Cover-Bild Herrn Haiduks Laden der Wünsche
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 09.10.2017
  • ISBN: 9783959671347
Florian Beckerhoff

Herrn Haiduks Laden der Wünsche

Er kam der Liebe wegen nach Berlin: Herr Haiduk. Er blieb, die Liebe nicht. Seitdem betreibt der in die Jahre gekommene Herr seinen winzigen Kiosk, in dem es fast alles gibt: Zeitungen und Kaffee, Geschichten und Lottoscheine. Er genießt sein ruhiges Leben, bis eines Tages die scheue Kundin Alma das Jackpot-Los über 13 Millionen Euro vor dem Laden findet und den rechtmäßigen Gewinner ermitteln möchte. Gemeinsam mit Herrn Haiduk und seinem Gehilfen Adamo macht sie sich auf die Suche: Wer ist der Glückliche? Und kann er so viel Glück überhaupt vertragen?

"Beckerhoffs Art, zu schreiben, ist vorbildlich: tolle Beobachtungen, viel Humor, poetischer Alltag und sanfte Abgründe. (…) Einmal angefangen, möchte man das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen." Grazia

"Beckerhoffs Roman ist ein modernes Märchen, in dem man nicht in seinem Smartphone verschwindet, sondern einander im Kiosk an der Ecke begegnet. Mit dem Glauben an das Gute im Menschen und der Hoffnung, von der Realität nicht enttäuscht zu werden. Das wärmt das Herz so sehr, dass man verzeiht, dass eine drängende Frage ungelöst bleibt. Wobei, vielleicht war sie eh nicht so wichtig…" emotion

"Es muss ja nicht immer großes Drama sein, auch kleine Geschichten haben das Zeug zum Bestseller oder zumindest zum Lieblingsbuch. Der Roman ‚Herrn Haiduks Laden der Wünsche‘ von Florian Beckerhoff […] ist so ein Buch - ein stilles, freundliches, mit (zumeist) sympathischen Figuren und einem fast märchenhaften Schauplatz." NWZ online

"Dem Autor ist ein wunderbar leiser und besinnlicher Roman gelungen, der sich trotz seines philosophischen Tiefgangs leicht lesen lässt. Beckerhoffs Roman gleicht einer erholsamen und erfrischenden Oase in der überwiegend von Psychothrillern und Action-Romanen beherrschten Welt gängiger Unterhaltungsliteratur. Sein fast märchenhaft anmutendes Buch ‚Herrn Haiduks Laden der Wünsche‘ ist zu empfehlen. Wer es aufmerksam liest, wird auch über seine eigenen Träume ins Grübeln kommen." Saale-Zeitung

"Die Protagonisten sind mit viel Liebe zum Detail erfunden und selbst die Charakterisierung von Nebenfiguren wie der falschen Witwe oder dem Pudelmann sind gelungen. Charmant und federleicht erzählt, erinnert dieses Buch an jene sanften und doch auch tiefsinnigen Schmunzelgeschichten Francois Lelords." buchrezension-online.de

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2017

Auf der Suche nach dem Glück

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Herr Haiduk, ein libanesischer Flüchtling, betreibt in Berlin einen kleinen, schmalen Kiosk, den er selbst gerne als Nadelöhr bezeichnet. In dem Laden, in dem es Zeitungen, Zeitschriften, Zigaretten und ...

Herr Haiduk, ein libanesischer Flüchtling, betreibt in Berlin einen kleinen, schmalen Kiosk, den er selbst gerne als Nadelöhr bezeichnet. In dem Laden, in dem es Zeitungen, Zeitschriften, Zigaretten und einiges mehr gibt, genießt er ein ruhiges Leben. Doch eines Tages findet eine schüchterne Stammkundin, die Französin Alma Bonnefoi, vor dem Kiosk eine Lotto-Quittung. Auf den Gewinner wartet ein Jackpot über 13 Millionen Euro. Gemeinsam machen sich die beiden mit Herrn Haiduks Mitarbeiter Adamo auf die Suche nach dem Glücklichen.

Mit „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ hat Florian Beckerhoff einen anrührenden Roman voller Wärme geschrieben.

Meine Meinung:
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive in 16 Kapitel – aus der Sicht eines ehemaligen erfolglosen Autors, der die Geschichte von Herrn Haiduk erzählt bekommt. Rückblicke aus der Vergangenheit wechseln sich dabei mit Episoden aus der Gegenwart ab.

