Cover-Bild Das Honigmädchen
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 18.03.2019
  • ISBN: 9783442485741
Claudia Winter

Das Honigmädchen

Roman
Die alleinerziehende Camilla kämpft an allen Fronten: Täglich muss sie sich im väterlichen Delikatessenhandel beweisen, während ihre fünfzehnjährige Tochter Marie gegen sie rebelliert. Und dann wird sie auch noch nach Südfrankreich geschickt, um mit einer Honigmanufaktur zu verhandeln – im Gepäck das tobende Mädchen und ihren nervtötenden Nachbarn, der sich ihnen spontan angeschlossen hat. Kein Wunder, dass sich das pittoreske Bergdorf Loursacq zunächst als wenig heilsam für die angespannten Gemüter erweist. Doch Camilla krempelt die Ärmel hoch – und lernt zwischen Tomatenstauden, Rebstöcken und Olivenbäumen, dass die guten Dinge im Leben erst dann auf zarten Flügeln herbeifliegen, wenn man bereit für sie ist …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2019

Wunderschön und tiefgründig

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Dies ist das erste Buch welches ich von der Autorin gelesen habe und es hat mich von der ersten Seite an begeistert.

Der Schreibstil ist angenehm, man fliegt nur so durch die Seiten. Die Charaktere sind ...

Dies ist das erste Buch welches ich von der Autorin gelesen habe und es hat mich von der ersten Seite an begeistert.

Der Schreibstil ist angenehm, man fliegt nur so durch die Seiten. Die Charaktere sind authentisch, die Geschichte gut durchdacht und die Umsetzung mehr als gelungen.

Der Leser wird aus dem Alltag in ein kleines, verschlafenes Dorf in Frankreich entführt - ich hatte direkt Fernweh.

Mit Camilla wurde ich gleich warm, auch Marie habe ich sofort ind Herz geschlossen. Sie ist der typische Teenager, der mit seinen Problemen als Scheidungskind zu kämpfen hat. Allerdings macht sie im Verlauf der Handlung eine unglaubliche Entwicklung durch und kann wieder Freundschaft mit ihrer Mutter schließen.

Die romantischen Aspekte sind glaubwürdig, nicht zu klischeehaft und vor allem nicht allzu präsent. Es handelt sich in keinem Fall um eine typische Liebesgeschichte.

Der schrullige Henry ist ein absoluter Sympathieträger. Ich finde es unfassbar, wie es der Autorin gelungen ist, Charaktere zu erschaffen, deren Ecken und Kanten sie umso liebenswürdiger erscheinen lassen.

Auch das Thema der Bienenhaltung wurde wunderbar recherchiert und spannend erzählt. Vieles war mir bis dato völlig unbekannt.

Die Erzählweise ist ein wenig blumig und sehr bildhaft, der Leser hat durchweg das Gefühl, selbst in dem kleinen Dorf zu weilen, also stets mit dabei zu sein.

Ich kann dieses Buch absolut empfehlen und bin froh, es gelesen zu haben. Es stimmt nachdenklich, man grübelt darüber nach, dass man den kleinen, scheinbar unwichtigen Dinge des Lebens, die Freude machen oft nicht genug Beachtung schenkt.
Stets hetzt man nur von einem Termin zum nächsten, arbeitet um seinen Lebensunterhalt zu sichern und verliert sich selbst dabei aus den Augen.
Vielmehr sollte man öfter das tun, was einen glücklich macht, sich eine Auszeit gönnen und dafür Sorge tragen, das eigene Leben zumindest zeitweilig zu entschleunigen.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Gelungener Ausflug in die Provence

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Camilla ist die alleinerziehende Mutter der 15jährigen Marie. Es kriselt schon lange in der Beziehung zwischen den beiden, gipfelt jetzt aber in einem Eklat, als Camilla erfährt, dass Marie nicht nur ...

