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Veröffentlicht am 01.04.2019

Ein Vermächtnis das wieder zusammenführen soll

Von A wie allein bis Z für zusammen
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„Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, 
die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.“ (Irmgard Erath)
Die Geschwister Rose und Popcorn (Poppy) waren früher beste Freundinnen. ...

„Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, 
die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.“ (Irmgard Erath)
Die Geschwister Rose und Popcorn (Poppy) waren früher beste Freundinnen. Aufgewachsen bei ihrer fürsorglichen Mutter, die sie alleine großgezogen hatte. Eines Tages jedoch lernt Rose ihren späteren Mann Gareth kennen und lieben. Fortan ist für Rose nur noch er wichtig, sogar Poppys Geburtstag vergisst sie deshalb. Doch seit einer Party vor 10 Jahren haben die beiden nicht mehr miteinander geredet, geschweige sich gesehen. Am meisten jedoch an dieser Situation leidet ihre Mutter Andrea. Eines Tages erhalten beide den Anruf das Andrea nach schwerer, kurzer Krankheit verstorben ist. Für Rose und Poppy bricht eine Welt zusammen, hatten sie ja bis dahin nichts von der Krankheit ihrer Mutter gewusst. Lewis Anwalt und Freund ihre Mutter übermittelt den beiden Andreas größter Wunsch. Dafür müssen die beiden jedoch gemeinsam 26 Aufgaben von A bis Z angehen. 26 mal für die beiden um von ihr Abschied zunehmen und 26 mal die Chance sich wieder anzunähern. Keiner, der beiden ahnt das dies eine Reise in die Vergangenheit, voller Erinnerungen, Tränen, Lachen und Hoffnungen sein wird.

Meine Meinung:
Ein wunderschönen Klappentext hatte mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Der Schreibstil der Autorin war sehr gut, unwahrscheinlich emotional und streckenweise auch erheiternd. Dabei taucht man zusammen mit den zwei Schwestern in die Vergangenheit von Andrea und in die von Rose und Poppy. Eigenwillig fand ich den Namen Popcorn, doch in Amerika scheint es ja viele sonderbare Namen zu geben. Beim Plot selbst ging es hauptsächlich um Vergangenheitsbewältigung, Trauer und Konflikte auszuräumen. Doch ahnte ich nicht das mich dies, dann so wahnsinnig emotional berühren würde. Ich habe wahrlich mit den beiden Frauen mitgelitten und getrauert und wenn bei ihnen die Tränen kullerten, dann meist auch bei mir selbst. Ich glaube das letzte Mal, das mich ein Buch so emotional bewegt hat, war Jojo Moyes "Ein ganzes halbes Jahr". Zumal es ja nicht nur um die Trauer über den Tod der Mutter, sondern auch um den Konflikt der beiden ging der mich so berührte. Gefallen hat mir jedoch ebenfalls, was sich die Autorin für den jeweiligen Buchstaben ausgedacht hatte. Dabei haben sich oft bei den Briefen und Anweisungen, die befolgt werden musste, Gefühle und Emotionen abgewechselt. Die Charaktere waren außergewöhnlich gut getroffen, ich konnte mich sofort in sie hineinfinden. Vor allem konnte ich mich sehr gut in Rose hineinversetzen, die von Poppys damaligen Verhalten total enttäuscht war. Doch auch Poppy die im Grunde seit dieser Zeit leidet und darum auch mit ihrem Leben nicht klar kam, konnte ich gut verstehen. Und dann ist da noch Lewis die gute Seele ihrer Mutter, der nun nach ihrem Tod einsam und ebenfalls voller Trauer ist. Ein Buch, bei dem man die Packung Taschentücher bereithalten sollte. Ich kann es jedenfalls nur empfehlen und finde es sogar filmreif, von daher bekommt es von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Möge das Schicksal dein Vertrauen Gottes nicht zerstören

Tsunami im Kopf
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"Es kommt, wie es kommen muss. Du selbst weißt um die Bedeutung des Schicksals. Unser aller Leben folgt einem Sinn und mag der Sinn auch noch so dunkel sein, er führt zum Ziel. Finde dein Ziel! Akzeptiere ...

