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Veröffentlicht am 21.03.2019

unterhaltsam

Der Hexer und die Henkerstochter
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Wie im dritten Teil, so wird gibt es auch am Anfang dieses vierten Romans über den Henker Jakob Kuisl eine Reise. Diesmal von seinem Schwiegersohn Simon Fronwieser und Magdalena auf Wallfahrt nach Andechs.Dort ...

Wie im dritten Teil, so wird gibt es auch am Anfang dieses vierten Romans über den Henker Jakob Kuisl eine Reise. Diesmal von seinem Schwiegersohn Simon Fronwieser und Magdalena auf Wallfahrt nach Andechs.Dort kommt es schon bald zu ungeklärten Morden und schnell, ja vorschnell wird Frater Johannes in den Kerker geworfen und der Hexerei und des Mordes beschuldigt. Magdalena schickt also nach ihrem Vater und der eilt ihr sofort aus Schongau zu Hilfe. Verkleidet als einfacher Mönch versucht der Henker dem wahren Hexer auf die Spur zu kommen, tatkräftig unterstützt von Tochter und Schwiegersohn.
Der Kriminalfall ist eingebettet in gut recherchierte historische Hintergründe des 17. Jahrhunderts. Oliver Pötzsch zeichnet seine Hauptdarsteller gewohnt eindringlich und mit Ecken und Kanten und viel Sympathie. Hervorheben möchte ich hier vor allem die kraftvolle bayrisch angehauchte wörtliche Rede. Die Kraftausdrücke und Sprüche sind einfach nur göttlich und muss man sich mehrmals auf der Zunge zergehen lassen. Dass und die ruppig-herzliche Art von Jakob und Magdalena sind geliebte Markenzeichen dieser Reihe. Dazu ein interessanter Schuss an medizinischem Wissen von Simon Fronwieser und einigen anderen historischen Feinheiten, wie z.B. einem Automaten und Blitzableiterversuchen und ähnlichem. Solche Feinheiten machen die Würze in diesem historischen Krimi. Und natürlich, dass das Henkerdasein auch hier nicht zu kurz kommt und in Form des armen Nepomuk und des Henkers Hans schillernd ausgekostet wird.
Ein bisschen genervt haben mich Magdalenas kleine Jungs und die Art wie sie alle Erwachsenen nerven. Aber am Ende waren sie doch so schlau und hilfreich, dass ich mich mit ihnen versöhnt habe. Jakobs ältester Sohn war mir in seiner Art lieber und ich rechne ihm Chancen für eine größer Rolle in einem nächsten Roman aus.
Ebenfalls bemerkenswert die edle Aufmachung dieses Buches. Ich war begeistert vom tollen Cover, dem edlen Äußeren und dem nneren, den Bildern und den wunderschön hervorgehobenen Kapitelanfängen.
Ich hatte schöne Lesestunden und möchte mich nochmals für das Buch beim Verlag bedanken.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Scharlatan

Scharlatan
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Scharlatan ist der zweite Teil einer Reihe über Hinrich und Ruth Wrangel. Man muss den ersten aber nicht unbedingt gelesen haben, um flott und problemlos in die Geschichte reinzukommen. Vor dem Hintergrund ...

Scharlatan ist der zweite Teil einer Reihe über Hinrich und Ruth Wrangel. Man muss den ersten aber nicht unbedingt gelesen haben, um flott und problemlos in die Geschichte reinzukommen. Vor dem Hintergrund tatsächlicher geschichtlicher Ereignisse wird das Ehepaar in einen fiktiven Kriminalfall verwickelt, der sie für lange Zeit gewaltsam trennen wird und auf getrennten Wegen bis ins gerade entstehende Petersburg führen wird. In scöner Sprache und mit viel Recherchewissen wir hier erzählt. Spannend verwebt die Autorin mehrere Handlungsstränge zu einem schlüssigen ganzen. Das Buch hat mich gut unterhalten und mir einiges an neuem Wissen beschert.

Veröffentlicht am 21.03.2019

unterhaltsam

Sehet die Sünder
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Der Roman erzählt in groben Zügen einen tatsächlichen Vorfall aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als im Süden Frankreichs innerhalb kürzester Zeit mehrere Menschen auf unnatürliche Weise zu Tode kommen ...

Der Roman erzählt in groben Zügen einen tatsächlichen Vorfall aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als im Süden Frankreichs innerhalb kürzester Zeit mehrere Menschen auf unnatürliche Weise zu Tode kommen und man fieberhaft nach dem Mörder sucht. Allerdings ist der wirkliche Fall noch weitaus grausamer, als das vorliegende Buch von Liv Winterberg, die sich selbstverständlich dichterische Feiheiten nahm.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einem angenehmen ruhigen Tonfall, ohne zu viel Blut und Brutalität. Man lernt schnell einige Dorfbewohner und die Damen und Herren der Nahen Burg kennen, ebenso wie mehrere Männer der Geistlichkeit, die auf unterschiedlichste Weise mit dem Fall verquickt scheinen.
Aus unterschiedlichsten Perspektiven werden die Morde beleuchtet, der Leser wird ein bisschen auf falsche Fährten gelenkt. Es ist also eine Kombination aus historischem Roman und Thriller.

