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Veröffentlicht am 28.03.2019

Hat mich nicht richtig überzeugt

Der Pakt – Bis dass der Tod euch scheidet
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Alice und Jake sind frisch verheiratet. Zur Hochzeit bekommen sie eine Einladung, dem „Pakt“ beizutreten. Damit ihre Ehe glücklich und lebendig bleibt, gibt es künftig einige Grundregeln, die sie einhalten ...

Alice und Jake sind frisch verheiratet. Zur Hochzeit bekommen sie eine Einladung, dem „Pakt“ beizutreten. Damit ihre Ehe glücklich und lebendig bleibt, gibt es künftig einige Grundregeln, die sie einhalten müssen: Anrufe des Partners immer annehmen, gemeinsam verreisen, Geschenke machen. Das sind die Dinge, die die beiden als selbstverständlich ansehen, also treten sie dem Pakt bei. Doch bald merken sie, dass sie dem Pakt nicht mehr entkommen können und ihnen Bestrafungen drohen.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich mich direkt fragte, was es mit diesem Pakt auf sich hat und wer dahinter steckt. Auch habe ich mich gefragt, was ich in der Situation der Protagonisten getan hätte. Doch so ganz überzeugen konnte mich das Buch leider nicht.
Die Geschichte wird komplett aus der Sicht von Jake erzählt, was ich ungewöhnlich aber auch interessant fand. Ich bin sehr gut ins Buch gestartet, denn der Beginn war sehr spannend und konnte mich sofort fesseln. Die kurzen Kapitel trugen dazu bei, dass ich schnell vorwärts kam.
Im weiteren Verlauf gab es dann leider so manche Länge, weil Jake immer wieder in die Vergangenheit driftete oder man von seiner Tätigkeit als Therapeut und seinen Patienten liest. Das fand ich leider nicht so interessant und es ging zulasten der Spannung.
Da die Geschichte aus Jakes Sicht erzählt wurde, bekam ich einen sehr guten Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Bei Alice fehlte mir dieser Einblick, da man sie nur aus Jakes Sicht erlebt. Zu ihr fehlte mir daher ein wenig der Bezug.
Die Idee der Geschichte hatte mich wirklich gereizt. Ich war neugierig, was genau es mit dem Pakt auf sich hat und welche Bestrafungen Jake und Alice erfahren werden. Allerdings gab es für meinen Geschmack recht wenig Hintergrundwissen zum Pakt, hier hätte ich mir noch viel mehr gewünscht, da es ja das Hauptthema des Plots ist. Das, was man liest, insbesondere die körperlichen und seelischen Folterungen und Bestrafungen, fand ich dann aber richtig gut. Ich fand es auch spannend, wie sehr der Pakt in das Leben der Menschen eindringt und sie bewacht. Da kam auf jeden Fall Spannung auf. Insgesamt war es mir allerdings nicht genug Spannung für einen Thriller.

Ein spannender Roman, der mich leider nicht vollends überzeugen konnte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Hat mich nur bedingt überzeugt

Als die Tage ihr Licht verloren
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Die beiden Schwestern Linda und Gitte, Töchter einer gutbürgerlichen Familie, genießen ihre Jugend in Berlin. Während Gitte als Sekretärin arbeitet und auf eine Karriere als Juristin hofft, schlägt Linda ...

Die beiden Schwestern Linda und Gitte, Töchter einer gutbürgerlichen Familie, genießen ihre Jugend in Berlin. Während Gitte als Sekretärin arbeitet und auf eine Karriere als Juristin hofft, schlägt Linda den künstlerischen Weg ein und heiratet den sensiblen Erich, der die Liebe ihres Lebens ist. Als von Erich keine Nachrichten von der Front mehr kommen, verfällt Linda in tiefe Melancholie. Ausgerechnet zu einer Zeit, in der psychische Krankheiten das Todesurteil bedeuten können.

