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Veröffentlicht am 19.06.2019

Die Waringham-Saga Teil 5

Der Palast der Meere
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London 1560. Der fünfzehnjährige Isaac lebt bei seinem Onkel Philipp Durham. Als es Probleme in seiner Heimat gibt, bittet ihn sein Halbbruder Francis nach Hause nach Waringham zu kommen. Aber Isaac haut ...

London 1560. Der fünfzehnjährige Isaac lebt bei seinem Onkel Philipp Durham. Als es Probleme in seiner Heimat gibt, bittet ihn sein Halbbruder Francis nach Hause nach Waringham zu kommen. Aber Isaac haut ab und schleicht sich in Plymouth als blinder Passagier auf das Schiff des Freibeuters John Hawkins. Als er entdeckt wird, wird er als Sklave an spanische Pflanzer auf Teneriffa verkauft. Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei, unter der Bedingung, dass in den Dienst von John Hawkins tritt, der im Auftrag der Königin in die Neue Welt segelt.
Währenddessen lebt seine Halbschwester Eleanor am Hof von Königin Elizabeth. Man nennt sie auch "das Auge der Königin", denn sie und Elizabeth wuchsen zusammen auf und kaum jemandem vertraut die Königin mehr. Allerdings fällt Eleanor als Spionin auch eine gefährlich Aufgabe zu, denn der Konflikt zwischen der protestantischen Elizabeth I. und der katholischen Königin von Schottland, Mary Stewart, spitzt sich immer mehr zu. Und dann verliebt sie sich in den geheimnisvollen König der Diebe und macht sich damit angreifbar, denn nicht alle gönnen ihr die Nähe zur Königin.

Fast 30 Jahre begleiten wir dieses Mal die nächste Generation der Waringham-Familie. In erster Linie geht es um Eleanor und Isaac, aber auch deren Geschwister Francis und Isabella. Ich musste erst noch mal überlegen, aber dann fiel mir ein, dass sie die Kinder von Nicholas of Waringham sind. Eleanor und Francis hat er nie offiziell anerkannt, sie haben den Makel des "Bastards", während Isaac und Isabella die Kinder der zweiten Frau waren. Das alleine bietet schon Konfliktpotenzial, denn Eleanor hat keine guten Erinnerungen an ihren Vater, der ihrer Meinung nach die Mitschuld daran trägt, dass damals Mary Tudor, die Tochter von Henry VIII, Königin von England wurde und so ihren religiösen Wahn ausleben konnte und unzählige Menschen protestantischen Glaubens hinrichten ließ.

Wie immer gelingt es Rebecca Gablé historische Fakten und Fiktion wunderbar miteinander zu verweben. Die komplette Handlung wird dadurch so authentisch, dass man glauben kann, dass sich alles genau so abgespielt hat und ein Isaac of Waringham zusammen mit den berüchtigten Freibeutern John Hawkins und Francis Drake gegen die Spanische Armada gekämpft hat.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lebendig, es gibt spannende, lustige und emotionale Momente. Und wie immer sind die Charaktere vielschichtig und nicht einfach nur gut oder nur böse.
Es wird klar, dass Elizabeth für die damaligen Verhältnisse eine starke Frau war, die niemals heiraten wollte, weil sie dann ihre Macht an einen König oder Prinzgemahl verloren hätte. Ob ein anderer Grund tatsächlich der ist, dass sie als Kind mitbekommen hat, wie ihr Vater Henry VIII. ihre Mutter, also seine Frau, Anne Boleyn hinrichten lassen hat und Elizabeth deshalb schwor, dass sie niemals heiraten werde....wer weiß?
Im Nachwort schreibt die Autorin, dass ihrer Meinung nach viel dafür spricht, dass Elizabeth und Robin Dudley sich zwar liebten, aber kein Verhältnis hatten. Ein großes Opfer, denn mit ihrem Verzicht stellte sie das Wohl ihres Volkes über ihr eigenes.

Abwechselnd begleiten wir Isaac auf See nach Afrika oder in die Neue Welt und Eleanor auf ihren Missionen für die Königin. So lernen wir auch die schottische Königin Mary Stewart kennen, ebenfalls eine faszinierende Persönlichkeit. Allerdings scheint es, dass ihr die Männer zum Verhängnis wurden. Wäre sie ein bisschen mehr wie ihre englische Cousine gewesen, wer weiß, vielleicht wäre für sie alles anders gekommen.

