Ein gelungener Liebeskurzroman in Dialogform
Kaschmirgefühl
>> Zwei Menschen verlieben sich und wir sind live dabei
>> Zwei Menschen verlieben sich und wir sind live dabei <<
Während manche Menschen den Viertel-nach-acht-Film beginnen, wählt Gottlieb, nach einem trostlosen und hoffnungslosen Dienst im Hospiz, die Nummer einer Sexhotline. Das wollte er schon länger und heute Abend fasst er endlich den Mut dazu.
…Und schon landet der Leser mitten in das Gespräch zwischen Yvonne und ihm. Yvonne, die eigentlich Marie heißt und auf irgendeine Art und Weise von Gottliebs Schüchternheit fasziniert ist.
Nun begleiten wir auf 188 Seiten, wie die Zwei flirten, miteinander lachen, weinen, aber auch streiten, was häufiger mit „Auflegen“ endet.
Ich gebe zu, dass ich bei dieser Geschichte das ein oder andere Mal an „Gut gegen Nordwind“ denken musste. Das war auch der Grund, warum ich diesen Kurzroman lesen wollte. Aber auch, weil ich den Autor aus dem Thrillergenre sehr schätze. Meine Frage, wie er einen Liebesroman umsetzt kann ich hiermit schon mal mit „toll“ beantworten.
Ja, mir hat diese Geschichte Spaß gemacht. Den besonderen Reiz daran habe ich empfunden, weil Gottlieb und Marie häufig lügen und wer einmal lügt, dem glaubt man nicht und so wusste ich nie, ist es nun die Wahrheit oder wieder mal nur eine kleine Flunkerei.
Das machte es spannend und man wollte unbedingt so schnell wie möglich wissen, was am Ende dabei herauskommt, denn so richtig eine Ahnung hatte ich nie. Bis ca. zur Mitte, da habe ich dann eine Theorie entwickelt, doch auch damit lag ich falsch. Die Zwei haben mich also ganz schön in die Irre geführt.
Obwohl ich von der Geschichte schwärme, habe ich auch etwas zu bemängeln, was, wie ich finde, jeder, der sich für dieses Buch interessiert wissen sollte.
Das Buch ist ein Hardcover, zwar wunderschön gestaltet, wie ich finde, aber mit seinen 188 Seiten ist 17,90 € ein ganz schön stolzer Preis, zumal man aufgrund von Blankoseiten nicht mal annähernd an die Seitenanzahl heran kommt. Nicht etwas, was man sich mal eben gönnt. Als besonderes Geschenk wiederum, kann ich es mir aber sehr gut vorstellen und ich gebe zu, dass es als Taschenbuch wahrscheinlich auch nicht so viel hergeben würde. Ich mag das Bild auf dem Cover. Lässt, nachdem man die Geschichte kennt, Fantasien offen und vor allem mag ich es, wenn man den Schutzumschlag abnimmt, - es ist komplett pink!
Also großer Fan von „Gut gegen Nordwind“ muss ich zwar zugeben, dass diese Geschichte nicht ganz daran herankommt, aber sie macht trotzdem Spaß. Wieder mal habe ich zwei Menschen bei einem besonderen Dialog über die Schulter schauen dürfen und wieder mal haben die Zwei mich auf eine positive Art wahnsinnig gemacht.
Fazit:
Ein gelungener Liebeskurzroman in Dialogform!