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, da mich der Klappentext und das Cover sehr angesprochen haben. Auch fand ich die wahren Hintergründe zum Thema “Euthanasie” von psychisch Kranken während der NS-Zeit sehr bewegend. Leider konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen.
Ich hatte zu Beginn einige Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Das lag an dem Schreibstil, den ich recht holprig empfand. Auch wusste ich manchmal nicht, von wem ich gerade lese. Das war etwas verwirrend und ich musste mich sehr konzentrieren oder nochmal nachlesen. Ich hatte mich dann im weiteren Verlauf daran gewöhnt, wurde aber dennoch nicht richtig warm mit dieser Erzählweise.
Die Charaktere wurden gut gezeichnet und hatten ihre Eigenarten, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Dennoch gelang es mir irgendwie nicht, einen Zugang zu ihnen zu bekommen und mich richtig in sie hineinversetzen zu können, was ich sehr schade fand.
Das Thema Euthanasie, das aufgrund des Klappentextes stetig über der Geschichte, insbesondere über Linda, schwebte, war sehr dunkel und bedrückend. Auch nach so vielen Jahren hat dies nicht seinen Schrecken verloren. Dass das Buch dieses wichtige Thema aufgreift, finde ich positiv, denn es darf nicht vergessen werden. Es wurden eine Vielzahl an Emotionen geweckt, die gerne noch intensiver hätten sein können.
Das Ende hat mir nicht so gut gefallen, da einige Dinge offen geblieben sind, die ich für einen runden Abschluss gerne noch hätte erzählt bekommen.

Eine Geschichte mit wahrem und erschreckendem Hintergrund, die mich leider nicht vollends überzeugen konnte. Ich vergebe daher 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Konnte mich nicht richtig packen

Café Engel
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1945: Das Café Engel in Wiesbaden hat den zweiten Weltkrieg wie durch ein Wunder unbeschadet überstanden. Hilde Koch, die das Café schon immer liebte, will es gemeinsam mit ihrer Mutter Else trotz aller ...

1945: Das Café Engel in Wiesbaden hat den zweiten Weltkrieg wie durch ein Wunder unbeschadet überstanden. Hilde Koch, die das Café schon immer liebte, will es gemeinsam mit ihrer Mutter Else trotz aller Schwierigkeiten wiedereröffnen. Doch als Luisa, Hildes geflüchtete Cousine aus Ostpreußen, ankommt, wächst zwischen ihnen eine Rivalität, die die Atmosphäre im Café zu zerstören droht.

Dies ist der erste Teil einer Trilogie, was mir zu Beginn nicht bewusst war und sich erst im Laufe des Buches ergab. Ich bin von einem abgeschlossenen Roman ausgegangen.
Der Schreibstil ließ sich sehr gut und flüssig lesen. Die Beschreibungen der Geschehnisse, der Umgebungen und der Personen war detailliert und realitätsnah. Die Atmosphäre wurde sehr gut eingefangen und ich war in der Lage, alles gut mitzuerleben.
Die Personen wurden anschaulich beschrieben und ich hatte ein gutes Bild von ihnen vor Augen. Sie wurden charakterlich gut ausgearbeitet und hatten ihre speziellen Eigenschaften, durch die ich sie auseinanderhalten konnte. Teilweise konnte ich ihre Handlungen aber nicht nachvollziehen und auch einige Entwicklungen im Verhalten fand ich zu sprunghaft und damit zu unrealistisch. Das war sehr schade.
Die Geschichte wurde in verschiedenen Strängen und Perspektiven erzählt. Dies erforderte schon eine gewisse Konzentration, damit ich mich zurecht fand. Teilweise musste ich gedanklich erstmal ordnen, von wem ich denn nun lese. Das brachte mich manchmal kurz aus dem Lesefluss.
Die unterschiedlichen Szenarien wie das Café, die Flucht, die Kriegsschauplätze, der Schwarzmarkt etc. fand ich sehr atmosphärisch beschrieben. Das alles und die Gefühle und Gedanken, die die jeweiligen Personen durchlebten, wurden wirklich sehr gut transportiert.
Was ich dagegen schade fand, war, dass die Geschichte um Hilde und Luisa, die ja laut Klappentext einen präsenten Platz in der Geschichte hat, erst spät und dann wenig und teils unglaubwürdig stattfand. Hier hätte ich mir viel mehr gewünscht.

Leider konnte mich dieser Roman nicht so richtig packen, auch wenn ich die Einblicke in die Vergangenheit sehr gelungen fand. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 01.03.2019

Tolle Idee, konnte mich abernicht komplett überzeugen

Die Träumenden
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In Santa Lora, Kalifornien, fühlt sich ein Mädchen auf einer Party plötzlich extrem müde. Sie wacht nicht wieder auf. Handelt es sich um einen Virus, das nicht nachgewiesen werden kann? Was auch immer ...

