Profilbild von Jamie_Sterling

Jamie_Sterling

Lesejury Star
offline

Jamie_Sterling ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jamie_Sterling über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

Der Titel ist Programm

Der Zorn der Einsiedlerin
0

Mein "Blind Date" mit einem Buch hat mich diesen Monat zu einem recht ungewöhnlichen Werk geführt.
Fred Vargas' zwölftes Werk über Kommissar Adamsberg "Der Zorn der Einsiedlerin" lässt mich sehr gemischten ...

Mein "Blind Date" mit einem Buch hat mich diesen Monat zu einem recht ungewöhnlichen Werk geführt.
Fred Vargas' zwölftes Werk über Kommissar Adamsberg "Der Zorn der Einsiedlerin" lässt mich sehr gemischten Gefühlen zurück. Das liegt unter anderem daran, dass ich zuvor noch keinen Fred Vargas Roman gelesen habe. Obwohl das generell zu einem Blind Date dazu gehört, wünschte ich dennoch, ich wäre in irgendeiner Form vorgewarnt worden.

Kurz zur Handlung:
Aufgrund eines Mordfalls wird Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg aus Island zurück nach Paris beordert. Selbiger Mordfall wird schnell gelöst und eigentlich könnte das Buch an dieser Stelle enden. Die Betonung liegt auf KÖNNTE. Natürlich hat der 500 Seiten dicke Roman noch einiges mehr zu bieten. Drei alte Männer sterben in Nîmes durch das Gift einer Einsiedlerspinne. In den zugehörigen Internetforen wird über eine mögliche Mutation des Giftes gesprochen, aber Adamsberg vermutet mehr. Er denkt, es handelt sich um geplante Morde. Zusammen mit seinen Kollegen Veyrenc, Retancourt, Froissy und einigen mehr macht er sich hinter dem Rücken des Departement auf Spurensuche.

Neben der Haupthandlung finden mehrere Nebenhandlungen statt, die zunächst einmal ziemlich zusammenhangslos erscheinen. Doch jede einzelne wird hinterher von Bedeutung werden, so dass am Ende, wie bei einem Mosaik, ein großes Bild entsteht. In dieser Hinsicht ist der Roman ohne wenn und aber absolut genial und verdient meine absolute Höchstachtung. Ebenfalls großartig gemacht ist die Person Adamsbergs. Da ich die vorigen Bücher nicht kenne und damit auch nicht viel von Adamsberg weiß, kann ich wenig zu seiner Entwicklung im Vergleich sagen. Aber die Gestaltung dieses Charakters, der so nahe an der Grenze zwischen Wahnsinn und Genie lebt, ist einsame Spitze. Seine Gedankengänge, Proto-Gedanken und Erinnerungen sind überaus scharfsinnig ausgestaltet und eines der interessantesten Dinge, die ich in letzter Zeit lesen durfte.

Trotz der ganzen positiven Seiten gibt es leider auch ein paar fundamentale Schwächen.
Zu Beginn wäre da die Sprache. Selbige ist zwar nicht unbedingt eine Schwäche, aber relativ anspruchsvoll und ohne Zweifel etwas für Liebhaber. Es gibt viele literarische Anspielungen und der Roman strotzt nur so von Fachbegriffen. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber als Anfänger im Genre tut man sich doch bedeutend schwerer (aber das Buch ist ja auch nicht für Anfänger gemacht).
Die Geschichte ist genauso anspruchsvoll wie ihre Sprache. Auch das ist nichts Schlechtes, sorgt aber unweigerlich dafür, dass sich der Roman sehr in die Länge zieht, was nicht unbedingt hätte sein müssen. Je weiter man liest, umso obskurer wird die Handlung. Immer öfter treten Adamsberg und Co. auf der Stelle, die Ermittlung hängt sich an mehreren Stellen auf. Gerade durch diese Szenen wird das Buch teilweise extrem in die Länge gezogen und man verliert stellenweise die Lust am Lesen, was sehr schade ist. Es wird auch ziemlich schnell klar, wer der Mörder ist, aber das wirklich interessante ist ja auch die Geschichte dahinter.

