dann vierzig und am Ende als sie achtzig Jahre alt ist. Es geht viel um ihre Familie, um ihren Bruder Kalle, ihre Eltern und Großeltern. Ihren Lebensgefährten Ulf und ihrem Sohn Fritz. Um Hochzeiten, Geburtstage und Beerdigungen. Kurz vor ihrem 40. Geburtstag teilt sie Ulf mit, dass sie sich noch ein zweites Kind wünscht. Beziehungsweise weiß Ulf das, aber er hat sie viele Jahre vertröstet. Nun teilt er Oda mit, dass er kein zweites Kind mehr will. Oda hat damit arg zu kämpfen. Sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Soll sie sich fügen und es akzeptieren oder soll sie Ulf verlassen. Wie kann man Entfremdung überwinden, die Liebe bewahren?

Zu Beginn des Romans habe ich gedacht, was ist das denn für ein Buch? Gedanken. Gedanken von Oda. Viele Gedanken. Viele wirre Gedanken. Ich war auch verwirrt, weil mich Oda's viele und wirre Gedanken ganz verwirrten und ich ihnen anfangs nicht so recht folgen konnte. Doch dann beim weiterlesen gefiel mir der Roman immer besser und ich wollte unbedingt wissen, wie das Buch und natürlich die Geschichte von Oda und Ulf endet.

Der Schreibstil war für mich anfangs gewöhnungsbedürftig, aber als ich dann völlig in der Geschichte war, gefiel er mir. Die Charaktere waren teils witzig, teils verrückt dargestellt. Oda gefiel mir mal mehr, mal weniger, je nach ihren Handlungen, von denen ich manche nicht nachvollziehen konnte.

Fazit:

Für mich mal ein ganz anderer Roman, der hauptsächlich von Oda's Gedanken erfüllt ist. Sehr gewöhnungsbedürftig am Anfang, aber dann hat er mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2019

Interessanter Krimi

Mitternachtsmädchen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 3)
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In der Universitätsstadt Uppsala feiern die Studenten die Walpurgisnacht, als im Hörsaal der Anatomie die Leiche einer blonden Studentin gefunden wird. Bereits zuvor wurden mehrere blonde Frauen überfallen ...

In der Universitätsstadt Uppsala feiern die Studenten die Walpurgisnacht, als im Hörsaal der Anatomie die Leiche einer blonden Studentin gefunden wird. Bereits zuvor wurden mehrere blonde Frauen überfallen und gewürgt und genau wie bei der toten Studentin fehle allen Opfern der linke Schuh. Psychiaterin Nathalie Svensson soll für die Polizei ein Täterprofil erstellen. Sie kennt das Opfer, diese ist die Tochter einer guten Freundin von ihr, umso mehr liegt ihr die schnelle Klärung des Falles am Herzen.

Dies ist der 3. Teil einer Reihe um die Psychiaterin Nathalie Svensson. Die beiden ersten Bände „So tödlich nah“ und „Dominotod“ habe ich leider nicht gelesen, aber trotzdem bin ich gut in die Geschichte hineingekommen und hatte keine wesentlichen Wissensdefizite in Bezug auf die Vorgänger.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, leicht und klar konnte man das Buch relativ schnell lesen. Die Charaktere waren breit gestreut, dank der Personenübersicht hatte man aber einen guten Überblick. Die Psychiaterin Nathalie Svensson, die als Profilerin für die Polizei arbeitet, hatte selber schon einiges an Problemen mit ihrem Scheidungskrieg und Unterhaltsstreit mit sich rumzutragen. Manchmal waren mir diese privaten Probleme von Svensson sowie andere Nebensächlichkeiten wie z.B. ihr Kleidungsstil, etwas zu viel und das eigentliche Thema geriet in den Hintergrund.

Trotzdem hat mir dieser Krimi sehr gut gefallen. Es gab viele Wendungen und falsche Fährten und es kam immer wieder Spannung auf.