Über den Zeitraum der Jahre lernen wir dann auch schon die nächste Generation der Waringham kennen. Auf der Burg gibt es mittlerweile eine Schule und das Gestüt ist im ganzen Land berühmt und die Pferde für die gute Zucht bekannt. Wieder darüber zu lesen, war fast wie nach Hause zu kommen.

Bisher ist nicht bekannt, dass es mit den Waringham weitergehen wird. Schön wäre es.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Das Geheimnis von Dunmor Castle

Dunmor Castle - Das Licht im Dunkeln
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Zum Inhalt:
Die Innenarchitektin Lexie Cavendish fährt im Auftrag ihres Chefs in den Norden Irlands, um das Schloss Dunmor Castle für die Renovierung vorzubereiten. Obwohl Lexie sich nicht erinnern kann, ...

Zum Inhalt:
Die Innenarchitektin Lexie Cavendish fährt im Auftrag ihres Chefs in den Norden Irlands, um das Schloss Dunmor Castle für die Renovierung vorzubereiten. Obwohl Lexie sich nicht erinnern kann, schon mal dort gewesen zu sein, kommt ihr der Ort seltsam vertraut vor. Aufgewachsen in verschiedenen Pflegefamilien in England und Amerika, hat sie keine Erinnerung an ihre ersten Lebensjahre. Allerdings hat sie immer wiederkehrende Albträume, schlafwandelt häufig und hat Panik in der Dunkelheit. In einer dieser Nächte läuft sie dem attraktiven Grayson vor sein Auto, nichts ahnend, dass es sich hierbei um den Sohn des Burgbesitzers handelt, der gar nicht begeistert davon ist, dass sein Vater Dunmor Castle verkaufen will. Hinzu kommt noch, dass Grayson beruflich der härteste Konkurrent ihres Chefs ist.

Meine Meinung:
"Das Licht im Dunkeln" ist der erste Band eines Zweiteilers und er hat mir sehr gut gefallen. Durchgehend wird die Spannung aufgebaut und der Autorin gelingt es auch immer wieder, durch Wendungen und Überraschungen in der Geschichte sowie Andeutungen in Bezug auf Lexies Vergangenheit, diese bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Anschaulich und lebendig beschrieben werden auch die Landschaft und die Burg sowie der kleine Ort Cerigh.
Es gibt neben den Hauptcharakteren auch eine bunte Mischung von Figuren, die gut in die Geschichte eingebunden sind, deren tatsächliche Rolle aber teilweise noch im Dunkeln bleibt.
Lexie war mir jedenfalls gleich sympathisch, ebenso ihre Freundin Betty. Bei Grayson bin ich noch zwiespältig, auf jeden Fall verbirgt er etwas. Gleiches gilt anscheinend auch für Aidan.

Fazit:
Ein spannender Pageturner! Das Ganze endet dann mit einem ziemlich "fiesen" Cliffhanger und nun heißt es also warten, bis es im August mit dem zweiten Teil "Der Halt im Sturm" weitergeht.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Ein guter Abschluss

Chicagoland Vampires - Ein Biss von dir
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Mitten in den Vorbereitungen zur Hochzeit von Merit und Ethan geschehen beunruhigende Dinge in Chicago. In Haus Cadogan greift ein anscheinend psychisch angeschlagener Vampir Merit an. Er hört Stimmen, ...

Mitten in den Vorbereitungen zur Hochzeit von Merit und Ethan geschehen beunruhigende Dinge in Chicago. In Haus Cadogan greift ein anscheinend psychisch angeschlagener Vampir Merit an. Er hört Stimmen, die ihn anflehen, ihm zu helfen und ihn in den Wahnsinn treiben. Und dabei bleibt es nicht, immer mehr Menschen scheinen diese Stimme zu hören. Hat es etwas mit den Ereignissen vor vier Monaten zu tun, als eine mächtige Hexenmeisterin in der Stadt die Macht an sich reißen wollte? Als dann mitten im August Chicago mit einer Eisschicht überzogen wird, müssen Merit und ihre Freunde noch einmal alles geben, um einen mächtigen Feind zu besiegen und ihre Stadt zu befreien.