Nichtsdestotrotz ist das Buch sehr lebenswert und hat mir trotz seiner Längen und dem hohen Leseaufwand ausgesprochen gut gefallen. Man merkt die große Recherchearbeit, die die Autorin in das Werk gesteckt hat und spürt zugleich das große Interesse dahinter.

Von mir gibt es daher wunderbare vier von fünf Sternen.

LG

Veröffentlicht am 21.03.2019

Tiger und Drache

Toradora! 01
0

Gut, fangen wir einmal von vorne an. Toradora! ist die Geschichte von Ryuji und Taiga, die sich vom ersten Augenblick an überhaupt nicht ausstehen können. Dennoch haben beide mit demselben Problem zu kämpfen: ...

Gut, fangen wir einmal von vorne an. Toradora! ist die Geschichte von Ryuji und Taiga, die sich vom ersten Augenblick an überhaupt nicht ausstehen können. Dennoch haben beide mit demselben Problem zu kämpfen: Beide sind in den besten Freund des jeweils anderen verliebt!
Während die vorlaute Taiga, die vor allem mit ihrer Größe zu kämpfen hat und von allen scherzhaft als "Minitiger" bezeichnet wird, versucht bei Ryujis bestem Freund zu landen, passiert ihr ein Missgeschick nach dem anderen. Irgendwann entschließt sich Ryuji dazu ihr zu helfen. Aber nicht etwa aus Mitleid (doch, vielleicht ein ganz klein wenig), sondern, weil ihm Taiga andernfalls keinerlei Gelegenheit gibt, mit ihrer besten Freundin zu flirten.
Somit entsteht eine gezwungene Zwangsgemeinschaft, die nicht nur daraus besteht, erfolgreiche Dating-Strategien zu entwickeln. Vielmehr müssen beide erst einmal lernen zugunsten aller, miteinander auszukommen.

Toradora! ist eine durchaus niedliche Geschichte. Der klassische Shojo-Manga kann in meinen Augen vor allem mit seinen Charakteren punkten. Auffällig ist, dass die klassische Rollenverteilung hier einmal komplett verdreht wurde. Der männliche Hauptcharakter Ryuji ist ein fürsorglicher Charakter. Er lebt mehr oder weniger in einer Baracke und organisiert sein Leben größtenteils selbst, da seine Mutter aufgrund ihres Jobs dazu nicht in der Lage ist. Bereits vom Anfang der Geschichte an beweist er großes Mitgefühl für seine Mitmenschen und sorgt sich aufrichtig um alle.
Trotz seines freundlichen Wesens ist sein einziger und damit auch bester Freund der Klassensprecher. Der Grund dafür ist einfach: Ryuji wurde mit einem Handicap geboren. Egal wie er drauf ist, er hat den Blick eines Gangsters (seines Vaters übrigens). Deshalb wird er von seinen Klassenkameraden (vor allem von den Mädchen!) kategorisch gemieden.

Dennoch ist Ryuji bei weitem nicht die gefürchtetste Person der elften Klasse. Diesen Posten beansprucht die kleine ganze 1,45m große Taiga für sich. Im Grunde ist sie das komplette Gegenteil von Ryuji. Sie ist ungezogen, laut, unordentlich und tendiert dazu ihre Probleme mit Gewalt zu lösen. Hinter ihrer kecken Fassade lauert aber weitaus mehr.

Die Zeichnungen von Toradora! unterstützen den Inhalt perfekt. Sie haben exakt die richtige Mischung aus Witz, Charme und zeitlosem, modernen Stil. Was allerdings stört ist die zugegebenermaßen extreme Textmenge, die einen großen Teil der Zeichnungen verdeckt. Auf den ersten Blick wirkt der Manga gerade dadurch sehr chaotisch und unübersichtlich. Nach kurzer Eingewöhnungszeit relativiert sich dieses Problem aber. Trotzdem ist der Manga wenig anfängergeeignet. Fans vom Genre kommen dafür umso mehr auf ihre Kosten. Toradora besitzt viel Witz und Charme.

Von mir gibt es dafür großartige 4 von 5 Sternen.

