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Veröffentlicht am 26.03.2019

Schöne und besondere Geschichte

Eine irische Familiengeschichte
1

Eine irische Familiengeschichte von Graham Norton
erschienen bei Rowohlt Kindler

Zum Inhalt

Ein sehr irischer Familienroman voller Sehnsucht und voller Geheimnisse, ein Buch voller Dunkelheit und Licht.
Elizabeth ...

Eine irische Familiengeschichte von Graham Norton
erschienen bei Rowohlt Kindler

Zum Inhalt

Ein sehr irischer Familienroman voller Sehnsucht und voller Geheimnisse, ein Buch voller Dunkelheit und Licht.
Elizabeth Keane kehrt zum ersten Mal seit Jahren in die irische Heimat zurück. Ihre Mutter ist gestorben, Elizabeth muss den Haushalt auflösen. Auch ihre Mutter Patricia hatte als junge Frau den Ausbruch gesucht, mit einem Verlobten, den keiner je zu Gesicht bekam. Monate später war sie zurückgekehrt. Ohne Mann, und mit einem Säugling im Arm.
Wer ihr Vater war, hat Elizabeth nie erfahren. Doch dann findet sie unter den Hinterlassenschaften ihrer Mutter ein Bündel Liebesbriefe …
Elizabeth macht sich auf die Suche. Ihr Weg führt zu einer windumtosten Farm am Fuße einer Burgruine über der rauen Keltischen See….
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Story wird in der dritten Person erzählt und spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen, die abwechselnd eine Rolle spielen. Es handelt sich hier um die Lebensgeschichten (wenigstens ein kleiner Teil davon) zweier Frauen, die sich oftmals sehr ähneln, aber letztlich doch ganz unterschiedlich sind.

Elizabeth ist in den Vierzigern, hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und kehrt nun an den Ort ihrer Kindheit zurück. Ich fand sie sehr verbittert und unglücklich – Sympathie war von meiner Seite nicht wirklich vorhanden. Trotzdem fand ich die Suche nach ihren Wurzeln sehr interessant und habe sie mit Neugier verfolgt. Ein Haus voller Erinnerungen, ein Stapel Briefe aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts – geradezu prädestiniert für eine Reise in die Vergangenheit. Im Laufe der Story tauchen jede Menge Geheimnisse und Lügen auf, die aufgeklärt werden wollen und es letztendlich auch werden. Zwischendurch gibt es auch einen winzigen Einblick in das Leben der Nebenfiguren, aber das wirklich nur ganz am Rande.
Die Geschichte spielt in Irland, was mich sehr gereizt hat. Doch leider habe ich etwas das irische Flair vermisst. Die Umgebungsbeschreibungen sind zwar detailliert, aber nicht zu sehr. Mein Kopfkino wurde auf jeden Fall ordentlich in Gange gehalten.

Graham Norton hat mich in eine ganz besondere Geschichte eintauchen lassen. Er hat auf verschiedenen Zeitebenen das Leben zweier Frauen näher beleuchtet, eine von ihnen sogar auf die Reise nach ihren Wurzeln geschickt. Dabei werden jede Menge Lügen zu Tage gefördert, die Geschichte wird mit der Zeit immer merkwürdiger und verworrener - aber auf eine positive Weise. Mit der Zeit fügt sich ein Teil zum anderen und ergibt am Schluss ein Ganzes. Der Leser könnte meinen, in eine romantische Liebesgeschichte gestoßen zu werden, aber hier steckt weit mehr dahinter. Es ist eine Suche nach dem eigenen Ich, der Suche nach etwas Glück und Zufriedenheit. Der Autor hat mir eine Geschichte präsentiert, die auf der einen Seite wunderschöne Elemente in sich trägt. Auf der anderen Seite ist sie einfach nur tragisch, unfassbar und erschreckend. Es geht um zwei starke Frauen, die nicht immer nach ihrem Verstand, sondern nach ihrem Herz gehen. Es gibt hoffnungsvolle Momente, die zu dem von Liebe geprägt sind. Alles in allem eine schöne Geschichte, die ich nur empfehlen kann.