Fazit:

Ein solider Krimi mit guter und interessanter Story, der mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Interessanter und spannender Krimi

Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt
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Kommissar Jennerwein will am ersten Weihnachtsfeiertag mit seinem gesamten Team auf seiner verschneiten Berghütte feiern. Sie haben sich alle fest vorgenommen, über keine Fälle oder Ermittlungen zu sprechen. ...

Kommissar Jennerwein will am ersten Weihnachtsfeiertag mit seinem gesamten Team auf seiner verschneiten Berghütte feiern. Sie haben sich alle fest vorgenommen, über keine Fälle oder Ermittlungen zu sprechen. Außer dem Team sind zwei Überraschungsgäste mit dabei.

Die Gerichtsmedizinerin hat ihren neuen Freund mitgebracht. Die Austauschkollegin aus Recklinghausen ist spontanverliebt und die Psychiaterin kabbelt sich mit einem Kollegen, da die beiden sich noch nie leiden konnten, was der Stimmung in der Runde keinen Abbruch tut.

Plötzlich gibt es Blutspuren in Schnee, eine Drohne, die über der Hütte kreist und unheimliche Nachrichten und Schatten. Jennerwein, der wegen einer schweren Erkältung Medikamente einnimmt, glaubt anfangs, das Gesicht, welches er durch eines der Fenster schauen sieht, ist eine Halluzination. Doch schon bald verhärtet sich der Verdacht, dass hier einiges nicht stimmt und Jennerwein und sein Team sich in großer Gefahr befinden.

Dieses war mein erster Jörg Maurer Krimi. Er war für mich etwas gewöhnungsbedürftig, da viele Seiten gefüllt waren mit Dingen, die absolut nichts mit der Feier auf der Berghütte sowie den dortigen Gefahren und Vorfällen zu tun hatten. So z.B. Geschichten aus Jennerwein's Schulzeit 1980, wo ein unbekannter Täter jeden Tag ab dem 01. Dezember eine Stinkbombe in der Schule loslässt. Dies war keineswegs langweilig sondern eher belustigend.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und auch die Nebenschauplätze waren interessant dargestellt. Die Charaktere waren authentisch und sympathisch und die Handlung sowie die einzelnen Ereignisse mit durchgehender hoher Spannung sehr gut erzählt.

Fazit:

Ein interessanter Krimi mit spannender Handlung, überraschenden Ereignissen und anderen Nebenschauplätzen, der mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Toller Bayern-Krimi

Der letzte Schrei
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Gottfried Hirschfeld's Ehefrau Roswitha ist verschwunden. Merkwürdig ist nur, dass zum einen die Frau innerhalb von 12 Jahren nie gesehen hat, noch wusste überhaupt jemand von ihr. Weiterhin kommt heraus, ...

Gottfried Hirschfeld's Ehefrau Roswitha ist verschwunden. Merkwürdig ist nur, dass zum einen die Frau innerhalb von 12 Jahren nie gesehen hat, noch wusste überhaupt jemand von ihr. Weiterhin kommt heraus, dass sie fast vollständig gelähmt war. Wie soll sie also aus dem 1. Geschoss ihres Hauses alleine plötzlich verschwunden sein? Oder hat etwa ihr Ehemann selbst etwas mit ihrem Verschwinden zu tun?


Viele Fragen, die Kriminalhauptkommissarin Franziska Hausmann versucht, zu beantworten. Es kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht, vor allem geht es auch um die Vergangenheit von Roswitha Hirschfeld. Und der Fall dreht sich am Ende nicht nur um sie.


Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, besonders der bayerische Dialekt. Die Handlung ist im ersten Teil ruhig und solide, steigert sich aber im zweiten Teil des Buches. Es gibt viele Informationen, falsche Fährten und Wendungen sowie wesentlich mehr Spannung.