Camilla ist die alleinerziehende Mutter der 15jährigen Marie. Es kriselt schon lange in der Beziehung zwischen den beiden, gipfelt jetzt aber in einem Eklat, als Camilla erfährt, dass Marie nicht nur schon seit längerem ziemlich oft die Schule schwänzt, sondern nun auch ein kleines Feuer in der Schultoilette entfacht hat. Vor Sorgen weiß Camilla nicht mehr, wie es nun weiter gehen soll. Sie lässt sich von ihrem Vater zu einer Auszeit in der Provence überreden, die widerspenstige Marie soll mit. Doch so einfach macht es ihr Marie nicht, sie will nur mit, wenn auch der Nachbar Tobias mit fährt. Ausgerechnet der, denn Camille hat von ihm alles andere als eine gute Meinung. Zu dritt machen sie eine Reise ins Ungewisse. Was wird sie dort erwarten ? Werden sich die Anspannungen lösen? Wird es nur eine Reise zur Überprüfung der Honigmanufaktur des Geschäftspartners (das was Camille eigentlich vor hat) oder werden Sonne, gutes Essen, Arbeit und vor allem Freundschaften auch einen anderen Blickwinkel eröffnen?

Es wird eine Reise, die alle verändern wird.

Claudia Winter hat einen ungemein fesselnden Erzählstil, diese Geschichte bietet wieder alles was das (Leser)Herz begehrt: Verwicklungen, Romantik, eine gewisse Spannung und einfach sehr gute Unterhaltung. Immer wieder wird gibt es kulinarische Häppchen, die den Protagonisten serviert werden, bei denen auch der Leser Appetit bekommt. Daher sind am Ende viele Rezepte angefügt und viele provencialische Nahrungsmittel werden erklärt.

Das schöne ist, dass die Protagonisten reifen, sich entwickeln, authentisch sind, man sie sich sehr gut vorstellen kann, man fühlt mit und man leidet auch manchmal mit. Ihre Beziehungsprobleme, die zwischen Mutter und Tochter, Camilla und Tobias, aber auch von Henri und dem Rest der Dorfbewohner waren sehr stimmig erzählt. Zudem ist es Claudia Winter gelungen das Thema Bienen und Honigmanufaktur sehr gut mit in diese Geschichte hinein zu flechten,

"Das Honigmädchen " ist so ein tolles Buch, eine so zauberhafte Geschichte und meiner Meinung nach das (bisher) beste Buch von ihr, dabei sind auch ihre anderen Bücher wirklich sehr empfehlenswert !

Veröffentlicht am 19.03.2019

"Das OM der Bienen"

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Der neue Roman von Claudia Winter ist zwar auch amüsant wie "Glückssterne" oder "Aprikosenküsse", geht aber wie "Die Wolkenfischerin" noch eine Spur tiefer.

Camilla hat eine Scheidung hinter sich, einen ...

Der neue Roman von Claudia Winter ist zwar auch amüsant wie "Glückssterne" oder "Aprikosenküsse", geht aber wie "Die Wolkenfischerin" noch eine Spur tiefer.

Camilla hat eine Scheidung hinter sich, einen stressigen Job im Feinkostgeschäft ihres Vaters, eine Tochter im besten pubertären Alter, einen neuen tunichtguten und lauten Nachbarn, eine Vorladung zur Schulrektorin vor sich und danach ein grosses Problem mehr.

Um dem Problem zu entkommen, schlägt ihr Vater vor, dass Camilla mit Marie nach Südfrankreich fahren soll. Da sie ja immer meine, das Geschäft mit diesem Imker lohne sich nicht, weil er a) nicht zuverlässig liefert und b) die Preise viel zu hoch angesetzt hat, könne sie sich gleich vor Ort umschauen und mit dem Inhaber übers Geschäft reden.