Dies war mein zweites Buch von Liv Winterberg und im Nachhinein muss ich zugeben, dass meine Erwartungen nach dem wunderbaren Erstling wohl einfach zu hoch angesetzt waren. Leider konnte mich dieser Roman hier nicht hundertprozentig überzeugen. Obwohl mir der Schreibstil eigentlich gut gefallen hat und die Personen liebevoll und durchaus plausibel charakterisiert waren, konnte ich nicht recht warm mit ihnen werden. Das lag vielleicht daran, dass es von Anfang an einfach zu viele waren und das die Kapitel mir zu kurz und abgehackt waren und ich in keinen Lesefluss hineinkam. Die Handlung sprang von Mord zu Mord, beleuchtete teilweise auf nur 3, 4 Seiten wieder eine Person, um sodann im nächsten Kapitel an ganz anderer Stelle fortzufahren. Erst im letzten Drittel fühlte ich mich etwas wohler.

Herausheben möchte ich allerdings, dass die historischen Fakten mir sehr gut recherchiert schienen und das Thema an sich sehr gut gewählt war, da es einige Gegebenheiten der damaligen Zeit eindringlich aufzeigte. Z.B. die Abhängigkeit der Bauern, die Profitgier der Kirche, Kriegstraumata, die es sicherlich auch damals schon gab usw. Dafür vergebe ich den vierten Stern und werde sicherlich ein weiteres Buch dieser Autorin wagen.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Biest

Biest
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Es handelt sich um den zweiten Thriller um Solveigh und ihr Team einer europäischen Eliteeinheit. Diesmal wird ein bisschen der Kalte Krieg wieder aufgewärmt, zumindest was die Fronten betrifft, denn es ...

Es handelt sich um den zweiten Thriller um Solveigh und ihr Team einer europäischen Eliteeinheit. Diesmal wird ein bisschen der Kalte Krieg wieder aufgewärmt, zumindest was die Fronten betrifft, denn es geht darum, dass die Russen ihr Erdgas teurer und wertvoller machen wollen und dafür die Atomkraftwerke der anderen Europäer mit einem Computervirus stören wollen. Eine neue Variante, um die Gewinne zu maximieren. Der Schreibstil ist knapp und ohne große Schnörkel. IN kurzen Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven wird die Geschichte erzählt und damit ein hohes Tempo erzeugt, was einem Thriller aus gut zu Gesicht steht. Die Hintergründe scheinen mir sehr gut recherchiert und durchaus im Bereich des möglichen. Angenehm fand ich, dass nicht wie bei den meisten Polithrillern kein Wert auf Zwischenmenschliches gelegt wird, sondern es durchaus auch andere Töne in diesem sehr schnellen Buch gibt. Das Ende ist stimmig und zufriedenstellend. Hat Spaß gemacht. Vielen Dank dafür.

Veröffentlicht am 21.03.2019

spannender Krimi

Sieben Tage
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Sieben Tage", der aktuelle Krimi von Deon Meyer, spielt in Kapstadt, wo Bennie Griessel einen vertrackten Kriminalfall lösen muss. Eine erfolgreiche Anwältin wird in ihrer Wohnung erstochen und die ersten ...

Sieben Tage", der aktuelle Krimi von Deon Meyer, spielt in Kapstadt, wo Bennie Griessel einen vertrackten Kriminalfall lösen muss. Eine erfolgreiche Anwältin wird in ihrer Wohnung erstochen und die ersten Ermittlungen sind zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen. Jetzt schießt ein Heckenschütze gezielt auf Polizisten und verlangt in Drohmails, dass der Mörder von Hanneke Sloet schnellstens dingfest gemacht werden muss. Er unterstellt den Behörden Schlamperei und Korruption und mit jedem neuen verletzten Polizisten gerät Bennie mit seiner Truppe unter größeren Druck.

Die Ermittlungen, die Bennie gewohnt akribisch durchführt, werden haarklein beschrieben und führen u.a. auch in die Welt der ermordeten Anwältin, die in ihrer Kanzlei komplizierte Finanzdeals über die Bühne brachte, in deren Verlauf sie Männer kennenlernte, die durchaus zum Kreis der Verdächtigen zählen könnten. Aber Bennie forscht in alle nur erdenktlichen Richtungen und muss mehr als einmal eine Theorie über den Haufen schmeißen und von Neuem beginnen.

Neben der spannenden Krimihandlung erfährt der Leser wieder einiges aus seinem verkorksten Privatleben. Nachdem sich seine Frau wegen seiner Alkoholsucht endgültig von ihm getrennt hat, hat er gerade wieder eine Frau kennengelernt, für die er etwas empfindet. Leider ist Alexa auch alkoholkrank und hat die Sucht noch nicht so gut im Griff wie Bennie. Auch seine Kinder machen ihm mehr oder weniger Sorgen und dass, wo er doch seine ganze Kraft in den Fall hängen muss.

Deon Meyer hat einen kraftvollen, klugen Schreibstil und man spürt förmlich, dass er seine Protagonisten mag und sie gerne und klug agieren lässt. Er zeichnet sie mit all ihren Stärken und Schwächen und es macht Spaß ihnen zu folgen und mitzuraten, wer der Täter sein könnte. Sehr lange bleibt die Identität des Mörders im Dunkeln und auch den Heckenschützen jagt die Polizei bis fast zum Schluss. Dadurch wird die Spannung stetig erhöht. Nebenbei erfährt man noch einige interessante Details über Südafrika, Land, Leute und Polizeistruktur.

Ein solider Kriminalroman mit einem symphatischen Helden und einem logisch aufgelösten Plot. HIer lohnt es sich zuzugreifen.