Fazit:

Ein solider bayerischer Krimi, der im ersten Teil ruhig dahinfloss, dafür aber im zweiten Teil des Buches Fahrt aufnahm. Er hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 30.07.2018

Interessante Geschichte, die zum Nachdenken angregt

Der Junge auf dem Berg
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Pierrot lebt mit seinen Eltern in Paris. Sein bester Freund ist Anshel, der in der Wohnung unter ihnen wohnt. Pierrots Vater war im Krieg und ist, seit er zurück ist, stark verändert. Eines Tages ist er ...

Pierrot lebt mit seinen Eltern in Paris. Sein bester Freund ist Anshel, der in der Wohnung unter ihnen wohnt. Pierrots Vater war im Krieg und ist, seit er zurück ist, stark verändert. Eines Tages ist er verschwunden und sie bekommen einige Zeit später die Nachricht, er sei in Deutschland von einem Zug überrollt worden. Plötzlich wird auch Pierrot’s Mutter krank und stirbt kurz darauf. Pierrot kann nicht bei Anshel und seiner Mutter bleiben, er landet im Waisenhaus. Dort geht es ihm nicht schlecht, außer dass er von einem bösen Jungen gedemütigt und geärgert wird. Dann meldet sich plötzlich seine Tante Beatrix, die Schwester seines Vaters aus Deutschland und will Pierrot zu sich holen. Er macht sich auf die lange Reise nach Deutschland und landet im Berghof von Adolf Hitler. Dort ist Beatrix Hausdame und Herr Hitler hat erlaubt, dass Pierrot dort leben kann, aber nur wenn er nicht stört und nicht im Weg ist. Bald darauf bekommt Pierrot die ersten Instruktionen von seiner Tante und dem Chauffeur Ernst. Er heißt ab sofort Peter und Kontakt zu seinem jüdischen Freund Anshel darf er auch nicht mehr haben. Anfangs versteht Pierrot die Welt nicht mehr. Dann lernt er Adolf Hitler kennen und gerät sofort unter dessen Einfluss. Er tut alles, um diesem Mann zu gefallen. Folgsam und untertänigst scheint er in dieser Welt völlig aufzugehen, und er will unbedingt in die Hitlerjugend und in den Krieg. Er bekommt das Gefühl von Macht durch die Nähe, die er zum Führer hat und übertreibt maßlos.
Pierrot verändert sich im Laufe der Jahre, sehr zu seinem Nachteil. Unter dem Einfluss von Hitler wird Pierrot arrogant, abstoßend und ungerecht zu anderen Menschen. Als er eine Uniform von Hitler bekommt, die er auch in der Schule trägt, wollen die meisten Kinder nichts mehr mit ihm zu tun haben. Auch Katharina, in die Pierrot sich verliebt, distanziert sich von ihm. Pierrot gibt den Angestellten im Berghof Anweisungen, so als wäre er selbst der Hausherr. Er verübt Verrat an seiner Tante, dem Chauffeur Ernst und der langjährigen Köchin Emma. Nach einem schlimmen Zwischenfall zwischen ihm und Katharina, dem Ende des Krieges und dem Tod von Adolf Hitler kommt Pierrot langsam wieder zur Besinnung und begreift, was er für schlimme Fehler und Taten begangen hat und hofft auf Vergebung. Er zieht in der Welt umher, bis er wieder nach Paris zurückkehrt. Und zu seinem alten Freund Anshel.

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere waren sehr authentisch dargestellt. John Boyne bringt den Leser mit diesem Buch zum Nachdenken. Aus einem lieben Kind wird ein herrschsüchtiger, arroganter, verräterischer Junge. Es wird einem klar gemacht, wie man von einem dominanten Menschen beeinflusst und manipuliert werden kann. Wie man sich selbst verändern kann, nur um sich zu unterwerfen und zu gefallen. Eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Verrat und Grausamkeit.

Fazit:
Mir hat dieses Buch sehr gefallen, die Geschichte sowie die Veränderung von Pierrot war mehr als interessant. Aber leider konnte mich das Buch nicht berühren oder emotional erreichen.