Zum Autor

Graham Norton, Schauspieler, Comedian und Talkmaster, ist eine der bekanntesten Fernsehpersönlichkeiten der englischsprachigen Welt. Geboren wurde er in Clondalkin, einem Vorort von Dublin, aufgewachsen ist der Sohn einer protestantischen Familie aber im County Cork im Süden Irlands. Sein erster Roman „Ein irischer Dorfpolizist“ überraschte viele durch seine Wärme und erzählerische Qualität, er avancierte in Irland und Großbritannien zum Bestseller, wurde mit dem Irish Book Award 2016 ausgezeichnet und wird nun auch zu einer Fernsehserie.
„Möglicherweise war es Verschwendung, dass der Mann die ganzen Jahre im Fernsehen war“, schrieb denn auch Bestsellerautor John Boyne in der „Irish Times“.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

352 Seiten
übersetzt von Silke Jellinghaus
ISBN 978-3-4634-0720-3
Preis: 22 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de/
Leseprobe: https://www.rowohlt.de/hardcover/graham-norton-eine-irische-familiengeschichte.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 25.03.2019

Tolle Message, aber insgesamt etwas undurchsichtig

Hinter Glas
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Hinter Glas von Julya Rabinowich
erschienen bei Hanser Verlag

Zum Inhalt

Wie ein Spiegel ist Alice bisheriges Leben in tausend Scherben zerbrochen. Sie hat die Enge und Stille, die Tyrannei des Großvaters ...

Hinter Glas von Julya Rabinowich
erschienen bei Hanser Verlag

Zum Inhalt

Wie ein Spiegel ist Alice bisheriges Leben in tausend Scherben zerbrochen. Sie hat die Enge und Stille, die Tyrannei des Großvaters nicht mehr ausgehalten. Und flieht zu Niko, ihrer großen Liebe. Von ihm erhofft sie sich Geborgenheit und Halt. Mit ihm verbringt sie einen Sommer voller Freiheit. Doch dann verändert sich alles: Niko ist zunehmend unbeherrscht. Im Moment der größten Verzweiflung gelingt es Alice, sich aus dem Strudel zu befreien. Julya Rabinowich schreibt mit einer erzählerischen Intensität, wie man sie im Jugendbuch lange gesucht hat. Eindringlich und mit poetischer Kraft schildert sie die Facetten der Gewalt und die Geschichte einer Emanzipation.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story wird in der personalen Erzählform geschildert, was mir gut gefallen hat. Zwischendurch hat die Autorin in einer anderen Schriftart Passagen eingeschoben, die mit der Zeit immer ein klein wenig skurriler werden. Die Geschichte startet mit einer kleinen Einleitung seitens Alice, dann folgt der Prolog. Im Grunde ist die Story ein Rückblick bis zum Moment des Prologs, danach geht´s noch kurz mit Alice‘ Geschichte weiter.

Alice ist eine Außenseiterin. In der Schule hat sie keine Freunde und wird von Mitschülern gemobbt. In ihrem Zuhause ist ebenfalls nicht Eitel Sonnenschein – da spielt der Großvater lange Zeit eine nicht klar definierte Rolle. Man erhält als Leser nur Häppchen und spekuliert mehr, als dass man Genaueres erfährt. Gegen Ende der Geschichte wird noch etwas mehr auf Details eingegangen.
Niko hat die Rolle des strahlenden Ritters inne, übt aber mit der Zeit einen schlechten Einfluss auf Alice aus. Ich mochte den Jungen gar nicht.
Die Eltern von Alice haben eigentlich eher einen Nebenauftritt, aber auch sie konnten meine Sympathien nicht wirklich gewinnen. Sie machten auf mich einen sehr duckmäuserischen Eindruck.
Den Schreibstil der Autorin würde ich als eigenwillig beschreiben. Sie hat sowohl sehr einfache und teils abgehackte, wie auch poetische Sätze eingebaut. War manches Mal etwas schwierig zu lesen, aber damit fällt man auf.
Ich konnte Alice und ihr Bestreben, aus dem elterlichen Haus auszubrechen, vielleicht mal etwas verrückt zu sein und Regeln zu brechen, gut nachvollziehen. Wenn man wie sie nicht wirklich wahrgenommen wird, was hält einen da noch? Dann kommt natürlich die Rettung in Form eines charmanten Jungen daher – da muss man doch zugreifen. Ich habe mich teilweise beim Lesen sehr unwohl gefühlt, da ich mich mit Alice stellenweise zu gut identifizieren konnte. Es gibt die verschiedensten Gründe, so eine Flucht nach vorn anzutreten. Man braucht nur die Gelegenheit und einen Halt, dann geht man. Ob dies immer die perfekte Lösung ist, wage ich aus persönlichen Gründen zu bezweifeln. Meistens kommt man von einer Abhängigkeit in die nächste und da frage ich mich heute, welche wohl gesünder ist …
Ich saß vor diesem Buch und war in der ständigen Erwartung, dass gleich der große Knall kommt – doch der blieb aus. Alice lebt auf jeden Fall weiterhin nach dem Prinzip: wenn ich stillhalte und schweige, dann lebe ich in meiner heilen Welt. Bloß nicht provozieren oder gar aufbegehren.
Was die eingeschobenen Passagen betrifft, überkam mich ungefähr 60 Seiten vor Schluss eine furchtbare Ahnung. Aber diese hat sich nicht bestätigt.

