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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

Spannend!

Blood on Snow. Der Auftrag
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Schnee fällt, es ist still. In diese friedliche Szenerie platzt gleich auf der ersten Seite der Auftragskiller Olav mit dem ersten, aber nicht letzten Mord im Thriller "Blood on Snow. Der Auftrag". Olav ...

Schnee fällt, es ist still. In diese friedliche Szenerie platzt gleich auf der ersten Seite der Auftragskiller Olav mit dem ersten, aber nicht letzten Mord im Thriller "Blood on Snow. Der Auftrag". Olav ist ein interessanter und widersprüchlicher Protagoinist: Er hält sich selbst für dumm, ist aber sehr belesen und streut immer wieder wie beiläufig interessante Fakten ein. Als Auftragsmörder ist er natürlich kein klassischer Sympathieträger, trotzdem zeigt er auch menschliche Regungen und hilft beispielsweise zwei Frauen, von denen er denkt, dass sie in Not sind. Die Ich-Perspektive, aus der das Buch geschrieben ist, passt hervorragend, um dem Leser einen Einblick in Olavs Psyche zu geben.

Jo Nesbos Stil, diese gekonnte Mischung aus Dramatik und immer wieder aufblitzendem Humor, gefällt mir sehr gut und ich habe das Buch förmlich verschlungen. Hatte es an zwei Abenden ausgelesen - bei 186 Seiten war das allerdings auch nicht allzu schwer. Der Thriller war so spannend, dass mir nicht mal aufgefallen ist, dass der Autor seinen Protagonisten - entgegen aller Tradition - am Anfang überhaupt nicht äußerlich beschreibt. Trotzdem hatte ich von Anfang an Bilder im Kopf. Eine physische Beschreibung von Olav liefert er im letzten Drittel - erst an dieser Stelle fiel mir auf, dass die bisher fehlte.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Großartig für alle London-Liebhaber

Miss Violet goes London
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"Miss Violet goes London" ist viel mehr als nur ein Kochbuch. Zwischen den Rezepten finden sich viele interessante Informationen über London und seine Bewohner, die sehr unterhaltsam aufbereitet wurden. ...

"Miss Violet goes London" ist viel mehr als nur ein Kochbuch. Zwischen den Rezepten finden sich viele interessante Informationen über London und seine Bewohner, die sehr unterhaltsam aufbereitet wurden. Dadurch hat es viel Spaß gemacht, das Buch durchzublättern. Man muss es nicht streng von vorne nach hinten durchlesen, sondern bleibt einfach bei den Themen hängen, die einen gerade ansprechen.

Die englische Küche hat international ja nicht gerade den besten Ruf. Die Rezepte, die Violet Kiani hier zusammengestellt hat, klingen zum Großteil jedoch sehr gut. Habe es leider noch nicht geschafft, einige davon auszuprobieren - werde das jedoch so bald wie möglich nachholen!

Verpackt ist alles in einem sehr schönen Layout. Miss Violet hat einen eigenen Stil, der auf jeder Seite durchscheint. Violet Kiani ist ein abwechslungsreiches, unterhaltsames Buch über London gelungen. Es macht auf jeden Fall Lust darauf, bald mal wieder in diese großartige Stadt zu fliegen!

Veröffentlicht am 18.03.2019

Empfehlenswert!

Ein seltsamer Ort zum Sterben
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Ein skandinavischer Krimi von einem Amerikaner? Die Globalisierung macht auch vor der Literatur keinen Halt. Zum Glück, denn dem in Boston geborenen Wahl-Norweger Derek B. Miller ist mit "Ein seltsamer ...

Ein skandinavischer Krimi von einem Amerikaner? Die Globalisierung macht auch vor der Literatur keinen Halt. Zum Glück, denn dem in Boston geborenen Wahl-Norweger Derek B. Miller ist mit "Ein seltsamer Ort zum Sterben" ein eindrucksvolles Romandebut gelungen.

Nach dem Tod seiner Frau zieht der 82-jährige Sheldon zu seiner Enkelin und deren Ehemann nach Norwegen. Dem Amerikaner fällt es schwer, sich in dem fremden Land einzuleben. Er wird unsanft aus seinem Alltag gerissen, als eines Tages eine serbische Nachbarin mit ihrem kleinen Sohn vor Sheldons Tür steht und Schutz vor dem gewalttätigen Vater des Jungen sucht. Die Frau wird ermordet und Sheldon flieht mit dem Jungen. Da der Kleine kein Englisch spricht und nach den turbulenten Ereignissen ohnehin verstummt ist, nennt Sheldon ihn kurzerhand Paul. Sheldon versucht nun, Paul vor dem Mörder seiner Mutter in Sicherheit zu bringen. Dabei erleben beide eine gefährliche, aber abenteuerliche Flucht per Boot, Traktor und Anhalter.

