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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2019

keine leichte Sommerlektüre

Wir träumten jeden Sommer
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Erzählt wird über die Freundschaft dreier polnischer Mädchen, von denen Anna nach Amerika ausgewandert ist aber jeden Sommer seit 1989 bei ihrer Großmutter in Polen verbringt. Dort finden die ...


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Erzählt wird über die Freundschaft dreier polnischer Mädchen, von denen Anna nach Amerika ausgewandert ist aber jeden Sommer seit 1989 bei ihrer Großmutter in Polen verbringt. Dort finden die Mädchen zueinander und treffen sich mehrere Jahre und erleben, was die Jugend und das Erwachsenwerden so mit sich bringt. Die drei sind charakterlich sehr unterschiedlich. Vor allem Justyna ist stets die rebellische, unkonventionelle, laute, die anstiftet und schon mal in Fettnäpfchen tritt. Aber das Leben und die verschiedenen Erfahrungen trennt die drei wieder und schließlich haben sie keinerlei Kontakt mehr zueinander. Eine jede steckt im Jahr 2002 in einer Lebenskrise und durch das Wiederfinden ihrer Freundschaft können sie anfangen in eine positivere Zukunft zu blicken.
Das Buch springt zwischen den Orten und Zeiten hin und her. Aber man kann der Erzählung dennoch gut folgen. Der Schreibstil hat mir eigentlich gut gefallen. Ich fand ich dem Alter der Protagonistinnen durchaus angemessen und nicht zu derb oder gar unflätig. Allerdings hätte ich mir manchmal eine leichtere Hand beim Erzählen gewünscht, denn viele Szenen sind traurig, depressiv oder gar niederschmetternd. Die Grundstimmung des Buches war mir persönlich etwas zu traurig ich hatte mit mehr Melancholie oder Galgenhumor gerechnet. Sicherlich ist die Geschichte nah dran, an der Wirklichkeit aber mich hat sie nicht tief genug berührt, da ich keinen richtigen Erzählbogen erkennen konnte und über weite Strecken nach dem Sinn des ganzen gesucht habe. Ich denke, der Roman ist einfach nicht mein Geschmack. Etwas farblos und mit zu wenig Tiefgang, was die Protagonistinnen und ihre Ziele betrifft. Ich habe leider keinen Zugang zu ihnen gefunden.

Veröffentlicht am 21.03.2019

eisblaue See

Eisblaue See, endloser Himmel
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Es handelt sich bei diesem Hörbuch um eine Fortsetzung und man sollte den ersten Teil gelesen haben, denn dieser zweite Band schließt fast nahtlos an die Geschehnisse im ersten Band an. Ich hatte beim ...

Es handelt sich bei diesem Hörbuch um eine Fortsetzung und man sollte den ersten Teil gelesen haben, denn dieser zweite Band schließt fast nahtlos an die Geschehnisse im ersten Band an. Ich hatte beim Hören das Gefühl, dass die Autorin einfach zu viel wollte und zuviele Dinge in das Buch gepackt hat ohne sie wirklich richtig auszuführen. Hier wird erzählt von einer jungen Liebe, die schnell zu Heirat und Kindern führt. Aber die Beziehung plätschert so vor sich hin und als es zu Problemen kommt, werden diese nur kurz angerissen und nicht wirklich beschrieben. Ein anderer Charakter kommt aus dem Krieg zurück und leidet unter den Spätfolgen. Aber auch hier erfährt der Zuhörer nur in Ansätzen um was es eigentlich geht und die Geschichte muss bald hinter anderen zurückstehen. Mir fehlt irgendwie auch der größere Bezug zu den damaligen Verhältnissen in Amerika. Über weite Strecken merkt man nicht wo und wann alles spielt. Florine macht leider keine wirkliche Entwicklung durch und steht den Problemen ihres Mannes hilflos und ratlos gegenüber, fühlt sich auch von den Kindern oft überfordert und hat keine wirklichen Träume, die sie weiterverfolgt, ausser dem, wieder in ihren Heimatort ziehen zu wollen.

Die Vorleserin vermittelte den Eindruck, dass das Buch ziemlich depressiv und traurig ist und ich musste mich manchmal richtig zwingen weiter zu hören. Vielleicht wurde auch an den falschen Stellen der Text des ursprünglichen Buches zu stark gekürzt, so dass der falsche Eindruck vom Grundtenor entstand.

Die Frage des ersten Bandes, wo die Mutter abgeblieben ist, wurde am Ende beantwortet und Florine und Bud sind noch nicht am Ende ihres gemeinsamen Weges angekommen und am Ende wird vielleicht alles doch noch gut. Das versöhnt ein bisschen aber so wirklich überzeugen konnte mich das Hörbuch nicht.

Veröffentlicht am 21.03.2019

sehr bemüht und etwas langatmig

Löwen wecken
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Die Ausgangslage des Romans „Löwen wecken“ erschien mir ausgesprochen vielversprechend. Der Arzt Etan überfährt nachts einen illegalen Einwanderer. Nachdem er festgestellt hat, dass der Mann nicht überleben ...

Die Ausgangslage des Romans „Löwen wecken“ erschien mir ausgesprochen vielversprechend. Der Arzt Etan überfährt nachts einen illegalen Einwanderer. Nachdem er festgestellt hat, dass der Mann nicht überleben wird, begeht er Fahrerflucht. Er merkt aber nicht, dass die Frau des Toten ihn beobachtet hat. Diese erpresst ihn nun mit ihrem Wissen, damit er nachts anderen Eritreärn hilft. Als Etans Frau, die Polizistin ist, auf den Fall angesetzt wird, droht alles aufzufliegen.