Julya Rabinowich hat mich ein wenig ratlos nach dem Lesen zurückgelassen. Ich fand die Message des Buches richtig gut und konnte mich nur zu gut mit der Protagonistin identifizieren. Die Idee mit den Spiegelscherben und dem hergestellten Bezug zum Titel gefiel mir echt gut. Der Schreibstil ist nicht unbedingt meins, aber er passte zur Geschichte. Das Ende und eine Entwicklung von Alice kamen mir viel zu abrupt. Es werden in der Story einige Dinge nur kurz angerissen, was mich schon ein wenig gestört hat. Andererseits denke ich mir aber auch, warum sollte man die auftauchenden Grausamkeiten seitenlang ausführen? Ein kurzes Anreißen genügt schließlich auch. Ich bin da etwas hin- und hergerissen und hätte trotzdem gegen 50 Seiten mehr auch nichts gehabt. Die Rolle des Großvaters wird ja noch ein klein wenig ausgeführt, aber auch die war mir nicht vollends in seinem Umfang klar, ebenso das Verhalten der Eltern. Ganz klar wurde mir der Part der eingeschobenen Textstellen bis zum Ende nicht wirklich, aber er wurde auf jeden Fall gekonnt in Szene gesetzt. Das Buch ließ sich trotz meiner Kritik gut lesen und ich kann es euch auch empfehlen. Es ist eben anders als andere Jugendbücher ;)



Zum Autor

Julya Rabinowich, geboren 1970 in St. Petersburg, lebt seit 1977 in Wien, wo sie auch studierte. Sie ist als Schriftstellerin, Kolumnistin und Malerin tätig sowie als Dolmetscherin. Bei Deuticke erschienen Spaltkopf(2008, u. a. ausgezeichnet mit dem Rauriser Literaturpreis 2009), Herznovelle (2011, nominiert für den Prix du Livre Européen), Die Erdfresserin (2012) und Krötenliebe (2016). Mit Dazwischen: Ich veröffentlichte sie bei Hanser 2016 ihr erstes Jugendbuch. Es wurde u. a. mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis, dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis und dem Luchs (Die Zeit & Radio Bremen) ausgezeichnet sowie unter die Besten 7 Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk) gewählt. 2019 folgte ihr Jugendbuch Hinter Glas.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
208 Seiten
ISBN 978-3-4462-6218-8
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.hanser.de
Leseprobe https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/hinter-glas/978-3-446-26218-8/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 20.03.2019

Pro und Contra für diesen Auftakt

Das Herz der Zeit: Die unsichtbare Stadt
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Das Herz der Zeit – Die unsichtbare Stadt von Monika Peetz
erschienen bei Wunderlich

Zum Inhalt

Was wäre heute, wenn ich das Gestern ändern könnte?
Lena: Ein Mädchen ohne Vergangenheit. Aber mit tausend ...

