Nicht ganz so stark wie Band 1, aber dennoch sehr gut
Gloov knüpft da an, wo Hoop endete. Die kleine unfreiwillige Reisetruppe Lore, ihr Bruder Jame, ihr Freund Jul und ihre neue Freundin Sim haben ihr Ziel erreicht. Doch ist es wirklich das, was sie wollten? ...
Gloov knüpft da an, wo Hoop endete. Die kleine unfreiwillige Reisetruppe Lore, ihr Bruder Jame, ihr Freund Jul und ihre neue Freundin Sim haben ihr Ziel erreicht. Doch ist es wirklich das, was sie wollten? Noch immer muss Lore um ihren Bruder bangen, darf doch keiner das Geheimnis erfahren, was sie mit sich herumtragen und dann ist da noch die Tatsache, dass die Neuländer Liebe und Freiheit ein wenig anders verstehen, wie Lore sich das vorgestellt hat.
Der zweite Band der Triologie „Das gelobte Land“ beweist einmal mehr, dass Christine Heimannsberg unglaublich gut schreiben kann. Ihr Schreibstil ist wirklich angenehm zu lesen, schön flüssig und ohne unnötige Längen. Dennoch ist mir bei Gloov ein wenig der tolle Roadmovie Effekt verloren gegangen, den ich in Band eins noch so hoch gelobt habe. Nun muss man das vielleicht anders betrachten, denn Gloov ist eine Zwischenstation. Die Charaktere sind am Ziel angelangt und finden heraus, dass sie weiter müssen und ihr Weg sie doch noch weiter führt. Schön zu sehen war, dass sie sich nicht von vorneherein einig waren und jeder auf seine eigene Art und Weise versucht mit der Situation klar zu kommen. Hier gab es hin und wieder Szenen, die mich an andere Jugenddystopien erinnerten, was ich ein wenig schade fand. Nichtsdestotrotz behält diese Reihe seine Einzigartigkeit aufgrund des Settings und Christine Heimannsberg bekam zum Glück immer rechtzeitig die Kurve, um es nicht wie in anderen Jugenddystopien ins Klischeehafte abdriften zu lassen. Das rechne ich ihr hoch an, da ich gerade erst wieder einen Jugendroman in den Händen hielt, der vor Klischees nur so strotzte und mir klar machte, ich bin dafür zu alt.
Die Triologie „Das Gelobte Land“ ist definitiv kein reines Jugendbuch, sondern ein waschechter All-Ager, das kann ich mit meinen über 40 reinen Gewissens behaupten, weshalb sie bei mir nur noch mehr punkten kann. ?
Doch zurück zum zweiten Band und seiner Geschichte und seinen Charakteren. Denn da bleiben einige Fragen für mich offen, auf deren Aufklärung ich mich schon im letzten Teil freue. Ich bin gespannt, ob Kyron nicht doch Lores Seite wählen wird, irgendwie ist mir sein Verhalten noch sehr suspekt. Irgendetwas verbirgt er. Und im Gegenzug frage ich mich, ob Jul und Lore sich nicht doch schon zu weit voneinander entfernt haben, um glücklich miteinander zu werden. Und welche Rolle wird Sisdal dabei spielen.
Auch so etwas, was ich sehr positiv empfinde. Es bleiben zwar Fragen offen, aber vieles wird auch aufgeklärt und es entsteht ein ausgewogenes Verhältnis, das einen nicht unbefriedigt, sondern neugierig zurücklässt.
Es gibt bei Triologien oft das Phänomen, dass zweite Bände, sogenannte Zwischenbände, nicht unbedingt Highlights sind, sondern die Story quasi strecken. Ich kann wenige aufzählen, die mich wirklich vom Hocker gerissen haben. Auch wenn ich vorab erwähnte, dass ich Teil 1 noch lieber mochte, kann ich auch Teil 2 uneingeschränkt empfehlen. Es ist einer der besten zweiten Bände, die ich kenne, daher gibt es von mir auch wieder klare 5 von 5 Sternen.