"Es kommt, wie es kommen muss. Du selbst weißt um die Bedeutung des Schicksals. Unser aller Leben folgt einem Sinn und mag der Sinn auch noch so dunkel sein, er führt zum Ziel. Finde dein Ziel! Akzeptiere dein Schicksal! Und du wirst verstehen." (Die dreizehnte Fee/Julia Adrian)
Schüler Max Sprenger ist 14 Jahre alt, in seiner Freizeit ist er Hobby Parkour, er hat zwei Geschwister und liebt sein Leben. Bei einem Kurzurlaub in Holland jedoch verändert sich sein Leben von einem Moment auf den anderen. Was mit unsagbaren Kopfschmerzen beginnt, wird von einer Minute auf die andere Max Kampf um sein Leben. Den Max hat eine massive Hirnblutung im Stammhirn, bei dem selbst die Ärzte machtlos sind. Diese Blutung versetzt Max in das sogenannte Locked-in-Syndrom, bei dem Max zwar geistig alles mitbekommt, sich aber nicht mehr bewegen kann, geschweige den sprechen. Dass keiner wusste, ob dieser Zustand sich je ändern oder verbessern würde, war der größte Schlag für ihn und seine Familie. Seiner gläubigen Mutter bleibt nichts anderes als ihr Glaube und das Gebet in dieser Situation. Doch dann geschieht tatsächlich das Wunder, Max kämpft sich in der Reha Stück für Stück mühsam ins Leben zurück. Der heute 17-jährige Max wird allerdings nie wieder der alte werden, diese Erkenntnis trifft ihn hart und noch immer hadert er mit Gott und seinem Schicksal.

Meine Meinung:
Max Bild auf dem Cover für seine Lebensgeschichte hatte mich sofort magisch angezogen, ich wollte wissen, was mir dieser junge Mann zu berichten hatte. Dabei hatte selbst mich Max Geschichte wie ein Tsunami überrollt, den sowas unfassbar trauriges und gleichzeitig auch wieder freudiges habe ich selten gelesen. Schon alleine zu erleben mit wie viel Mühe Max dieses Buch schrieb, hatte mich schwer erschüttert. Den durch sein Schicksal kann er fast nur noch sehen, wenn er auf seinem Smartphone die Buchstaben ganz groß stellt oder die Seiten ganz nah an seine Augen hält. Unfassbar, was muss das für eine mühsame Anstrengung gewesen sein, in diesem Zustand dieses Buch zu verfassen. Selbst die vielen medizinischen Hintergründe hat Max hier sehr gut beschreiben, so dass sie gut verständlich waren. Das Max mit seinem Schicksal und seinem Leben hadert, das er sich mit diesem noch immer nicht abgefunden hatte, kann ich gut nachvollziehen. Welcher Junge in seinem Alter wäre im Anbetracht dieses Schicksals nicht ebenfalls verbittert? Trotzdem muss man positiv bleiben, den Max könnte es noch weitaus schlimmer gehen, er hätte sterben können oder gar für immer in seinem Locked-in-Syndrom gefangen bleiben. Beeindruckt hat mich besonders, wie seine Familie ihm beistanden und noch immer beistehen, besonders zu erwähnen ist dabei Max Mutter, die seine größte Stütze und Hilfe war und noch immer ist. Am meisten machte mich traurig, dass er viele seiner Freunde in dieser Zeit verloren und er heute nur noch sehr wenige Freunde hat. Was sicher an seinem strammen Programm von Schule und Therapien liegt, aber auch daran, dass Max sich niemandem aufdrängen möchte. Nach diesem Buch bin selbst ich wieder einmal am Hadern, warum Gott solche Dinge zulässt? Was will er mit so einem Schicksal bewegen, das Max seine Beziehung zu ihm überdenkt? Ich vermute diese Fragen werden wir nie beantwortet bekommen. Für mich jedenfalls ist Max ein beeindruckender, starker junger Mann, der garantiert weiter seinen Weg finden wird. Dafür wird sicher schon die gläubige Mutter sorgen, die ihrem Sohn weiter durchs Leben hilft. Und trotzdem muss Max irgendwann seinen eigenen Weg und Leben finden, auch wenn er nie wissen wird, warum das Schicksal ausgerechnet ihn so hart getroffen hat. Es ist das wichtigste zu lernen sein neues Leben anzunehmen und nicht mehr zurückzuschauen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und gebe verdiente 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Mit Gottes Liebe und Hilfe kann man alles verzeihen

Mit Gott durch dick und dünn
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"Vergeben und Verzeihen kennt keine Zahl noch ein Ende. Vergebung ist ohne Anfang und ohne Ende. Sie geschieht täglich unaufhörlich, denn sie kommt von Gott." (Dietrich Bonhoeffer)
Corrie ten Boom geboren ...