Viel Spaß beim Lesen <3

Veröffentlicht am 12.02.2019

Sensation, Sensation! Neues vom Känguru.

Die Känguru-Apokryphen
0

So heißt es auf dem Cover der "Känguru Apokryphen". Was soll man sagen? Es heißt ja "alles hat ein Nachspiel". Genauso hat Mark-Uwe Kling das offensichtlich auch interpretiert und einfach mal eine Kompilation ...

So heißt es auf dem Cover der "Känguru Apokryphen". Was soll man sagen? Es heißt ja "alles hat ein Nachspiel". Genauso hat Mark-Uwe Kling das offensichtlich auch interpretiert und einfach mal eine Kompilation aus verschiedenen Känguru-Geschichten auf vier CDs zusammengestellt. Einige davon wurden bereits veröffentlicht, andere nicht. Mit anderen Worten: Es gibt keinen roten Faden. Was ebenfalls erwähnenswert ist: Es ist nicht ganz klar, wo die einzelnen Geschichten im Zusammenhang mit der Haupttrilogie stehen. Einige spielen danach, andere eventuell währenddessen.
Nichts desto trotz sind alle unterhaltsam. Die Episoden besitzen allesamt den typischen Charme des Kängurus und auch die Konsortien kommen nicht zu kurz.
Es ist eine absolut lohnenswerte Ergänzung für alle eingeschworenen Fans des kommunistischen Beuteltiers. Auch für Außenstehende geeignet, aber nicht empfehlenswert, da man die Basiswitze doch verstehen sollte.

Auf dem Cover befindet sich wie gewohnt das Känguru ls Radierung. Als Hörbuch einfach spitze und amüsant.

4 von 5 Sternen gibts von mir, weil ich den Preis ein wenig überzogen finde, aber ansonsten: Daumen hoch!

Veröffentlicht am 12.02.2019

Nachspiel

Bitterfrost
0

Mythos Academy is back! Okay, wenn ich sage, Mythos Academy ist zurück, rede ich nicht direkt von Gwen Frost und Logan Quinn, sondern von unserer allseits beliebten Schule für mythologische Krieger.
Im ...

Mythos Academy is back! Okay, wenn ich sage, Mythos Academy ist zurück, rede ich nicht direkt von Gwen Frost und Logan Quinn, sondern von unserer allseits beliebten Schule für mythologische Krieger.
Im Sequel der bekannten Bestsellerreihe kehren wir an den Standort von Buch Nummer Fünf zurück, sprich, die wunderschöne Academy in Colorado. Hauptperson ist niemand geringeres als Rory Forseti, Gwens Cousine und leidenschaftliche Spartanerin. Selbige hat nach dem harten Kampf gegen Loki auch weiterhin an ihrem Schicksal zu knabbern. Als wäre es nicht schlimm genug, von allen als Schnitterin verschrien zu werden, so soll sich Rory jetzt auch noch einer Spezialeinheit anschließen, die eine Re-Formierung der Loki-Anhänger unterbinden will. Es kommt, wie es kommen muss: Alles beginnt mit einem toten Mädchen in der Bibliothek und einem sprechenden Schwert.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich als großer Jennifer Estep Fan lange Zeit wirklich Angst davor hatte, dieses Buch anzufassen. Nicht, weil ich dachte, dass es schlecht sein könnte, nein, ich hatte Angst, dass es schlechter sein könnte als die Reihe um Gwen Frost.