Das Herz der Zeit – Die unsichtbare Stadt von Monika Peetz
erschienen bei Wunderlich

Zum Inhalt

Was wäre heute, wenn ich das Gestern ändern könnte?
Lena: Ein Mädchen ohne Vergangenheit. Aber mit tausend Fragen. Und nicht einmal ihre beste Freundin Bobbie kann sie beantworten, obwohl sie sonst immer alles weiß.
Dante: Ein Junge mit verschiedenfarbenen Augen. Er kommt aus einer anderen Welt. Und vielleicht hat er die Antworten, nach denen Lena sich so sehnt.
Eine geheimnisvolle Uhr mit acht Zeigern verbindet ihre Welten.
Eine Reise beginnt, die die Grenzen des Vorstellbaren sprengt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Der Klappentext ist ja ziemlich mysteriös gehalten, eine Sache, die mich gleich ansprach. Ebenso das wunderschön gestaltete Cover. Erzählt wird die Story in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven. Zudem enthält das Buch kurze Kapitel, was mir gut gefiel. Und im Buchdeckel ist eine Karte der unsichtbaren Stadt zu finden – auch toll. Obwohl sie einen beim Lesen nicht wirklich weiterbringt, aber Karten kommen immer gut bei mir an.

Die Geschichte startet mit einem kurzen knackigen Prolog, der wirklich schon sehr spannend ist. Die dort geschilderten Geschehnisse werden erst im weiteren Story-Verlauf zum Tragen kommen.
Lena ist 15 Jahre alt und lebt bei ihrer Tante. Ihre Eltern sind vor Jahren ums Leben gekommen und das Mädchen fühlt sich immer etwas fehl am Platz. Viel mehr kann ich aber über Lena nicht sagen, denn leider blieben sie und auch die anderen Charaktere für meinen Geschmack viel zu blass. Auch über Dante erfährt der Leser erst sehr spät in der Story etwas mehr – aber leider immer noch zu wenig. Da es noch zwei weitere Teile geben wird, erhoffe ich mir noch eine Steigerung. Was mir allerdings gerade an Lena auffiel, war ihre stoische Passivität und Gelassenheit. Sie hat großes Interesse daran, den geheimnisvollen Tod ihrer Eltern zu lüften, nimmt dann aber neue Erkenntnisse einfach so hin und wundert sich nicht groß darüber. Sie passt sich der Situation an, handelt … und fertig. Da fehlte mir bei ihr eindeutig der Oh-Effekt. Lenas mitunter unbedarftes und verbissenes Verhalten ist für Teenagerverhältnisse sicherlich authentisch dargestellt worden – ich konnte manchmal wirklich nur mit dem Kopf schütteln und hätte ihr gerne gesagt, dass man es manchmal auch einfach gut sein lassen sollte …
Die Idee der Geschichte fand ich klasse, ebenso die dahinter verborgene Thematik. Um nicht zu spoilern, werde ich darauf jetzt auch nicht näher eingehen, nur so viel: eine geheimnisvolle Uhr, Reisen, eine unsichtbare Stadt – worauf könnte das wohl hinauslaufen? ;) Ich liebe solche Geschichten sehr!
Die Karte im Buchdeckel zeigt die unsichtbare Stadt und ihre besondere Anordnung, denn sie ist achteckig angelegt. Fand ich wirklich interessant und besonders. Leider wurde die Bedeutung der Stadt für mich nicht klar genug definiert. Ich habe insgesamt die Erklärungen zu diesem Punkt oder auch zu dem Begriff Unterseer vermisst. Natürlich kann man sich mit der Zeit einiges denken und eine gewisse Verbindung herstellen, aber trotzdem erwarte ich wenigstens kurz gehaltene Erklärungen.
Den Spannungsbogen fand ich relativ hoch und gleichmäßig, der Schreibstil wirkte auf mich so manches Mal klinisch-steril. Da kamen wenig Emotionen bei mir an. Auch habe ich stellenweise eingeworfene Sätze der Figuren gefunden, auf die es keine Reaktion gab und die auch nicht weiterverfolgt wurden. Waren wahrscheinlich auch nicht so wichtig, aber welche Daseinsberechtigung haben diese Sätze dann? Und zu guter Letzt möchte ich noch den Part von Lenas Freundin Bobbie ansprechen. Da habe ich auch nicht wirklich verstanden, warum dieser teilweise so ausführlich gezeigt werden musste. Das Mädchen spielt zwar eine mehr oder weniger zentrale Rolle, aber diese Ausflugsszenen fand ich leider nur ermüdend und stoppten meinen Lesefluss.
So, das hört sich jetzt alles wahnsinnig negativ an, aber das Buch hat durchaus seine tollen Passagen und Inhalte. Wie gesagt, mag ich die nicht weiter von mir ausgeführte Thematik sehr gerne. Ich finde es auch immer wieder absolut faszinierend (und erschreckend), wie sich eine winzige Entscheidung auf das Leben vieler Menschen auswirken kann. Es ist manchmal nur eine Frage von einigen Minuten oder gar Sekunden, die den Ablauf der Geschichte völlig verändern …