Der kauzige Sheldon und der schüchterne Paul sind ungewöhnliche, aber auf ihre eigene Art sympathische Protagonisten. Derek B. Miller findet auch in ungewöhnlichen Momenten einen unterschwelligen Humor, der den Leser kurzzeitig vergessen lässt, wie ernst die Lage für Sheldon und Paul eigentlich ist. Das gelingt ihm, ohne die Situation oder die Charaktere ins Lächerliche zu ziehen. Der meist nüchterne, unprätentiöse Stil entfaltet eine ganz eigene Kraft, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Die Handlung wird von Sheldons Erinnerungen an seine verstorbene Frau und seinen verstorbenen Sohn sowie seinen Kriegseinsatz durchzogen. So lernt der Leser den Protagonisten besser kennen, zudem nutzt der Autor die Rückblicke, um beinahe philosophische und existentielle Gedanken aufs Papier zu bringen. Das gibt dem Buch zusätzliche Tiefe.

In der atemberaubenden norwegischen Wildnis kommen nach einer dramatischen Jagd Menschen aus den USA, Serbien, dem Kosovo und Norwegen zusammen. „Ein seltsamer Ort zum Sterben“ ist ein liebevoll geschriebener Krimi, der den Leser gleichermaßen berührt und fesselt. Spannend bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Überzeugend gruslig

Die Mädchenwiese
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Werbesprüche sind ja oft übertrieben blumig und nicht unbedingt glaubwürdig. Bei "Die Mädchenwiese" von Martin Krist ist das anders: Auf dem Buchrücken steht "Hochspannung bis zur letzten Seite" und dem ...

Werbesprüche sind ja oft übertrieben blumig und nicht unbedingt glaubwürdig. Bei "Die Mädchenwiese" von Martin Krist ist das anders: Auf dem Buchrücken steht "Hochspannung bis zur letzten Seite" und dem kann ich uneingeschrenkt zustimmen. Die Geschichte ist sehr spannend und durch die schnellen "Szenenwechsel" entsteht ein hohen Erzähltempo. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Die verschiedenen Handlungsstränge, die zu Beginn anscheinend nur wenig miteinander zu tun haben, werden nach und nach sehr geschickt verknüpft. Martin Krist versteht es außerdem, den Leser irrezuleiten, so dass ich bis zum Schluss nicht geahnt habe, wer der wahre Täter ist.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Kurz und knackig

In die Füße atmen
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Die Geschichte rund um Jan, seine ewige Jugendliebe Lina und seinen Zwillingsbruder Henrik wird in kurzweiligen, knackigen Episoden erzählt. Die kurzen Kapitel sind wie kleine appetitliche Häppchen, die ...

Die Geschichte rund um Jan, seine ewige Jugendliebe Lina und seinen Zwillingsbruder Henrik wird in kurzweiligen, knackigen Episoden erzählt. Die kurzen Kapitel sind wie kleine appetitliche Häppchen, die man sowohl zwischendurch langsam vernaschen als auch hintereinander verschlingen kann. Ich habe mir zwar oft vorgenommen, nur noch ein Kapitel zu lesen. Aber da ich bei dem Buch schnell auf den Geschmack gekommen bin, wurden es dann doch noch zwei, drei, vier Kapitel mehr - und im Endeffekt habe ich das ganze Buch an zwei Tagen ausgelesen. Man merkt beim Lesen gar nicht, wie die Zeit verfliegt.

„In die Füße atmen“ lässt sich nicht nur leicht lesen, sondern ist auch wirklich witzig. Ich musste oft grinsen und sogar mehrmals lauthals lachen. Ein Großteil des Humors entsteht durch die Kombination der eigenartigen Menschen, die aufeinander treffen und dadurch, dass Jan immer wieder die gleichen Fehler macht. Die Eigenironie mit der er sein Verhalten kommentiert, ist wirklich zum Brüllen. Selbst Witze, die eigentlich ausgelutscht und vorhersehbar sind (wie beispielsweise das Verwechseln von Zwilligen) werden hier frisch und amüsant dargestellt.