Zu Beginn des Buches dachte ich wirklich, meine Befürchtung wäre gerechtfertigt. Gerade die erste Hälfte des Buches kam mir doch sehr wie eine Art halber Abklatsch vor. Alles war sehr vorhersehbar und übersichtlich aufgebaut. Schnell schlichen sich die üblichen Verdächtigungen ein und spätestens da dachte ich mir: Was soll jetzt eigentlich noch kommen?
Wie ich merken musste, war das Ende noch lange nicht erreicht. Es kam zu weiteren Wendungen und Verwicklungen, in denen das, was mehr oder weniger offensichtlich war, hervorragend und literarisch hochwertig erzählt wurde.
Gut, man könnte jetzt sagen, die Geschichte zählt bestimmt nicht zu Jennifer Esteps spannendsten, aber ich denke, Spannung ist auch nicht das, was Estep Bücher so hervorragend macht.
Im Endeffekt trifft genau die Regel zu, die die Bücher der Autorin für mich perfekt machen: Man liest sie entweder an einem Tag durch oder gar nicht.
Esteps Schreibstil ist und bleibt einfach göttlich. Ich bin mir ziemlich sicher, sie könnte sogar ein Kochbuch schreiben und ich hätte immer noch Freude daran, es zu lesen. Außerdem zeigt auch Rorys Geschichte viele Merkmale, die die Autorin typischerweise verwendet. Das ganze Buch ist aufgebaut wie ein Fantasy Krimi, in dem die Hauptperson Detektiv spielt. Das ist für mich immer einen nette Abwechslung zu den ganzen Polizistenserien im Fernsehen oder den grauen Kriminalromanen (nicht, dass ich die nicht auch mal ab und an gerne lese).
Weiterhin hat unsere Hauptperson eine außergewöhnliche Schwäche für eine Art von Essen (hier: Alles, was süß ist) und die tragische Vorgeschichte der Hauptperson hat mal wieder etwas mit den Eltern zu tun. Das klingt total klischeehaft, aber das Tolle ist: Obwohl Jennifer Esteps Geschichten sich scheinbar immer wieder wiederholen, werden sie nie langweilig. Sie sind immer interessant, aufgeschlossen und haben Tiefgang, ohne dabei besonders schwer zu wiegen. Das macht sie besonders.

Gerade im Falle Rorys bewundere ich die Gestaltung der Personen sehr. Beim Lesen erhält man kein äußerliches Profil der Charaktere, sondern erfährt, wie sie von innen sind. Ihre Gefühle, Ängste und Hoffnungen kommen zum Vorschein. In diesem Buch ist diese Eigenschaft sehr deutlich ausgebaut, schon beinahe etwas zu deutlich. Rory ist charakterlich eine Art Mischung aus Lila Merriweather und Gwen Frost, genauso wie das Buch mir wie eine Mischung aus Black Blade und dem ersten Band der Mythos Academy Reihe erscheint. Der Eindruck trügt nicht: Es lassen sich viele Elemente aus beiden Büchern wiederfinden und auch an Anspielungen wird nicht zu knapp gespart. Die Übersetzung ist der Hit (für den extra Kick und das wahre Erlebnis ist die englische Version trotzdem empfehlenswert)

Trotz all des Lobes: Das Buch ist nichts für Leute, die die "normale" Mythos Academy Reihe nicht gelesen haben. Die Materie ist sozusagen der Grundstoff zum Verständnis. Weiterhin sollte man sich den fünften und den siebten Band noch einmal explizit ansehen. Für alle, die danach immer noch weiterlesen wollen: Ich hab gehört Black Blade ist gut (I love Cloudburst Falls, sag ich dazu nur).

Okay, trotzdem ist das Buch der Hammer. 4 Sterne von mir, weil ich wie immer am Cover zu meckern habe (Das mit denn Augen wird langsam langweilig. So etwas wie die Elemental Assassin oder die englischen Mythos Academy oder Black Blade Cover hätte ich bevorzugt.) und ich das Ende ein bisschen zu offensichtlich finde.

Viel Spaß bei Lesen da draußen.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Eine Trilogie - Ein Abschluss

Das Juwel – Der Schwarze Schlüssel
0

Und wieder einmal geht eine Fantasy-Trilogie zu Ende.
Dieses Mal handelt es sich um die Buchreihe "Das Juwel" von Amy Ewing.

Der "Schwarze Schlüssel" ist der Abschlussband der Geschichte rund um unsere ...

Und wieder einmal geht eine Fantasy-Trilogie zu Ende.
Dieses Mal handelt es sich um die Buchreihe "Das Juwel" von Amy Ewing.

