Cover-Bild Der Hexer und die Henkerstochter
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 02.12.2016
  • ISBN: 9783548613352
Oliver Pötzsch

Der Hexer und die Henkerstochter

Historischer Roman
Andechs, 1666: Der Schongauer Medicus Simon und seine Frau Magdalena brechen zu einer Wallfahrt ins Kloster Andechs auf. Dort lernt Simon den mysteriösen Frater Virgilius kennen, der Uhrmacher und Erfinder ist. Simon ist fasziniert von den unheimlichen Automaten, die Virgilius erschaffen hat. Als der Frater verschwindet und sein Labor zerstört wird, ahnt Simon Böses. Gemeinsam mit Jakob Kuisl, dem Schongauer Henker, machen sie sich auf die Suche nach einem wahnsinnigen Mörder.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2018

"Ich glaube, also bin ich!"

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Der Medicus Simon und seine Frau, die Henkerstochter, Magdalena begeben sich auf die Wallfahrt nach Andechs. Sie wollen dem Herrgott danken, dass ihre beiden Buben eine schlimme Krankheit überstanden haben. ...

Der Medicus Simon und seine Frau, die Henkerstochter, Magdalena begeben sich auf die Wallfahrt nach Andechs. Sie wollen dem Herrgott danken, dass ihre beiden Buben eine schlimme Krankheit überstanden haben. Auf dem Weg, den sie von Schongau aus mit vielen Mitgläubigen machen, werden sie von einem heftigen Gewitter überrascht. Blitz und Donner fallen vom Himmel und die Gläubigen rennen auseinander. Sie sind im Wald kurz vor Andechs und fürchten sich vor der Dunkelheit und dem Gewitter. Simon, Magdalena und ein weiterer Wallfahrer verirren sich und werden fast von Wölfen angefallen, als ihnen ein Mönch zu Hilfe eilt. Es ist der Apotheker Frater Johannes des Klosters, der gerade nach Kräutern sucht. Er führt die Gruppe dann auf sicherem Weg zum Kloster.

Hier ist aber nicht alles so, wie es scheint. Gerade wurde der Helfer, der Novize Coelestin des Apothekers tot aus einem See geborgen. Simon, der den Apotheker um Kräuter für seine fieberkranke Frau bittet, sieht den Leichnam und hilft ihm bei der Untersuchung. Schnell stellt Simon fest, dass dies kein natürlicher Tod war. Dies wird dem Abt Maurus vorgetragen, der den Medicus dann gleich um einen Bericht bittet.

Aber es bleibt nicht bei diesem einen Toten. Immer tiefer scheint das Kloster im Sumpf der Machenschaften eines Hexers zu versinken.

Außerdem bricht ein merkwürdiges Fieber aus, so dass Simon alle Hände voll zu tun hat. Als dann der Uhrmacher Virgilius verschwindet und auch sein Helfer tot aufgefunden wird, ist ein Verdächtiger schnell gefunden.

So mehr werde ich jetzt nicht verraten, denn dieses Buch ist es Wert gelesen zu werden.

Fazit:

Oliver Pötzsch schreibt hier den vierten Teil der Henkerreihe. Ich persönlich hatte noch keines der Vorgängerbücher gelesen und fand mich trotzdem ganz schnell in das Buch rein. Es handelt sich hier um einen historischen Krimi, der von Anfang an spannend ist. Die Spannung hält auch das ganze Buch über und ich konnte gar nicht abwarten, endlich alles zu erfahren.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die historischen Begebenheiten sind gut recherchiert und man konnte sich jederzeit ein Bild von den alten Gemäuern des Klosters und der Katakomben machen. Auch die Umgebung ist toll beschrieben.

Die Figuren sind absolut realistisch und fein gezeichnet. Sie sind mit viel Leben eingehaucht und man konnte sich direkt mit ihnen identifizieren. Ich lachte, weinte und ängstigte mich mit ihnen zusammen. Wunderbar auch die ganze Geschichte um den Automaten. Auch wurde viel über Heilkräuter berichtet und ich konnte hier auch noch etwas lernen.