Dies ist der letzte und abschließende Band der "Chicagoland Vampires"-Reihe. Und ich bin schon ein wenig traurig, denn in den vergangenen Jahren habe ich mich jedes Mal auf das Wiedersehen mit Merit, Ethan und Co. gefreut. Es war fast schon wie ein Treffen mit alten Freunden.
Aber manchmal ist es auch besser, einer Reihe einen guten Abschluss zu geben, bevor sie sich tot läuft und den Geschichten die Luft ausgeht.
Hier ist das der Autorin auf jeden Fall gelungen. Wie immer hat das Ganze den gewohnten Witz, meistens aus der Situation heraus. Dabei kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz, die durch Wendungen und Überraschungen stets bleibt. Das eine oder andere Tränchen ist auch dabei, denn wie immer gibt es auch emotionale Momente.

Insgesamt erzählt die Serie über einen Zeitraum von etwas mehr als einem Jahr, erschienen ist Teil 1 aber bereits vor 11 Jahren. Ich hatte damals große Bedenken "Frisch gebissen" zu lesen, da ich eine eher eine Teenie-Vampirschnulze befürchtet habe. Dem ist aber gar nicht so.
Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und haben sich mit der Zeit auch weiterentwickelt, was ich sehr wichtig finde. Merit ist in ihre Rolle als Vampirin und Hüterin des Hauses Cadogan hinein gewachsen und nun endlich "angekommen". Sie wurde von der Doktorandin für Englische Literatur zur unsterblichen Kriegerin. Und auch ihre Beziehung zum Meistervampir Ethan Sullivan hat sich über die Zeit geändert und gefestigt und wird hier nun zu einem schönen Abschluss gebracht. Und sicher werde ich diese Szenen vermissen, wenn Ethan wieder einmal "eine goldene Augenbraue hochzieht und sagt "Hüterin!". g

Veröffentlicht am 22.03.2019

Teil 2 der schwedischen Familiensaga

Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis (Die Löwenhof-Saga 2)
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Südschweden 1931. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter ist die junge Mathilda ganz allein, denn auch ihr Vater ist bereits vor einiger Zeit verstorben. Aber dann taucht an ihrer Schule in Stockholm plötzlich ...

Südschweden 1931. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter ist die junge Mathilda ganz allein, denn auch ihr Vater ist bereits vor einiger Zeit verstorben. Aber dann taucht an ihrer Schule in Stockholm plötzlich die beeindruckende Agneta Lejongard auf und stellt sich als ihr Vormund vor. Mathilda, die erst siebzehn ist, hat keine andere Wahl, als mit der Gräfin auf den Löwenhof zu gehen. Dabei hatte sie eigentlich ganz andere Pläne für ihre Zukunft.
Angekommen auf dem prächtigen Anwesen, das bekannt für seine Pferdezucht ist und eine lange Tradition hat, ist Mathilda erst einmal eingeschüchtert. Was auch an Agnetas Zwillingssöhnen liegt. Besonders Magnus betrachtet sie als Eindringling und lässt sie das mehr als einmal spüren. Mit der Zeit gewöhnt Mathilda sich an den Löwenhof, auch wenn Agnetas sich darüber ausschweigt, wieso sie die Vormundschaft für sie übernommen hat. Dann bricht in Europa ein neuer Krieg aus und auch wenn Schweden nicht direkt betroffen ist, bekommt der Löwenhof die Auswirkungen zu spüren. Und auch Mathilda kämpft nun für ihr neues Zuhause.

"Mathildas Geheimnis" ist der zweite Teil der Familiensaga "Die Frauen vom Löwenhof" von Corina Bomann. Im ersten Teil stand Agneta im Mittelpunkt, nun ist es Mathilda. Aber auch Agneta ist wieder dabei sowie einige andere Charaktere aus dem ersten Teil.
Auch wenn fast ein Dreivierteljahr vergangen ist, seit ich Teil 1 gelesen habe, kam ich sofort wieder gut rein in die Geschichte. Und dadurch, dass Mathilda im Laufe des Buches die Wahrheit erfährt, bekommt auch der Leser noch mal einen Rückblick auf die vergangenen Ereignisse.

"Die Frauen vom Löwenhof" ist eine Familiensaga, die sich über mehrere Jahrzehnte ausdehnt und dabei auch geschichtliche Ereignisse einbezieht, wie hier natürlich den Zweiten Weltkrieg. Er steht aber nicht im Vordergrund, sondern es geht eher um die Auswirkungen auf das Land und den Löwenhof und welche Folgen die Ereignisse für die Hauptfiguren haben.
Der Schreibstil der Autorin lässt die damalige Zeit lebendig werden. Farbenprächtig und emotional erzählt sie von Schweden, den typischen Festen und den gesellschaftlichen Zwängen einer Adelsfamilie, die dem Königshaus verpflichtet ist. Aber man spürt auch, dass diese glanzvollen Zeiten bald der Vergangenheit angehören.
Mathilda ist eine junge Frau, der das Schicksal bereits übel mitgespielt hat. Aber auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück, findet sie schließlich ihren eigenen Weg und kämpft für ihre Zukunft.

