Gesamtbewertung: 3,5 Sterne
Einzelbewertung:
Januar: 3,5 Sterne
Februar: 2 Sterne
März: 3,5 Sterne
Das Buch:
Die Aufmachung des Buches finde ich sehr schön. Ich mag Lilien sowieso und auch wenn der Pink/Lila-Ton nicht ganz mein Fall ist, finde ich doch, dass es ein anständiges Cover ist. Dieses Muster (die Lilien) finden sich bei jedem Monatsanfang wieder in Schwarz/ Weiß und sehen wie gezeichnet aus, was mir sogar noch eher gefällt.
Wie das Cover schon aufzeigt ist das Buch in 3 Monaten unterteilt (Januar- März). Bevor ich die Leseprobe las, ging ich davon aus, dass jeder Monat eine Kurzgeschichte mit unterschiedlichen Charakteren wäre. Ich lag definitiv falsch. Zum Glück, denn meiner Meinung nach kann man in Kurzgeschichten nur selten eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen. In diesem Fall begleitet man aber die Hauptprotagonistin Mia Saunders 12 Monate lang und lernt sie und ihren, vorübergehenden, Job näher kennen.
Die Story:
Mia Saunders Leben war bislang nicht einfach und als sie dann auch noch an den falschen Mann gerät ist ihr Schicksal besiegelt. Mias Ex und Mias Vater- eine schlechte Mischung. Nun schuldet ihr Vater ihrem Ex Blaine eine sehr hohe Summe. Doch auftreiben kann er diese nicht, denn er liegt im Krankenhaus- Zusammengeschlagen und ins Koma versetzt. Jetzt liegt es an Mia die Schulden ihres Vaters zu begleichen. Sollte sie es nicht tun könnte alles noch viel schlimmer enden und dann wird es nicht nur ihr Vater sein, der leiden muss. Nur wie kommt Mia schnellstmöglich an 1 Million Dollar?! Die Antwort ist: Tante Millie. Tante Millie- die Besitzerin einer Escort Agentur und nun Mias einzige Chance. Von nun an arbeitet Mia als Calendar Girl und verdient 100.000 Dollar im Monat- und das nur, wenn sie mit dem Mann, der sie für den jeweiligen Monat gebucht hat, für diesen Monat zusammenlebt und ihm zur Verfügung steht. Extras kosten 20% mehr. Sex und Liebe sind nicht inbegriffen und von Mia auch nicht gewollt. Kann sie sich an ihre eigenen Regeln halten? Schon ihr erster Kunde, Weston Charles Channing III macht es ihrem Herzen schwer. Und auch mit den Kunden aus Februar und März versteht sie sich prächtig. Doch gerade Mia, die sich immer verliebt, versucht mit allen Mittel dagegen anzukämpfen und auch, wenn noch weitere Monate und weitere Kunden auf sie warten- Es gibt einen, den sie nicht vergessen kann.
Wird Mia die Schulden ihres Vaters abzahlen können? Wird Mia sich an die Regeln der Escort Agentur und an ihre eigenen halten können? Wird Mia ihr Herz verlieren? Wird Mia ein Happy End haben?