Monika Peetz hat mich etwas zwiegespalten mit diesem Auftaktband zurückgelassen. Sie konnte mich mit der Thematik und dem ganzen Drumherum richtig überzeugen, mit der Tiefe ihrer Figuren leider nicht so. Der Schreibstil ist zwar bildhaft, aber stellenweise wirkt er mir zu steril. Die Autorin fügt Sätze ein, die ins Leere führen, sorgt aber an anderer Stelle für eine große Überraschung. Ich mochte den Spannungsbogen, wurde aber an einigen Stellen beim Lesen durch eine zu intensiv dargestellte Perspektive ausgebremst. Wie ihr seht, es gibt wirklich ständig Pro und Contra. Ich habe das Buch trotz der Kritikpunkte gerne gelesen – das kann ich nicht anders sagen. Und ich möchte auch wirklich wissen, wie es mit Lena, Dante und der unsichtbaren Stadt weitergeht. Letztendlich denke ich einfach, dass hier noch Luft nach oben ist und die Autorin ihr vollständiges Können in den weiteren beiden Bänden noch unter Beweis stellen wird. Daher gibt es von mir noch haarscharfe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Die Reihe

Das Herz der Zeit – Die unsichtbare Stadt
Das Herz der Zeit – Der geheime Schlüssel (erscheint voraussichtlich im August 2019)
Das Herz der Zeit – Die vergessenen Geschichten (erscheint voraussichtlich im März 2020)


Zum Autor

Monika Peetz studierte Germanistik, Kommunikationswissenschaften und Philosophie in München. Nach Ausflügen in die Werbung und ins Verlagswesen war sie Dramaturgin und Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk. Seit 1998 lebt sie als Drehbuchautorin in Deutschland und den Niederlanden. Monika Peetz ist die Autorin der Bestsellerreihe »Die Dienstagsfrauen«. Ihre Romane um die fünf Freundinnen waren Spiegel-Bestseller und verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über 1 Million Mal. Ihre Bücher erscheinen in 25 Ländern und sind auch im Ausland Bestseller.


WERBUNG
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ab 12 Jahren
432 Seiten
ISBN 978-3-8052-0033-2
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de/verlage/wunderlich
Leseprobe: https://www.rowohlt.de/hardcover/monika-peetz-das-herz-der-zeit-die-unsichtbare-stadt.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 14.03.2019

Es bleibt weiterhin spannend

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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Elias & Laia – In den Fängen der Finsternis von Sabaa Tahir
erschienen bei Bastei Lübbe One

Zum Inhalt

Wo Leben ist, ist Hoffnung
Das Martialenimperium steht am Abgrund: Imperator Marcus überzieht das ...

Elias & Laia – In den Fängen der Finsternis von Sabaa Tahir
erschienen bei Bastei Lübbe One

Zum Inhalt

Wo Leben ist, ist Hoffnung
Das Martialenimperium steht am Abgrund: Imperator Marcus überzieht das Land mit dem Blut der Unschuldigen, während Blutgreif Helena diese zu schützen versucht. Weit im Osten weiß Laia, dass sie den Nachtbringer aufhalten muss, und das ohne Elias. Denn Elias ist nun als Seelenfänger an die Zwischenstatt, das Geisterreich, gebunden. Dazu verdammt, einer uralten Macht bedingungslos zu dienen – auch wenn dies bedeutet, die Frau aufzugeben, die er liebt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 3. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Lang ersehnt, lange auf die Fortsetzung gehofft und nun ist es doch noch nicht das erwartete Ende. Finde ich einerseits schade, denn nun heißt es wieder eine geraume Zeit warten. Andererseits hat man die Vorfreude auf Band 4.