Auffallend sind der angenehme, ruhige und liebevolle Erzählstil sowie die detaillierten Beschreibungen. Die Handlung ist nicht so spannend, wie es zunächst klingt. Die Geschichte braucht etwas, um Fahrt aufzunehmen. Dennoch wurde es mir beim Lesen nicht langweilig und ich habe den Verlauf der Handlung gerne weiterverfolgt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Lediglich das Ende hat nicht ganz meinem Geschmack entsprochen.

Gut gefallen haben mir auch die vielfältigen Charaktere. Herr Haiduk und Alma waren mir schnell sympathisch. Daneben tauchen auch einige andere Personen auf, die die Gier auf das Geld verbindet. Sie wirken authentisch und bieten interessante Einblicke in die Gesellschaft. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob Geld wirklich glücklich macht. Durch die unterschiedlichen Charaktere regt der Roman zum Nachdenken an, sorgt jedoch auch für lustige Momente.

Das Cover ist meiner Ansicht nach passend zur Geschichte gewählt.

Mein Fazit:
„Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ ist ein Buch der eher leisen Töne, das mich bewegen konnte und zum Nachdenken gebracht hat. Der Roman hat mir vergnügliche Lesestunden beschert. Ich kann ihn definitiv empfehlen.

Veröffentlicht am 06.10.2017

https://wasliestdu.de/rezension/welche-wuensche-hat-man-wirklich

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Florian Beckerhoff hat mit Herrn Haiduks Laden der Wünsche ein sehr einfühlsames Buch geschrieben.

Dem erfolglosen Schriftsteller Paul wird von Herrn Haiduk,Besitzer eines Lotto-Zeitschriften-Tabak-Ladens ...

Florian Beckerhoff hat mit Herrn Haiduks Laden der Wünsche ein sehr einfühlsames Buch geschrieben.

Dem erfolglosen Schriftsteller Paul wird von Herrn Haiduk,Besitzer eines Lotto-Zeitschriften-Tabak-Ladens in Berlin, die Geschichte vom Fund des Jackpot-Lottoscheins durch Alma,eine seiner wortkargen Kundinnen erzählt. Dies sollte eigentlich eine Anregung für ein neues Buch sein. Der Leser erfährt viel über Herrn Haiduk selbst, über Paul ,über Alma,die den Gewinner sucht und auch über die geheimen Wünsche,Hoffnungen der möglichen Gewinner.

Was macht das Glück aus, und wer verdient es ein Gewinner zu sein steht zunächst im Vordergrund des Romans.

Schon das Cover gefällt mit dem kleinen Lottoladen zwischen den großen Häusern,muss es etwas Besonderes auf sich haben. Ein Ort der Ruhe im lauten Berlin,wo sich alles in gemäßigten Bahnen bewegt.
Der Schreibstil gefällt mir gut,ich war direkt im Roman gefangen, die leisen Töne,die Anregungen zum Nachdenken schaffen, haben mich sehr bewegt. Einfach ein tolles Buch.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Putziger Feel-Good-Roman

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„Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ von Florian Beckerhoff ist ein charmanter Roman mit teils skurrilen Charakteren, der gut unterhält und sich flüssig lesen lässt.

Die tatsächliche Geschichte ist in eine ...

„Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ von Florian Beckerhoff ist ein charmanter Roman mit teils skurrilen Charakteren, der gut unterhält und sich flüssig lesen lässt.

Die tatsächliche Geschichte ist in eine Rahmenhandlung verpackt: Herr Haiduks ehemaliger Stammkunde Paul kehrt nach langer Abwesenheit in den Laden. Er hatte früher einen Roman veröffentlicht – mit überschaubarem Erfolg – und die Schreiberei danach aufgegeben. Herr Haiduk sieht in ihm jedoch weiterhin den Schriftsteller und erzählt ihm nun die Geschichte über das gefundene Lotto-Los und die Suche nach dem Besitzer.

So ziemlich jeder Charakter hat in diesem Buch seine bizarren bis lustigen Eigenheiten, wodurch sich die Handlung zu einer kleinen Parade skurriler Begegnungen entwickelt. Natürlich behaupten viele Menschen, dass ihnen das Lotto-Ticket gehört, so dass nicht nur angenehme Momente entstehen.