Es ist kein Muss, den vorherigen Band "Agnetas Erbe" gelesen zu haben. Aber ich würde es empfehlen, denn ich glaube, so hat man ein besseres Gefühl für Agnetas Handeln und kann gewisse Dinge besser nachvollziehen.

Jetzt freue ich mich auf den letzten Teil der Trilogie mit dem Titel "Solveigs Versprechen", auf den ich schon sehr gespannt bin.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Der zweite Teil der Saga von Otto II.

Die fremde Königin
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Das deutsche Reich im Jahr 951. Gaidemar, Panzerreiter in König Ottos Heer und ein Bastard unbekannter Herkunft, befreit die italienische Königin Adelheid von Burgund aus der Gefangenschaft des Grafen ...

Das deutsche Reich im Jahr 951. Gaidemar, Panzerreiter in König Ottos Heer und ein Bastard unbekannter Herkunft, befreit die italienische Königin Adelheid von Burgund aus der Gefangenschaft des Grafen Berengar in Garda. Auf der gemeinsamen Flucht verliebt er sich in die selbstbewusste junge Frau, aber Adelheid heiratet König Otto. Adelheid vergisst allerdings nicht, was Gaidemar für sie getan hat und so wird er zu ihrem Vertrauten in den nächsten Jahren. Außerdem schließt er Freundschaft mit Ottos unehelichem Sohn Wilhelm und Prinz Liudolf, der darauf hofft, Ottos Nachfolger zu werden. Aber als Adelheid schwanger wird, rückt die Krone für Liudolf in weite Ferne. Zusammen mit seinem Schwager Konrad zettelt er eine Rebellion gegen seinen Vater an.
Gaidemar zieht mit Otto in die Schlacht am Lechfeld und besiegt die Ungarn, was ihm großen Respekt am Hofe einbringt. Und endlich erfährt er auch, wer sein Vater und seine Mutter waren. Schließlich verlobt er sich mit einer slawischen Prinzessin, was auch den Frieden mit den Völkern jenseits der Elbe sichern soll.
Aber als Otto und Adelheid zur Kaiserkrönung nach Rom aufbrechen, taucht ein alter Feind wieder auf.


"Könige sind wie Gaukler. Sie blenden mit ihrem Mummenschanz, damit die Untertanen nicht merken, wenn das Reich auseinanderfällt."
Dies sagt Adelheid zu ihrer Tochter und spiegelt sicher perfekt die damalige Zeit. Egal wie schlecht es ihm ging, ein König musste immer nach Außen hin den Schein wahren, dass alles in Ordnung war.

"Die fremde Königin" ist die Fortsetzung der Geschichte von Otto. I aus "Das Haupt der Welt" und sie erzählt von den Jahren, als er seine zweite Frau, Adelheid von Burgund, heiratete und schließlich zusammen mit ihr zum Kaiser gekrönt wurde. Es geht um Familie und Loyalität, Werte wie Ehre und Treue. Wie immer gelingt es der Autorin, Geschichte auf wunderbare Weise lebendig werden zu lassen. Und ich finde es wichtig, dass man auch über deutsche Geschichte Bescheid weiß, die vor 1939 stattfand.
Gleich von Beginn an ist man mitten in der Handlung, alles ist lebhaft und anschaulich beschrieben. Die Charaktere sind vielschichtig und nicht einfach nur gut oder böse.
Außerdem trifft man alte Bekannte aus "Das Haupt der Welt", wie z. B. Tugomir, den Fürsten der Heveller.
Gerade wenn alles soweit zurück liegt, gibt es viele weiße Flecken in der Geschichte, die es zu füllen gilt. Auch hier gelingt dies Rebecca wieder wunderbar, so dass man am Ende denkt: Ja, genau so könnte sich alles abgespielt haben.

Zu Beginn gibt es eine Auflistung der Personen, gekennzeichnet nach fiktional und historisch. Am Ende gibt es wieder ein erklärendes Nachwort sowie den Stammbaum der Ottonen.

Man kann "Die fremde Königin" sicher auch lesen, ohne "Das Haupt der Welt" zu kennen, aber dann verpasst man einfach eine tolle Geschichte über einen der größten Könige und interessantesten Männer unseres Landes.