Von Anfang an habe ich mich schwer getan mit dem Buch. Dies lag zum einen an der sehr anspruchsvollen ausschweifenden Erzählstruktur. Die Autorin schweift sehr oft ab, holt weit aus, um ihre Personen zu beschreiben und wechselt zwischen lyrischen Sätzen und anstrengenden Verbalattacken. Wobei mich hier mehr die Häufigkeit als der Umgang mit derben Ausdrücken stört. Zum anderen wurde ich einfach mit den Figuren nicht warm. Etan ist mir zu glatt und nichtssagend, seine Gefühle sind verwässert und er laviert sich einfach so durch ohne große Eigeninitiative. Am Schluss versucht er zwar der Frau des Toten zu helfen, aber auch das verläuft im Sande.

Ich habe mich durch das Buch durchgequält, langweilige Rückblenden fast quergelesen. Das Buch ist so ganz anders als der Erstling der Autorin. Der hatte mich sehr erheitert und gut unterhalten. Hier aber wurde bei mir „Der Löwe geweckt“ und ich war etwas verärgert, vor allem über das Ende, welches mich nicht überzeugt hat.
Dieser Eindruck ist natürlich ganz subjektiv und in der Leserunde, bei der ich mitmachen durfte, haben manche wirklich schöne Worte und Erklärungen für den Text gefunden. Leider war meine Meinung da aber schon in Schieflage und ich konnte einfach keinen Zugang mehr dazu finden.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Die Farben der Ehe

Schwarz und Silber
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Signora A. ist die gute Seele im Haushalt eines jungen Paares mit einem Sohn. Sie ist in der Schwangerschaft zu ihnen gekommen und hat unmerklich das Ruder in die Hand genommen. Doch plötzlich bekommt ...

Signora A. ist die gute Seele im Haushalt eines jungen Paares mit einem Sohn. Sie ist in der Schwangerschaft zu ihnen gekommen und hat unmerklich das Ruder in die Hand genommen. Doch plötzlich bekommt sie Krebs. Die Krankheit von Signora A. bringt das empfindliche Gleichgewicht in der Familie gehörigen ins Wanken. Das Paar muss lernen, ohne den Fels in der Brandung auszukommen und tut sich anfangs sehr schwer damit.

Es ist ein dünnes Büchlein, dass Paolo Giardano diesmal geschrieben hat. Und ich fand auch die Geschichte in ihrer Gesamtheit etwas dünn. Also er hat einen schönen Stil zu Schreiben und man spürt die Tiefe hinter seinen Worten. Aber so richtig eingefangen hat mich der Roman nicht mit seiner Thematik und ich habe zwar verstanden, was seine Aussagen sein sollen, aber mir fehlte etwas die Spannung und die Personen haben mich nicht wirklich erreicht.

Ein nettes Buch für zwischendurch – mehr war es für mich leider nicht.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Erkenntnisse

Die schwedischen Gummistiefel
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Ich bin an das Buch leider mit völlig falschen Erwartungen herangegangen. Als Fan seiner Kriminalromane und geneigter Leser der politisch angehauchten Afrikaromane hatte ich mit einer Lektüre ...


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Ich bin an das Buch leider mit völlig falschen Erwartungen herangegangen. Als Fan seiner Kriminalromane und geneigter Leser der politisch angehauchten Afrikaromane hatte ich mit einer Lektüre gerechnet, die in eine dieser Richtungen tendiert. Trotz anfänglicher polizeilicher Ermittlungen wegen eines Wohnungsbrandes ist es aber keines von beidem.

Es ist ein Buch über den letzten Lebensabschnitt eines ehemaligen Arztes, der sich von seiner Arbeit und seiner Familie zurückgezogen hat und der freiwillig auch nie wieder den Weg zurück in die Gesellschaft gesucht hätte, wäre ihm nicht alles verbrannt und er nicht gezwungen sich mit sich selbst und seiner Familie auseinanderzusetzen, da er Hilfe und Unterstützung braucht.

Henning Mankell war zum Zeitpunkt, als er dieses Buch fertig schrieb, wohl schon an Krebs erkrankt und dieses Buch ist sozusagen ein Aufarbeiten seiner eigenen Erkenntnisse, Gedanken, Lebenserfahrungen. Dies ist zwar interessant, wenn man weiß, dass er etwas damit sagen wollte, aber es ist leider weder besonders spannend noch hat er weltbewegend Neues zu berichten. Die zentralen Aussagen des Buches sind zutreffend aber der Weg zur Erkenntnis des Hauptprotagonisten hat mich ehrlich gesagt, gelangweilt. Dies lag wohl auch daran, dass er mir von Anfang an unsympathisch war und ich keinerlei Interesse an seinem Leben gewinnen konnte. Er macht eine Entwicklung durch aber weder ist sie überraschend noch wirklich in allen Punkten nachvollziehbar.

Ich musste mich zum Durchlesen leider zwingen.

Wunderschön und sehr ansprechend ist das Cover. Der Inhalt war leider nichts für mich. DA ich Mankell aber sehr schätze, sollte man sich von meiner subjetiv negativen Meinung nicht unbedingt abschrecken lassen. Man sollte nur wissen, was man erwartet.