Die Geschichte ist wirklich unterhaltsam, nur halt nicht besonders tiefschürfend. Wir lernen kaum einen Charakter wirklich gut kennen: Der Leser erfährt ein bis zwei auffällige körperliche Merkmale sowie zwei bis drei ungewöhnliche persönliche Eigenschaften, so dass die jeweilige Person leicht wiederzuerkennen ist. So entstehen interessante Charaktere mit individuellen Eigenheiten, von denen ich zum Teil gerne mehr erfahren hätte. Die Geschichte ist sehr kurzweilig geschrieben und hat bei mir eine positive Stimmung ausgelöst. Immerhin sind die Protagonisten nicht an der eigenen Bereicherung interessiert, sondern wollen das Richtige tun (auch wenn jeder eine andere Definition davon hat, was richtig ist). Da das Buch dabei meist an der Oberfläche verharrt, hat mich die Wendung/Auflösung am Ende jedoch nicht so richtig überrascht oder bewegt. Herr Haiduk bietet gute Unterhaltung, nicht mehr, nicht weniger.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Berührende Geschichte über das Glück

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Er kam der Liebe wegen nach Berlin: Herr Haiduk. Er blieb, die Liebe nicht. Seitdem betreibt der in die Jahre gekommene Herr seinen winzigen Kiosk, in dem es fast alles gibt: Zeitungen und Kaffee, Geschichten ...

Er kam der Liebe wegen nach Berlin: Herr Haiduk. Er blieb, die Liebe nicht. Seitdem betreibt der in die Jahre gekommene Herr seinen winzigen Kiosk, in dem es fast alles gibt: Zeitungen und Kaffee, Geschichten und Lottoscheine. Er genießt sein ruhiges Leben, bis eines Tages die scheue Kundin Alma das Jackpot-Los über 13 Millionen Euro vor dem Laden findet und den rechtmäßigen Gewinner ermitteln möchte. Gemeinsam mit Herrn Haiduk und seinem Gehilfen Adamo macht sie sich auf die Suche: Wer ist der Glückliche? Und kann er so viel Glück überhaupt vertragen?

Die Geschichte hat mich sehr berührt, allem voran Almanach. Eine stille Frau mit großem Herz.

Da ich bisher nur Frau Ella von Florian Beckerhoff kannte, erwartete ich eigentlich eine lustige Geschichte aber bekommen habei ich eine melancholische, die mich doch sehr gut unterhalten hat.
Die Charaktere wurden sehr treffend beschrieben, dadurch war das Buch sehr lebendig. Zwischendurch war es auch etwas langatmig, wenn die Bittsteller etwas zu ausführlich beschrieben wurden.

Aber Herrn Haiduks Laden der Wünsche hat mich glücklich gemacht und sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 08.01.2018

Träumerisch, aber nicht befriedigend

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Dieses Buch verspricht schon vom Klappentext her, eine gemütliche Reise durch das Leben verschiedener Menschen zu werden. Vor dem Hintergrund der Suche nach dem glücklichen Lottogewinner erhalten wir kleine ...

Dieses Buch verspricht schon vom Klappentext her, eine gemütliche Reise durch das Leben verschiedener Menschen zu werden. Vor dem Hintergrund der Suche nach dem glücklichen Lottogewinner erhalten wir kleine Einblicke in den Alltag und die Seelen einiger Menschen aus der Umgebung von Herrn Haiduks Laden. Das Buch ist nachdenklich und regt zum Denken an, richtige Tiefgründigkeit vermisste ich am Ende aber doch.

Der Stil des Buches gefiel mir vom ersten Moment an: Aus der Ich-Perspektive schildert ein Autor, der inzwischen keiner mehr ist, seine Rückkehr zu Herr Haiduks Laden, wo er früher öfter gewesen ist. Der Besitzer, Herr Haiduk, erkennt ihn, freut sich und will ihm unbedingt eine besondere Geschichte erzählen. Ein großer Teil des Buches ist dann in der erzählenden Perspektive des Autors geschrieben, der die Erzählungen von Herrn Haiduk und seinem Gehilfen Adamo wiedergibt. Die Mischung ist gelungen und macht für mich einen wesentlichen Teil des Lesegenusses aus. Immer wieder kehren wir von Herrn Haiduks Erzählung ins Hier und Jetzt zurück, um ein wenig mehr über den Alltag des Autors zu erfahren.