Ohne eine andere Wahl zu haben lässt sich Camilla drauf ein. Nichtsahnend, dass ihr nerviger Nachbar sie schon bald begleitet. In Lorsacq angekommen, will sie am liebsten gleich umkehren, denn von im Schweinestall schlafen hat niemand was gesagt. Und auch Henri, der Imker, ist ein komischer und ruppiger alter Kauz. Doch sie bleibt, vorerst.

Wie Camilla und Marie sich auf das Abenteuer einlassen, noch viel mehr als bisher an ihre Grenzen kommen und sich herausfordern lassen hat Autorin Claudia Winter toll geschildert. Mit Hilfe von Manon, Nikos, Tobias und Henry, Raphael lernt Camilla nicht nur das Dorfleben, sondern auch die Geschichte von Henry kennen. Erst gegen Ende findet sie heraus, weshalb ihrem Vater die Zusammenarbeit mit Henry so wichtig ist.

Die Charakter sind so verschieden wie Tag und Nacht und prägen das Dorfleben, genau wie ein nie enden wollender Nachbarschaftsstreit. Camilla und Marie wollen zur Versöhnung beitragen, doch sie müssen erst mal bei sich selbst anfangen. Das machen sie auch und der Autorin ist es im Grossen und Ganzen gut gelungen, die komplizierte Beziehung zu glätten. Dennoch wurde mir Camila als zu schuldig an Maries Verhalten dargestellt, manchmal war sie einfach auch zu lieb zu Marie. Früher schon miteinander reden hätte viel gebracht, doch dann wäre diese Geschichte nicht diese Geschichte.

Henry ist eine ganz spezielle (und total gelungene) Figur, mit vielen Ecken und Kanten und man ahnt, dass das nicht alles sein kann, dass dahinter viel versteckt ist. Die Gemütszustände der restlichen Charakter fand ich nachvollziehbar geschrieben - mein Herz gehört dem Griechen Nikos! Vielleicht hätte ich gerne noch ein bisschen mehr über den geheimnisvollen Tobias erfahren. Von sich selbst gibt er nicht viel preis, und doch ist Tobias so etwas wie ein Dolmetscher der durch die Geschichte führt: einer, der Zusammenhänge erkennt und Probleme übersetzt.

Der luftige und bildhafte Sprachstil von Claudia Winter ist wahnsinnig schön, jede einzelne Zeile kann man sich wie ein Löffel Blütenhonig auf der Zunge zergehen lassen. Beim Lesen hörte ich die Bienen umher schwirren und spürte die flirrende Hitze. Die Bienenszenen sind wunderbar erzählt, von ihnen hätte ich noch wesentlich mehr lesen können.

Fazit: Am liebsten hätte ich mich in Henrys Garten gesetzt, dem "OM der Bienen" gelauscht und "Das Honigmädchen" gleich dort gelesen. Wunderschön geschrieben!
5 Punkte.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Geflügelte Teddybären

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Der neue Roman von Claudia Winter erzählt die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Camilla und deren rebellischer Tochter Marie. Die fünfzehnjährige kämpft gegen alles und jeden an – gegen Regeln und ...

Der neue Roman von Claudia Winter erzählt die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Camilla und deren rebellischer Tochter Marie. Die fünfzehnjährige kämpft gegen alles und jeden an – gegen Regeln und strikte Grenzen, dabei braucht sie gerade diese im Leben.

Ich habe Marie von der ersten Seite, der ersten Zeile an geliebt. Sie wird so authentisch dargestellt, so liebevoll detailliert beschrieben, dass man sie einfach liebhaben muss. Dabei legt Claudia Winter viel Wert darauf, zu zeigen warum sie so ist. Warum sie gegen alles und jeden rebelliert. Sie zeigt auf, das es eigentlich gar nicht viel braucht, um Marie wieder „in Griff zu bekommen“ ohne sie zu verbiegen. Sie zeigt auf was ihr fehlt, was sie braucht, ohne den Gegenpart, die Mutter, anzuklagen.

