Profilbild von seitenleben

seitenleben

Lesejury Profi
offline

seitenleben ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit seitenleben über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2019

perfekte Strandlektüre

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
0

Dieses Buch beginnt mit dem Ende und gerade weil es danach so harmonisch doch noch von Anfang an erzählt, wollte ich unbedingt erfahren, wie es zu diesem dramatischen Ende kommen konnte.
Erin und Mark ...

Dieses Buch beginnt mit dem Ende und gerade weil es danach so harmonisch doch noch von Anfang an erzählt, wollte ich unbedingt erfahren, wie es zu diesem dramatischen Ende kommen konnte.
Erin und Mark sind glücklich verliebt. Obwohl Mark seinen Job verloren hat und Selbstzweifel hegt, will das junge Pärchen sich nicht unterkriegen lassen. Ihre Flitterwollen sollen etwas ganz besonderes werden. Geld hin oder her. Doch auf Bora Bora machen die Beiden beim Tauchen einen erschreckenden – und für sie auch sehr verlockenden Fund, der sie immer weiter in den Abgrund zieht. Denn wie weit ist der Einzelne bereit zu gehen, zerbricht daran eine Beziehung, setzten sie vielleicht sogar ihr Leben aufs Spiel?
Mich hat dieser Thriller von Anfang bis Ende wirklich gut unterhalten, obwohl er eine relativ lange Anlaufphase hat und zunächst nicht viel Thrillerstimmung aufkommt. Er ist nicht Actionreich und blutig, wie man das von manch anderen kennt. Doch nach und nach kommen dann doch einige Spannungselemente hinzu.
Eine schöne Urlaubslektüre, bei der man sich immer Fragen kann: Was hätte ich getan?

Veröffentlicht am 26.08.2019

spannender Thriller mit Gänsehautgarantie

Kalte Wasser
0

Lauren erwacht nachts im Krankenhaus als sie eine Frauenstimme grausame Reime singen hört. Sie ist noch erschöpft von der Geburt ihrer Zwillinge und doch glaubt sie nicht an einen Albtraum als die unheimliche ...

Lauren erwacht nachts im Krankenhaus als sie eine Frauenstimme grausame Reime singen hört. Sie ist noch erschöpft von der Geburt ihrer Zwillinge und doch glaubt sie nicht an einen Albtraum als die unheimliche Frau ihr einen Tausch vorschlägt. Eins ihrer kranken Kinder gegen eins von Laurens gesunden.
Die junge Mutter ist außer sich. Bei ihrem Mann Patrick ist nichts von seiner verständnisvollen Art übrig geblieben. Einzig Polizistin Harper scheint Laurens Geschichte ein wenig Glauben zu schenken…
Autorin Melanie Golding spielt mit den Gedanken ihrer Leser. Nie kann man sich ganz sicher sein, was Wahrheit ist und was Fiktion. Erlebt Lauren diesen Albtraum wirklich, oder ist sie einfach durch die Geburt so erschöpft, dass sie sich alles nur einbildet? Bis zum Ende war ich mir nicht sicher und total in dieser gruseligen Stimmung gefangen.
Erzählt wird die Geschichte aus Laurens und Jo Harpers Sicht. So kann man sowohl die mystische, als auch die analytische Stufe der Handlung super miterleben und vielleicht auch besser einordnen. Während Jo wohl der Sympathieträger der Story ist, schwanken Laurens Gemütszustände derart, dass man sie nicht wirklich ins Herz schließen, aber durch den eindringlichen Schreibstil sehr wohl mit ihr fühlen kann.
Ein toller Thriller mit Gänsehautfaktor.

Veröffentlicht am 06.07.2019

zurück nach Buchhaim

Der Bücherdrache
0

Für gewöhnlich erleben Buchlinge nur die Abenteuer, die ihre Autorenvorbilder verfasst haben. Der kleine Hildegunst jedoch wird in ein Abenteuer gezogen, dass sich sein Namensvetter der Lindwurm Hildegunst ...

Für gewöhnlich erleben Buchlinge nur die Abenteuer, die ihre Autorenvorbilder verfasst haben. Der kleine Hildegunst jedoch wird in ein Abenteuer gezogen, dass sich sein Namensvetter der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz nicht spektakulärer hätte ausdenken können. Für eine Mutprobe soll sich der junge Buchling dem sagenumwobenen Bücherdrachen in den Katakomben Buchhaims stellen…
Ich genieße es jedesmal, wenn ich wieder einen Ausflug nach Zamonien machen darf und dort die alten Bekannten treffen kann. Auch dieser Roman entführt den Leser sie auch schon in „die Stadt der Träumenden Bücher“ nach Buchhaim. Die Stadt, in der sich alles um Bücher dreht, die aus Büchern gebaut ist und sogar nach ihnen riecht. Hauptfigur ist dieses mal ein tapferer kleiner Buchling, den man einfach ins Herz schließen muss.
Walter Moers Ideenreichtum und Wortgewandtheit finde ich unheimlich bewundernswert. Mit viel Fantasie und Liebe zum Detail erzählt er von Hildegunsts Abenteuern. Auch die tollen Illustrationen schaue ich mir immer wieder gerne genauer an, sie machen das Buch zu einem richtigen Hingucker.
Einziger Wermutstropfen – der Ausflug war wieder viel zu schnell vorbei. Das Abenteuer ist mit knapp 170 Seiten ein doch eher kurzes Vergnügen.