Liebenswürdige Figuren

Die Figuren selbst sind größtenteils glaubwürdig und in sich stimmig gestaltet. Der Autor ist ein rundum normaler Mensch, während Herr Haiduk definitiv verschroben ist, aber auf eine liebenswürdige Art. Alma wird auf eine typische Weise als gleichzeitig naiv und sehr stark beschrieben. In ihrer Naivität, die der eines Kindes gleicht, liegt ihre Stärke, da sie so fest an ihre Wahrnehmung der Welt glaubt, dass sich sich fast nie beirren lässt. Obwohl das ein Charakterkonzept ist, das mir gefällt, musste ich bei Alma doch manchmal die Stirn runzeln, da es beinahe zu übertrieben wirkte. Immer wieder wird uns Lesern erzählt, wie sonderlich sie ist, irgendwann wird es zu viel.

Andererseits ist es gerade ihre Art, die an die Kindheitsheldin Momo erinnert, die es uns erlaubt, diverse andere Menschen, die nur kurze Auftritte haben, sehr plastisch wahrzunehmen. Der Mittelteil des Buches besteht hauptsächlich aus den Gesprächen, die Alma mit Lottogewinner-Kandidaten führt, und obwohl diese Gespräche teils kurz sind, zeichnen sie doch stets ein rundes Bild eines Charakters. Alma hört zu, lässt keine Lüge gelten und zwingt mit ihren sehr schlichten Fragen, jeden Menschen dazu, ehrlich zu sich selbst zu sein. Manche lügen und wollen das nicht zugeben, andere versuchen nicht einmal zu lügen, wieder andere schämen sich für ihr Verhalten. Jedem zwingt Alma einen Spiegel auf. Das ist in diesem Buch ein deutlicher Höhepunkt.



Am Ende war ich ratlos

Insgesamt jedoch hat mich die Geschichte ratlos hinterlassen. Zwischenzeitlich äußerte der Autor Ungeduld darüber, wie langsam Herr Haiduk die Erzählung vorantrieb, wie sehr er ihn auf die Folter spannte und offensichtlich das Interesse genoss. Als Leserin ging es mir genauso, ich wurde irgendwann sehr ungeduldig. Einerseits geschah zwar eine Menge, und sicherlich dienten gerade die Unterbrechungen der Geschichte mit Einblicken in die Gegenwart dazu, das Erzählte sacken zu lassen und Langsamkeit generell zu feiern. Auch wird deutlich, wie bedeutend das Glück eines einfachen Augenblicks sein kann, wie er beispielsweise in dem Grillabend im Hinterhof bei leichter Sommerbrise sein kann. All das verstehe ich durchaus. Dennoch wurde ich zunehmend ungeduldig und am Ende gab es in meinen Augen keine befriedigende Auflösung, welche diese Langsamkeit wirklich gerechtfertigt hätte. Dass auch der Autor sich empört zeigte über Herrn Haiduk, rettet für mich das Ende leider dennoch nicht.

Das Buch will über Glück nachdenken und stellt die Frage, ob nicht eigentlich die Idee von Glück sehr viel wichtiger ist. Das ist spannend und zwischendurch gibt es da wirklich spannende Ansatzpunkte, doch am Ende verlief es für mich zu sehr im Sand. Es war ein Genuss, diese Geschichte zu lesen, aber sie hinterlässt entgegen meiner Erwartungen nichts. Das ist schade. Die Offenheit, die zum Nachdenken einladen könnte, tut es, zumindest in meine Fall, leider nicht.


Fazit:

Der Roman "Herrn Haiduks Laden der Wünsche" von Florian Beckerhoff ist ein wundervoller Lesegenuss, der die Einfachheit des Augenblicks und das Glück in kleinen Dingen feiert. Liebevoll gestaltete Figuren liefern vor der Kulisse des kleinen Ladens ein hübsches Kammerspiel ab, während die große Frage des Glücks erörtert wird. Leider bleibt das Ende auf unbefriedigende Weise offen, so dass die teilweise langatmige Art des Erzählens nachträglich keine Rechtfertigung erfährt. So schön sich das Buch auch lesen lässt, so interessant die Charaktere auch sind, am Ende bleibt wenig übrig. Trotzdem kann ich das Buch empfehlen, alleine schon weil der Mittelteil ein wunderschön nachdenklicher Höhepunkt war.