Erkenntnisse
Die schwedischen Gummistiefel
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Ich bin an das Buch leider mit völlig falschen Erwartungen herangegangen. Als Fan seiner Kriminalromane und geneigter Leser der politisch angehauchten Afrikaromane hatte ich mit einer Lektüre ...
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Ich bin an das Buch leider mit völlig falschen Erwartungen herangegangen. Als Fan seiner Kriminalromane und geneigter Leser der politisch angehauchten Afrikaromane hatte ich mit einer Lektüre gerechnet, die in eine dieser Richtungen tendiert. Trotz anfänglicher polizeilicher Ermittlungen wegen eines Wohnungsbrandes ist es aber keines von beidem.
Es ist ein Buch über den letzten Lebensabschnitt eines ehemaligen Arztes, der sich von seiner Arbeit und seiner Familie zurückgezogen hat und der freiwillig auch nie wieder den Weg zurück in die Gesellschaft gesucht hätte, wäre ihm nicht alles verbrannt und er nicht gezwungen sich mit sich selbst und seiner Familie auseinanderzusetzen, da er Hilfe und Unterstützung braucht.
Henning Mankell war zum Zeitpunkt, als er dieses Buch fertig schrieb, wohl schon an Krebs erkrankt und dieses Buch ist sozusagen ein Aufarbeiten seiner eigenen Erkenntnisse, Gedanken, Lebenserfahrungen. Dies ist zwar interessant, wenn man weiß, dass er etwas damit sagen wollte, aber es ist leider weder besonders spannend noch hat er weltbewegend Neues zu berichten. Die zentralen Aussagen des Buches sind zutreffend aber der Weg zur Erkenntnis des Hauptprotagonisten hat mich ehrlich gesagt, gelangweilt. Dies lag wohl auch daran, dass er mir von Anfang an unsympathisch war und ich keinerlei Interesse an seinem Leben gewinnen konnte. Er macht eine Entwicklung durch aber weder ist sie überraschend noch wirklich in allen Punkten nachvollziehbar.
Ich musste mich zum Durchlesen leider zwingen.
Wunderschön und sehr ansprechend ist das Cover. Der Inhalt war leider nichts für mich. DA ich Mankell aber sehr schätze, sollte man sich von meiner subjetiv negativen Meinung nicht unbedingt abschrecken lassen. Man sollte nur wissen, was man erwartet.