Sich der Vergangenheit stellen
Bestimmt schön im SommerWie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?
Ich habe es auf der Startseite von der Lesejury gefunden. Ich fand das Cover total schön mit den bunten Farben, die einen sofort an Sommer, Strand und Meer ...
Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?
Ich habe es auf der Startseite von der Lesejury gefunden. Ich fand das Cover total schön mit den bunten Farben, die einen sofort an Sommer, Strand und Meer erinnerten. Der Titel könnte bedeuten, dass es im Sommer zwar schön ist, aber dass es etwas gibt, was die Idylle stört. Nach der Leseprobe war ich dann überzeugt gewesen.
Um was geht es?
Maria lebt in Deutschland und ist gebürtig aus Spanien. In Deutschland hat sie mit einem Medizinstudium begonnen, welches sie jedoch abgebrochen hat und sich seitdem mit kleinen Jobs im Krankenhaus oder als Gärtnerin über Wasser hält. Maria hat einen Hund, den ihr Ex-Freund ihr hinterlassen hat und Eno, Marias beste Freundin. Fragen aus der Vergangenheit geht Maria aus dem Weg, vor allem wenn sie mit ihrer Familie zu tun haben.
Eines Tages beschließt Maria, nach fünf Jahren zurück nach Spanien zu fliegen, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Seit dem Tod ihrer Schwester Adela ist nichts mehr wie es war: Ihre Eltern haben sich verändert, ihr Kindheitsfreund Mateu ist auf Abstand gegangen und nun bei der Polizei; generell herrscht eine angespannte Atmosphäre. Marias Mutter hofft auf eine plausible Erklärung für Adelas plötzlichen Tod und reimt sich Geschichten über ihr Verschwinden zusammen, während der Vater das nicht ertragen kann, und Mateu verhält sich gegenüber Maria abweisend.
Was verspricht sich Maria von ihrer Rückkehr und kann sie unter diesen Umständen ihren inneren Frieden finden?
Meine Meinung
Ich bin ein wenig zwiegespalten was das Buch angeht.
Die erste Hälfte gefiel mir gut, es was ein langsamer Einstieg in die Geschichte und Marias Gefühlswelt. Ab der zweiten Hälfte erhoffte ich mir mehr Spannung und Antworten auf Fragen, die in der ersten Hälfte aufgeworfen wurden und leider habe ich auf diese immer noch keine Antwort.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er war authentisch und je nach Situation passend. Beispielsweise unterschieden sich die inneren Monologe vom Schreibstil her von Person zu Person. Vor allem die sarkastischen Kommentare Marias fand ich sehr amüsant.
Die Hauptcharaktere konnte ich nicht richtig greifen, da diese mir zu oberflächlich beschrieben erschienen. Maria macht auf mich einen deprimierenden Eindruck, was ich natürlich nachvollziehen kann, da ihre Schwester verstorben ist und ihre allgemeine Lebenslage nicht berauschend ist. Diese negative Grundstimmung zieht sich durch das ganze Buch, wobei ich gehofft habe, auch ein paar lustige Momente mit ihr zu erleben.
Marias beste Freundin Eno ist mir suspekt. Ich wurde mit ihr nicht ganz warm und frage mich, warum Maria sie als beste Freundin hat, da ich eher den Eindruck habe, als ob Eno Maria seelisch ausnutzt und emotional erschöpft.
Wegen des Klappentextes dachte ich, dass Mateu eine präsentere Rolle im Buch einnehmen würde, was aber im Endeffekt gar nicht der Fall war, zumindest für meinen Geschmack. Man erfuhr allgemein wenig von ihm. Und diese Veränderung von dem damaligen und gegenwärtigen Mateu fand ich doch sehr krass.
Mit Marias Schwester konnte ich wenig anfangen, ein pubertäres und lebensfreudiges Mädchen. Allerdings verstand ich nicht, wie sie gestorben ist und was sie nachts im Wald machte, zu letzterem gibt es nur Andeutungen.
Das Cover fand ich total schön, aber nach dem Lesen des Buches erschloss sich nicht der Zusammenhang zwischen diesem und dem Inhalt.
Allgemein ein Roman, der wirklich Potenzial hat, den man hätte ausschöpfen können.