Einzig Magdalena, die mir doch für diese Zeit ein wenig zu tough und emanzipiert erschien, konnte mich nicht ganz überzeugen. Ich denke nicht, dass im 17. Jahrhundert eine Frau schon so vorlaut und kess sein durfte. Das störte aber wirklich nur am Rande.

Meine Lieblingsfigur war hier eindeutig Simon. Der kleine Bader aus Schongau, der mit dieser kessen Magdalena verheiratet und mit dem griesgrämigen Schwiegervater Jakob, dem Henker, doch schon arg gebeutelt ist. Auch Jakob gefiel mir gut. Er hat das Herz am rechten Fleck. Er hat eine grobe und eine liebevolle Art mit den Menschen um ihn herum umzugehen. Harte Schale, weicher Kern, passt absolut auf Jakob Kuisl.

Das Buch ist mit einem Namensverzeichnis und einer Karte des Klosters am Anfang und mit einem Andechser Klosteralmanach am Ende ausgestattet. Das rundet das Ganze sehr gut ab.

Hier kommen von mir 5 absolut verdiente Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.03.2019

unterhaltsam

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Wie im dritten Teil, so wird gibt es auch am Anfang dieses vierten Romans über den Henker Jakob Kuisl eine Reise. Diesmal von seinem Schwiegersohn Simon Fronwieser und Magdalena auf Wallfahrt nach Andechs.Dort ...

Wie im dritten Teil, so wird gibt es auch am Anfang dieses vierten Romans über den Henker Jakob Kuisl eine Reise. Diesmal von seinem Schwiegersohn Simon Fronwieser und Magdalena auf Wallfahrt nach Andechs.Dort kommt es schon bald zu ungeklärten Morden und schnell, ja vorschnell wird Frater Johannes in den Kerker geworfen und der Hexerei und des Mordes beschuldigt. Magdalena schickt also nach ihrem Vater und der eilt ihr sofort aus Schongau zu Hilfe. Verkleidet als einfacher Mönch versucht der Henker dem wahren Hexer auf die Spur zu kommen, tatkräftig unterstützt von Tochter und Schwiegersohn.
Der Kriminalfall ist eingebettet in gut recherchierte historische Hintergründe des 17. Jahrhunderts. Oliver Pötzsch zeichnet seine Hauptdarsteller gewohnt eindringlich und mit Ecken und Kanten und viel Sympathie. Hervorheben möchte ich hier vor allem die kraftvolle bayrisch angehauchte wörtliche Rede. Die Kraftausdrücke und Sprüche sind einfach nur göttlich und muss man sich mehrmals auf der Zunge zergehen lassen. Dass und die ruppig-herzliche Art von Jakob und Magdalena sind geliebte Markenzeichen dieser Reihe. Dazu ein interessanter Schuss an medizinischem Wissen von Simon Fronwieser und einigen anderen historischen Feinheiten, wie z.B. einem Automaten und Blitzableiterversuchen und ähnlichem. Solche Feinheiten machen die Würze in diesem historischen Krimi. Und natürlich, dass das Henkerdasein auch hier nicht zu kurz kommt und in Form des armen Nepomuk und des Henkers Hans schillernd ausgekostet wird.
Ein bisschen genervt haben mich Magdalenas kleine Jungs und die Art wie sie alle Erwachsenen nerven. Aber am Ende waren sie doch so schlau und hilfreich, dass ich mich mit ihnen versöhnt habe. Jakobs ältester Sohn war mir in seiner Art lieber und ich rechne ihm Chancen für eine größer Rolle in einem nächsten Roman aus.
Ebenfalls bemerkenswert die edle Aufmachung dieses Buches. Ich war begeistert vom tollen Cover, dem edlen Äußeren und dem nneren, den Bildern und den wunderschön hervorgehobenen Kapitelanfängen.
Ich hatte schöne Lesestunden und möchte mich nochmals für das Buch beim Verlag bedanken.