Diese Antworten können in diesem und sicherlich auch in den Folgeteilen nachzulesen sein :D
Fazit (Ohne Spoiler):
An sich finde ich die Idee gut mit dem Calendar Girl. Es ist mal etwas anderes und auch, dass die Escort Agentur von Mias Tante geführt wird ist etwas... wie soll ich sagen... ungewöhnlich? Wer lässt sich denn schon gerne von einem Familienmitglied an Männer vermitteln und zu Sex anstiften?! Im Großen und Ganzen war die Geschichte meiner Meinung nach lesenswert. Es gibt einige Dinge, die mir nicht so gefallen haben und auf die ich später nochmal eingehen werde im Spoiler-Fazit, denn nicht jeder möchte ja sofort alles wissen ;) ... Das Buch hat jedenfalls gut angefangen und mit Januar auch einen Kunden gehabt, den ich von Anfang an mochte. Die Chemie der beiden hat gestimmt. Generell haben mir der Januar und der März besser gefallen, als der Februar. Im Februar hat mich Mia einfach nur genervt. Sie wirkte da wie ein kleines Kind und nicht mehr, wie die starke, selbstbewusste Frau, die sie zu Beginn, sowohl in der Leseprobe, als auch dann am Anfang des Buches und im Januar darstellte. Ständig sind ihr Tränen geflossen und wirkte generell weinerlich und hatte an jeder Kleinigkeit etwas auszusetzen. Das einzig Gute am Februar war der Kunde. Da ich selber Designerin bin und über Kunst usw. Bescheid weiß, konnte ich mir die Arbeiten sehr gut vorstellen. Glücklicherweise hat sich das dann im März geändert (Der Kunde bzw. die Kunden im März habe ich irgendwie lieb gewonnen). Demnach kann ich nur raten, sich durch den Februar zu kämpfen und das Buch nicht mittendrin aufzugeben. Das Buch hatte recht viele Sexszenen , vielleicht sogar übertrieben viele, was dann nach einer Weile so wirkte, als sei Mia eine Nymphomanin und irgendwie hat sie, obwohl sie zu Beginn mit keinem ihrer Kunden Sex haben wollte, ziemlich schnell die Beine breit gemacht (dazu mehr im Spoiler-Fazit). Das ist auch eines der Dinge, was mich gestört hat. Merkwürdig fand ich zudem, dass sie immer so überrascht war, als sie vor ihrem jeweiligen Kunden stand. Dabei hat sie ja immer zuvor Bilder, Namen und Jobinfo bekommen. Naja. Die Kunden waren auch alle eher Klischeehaft, aber das ist jetzt nicht allzu dramatisch. Schriftstellerisch war das Buch in Ordnung. In letzter Zeit habe ich besonders deutlich merken müssen, wie trocken und unsexy die deutsche Sprache im Vergleich zur Englischen ist (Sorry). Ich lese vermehrt englische Bücher und die Wörter, die bei den Übersetzungen in erotischen Szenen genutzt werden, sind einfach abturnend- für mich zumindest. Bei diesem Buch hätte ich mir auch gewünscht, dass die Übersetzerin oder der Übersetzer etwas mehr Synonyme genutzt hätte. Ständig hieß es: seine Erektion, seine pochende Erektion, seine lange Erektion... Tut mir leid, aber wer nennt denn so das Geschlechtsteil eines Mannes und das dauerhaft? Auch im deutschen gibt es für den Penis noch weitere Begriffe. Wortwiederholungen bzw. Satzwiederholungen waren so manche dabei. Insbesondere: Ich würde diesen Moment in Erinnerung behalten, ich würde diesen Moment in Erinnerung behalten, ich würde diesen Moment in Erinnerung behalten. Auf Dauer nervt es etwas. Vielleicht wird das ja in den nächsten Bänden etwas besser. Positiv fand ich, dass Mia nach jedem Monat ihrem Kunden ein Brief hinterlassen hat und Selbstreflektion betreibt. Am Ende jeden Monats beschreibt sie kurz, was ihr diese Erfahrung und der Kunde gebracht haben. Was sie aus und in dieser Zeit gelernt hat. Demnach wird sie nach den 12 Monaten sicherlich und hoffentlich eine Person sein, die mit sich selbst im Reinen und glücklich ist und vor allem einzigartige Erfahrungen gemacht und nette Menschen kennen gelernt und lieb gewonnen hat.
Die Serie hat Luft nach oben und meine 3,5 Sternchen sind natürlich nicht schlecht. Ich freue mich schon auf die nächsten 3 Teile und 9 Monate :)
Fazit (Spoiler):
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Nicht wundern, aber dieses Spoiler-Fazit wird ausschließlich negative Punkte auflisten. also Dinge, die mich an diesem Buch gestört haben.