Der "Schwarze Schlüssel" ist der Abschlussband der Geschichte rund um unsere Protagonistin Violet Lasting, den Paladinen der Insel und dem Geheimbund des Schwarzen Schlüssels bzw. der Weisen Rose. Die zunächst doch ziemlich klassische Story erreicht hier ihren Höhepunkt.


Violet steht nach dem Cliffhanger am Ende des zweiten Bandes vor einer schweren Entscheidung. Hilft sie ihrer Schwester Hazel dabei aus den Fängen der Herzogin zu entkommen? Oder bleibt sie doch bei Ash und ihren Freunden in der Weisen Rose und versucht die Revolution gegen den Adel anzuführen?
Nun, warum eins tun, wenn man auch beides machen kann? Darauf läuft es tatsächlich im Laufe der Geschichte hinaus. Es schließen sich neue Verbündete an (egal, ob erwartet oder nicht) und endlich wird Licht in das große Netz aus Lügen und Intrigen gebracht, das das Juwel umspinnt.


Hier kommt auch schon der erste Kritikpunkt von meiner Seite. Die abschließende, auflösende Enthüllung war zwar gut von der Autorin geplant und durchdacht (das merkt man ihr auch an), aber alles in allem war sie erstens doch relativ vorhersehbar und zweitens hätte sie durchaus noch ein Stück raffinierter sein können.
Weiterhin sehe ich es -gerade an dieser Stelle- als Problem an, dass das Buch durchaus Schwierigkeiten damit hat, die Gefühle der beteiligten Personen in ausreichendem Maße zu übermitteln. Man weiß nämlich ganz genau, was sie fühlen, aber dennoch mangelt es an einem gewissen Punkt an dem Mitgefühl, das im Leser hervorgebracht werden soll. Das macht die Geschichte in meinen Augen, trotz ihrer schwerwiegenden Handlung, relativ kurzweilig. Sie schafft es einfach nicht, in meinem Kopf hängen zu bleiben.
Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung, es kann gut und gern sein, dass andere Leute das anders sehen als ich. Es ist und bleibt eben eine Frage des persönlichen Geschmacks, wie man seine Geschichten gerne liest.


Dennoch konnte das Buch mich auch positiv überraschen. Es liest sich sehr viel leichter als erwartet. Normalerweise tendieren schwerwiegende Storylines dazu, sich an manchen Punkten doch sehr in die Längen zu ziehen. Das war bei diesem Buch nicht der Fall. Es hat sich nicht nur gut und flüssig gelesen, sondern auch der Spannungsbogen war konstant vorhanden. Es ist eigentlich immer irgendetwas passiert.
Außerdem hat mich der Roman auch mit einigen seiner Szenen überraschen können. Man hat alles zwar bis zu einem bestimmten Punkt vorhersagen können und trotzdem wurde am Ende doch alles ein wenig anders, als man dachte. Vor allem eine Szene in der zweiten Hälfte des Buches hat mich komplett aus dem Konzept gebracht (aus Spoilergründen verrate ich hier jetzt nicht, welche).
Letztenendes lief allerdings alles ein Stückchen zu glatt für mich. Es kam an keiner Stelle zu "schwerwiegenden Komplikationen", die man nicht hätte in den Griff bekommen können. Außerdem stapft Violet -wie immer- eigentlich doch ein bisschen blauäugig durch die Gegend. Umso mehr bewundere ich daher die Entwicklung von Carnelian. Obwohl ich sie zu Anfang wenig leiden konnte macht dieses Buch doch einiges wett, was sie angeht. Wir erfahren außerdem etwas mehr über den geschätzten Lucien und unsere Herzogin vom See.


Alles in allem ist es ein hervorragendes Buch für Einsteiger im Genre. Es ist sehr leicht zu lesen (aber auch leicht verstörend und gewalttätig, um es diplomatisch auszudrücken, daher erst ab einem bestimmten Alter geeignet) und gut gemacht. Dennoch besitzt es in meinen Augen einige fundamentale Schwächen.
Für die Story gibts von mir mit zugedrückten Augen 3 1/2 Sterne plus einen halben Stern für das wundervolle Cover. Macht zusammen 4.


Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen.
LG Jamie