"Vergeben und Verzeihen kennt keine Zahl noch ein Ende. Vergebung ist ohne Anfang und ohne Ende. Sie geschieht täglich unaufhörlich, denn sie kommt von Gott." (Dietrich Bonhoeffer)
Corrie ten Boom geboren und aufgewachsen in Amsterdam, halfen sie Juden sich in ihrem Haus zu verstecken. Deshalb wurden sie, ihr Vater und ihrer Schwester Betsie verhaftet und danach wurde sie und Betsie ins KZ Ravensbrück deportiert. Ihr starker Lebenswille, ihr fester Glaube und die Hoffnung auf Gottes Hilfe haben sie diese Zeit überleben lassen. Ihre Schwester Betsie jedoch erkrankte und starb dann am 16. Dezember 1944, jedoch nicht bevor sie Corrie ihre drei Visionen mitteilte. Sie sah da schon das Haus für Heimatlose oder ehemalige Gefangene. Dass man Deutschen wieder zeigen soll, wie man lernt zu Lieben und das dies alles innerhalb eines Jahres geschehen soll. All diese Visionen hatte sich Corrie nach ihrer Befreiung angenommen und in die Tat umgesetzt. Auch über dies wird in diesem Buch berichtet. In kurzen, prägnanten Geschichten schwelgt Corrie noch einmal in die Vergangenheit. Sie besucht ihre alte Heimat Haarlem, sie berichtet bei Schülern und sie spricht auf der ganzen Welt über die Zeit im KZ und ihren christlichen Glauben. Nichts spürt man von Verbitterung selbst nicht, als in der Geschichte "Liebet eure Feinde" sie einem ehemaligen KZ Wärter begegnet und er sie um Vergebung bittet. Beeindruckt hat mich auch ihr Besuch im Gefängnis in Ruanda in "Licht aus dem dunkelsten Afrika" bei dem selbst Schwerverbrecher sich vor Corries starkem Glauben beeindrucken ließen. Sie reist nach Japan, Argentinien, Russland und viele anderen Ländern, weil Gottes Ruf sie dort haben möchte. Weitere Geschichten sind: Ein eigenwilliger Beamte am Checkpoint Charlie, auf Grund eines Besuchs von Christen in Ostberlin. Ein Missionsehepaar, das Dank ihres sechsten Kindes noch am Leben sind und viele weitere.

Fazit:
In 34 Geschichten, Begegnungen oder Erlebnissen konnte ich Corries starken Glauben reichlich spüren. Dies sind Erlebnisse die mich beeindruckten, verwunderten, aber auch oft nur erstaunt zurückließen. Ich kannte schon das Buch "Die Zuflucht" von Ihr, das mich vor Jahren schwer beeindruckt hatte. Anlässlich der 100 Jahre Hänssler wurde dieses Buch nochmals neu als Jubiläumsausgabe aufgelegt. Diese starke Frau mit ihrem festen Glauben und den vielen Erlebnissen sollte man nicht verpassen. Diese Geschichten sind gut geeignet als Morgenandacht, in einer Gruppe lesen oder auch nur für sich alleine. Das Buch werde ich sicher noch ab und an zur Hand nehmen und darin lesen, vor allem wenn ich Auferbauung brauche oder mein Glaube mal wieder ganz klein ist. Corrie ten Boom ist zeitlebens ihrem Glauben treu geblieben, bis sie am 15. April 1983 mit 91 Jahren an ihrem Geburtstag in Kalifornien für immer einschlafen durfte. Schade das sie ihr Leben lang unverheiratet blieb, sie wäre sicher auch eine gute Frau und Mutter geworden. Dafür war jedoch die ganze Welt ihre Familie, mit denen sie ihren Glauben teilen durfte. Noch immer ist sie und ihr Leben in christliche Kreisen weltweit bekannt. Ich gebe diesem Buch eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Die Gier nach Besitz macht einen Menschen besessen

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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"Hüte dich, alles, was du besitzest, als dein Eigentum zu betrachten." (Benjamin Franklin)
In Colchester werden zur selben Zeit an unterschiedlichen Orten drei Männer erhängt aufgefunden. Alle Männer weisen ...