Die Story startet mittendrin, was eine gute Kenntnis von mindestens Band 2 voraussetzt. Ich habe den Teil vor nicht einmal 12 Monaten gelesen, aber mir fiel der Einstieg relativ schwer. Dafür liest man wahrscheinlich zu viele Bücher, um alle Geschichten und Figuren haargenau im Gedächtnis zu behalten …
Im Buchdeckel findet der Leser zum ersten Mal in dieser Reihe eine Karte, was mir sehr gut gefiel. Ich liebe Karten in Büchern und bin immer fleißig am Blättern. Die Story wird durchweg in der ersten Person geschildert, was mir ebenfalls gut gefiel. Man muss sich zwar stets bewusst machen, wessen Part es gerade ist, aber mit der Zeit geht das schon. Insgesamt handelt es sich um drei Perspektiven, was die Geschichte abwechslungsreich und interessant macht.
Ich muss ja gestehen, dass ich Band 1 beim ersten Lesen als unnötig brutal empfand, mich aber nach einiger Zeit an einen zweiten Versuch wagte. Da wusste ich wenigstens, was auf mich zukommt und konnte bestimmte Passagen überblättern. Die blutigen Details und unnötige Brutalität ziehen sich auch durch Band 2 und den aktuellen Teil. Aber auch jetzt war ich gewappnet und konnte entsprechende Textstellen überspringen.

Sabaa Tahir hat mich mit diesem Teil insofern überrascht, dass es nicht das von mir erwartete Finale geworden ist. Ich bin also etwas anders an die Geschichte heran gegangen. Den Schreibstil fand ich erneut richtig gut und sehr bildhaft. Ich wurde quasi in die Geschichte hineingesogen, obwohl ich anfangs kleine Schwierigkeiten hatte, wieder in die Story zu finden. Von Rückblicken hält die Autorin wohl nicht ganz so viel … Ich habe wieder mit den Protagonisten mitgefiebert, der Spannungsbogen war relativ gleichmäßig. Was mich aber erneut störte, war die unnötig dargestellte Brutalität wie auch schon bei den Vorgängern. Solche Passagen überspringe ich konsequent, den Inhalt der Story versteht man auch mit einigen Lücken ;) Ansonsten war es erneut interessant, den Weg und die Entwicklung von Elias und Laia mit zu verfolgen. Die Geschichte ist spannend gemacht, die Beschreibungen ausführlich, aber nicht zu detailreich. Ich bin gespannt, wie es im nächsten – vielleicht sogar letzten? – Teil weitergehen mag.


Die Reihe

Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken
Elias & Laia – Eine Fackel im Dunkel der Nacht
Elias & Laia – In den Fängen der Finsternis


Zum Autor

Sabaa Tahir war Redakteurin bei der Washington Post. Berichte über den Nahen Osten beschäftigten sie und führten schließlich dazu, dass sie ihren ersten Roman schrieb. Sie wollte eine Geschichte erzählen, die die Gewalt in unserer Welt abbildet. Sie wollte aber auch Figuren erschaffen, die in dieser Welt Hoffnung finden. Die nach Freiheit suchen und sich für die Liebe entscheiden, egal gegen welche Widerstände. Aus diesem Impuls heraus entstand ihr erster Roman, Elias & Laia. Die Herrschaft der Masken.


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ab 14 Jahren
526 Seiten
übersetzt von Barbara Imgrund
ISBN 978-3-8466-0078-8
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.luebbe.de/one
Leseprobe: https://www.luebbe.de/one/buecher/fantasy-buecher/elias-laia-in-den-faengen-der-finsternis/id_7116399

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 06.03.2019

Toller Einzelband

Windborn. Erbin von Asche und Sturm
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Windborn. Erbin von Asche und Sturm von Jennifer Alice Jager
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Als die Skar kamen, nahmen sie den Menschen alles. Seither ist die Erde von Sand bedeckt und Wasser schwer ...

