Cover-Bild Das Haus der Verlassenen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 01.02.2019
  • ISBN: 9783641235727
Emily Gunnis

Das Haus der Verlassenen

Roman
Carola Fischer (Übersetzer)

Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ... Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Er ist an den Vater ihres Kindes adressiert – aber wie ist er in den Besitz von Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret's zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2019

St. Margaret's

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Die Journalistin Sam Harper hat es nicht leicht, alleinerziehend ist sie auf die Hilfe ihrer geliebten Großmutter angewiesen, die sie häufiger um die kleine Emma kümmert. Nanas Geburtstag feiern sei alle ...


Die Journalistin Sam Harper hat es nicht leicht, alleinerziehend ist sie auf die Hilfe ihrer geliebten Großmutter angewiesen, die sie häufiger um die kleine Emma kümmert. Nanas Geburtstag feiern sei alle zusammen. Ausgerechnet an diesem Tag findet Sam einen vergilbten Brief, den eine junge Frau in einer verzweifelten Lage an einen jungen Mann geschrieben hat. Berührt, aber auch neugierig geworden, versucht Sam herauszufinden, was die wahre Geschichte der Briefschreiberin ist. Dabei stößt sie auf ein lange still gelegtes Heim für werdende Mütter, in dem junge Frauen, die ungewollt schwanger wurden, schlecht behandelt wurden und schließlich sogar dazu gezwungen wurden, ihre Neugeborenen aufzugeben.

Welch ein Drama um junge Frauen, die unverschuldet in verzweifelte Situationen geraten waren. Die bedrückenden verzweifelten Briefe einer jungen Frau, die nach und nach jegliche Hoffnung verliert, bilden den Ausgangspunkt für Sams Nachforschungen über eine wahrlich unrühmliche Vergangenheit. Ungewollt schwanger zu werden, wurde in den 1950ern und auch etliche Jahre danach als Schande angesehen. Die „gefallenen“ Mädchen schickte man gerne aufs Land, von wo sie rank und schlank, aber auch verzweifelt zurückkamen. Ihnen wurde eingeredet, sie schuldeten den Einrichtungen etwas und sie müssten ihre Schulden abarbeiten. Nicht alle der Jugendlichen kamen zu ihren Eltern zurück, manche verschwanden für immer.

Welch schändliches Verhalten einer ganzen Gesellschaft gegenüber den Wehrlosen, den Hilflosen, den Schwächsten. Auch wenn das beschriebene Heim der Phantasie der Autorin entsprungen ist, so steckt doch eine Menge Recherche hinter den Beschreibungen in diesem fesselnden Roman, der gerade den Mädchen, die unverschuldet in eine Notlage geraten sind, ein kleines Denkmal setzt. Die Schicksale mehrerer Frauen in Gegenwart und Vergangenheit werden hier auf packende Weise verknüpft. Mit Staunen und Entsetzen liest man von den schrecklichen Ereignissen und fragt sich, wie konnten den jungen Frauen nur solche Grausamkeiten angetan werden. Geschickt verwoben sind die Handlungsstränge der Vergangenheit mit denen, die in der Gegenwart spielen. Ein bedrückendes Thema wird hier auf ergreifende Weise aufgearbeitet, eine Lektüre, die man nicht so schnell vergisst.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Wirklich sehr spannend

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Ich muss sagen, das Buch hat mich vom Cover und Klappentext so sehr angesprochen, das ich es unbedingt lesen musste. Es hat mich vom Klappentext her so sehr an "Das Echo unserer Träume" von Jenny Ashcroft ...

Ich muss sagen, das Buch hat mich vom Cover und Klappentext so sehr angesprochen, das ich es unbedingt lesen musste. Es hat mich vom Klappentext her so sehr an "Das Echo unserer Träume" von Jenny Ashcroft erinnert, was nebenbei bemerkt mein Jahreshighlight 2018 gewesen war, das ich dieses Buch auch lesen musste.
Jedoch kann es mit "Das Echo unserer Träume" nicht mithalten.
Zurück zum eigentlichen Thema:
Sam findet durch Zufall einen Brief bei ihrer Großmutter, der von einer Ivy handelt die dringend Hilfe benötigt. Ihre Großmutter streitet ab mit dem Brief was zu tun zu haben, er gehöre wohl dem verstorbenen Großvater der ein Antiquitätenladen besessen hat und dort gefunden hat. Sam ist jedoch Jornalistin und in ihren Job sehr unzufrieden und möchte dem Brief nachgehen und somit den großen Sprung in eine größere Zeitung schaffen und beginnt zu ermitteln bevor das St. Margaret´s abgerissen wird, wofür sie nur noch 2 Tage Zeit hat.
Ich finde das Buch und die Story mega gut geschieben. Man kann es sich sehr gut vorstellen, wie es damals in Mutter-Kind-Heimen abgelaufen ist und es ist sehr schockierend. Unverheiratete schwangere Frauen, hatten es damals wirklich sehr schwer. Schlimmer fand ich die Tatsache, das der Kindsvater, Alistor, nichts von dem Kind und von Ivy wissen wollte und er ihre Briefe, die sie so verzweifelt an ihn schrieb, ignorierte und lieber an seine Karriere dachte.
Noch schrecklicher fand ich aber die Tatsache, das die paar Waisenkinder die in dem Heim wohnten, zu Versuchskaninchen der Pharmaindustrie benutzt wurden. Ich denke das es damals wirklich so abgelaufen ist bzw. ist am Ende des Buches noch eine Anmerkung der Autorin, eine Art Quellenangabe zu dem Thema.
Das Buch war durchgehend spannend, jedoch muss ich sagen, das es am Ende echt schwach wurde. Die ganze Zeit wollte man wissen wie alles zusammenhängt, wie was passiert ist, wie alle den Tod gefunden haben, was aus den Kindern geworden ist, u.s.w.. Es wurde alles aufgelöst, aber weiß nicht, das Gewisse etwas hat gefehlt, irgendwie so der spektakuläre WOW-Effekt, der bliebt für mich irgendwie aus und das Ende einfach so dahin geklatscht. Dennoch würde ich das Buch weiterempfehlen, allein schon wegen der Thematik.