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Veröffentlicht am 22.03.2019

Über die Sinnlosigkeit des Krieges

Die große Heuchelei
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Über die Sinnlosigkeit des Krieges
Das Buch „Die große Heuchelei“ von Jürgen Todenhöfer mit Mitarbeit seines Sohnes Frederic ist mit dem Untertitel „Wie Politik und Medien unsere Werte verraten“ als Propyläen ...

Über die Sinnlosigkeit des Krieges
Das Buch „Die große Heuchelei“ von Jürgen Todenhöfer mit Mitarbeit seines Sohnes Frederic ist mit dem Untertitel „Wie Politik und Medien unsere Werte verraten“ als Propyläen Buch in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Der ehemalige CDU-Bundesabgeordnete Jürgen Todenhöfer gilt als Kritiker der Militärintervention im Mittleren Osten. Er hat die Krisengebiete mehrmals bereits und dabei versucht mit Rebellen, Terroristen, Präsidenten und Diktatoren ins Gespräch zu kommen, um alle Seiten der Konflikte zu beleuchten. Er erklärt den historischen Hintergrund der einzelnen Länder, den Konflikt zwischen den Religionen und die Absichten des Westens. Er gibt aber auch den Opfern des Krieges ein Gesicht und zeigt schonungslos auf, dass die Bevölkerung, die am wenigsten für die Kriege kann, am meisten darunter leidet.
„Wenn die Menschen des Westens die volle Wahrheit über die Kriege ihrer Regierungen erfahren würden, wären Kriege nicht mehr möglich. … Genau deshalb schreibe ich meine Bücher.“ (Seite 73)
Ich selbst kann nicht alle Ansichten des Autors teilen, finde aber seine Betrachtungsweise und seine Ansätze sehr interessant. „Die große Heuchelei“ ist mit Sicherheit ein guter Grundstoff um weiter zu forschen und bietet Stoff für Diskussionen. Die Reinerlöse des Buches fließen wieder in die Krisengebiete, und sollen dort helfen, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Tierschutz zum Nachdenken

Schiff oder Schornstein
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Der Roman „Schiff oder Schornstein“ von Andrea Stift-Laube ist 2019 im Kremayr & Scheriau Verlag erschienen.
Franziska ist verschwunden. Das war sie schon öfters: Tiere retten. Doch diesmal ist alles anders, ...

Der Roman „Schiff oder Schornstein“ von Andrea Stift-Laube ist 2019 im Kremayr & Scheriau Verlag erschienen.
Franziska ist verschwunden. Das war sie schon öfters: Tiere retten. Doch diesmal ist alles anders, denn Franziska bleibt verschwunden. Ihre Schwester Ila macht sich zusammen mit dem Umweltaktivisten Konstantin, der in Franziska verliebt ist, auf die Suche nach Franziska. Die beiden Suchenden widmen sich einem Kunstprojekt, ein Onlineversand für Katzenfleisch.
Die Kurzbeschreibung spiegelt meiner Meinung nach bereits den Charakter des Buches wieder. Andrea Stift-Laube behandelt brandaktuelle Tierschutz- und Umweltthemen und gleitet dabei immer wieder ins Morbide, Provokative ab. Die Handlung wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Schreibstil unterscheidet sich in den einzelnen Perspektiven dabei so sehr, dass man beim Lesen immer weiß, wer gerade am Wort ist.
Die Zwischenmenschlichen Beziehungen der einzelnen Charaktere werden authentisch beschrieben und das Handeln der Protagonisten regt zur Selbstreflexion an. Wie wichtig ist mir Tierschutz? Was kann ich als Einzelperson gegen Massentierhaltung und anderes Tierleid tun? Außerdem stellt sich die Frage, wie weit Tierschutz gehen darf.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Paris der 40er Jahre

An den Ufern der Seine
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Der Roman „An den Ufern der Seine“ von Agnès Poirier ist als deutsche Ausgabe 2019 im Verlag Klett Cotta erschienen und erzählt über „Die magischen Jahre von Paris 1940 – 1950“. Die englische Originalausgabe ...