In Santa Lora, Kalifornien, fühlt sich ein Mädchen auf einer Party plötzlich extrem müde. Sie wacht nicht wieder auf. Handelt es sich um einen Virus, das nicht nachgewiesen werden kann? Was auch immer der Grund sein mag, es breitet sich rasend schnell in Santa Lora aus. Viele Menschen schlafen für immer, sind aber nicht tot. Kein Wunder, dass Panik ausbricht und die Stadt abgeriegelt wird. Mittendrin verzweifelte Menschen, die sich schützen wollen, während alles im Chaos versinkt.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich das Cover und der Klappentext total angesprochen haben. Leider hat mich die Geschichte nicht ganz so gepackt, wie ich es mir gewünscht habe.
Der Schreibstil ließ sich gut lesen und ich kam schnell voran. Die verschiedenen Perspektiven gaben gute Einblicke in das Ganze. Auch die unterschiedlichen Emotionen, die die Protagonisten durchleben, wurden gut dargestellt und waren nachvollziehbar.
Der Beginn war sehr spannend und mysteriös und ich hatte viele Fragen im Kopf. Was ist die Ursache, dass die Menschen tief schlafen und nicht wieder aufwachen? Kann es solch einen Virus wirklich geben? Die Panik, die in Santa Lora aufkam, fand ich total realistisch beschrieben und ich konnte das prima nachempfinden.
Die anfängliche Spannung und Fesselung ließ bei mir jedoch ab ca. der Mitte bis zum Ende deutlich nach. Auf viele Fragen gab es am Ende dann leider keine Antworten, was mich einfach gestört hat. Ich hätte mir da auf jeden Fall gewünscht, dass die Autorin einige Erklärungen liefert.

Das Buch lässt mich zwiespältig zurück. Einerseits gefiel mir die Idee sehr gut, andererseits fehlte mir etwas, insbesondere Erklärungen. Ich vergebe daher 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Konnte mich nicht komplett überzeugen

Die Mauer
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Großbritannien schottet sich vor der Außenwelt mit einer Mauer ab. Um diese Mauer zu schützen, muss jeder erwachsene Brite für zwei Jahre Dient auf der Mauer verrichten und diese unter Einsatz seines Lebens ...

Großbritannien schottet sich vor der Außenwelt mit einer Mauer ab. Um diese Mauer zu schützen, muss jeder erwachsene Brite für zwei Jahre Dient auf der Mauer verrichten und diese unter Einsatz seines Lebens gegen Eindringlinge verteidigen. Schaffen es dennoch Eindringlinge hinein, werden die verantwortlichen Verteidiger ins Meer geworfen, was den sicheren Tod bedeutet. Joseph Kavanagh tritt nun seinen Dienst auf der Mauer an. Neben den Kampfübungen und dem Einsatz für sein Land lernt er auch Kameradschaft kennen und seine Einheit wird so etwas wie Familie für ihn. Zu der jungen Hifa fühlt er sich besonders hingezogen.

Das Cover, das ich sehr interessant gestaltet finde, sowie der Klappentext haben mich dazu gebracht, dieses Buch lesen zu wollen.
Die Geschichte bzw. Dystopie spielt in der Zukunft und der Klimawandel hat die Welt verändert. Der Meeresspiegel steigt, die Erderwärmung nimmt zu und es gibt Flüchtlingsströme. Mittendrin ein Land, dass sich schützen will. Das alles sind Veränderungen, die nicht abwegig sind beim Blick in die Gegenwart. Insofern ist die düstere und trostlose Atmosphäre, die dieser Roman beinhaltet und vermittelt, sehr realistisch. Im Buch wird jedoch nicht weiter darauf eingegangen, wie es zu diesen Umständen kam. Natürlich sollte es jedem bewusst sein, was die heutigen Handlungen in der Zukunft auslösen, dennoch hätte ich mir da mehr Details gewünscht, insbesondere auch zu der Welt, wie sie nun aussieht mit Wasser und Ödnis. Diese Zeichnung fehlte mir für das bessere Verständnis sowie die Bildhaftigkeit und Tiefe der Welt.
Joseph war ein Protagonist, der mir leider das ganze Buch über ziemlich fremd blieb. Ich konnte mich nicht richtig in ihn hineinversetzen, ihn nicht verstehen und deshalb auch nicht wirklich mit ihm mitfühlen. Das lag sicherlich daran, dass mir Details und Beschreibungen der Vergangenheit und der aktuellen Welt fehlten.
Die Geschichte regt definitiv zum Nachdenken an. Was kann man selbst tun, um solch eine Zukunft zu verhindern? Eine Zukunft, die ich hier sehr trost- und hoffnungslos empfunden habe. Dies wäre mit mehr Details und Hintergrundinfos sehr viel intensiver gelungen. So empfand ich alles leider zu oberflächlich.

Eine gute Dystopie, die hinsichtlich des aktuellen Brexit und der Flüchtlingsströme realistisch erscheint. Mir fehlten jedoch Details und Tiefgang, so dass mich der Roman nicht vollständig packen und überzeugen konnte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.