Windborn. Erbin von Asche und Sturm von Jennifer Alice Jager
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Als die Skar kamen, nahmen sie den Menschen alles. Seither ist die Erde von Sand bedeckt und Wasser schwer zu finden. Ashara, Wolkenstürmerin und somit Gebieterin über den Wind, kämpft jeden Tag ums Überleben. Auf der Flucht vor den Skar, die es auf Elementwandler wie sie abgesehen haben, läuft Ashara dem unnahbaren Kiyan in die Arme. Trotz anfänglichen Misstrauens kommen sich die beiden näher und Ashara erkennt, dass Kiyan der Retter der Menschheit sein könnte. Denn die Tyrannen haben einen Fehler begangen. Einen Fehler, durch den sie sich ihren größten Feind selbst schufen. Als Kiyan in die Fänge der Skar gerät, muss Ashara handeln. Ist sie bereit, die zerstörerische Kraft des Sturms in sich zu entfesseln, um Kiyan zu befreien und die Skar zu besiegen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und bin jedes einzelne Mal von ihrem Schreibstil und ihren tollen Beschreibungen begeistert. Es wirkt auf mich immer wie aus dem Ärmel geschüttelt, quasi ohne große Anstrengung. Nun habe ich endlich ein Buch im Printformat vor mir und bin nicht nur vom Cover hingerissen. Die Story wird im personalen Erzählstil geschildert, was mir gut gefiel.

Schon gleich auf den ersten Seiten bin ich in eine besondere Welt eingetaucht. Hier hat die Autorin viel Fantasie und viele für uns fremdartige Dinge einfließen lassen. Ihre kreierte Welt gefiel mir richtig gut, ebenso Protagonistin Ashara. Diese ist ein Elementwandler und beherrscht den Wind. Ich liebe ja Sturm und Wind, da war Ashara bei mir natürlich gleich an der richtigen Adresse ;) Sie ist eine wahre Kämpferin.
Kiyan wirkt zwar sehr unnahbar, aber trotzdem hatte er etwas an sich, was ihm meine Sympathie sicherte. Genauer kann ich es gar nicht beschreiben, manchmal ist es einfach so ein Gefühl.
Übrigens empfiehlt es sich, beim Lesen immer etwas zu trinken dabei zu haben – ich hatte auf jeden Fall ständig Durst. So eine Wüstenlandschaft wirkt doch ein bisschen beklemmend …

Jennifer Alice Jager hat mich mit dieser Geschichte in eine ganz besondere Welt eintauchen lassen. Der Kreativität und Fantasie wurden keine Grenzen gesetzt und ließen mich so manches Mal staunend zurück. Ich finde auch, dass die Geschichten der Autorin immer wieder anders sind, sie erfindet sich ständig neu, was mir richtig gut gefällt. Auch hier hatte ich viel zu entdecken und so ließ ich mich von dem angenehmen Schreibstil durch die Seiten tragen. Ich mochte die Beschreibungen, die Spannungskurve war durchgängig gut und die Protagonistin gefiel mir. Auch eine gewisse Dramatik hat nicht gefehlt – zum Ende hin war sie mir allerdings etwas zu viel. Alles in allem ein richtig guter Einzelband, den ich nur empfehlen kann.



Zum Autor

Jennifer Alice Jager begann ihre schriftstellerische Laufbahn 2014. Nach ihrem Schulabschluss unterrichtete sie Kunst an Volkshochschulen und gab später Privatunterricht in Japan. Heute ist sie wieder in ihrer Heimat, dem Saarland, und widmet sich dem Schreiben, Zeichnen und ihren Tieren. Ihre Devise ist: mit Worten Bilder malen.

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Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
376 Seiten
ISBN 978-3-401-60465-7
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.arena-verlag.de
Leseprobe: https://www.arena-verlag.de/artikel/windborn-erbin-von-asche-und-sturm-978-3-401-60465-7

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!