"Hüte dich, alles, was du besitzest, als dein Eigentum zu betrachten." (Benjamin Franklin)
In Colchester werden zur selben Zeit an unterschiedlichen Orten drei Männer erhängt aufgefunden. Alle Männer weisen Ähnlichkeiten mit DI Phil Brennan auf und sind ähnlich wie er angezogen. Dazu hat jeder von ihnen eine Tarotkarte mit dem Namen von Phil bei sich. Phil Brennan erkennt schnell, das alle drei an Orten niedergelegt wurden, bei denen er oder Marina ermittelt hatten. Natürlich ist er sich ziemlich sicher, dass der Täter bzw. die Täterin ihn damit nach Colchester locken möchte. Ehefrau Marina ist nicht gerade erfreut darüber, als sie hört, das Phil nach Colchester möchte, weiß sie doch um die Gefährlichkeit der Täterin die schon lange ihre Familie terrorisiert. Doch Phil möchte das ganze endlich beenden und beratend den Ermittlern zur Seite stehen. Nachdem Phil von einem Beamten abgeholt wird, verläuft sich seine Spur und er taucht nie in Colchester auf. Marina ist klar, dass die Frau die sich Fiona Welsch nennt, Phil in seiner Gewalt hat. Sie macht sich allein auf die Suche nach ihm und gerät so selbst in große Gefahr. Zum Glück bekommt sie Hilfe von Phils ehemaliger Kollegin Anni Heburn. Können sie Phil rechtzeitig aus der Gewalt der Psychopathin retten.

Meine Meinung:
Das grüne Cover mit der verwelkten Rose, passte wunderbar zu den letzten Büchern dieser Reihe. Da ich einige gelesen habe freute ich mich schon auf diesen Band. Der Schreibstil war wie schon bei den anderen Bänden für mich sehr überzeugend. Die verschiedenen Handlungsstränge, die gut ineinanderlaufen haben mich regelrecht an dieses Buch gefesselt. Dass es im Plot wieder einmal um diese Stalkerin geht die schon in den letzten Bänden aufgetaucht und die Familie von Phil bedrohte, hatte mich wenig überrascht. Doch es geht auch viel um Phils Vergangenheit und die von Fiona. Von daher ist es als Leser sicher besser, wenn man die Vorgängerbände schon kennt. Überrascht hingegen war ich das die Täterin doch ein recht leichtes Spiel mit Phil hatte. Da ich schon so ein ähnliches Buch gelesen hatte, war so eine Geiselnahme einer Psychopathin nichts Neues für mich gewesen. Hier vor allem spürte man ihre krankhafte Psyche die einen Menschen total besessen und absolut besitzergreifend wirken lassen. Dies stellen das Autorenduo meiner Ansicht nach sehr gut dar. Ich konnte mich dabei vortrefflich in Phil hineinversetzen und habe mit ihm bis zum Ende gebangt. Natürlich war vielleicht einiges vorhersehbar, jedoch haben mich auch einige Szenen total erschüttert. Eindrucksvoll fand ich besonders die Rückblenden aus Sicht der Täterin, bei denen man immer mehr zusehen konnte wie sie von ihren Ideen besessen und dadurch einen krankhaften Plan schmiedete. Die Charaktere, ob nun der sympathische, taffe Phil ist den seine Gefangenschaft sehr belastet und der dadurch so eine Art Stockholm Syndrom entwickelt. Die abgeklärte, bösartige, fanatische und unberechenbare Fiona deren eigentlichen Geheimnis im Laufe des Buches man immer näher kam. Marina als ängstliche, warmherzige Person, die um ihren Mann bangt und sich dadurch selbst in Gefahr bringt. Und Anni die mutige, souveräne und zielbewusste die noch immer unter dem Tod ihres Partners litt, all diese konnten mich überzeugen. Traurig hingegen machte mich das offene Ende, vor allem mit dem Wissen, das es keinen Fall Brennan/Esposito mehr geben wird. Ich mochte die beiden als Ermittler und als Ehepaar, auch wen sie viel einstecken mussten. Meiner Ansicht nach wäre es schön gewesen zu sehen wie das ganze danach weitergeht und verarbeitet wird. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehme ich Abschied und gebe 5 von 5 Sterne für das Buch.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Wie kann man nach einem Schicksal wieder aufstehen