Sie zeigt aber auch, warum Camilla so ist wie sie ist. Wie es zu der Situation kommen konnte. Sie zeigt uns ihre Hilflosigkeit genauso wie ihre große Liebe zu ihrer Tochter.

Auch wenn meine kleine Maus noch lange keine 15 ist, auch sie hat ihre trotzigen und rebellischen Phasen und auch ich fühle mich dann voller Liebe aber auch hilflos. Ich kann mich also gut in Camilla hineinversetzen.

Dieser Konflikt, deren Auswirkungen und die Lösungen nehmen einen Teil des Buches, einen wichtigen Raum ein. Genauso sehr wie andere Geschichten, anderen Handlungsstränge begonnen und – zum Glück – auch beendet werden. Dabei geschieht die Auflösung so, dass man als Leser zufrieden zurück bleibt und zurück bleiben kann. Meiner Meinung nach bleibt nichts offen an Handlungssträngen und das Ende ist wunderbar zart.

So zart wie die kleinen „geflügelten Teddybären“, die ebenfalls in dem Buch eine Rolle spielen: die Bienen. So ganz nebenbei lernt der Leser etwas über die Bienen und die Imkerei und dabei war für mich sehr viel Neues dabei. Wobei ich aber auch gestehen muss, dass ich mich mit dem Thema bisher noch nicht wirklich beschäftigt habe. Und das, obwohl das Thema Bienen in der Literatur gerade einen Boom erlebt.

Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen, in die Geschichte einzutauchen. Der Schreibstil der Autorin, der Aufbau der Geschichte und die Charakterisierungen der Protagonisten waren stimmig und haben mich von Anfang an verzaubert und in ihren Bann gezogen.

Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Wie der Honig, wohltuend und süß!

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„Nichts gleicht der Seele so sehr wie die Biene. Direkt ins Herz schauen sie, die kleiner Biester, dorthin, wo Chaos und Unordnung herrschen. Sois patiente- hab Geduld!“

Ich war in Südfrankreich, in ...

„Nichts gleicht der Seele so sehr wie die Biene. Direkt ins Herz schauen sie, die kleiner Biester, dorthin, wo Chaos und Unordnung herrschen. Sois patiente- hab Geduld!“

Ich war in Südfrankreich, in einem Bergdorf Namens Loursacq. Bin mit Camilla in einem Kleinwagen aus München tausend Kilometer lang gefahren. Im Gepäck pubertierende fünfzehn jährige Marie, die ordentlich gegen ihre Mutter rebelliert und dieser nervtötende „Herr Nachbar“ Tobias, der sich mit Marie blendet versteht. Ich bin mit Camilla in Manon Bertrands hübschen Café gesessen und herrlich duftende Provenzalischer Flammkuchen gegessen. Ich bin in einen blau-lila Meer aus Lavendel gebadet und die süßeste und roteste Tomaten gepflügt. Bin mit Marie die Bienen beim singen und tanzen beobachtet, dabei über ihre erste Liebe geschmunzelt. Ich hab mir mit Tobias unter einem großen Birnenbaum gemütlich gemacht, ihn beim schreiben beobachtet und Henris schweren Vergangenheit nachgedacht. Als Mutter einen elf jährigen habe ich über die Zukunft und über unsere Verhältnis nachgedacht... Ich habe immer noch die süße von Honig in meinem Mund, Duft von frisch gebackenen Apfeltarte in der Nase, schimmernde bunte Blumen vor meinem Augen, und wärme von der Sonne in meinem Nacken. Der Autorin hat es geschafft, mich in einen fiktiven Ort mit zunehmen und mich mit all der authentische, sympathische Charaktere lachen und weinen zu bringen. Und alles erzählt wird in eine Bildhafte und gefühlvolle Schreibstil, die Leser einfach mit nimmt. Absolutes Herzensbuch! Ich kann das nur weiterempfehlen!