Veröffentlicht am 02.06.2019

überraschend schockierend

So schöne Lügen
0

Louise kann sich gerade so mit diversen Jobs über Wasser halten. Ganz im Gegenteil zu Lavinia, die sich, finanziert durch ihre Eltern, ein rauschendes Partyleben und eine schicke Wohnung in New York leisten ...

Louise kann sich gerade so mit diversen Jobs über Wasser halten. Ganz im Gegenteil zu Lavinia, die sich, finanziert durch ihre Eltern, ein rauschendes Partyleben und eine schicke Wohnung in New York leisten kann. Als die beiden grundverschiedenen Mädchen sich kennenlernen, gerät Louise schnell in Lavinias schillernden Sog, der sie immer weiter in den Abgrund zieht. Louise möchte ihrer Freundin gefallen, ihr alles recht machen und am liebsten genauso aussehen und leben wie sie. Um dazu zu gehören muss Louise sich verstellen und beginnt zu lügen…

Mich hat dieses Buch sehr überrascht und ich habe etwas viel drastischeres bekommen, als ich ursprünglich erwartet hatte. Tara Isabellas Schreibstil ist ungewöhnlich, vermochte mich dadurch aber umso mehr zu fesseln. Die Sätze sind prägnant, die Erzählperspektiven wechseln immer wieder und der Leser wird stellenweise sogar direkt angesprochen und erfährt so viel im Voraus. Es finden sich einige Dialoge in Form von Kurznachrichten oder Chats, was die Handlung sehr direkt wirken lässt.
Leider sind die Charaktere der Protagonisten beide nicht gerade liebenswert und ich konnte nur schlecht mit ihnen fühlen oder gar ihr Handeln rechtfertigen. Beide Mädchen haben ihre Geheimnisse und Abgründe. Das schillernde New York ist in Wirklichkeit eine furchtbare Scheinwelt, in der nur gescheiterte und verzweifelte junge Menschen leben. Ihre Lebensweise ist schockierend, ihre Wortwahl obszön und keinem von ihnen kann man Vertrauen.
Die Autorin stellt die Figuren und ihre Handlungen sehr überspitzt dar und ich war unweigerlich gefesselt von der Grausamkeit und Manipulation, zu denen sie fähig sind.
Ein sehr spannender Thriller, der vor allem in der zweiten Hälfte noch einmal richtig Fahrt aufnimmt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Figuren
Veröffentlicht am 18.03.2019

tolles Setting, aber etwas vorhersehbar

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer
0

Kalinda wird bei der heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Dort werden junge Frauen im Kampf geübt und können jederzeit von einem Mann eingefordert werden, um dessen Frau zu werden. Kalinda, der wenig ...

Kalinda wird bei der heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Dort werden junge Frauen im Kampf geübt und können jederzeit von einem Mann eingefordert werden, um dessen Frau zu werden. Kalinda, der wenig der Sinn nach einem Leben als Ehefrau steht, wird ausgerechnet von Herrscher Tarkek dazu erwählt, seine 100. Frau zu werden. Nun muss sich Kalinda beweisen, denn die Kurtisanen des Herrschers können das junge Mädchen zum Kampf herausfordern, um ihre Position einzunehmen. Doch Kalinda entwickelt ungeahnte Kräfte, die ihr selbst gefährlich werden können.
Das Setting dieses Buches hat mich an orientalische Märchen erinnert. Prächtige Paläste und bunte Farben bestimmen den Handlungsort, da möchte man sich doch gerne hineinversetzen lassen.
Protagonistin Kalinda entwickelt sich vom kränkelnden und oft gemobbten Sonderling in der Schwesternschaft zu einer starken und mutigen Persönlichkeit, die für ihre Lieben einsteht und ihre Ansichten kämpfen kann. Unterstützt wird sie von alten Freundinnen und ihrem sympathischen Leibwächter Deven. Natürlich bahnt sich hier eine Romanze an, aber sie bleibt dezent im Hintergrund und verdrängt die eigentliche Handlung nicht. Leider ist die Geschichte stelbst zwar immer wieder von actionreichen Szenen durchzogen, bleibt aber durchgehend sehr vorhersehbar. Die großen Überraschungsmomente und Twists bleiben aus. Trotzdem machen der angenehme Schreibstil und die besondere Atmosphäre das Buch zu einem spannenden Lesevergnügen.