StehaufMensch!
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"Wenn jemand von schwerem Leid betroffen ist, das sich nicht abwenden oder bessern lässt-könnte es sein, das die Haltung und die Art , mit der er dieses Leid trägt und erträgt, seine ganz spezielle Aufgabe ...

"Wenn jemand von schwerem Leid betroffen ist, das sich nicht abwenden oder bessern lässt-könnte es sein, das die Haltung und die Art , mit der er dieses Leid trägt und erträgt, seine ganz spezielle Aufgabe im Leben ist." (Viktor Frankl)
Ein Buch das vom Titel her so gar nicht zu dem im Rollstuhl sitzenden Samuel Koch passt, denkt man im ersten Augenblick. Doch "Stehauf" steht ja auch dafür das ich, was neu anpacke, mich nicht mutlos gehen lasse, sondern kämpfe und mit meinem Schicksal zurechtkomme. Und genau von dieser Seite her passt der Titel dann wieder ausgezeichnet. Resilienz heißt kurz übersetzt Krisen unbeschadet überstehen. Es könnte auch bei manchen der innere Schweinehund sein den man überwinden muss in gewissen Lebenslagen. Doch es gibt auch Schicksale und Krisen, wie in seinem eigenen Fall, wenn es halt, nicht mehr nur ausreicht seinen inneren Schweinehund zu überwinden. Und genau hier setzt Samuel an, was müssen wir tun um mit unseren Herausforderungen, Krisen, Schicksalen, Tod, Verlust und Niederlagen klarzukommen und um unser Leben neu anzupacken?
Der Einstieg begann in einem theoretischen Teil, dem Vorwort vom Hirnforscher Professor Dr. Gerald Hüther und der Darstellung was ist überhaupt Resilienz. Weiter ging es dann mit Stehaufwerten, Samuels Alternativen Säulen der Resilienz. Hier gab Samuel direkte Beispiele, wie er sich mit seinem Schicksal auseinandersetzt. Dabei wurde unterteilt in verschiedene Werte und Ausrichtungen wie z. B.:
· Hoffnung
· Dankbarkeit
· Langmut
· Sanftmut
· Demut
· Verantwortlichkeit
· Disziplin
· Dienen
· Kreativität
· Endlichkeitsbewusstsein
· Sinn

und viele andere. Dieser Teil hat mich sehr bewegt, da ich selbst schon länger erkrankt bin, profitiere von diesem Teil und werde sicher nochmals einiges nachlesen. Den Samuel schrieb hier wahrlich von seinen eigenen Erfahrungen, trotzdem ich mir da ab und an noch ein wenig mehr gewünscht hätte. In diesem Teil brachte er auch viel Wissenswertes von Viktor Frankl mit ein, einem jüdischen Neurologen und Psychiater der 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde und dadurch einiges schicksalhaftes erlebt hatte. Vitamine der Seele bildet den Abschluss in dem Samuel seine individuellen Vitamine für das emotionale Immunsytem gab. Wie man am besten so ein schicksalhaftes Leben verändern und seinen Alltag so gestalten kann, das man ab und zu seine Glücksmomente hat die einen wieder aufstehen lassen.

Fazit:
Ein Buch, das ich jedem nur empfehlen kann, vor allem Menschen, denen ein Schicksal widerfahren ist. Auch wenn er Anfang relativ komplex, ein wenig trocken und nicht immer ganz verständlich war. Doch das Offenlegen des Autors der selbst durch tiefe Täler ging und noch immer geht und seine Sichtweise, Lebenseinstellung und Tipps den Betroffenen weitergibt haben mich sehr beeindruckt. Dieses Buch werde ich sicher noch öfters zur Hand nehmen, besonders wenn ich selbst mal wieder am Boden bin. Deshalb von mir eine Leseempfehlung für diesen ganz anderen Ratgeber und 5 von 5 Sterne.