1) Wie ich schon geschrieben habe, hat Mia relativ schnell die Beine breit gemacht und das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Bei ihrem ersten Kunden Wes- Gut, da stimmte alles- die Chemie und körperliche Anziehung. Sie haben sich beide ineinander verliebt, auch, wenn Mia es nicht zulassen wollte und will. Der Abschied fiel beiden schwer und doch ist sie noch nicht einmal eine Woche später auf Alec herum gehüpft. Egal, wie attraktiv der Mann vor mir ist, wenn ich mein Herz verloren habe und selbst, wenn ich diesen Aspekt zu ignorieren versuche, dann habe ich doch nicht Sex mit anderen?! Und Mia hat zu Beginn selber noch schockiert gewirkt und nachgefragt, ob sie denn Sex haben muss, was ja verneint wurde. Sie will selber nicht als Prostituierte und Callgirl gehalten werden und tut dann aber genau all diese Dinge, die diese Jobs ausmachen. Und dann stellt sie sich dumm und wird sauer, weil die Kunden vertragsgerecht für diese Leistung bezahlen.... Kopfschüttel. Das kam im Februar vor und da habe ich ja schon deutlich gemacht, dass dieser Monat mir nicht gefallen hat.
2) Ganz besonders hat mich gestört, dass die Autorin ihre Protagonistin nicht neutral erscheinen lässt. Es gibt Zwei Dinge, die mich sehr gestört haben. Es ist ja gut und schön, die Protagonistin als kurvig zu bezeichnen. Ich habe da auch keine Einwände. Aber dennoch eine Art von Bodyshaming zu betreiben und dünne Personen als ->knochig<- zu bezeichnen, ist doch echt daneben. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich Bücher gelesen mit Protagonisten, die dünn, schlank, kurvig, übergewichtig und dick waren. Aber nie wurde da abwertend über eine Figur gesprochen. Meiner Meinung nach ist der Ausdruck -> knochig<- genauso beleidigend und verletzend, wie der Ausdruck -> schwabbelig<-. Beides ist nicht in Ordnung. Gerade als Autorin sollte man darauf achten neutral zu bleiben und sollte Lesern eher den Eindruck vermitteln, dass alle Körperformen auf ihre Art und Weise schön sind. Abgesehen davon weiß man doch nie, warum und weshalb die Person so aussieht, wie sie aussieht und vor allem muss die Person sich in ihrem eigenen Körper wohlfühlen. Gesund sein können sowohl dünne, als auch übergewichtige Menschen und das ist ja wohl das wichtigste.
Weiterhin bezeichnet die Autorin bzw. sie lässt es durch ihre Protagonisten erwähnen, dass Damen, die sich untenrum rasieren aussehen, wie kleine Mädchen. Tut mir leid, aber wenn jemand eine geschlechtsreife, ausgewachsene, für sich selbst entscheidende Dame mit einem Kind vergleicht, bei dem noch nicht einmal Schamhaare wachsen- dann hat die Person doch ein ganz anderes Problem. Es wirkt beinahe so, als würde die Autorin jeden, der sich untenrum komplett rasiert oder eben dies bevorzugt der Pädophilie bezichtigen bzw. andeuten, dass die Neigung dafür da ist. Unmöglich sowas.
Meiner Meinung nach muss die Autorin lernen die Menschen einfach selber entscheiden und so leben zu lassen, wie sie es wünschen. Ob sie lieber mehr auf den Rippen und untenrum einen Busch hat ist doch ihr überlassen und ist eine persönliche Entscheidung, die in ihren Büchern nichts zu suchen haben sollte. Wie ich schon sagte, man sollte als Autorin neutral sein. Man kann die Protagonisten mit persönlichen Präferenzen ausstatten, jedoch sollte man dies aber so tun ohne dann andere Geschmäcker, Körperformen, Styles, etc. abzuwerten.
3) Gefallen hat mir, das Mia und Wes weiterhin in Kontakt bleiben und sich nicht verlieren. Das macht mich, eine Romantikerin, hoffen, dass es am Ende ein Happy End mit den beiden gibt. Natürlich hätte Mia Westons Vorschlag annehmen und bei ihm bleiben können, aber ich kann verstehen, dass es zum einen dann keinen Sinn gemacht hätte diese Geschichte fortzuführen und die Idee des Calendar Girls wäre dann auch nicht aufgegriffen worden, wenn sie gleich im Januar ihr Happy End gehabt hätte und zum Anderen wäre selbst ich zu stolz mich von einem Mann aushalten zu lassen. Ich hätte persönlich das Geld auch nicht von Wes angenommen, wenn ich in ihrer Lage wäre und hätte alles getan, um meiner Familie zu retten. Bei mir müssten die Männer dann nur ohne Sex auskommen ;) :P