Der Roman „An den Ufern der Seine“ von Agnès Poirier ist als deutsche Ausgabe 2019 im Verlag Klett Cotta erschienen und erzählt über „Die magischen Jahre von Paris 1940 – 1950“. Die englische Originalausgabe ist unter dem Titel „Left Bank. Art, Passion and Rebirth of Paris 1940 – 1950“ erschienen.
Ausnahmezustand in Europa. Vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Verwerfungen und dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs erlebt Paris in den 40-er Jahren seine intellektuelle Wiedergeburt: nach dem Ende des Krieges erlangt eine Generation eine neue Freiheit. Agnès Poirier erzählt vom Anfang und Ende des Krieges, von der deutschen Besatzung und die Zeit danach, ohne aber ihr Hauptaugenmerk auf die Politik zu legen. Viel mehr erzählt die Autorin von Schriftstellern, Künstlern und anderen Intellektuellen, insbesondere erzählt sie die Geschichte von Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre.
Der Autorin ist es sehr gut gelungenen Leser mit auf eine Zeitreise durch diese Epoche zu nehmen und hat ein Sachbuch geschaffen, dass auch emotional berührt. „An den Ufern der Seine“ hat mein Interesse für französische Literatur geweckt und ich habe mir nach der Lektüre bereits weitere Werke von Albert Camus und Jean-Paul Sartre für meine Büchersammlung bestellt.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Lebe dein Leben

Die Antwort auf Vielleicht
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Der Roman „Die Antwort auf Vielleicht“ von Hendrik Winter ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Der Taxifahrer Adam, der vor allem krebskranke Patienten zu ihren Chemobehandlungen fährt, lernt auf einer ...

Der Roman „Die Antwort auf Vielleicht“ von Hendrik Winter ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Der Taxifahrer Adam, der vor allem krebskranke Patienten zu ihren Chemobehandlungen fährt, lernt auf einer dieser Fahrten die unheilbare kranke Jessi kennen. Eigentlich hat Adam sich geschworen, sich niemals in eine Patientin zu verlieben, doch die beiden fühlen sich sofort verbunden. Während er Jessi auf ihren letzten Wegen begleitet, denkt Adam auch über seine eigenen Zukunft nach und sieht bald ein, dass er leben muss und nicht alles auf später verschieben kann.
Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit und wird dadurch noch authentischer und berührender. Hendrik Winter hat es geschafft ein einfühlsames Buch über Adam und Jessi zu schreiben, das mitreißend, berührend und humorvoll ist. Den Roman „ Die Antwort auf Vielleicht“ würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen.

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  • Figuren
Veröffentlicht am 16.02.2019

Liebevoller Generationenroman

Unter uns nur Wolken
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Der Roman „Unter uns nur Wolken“ von Anna Pfeffer ist 2018 als Aufbau Taschenbuch erschienen.
Tom weiß nicht mehr weiter. Florian, sein Großvater hat Alzheimer und lehnt jede Unterstützung ab. Eine verzweifelte ...

Der Roman „Unter uns nur Wolken“ von Anna Pfeffer ist 2018 als Aufbau Taschenbuch erschienen.
Tom weiß nicht mehr weiter. Florian, sein Großvater hat Alzheimer und lehnt jede Unterstützung ab. Eine verzweifelte Suche nach einer geeigneten Pflegerin beginnt. Und schlussendlich scheint sich eine von Florian nicht vergraulen zu lassen: Ani.
Hinter dem Pseudonym Anna Pfeffer stehen zwei Autorinnen, die es geschafft haben, auf wirklich einfühlsame Weise einen Generationenroman zu schreiben, der berührend und humorvoll zugleich ist. Die einzelnen Charaktere wurden dabei so liebevoll gezeichnet, dass man sich beim Lesen wirklich in Anika, Florian und Tom versetzen kann. Florians Krankheit wird meist überspitzt gezeichnet, aber genau damit haben es die Autorinnen geschafft, Alzheimer auch wirklich authentisch darzustellen, wobei natürlich nicht Alzheimer-Patienten solche Ekelpakete sind, wie Florian zeitweise zu sein scheint.
„Unter uns nur Wolken“ hat mich zum Lachen und Weinen gebracht. Ein kurzweiliger Roman, der an manchen Stellen doch sehr unter die Haut geht! Ich bin auf alle Fälle schon jetzt gespannt, was die beiden Autorinnen als nächstes aus ihren Federn zaubern werden.