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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2019

Geradliniger Krimi

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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Mörderisches Lavandou ist ein weiterer Fall um den Rechtsmediziner Leon Ritter in Frankreich. Als Deutscher in der Provence hat er eine Sonderstellung.
Diesmal ist die Umgebung aber eigentlich weniger ...

Mörderisches Lavandou ist ein weiterer Fall um den Rechtsmediziner Leon Ritter in Frankreich. Als Deutscher in der Provence hat er eine Sonderstellung.
Diesmal ist die Umgebung aber eigentlich weniger wichtig. Ein paar gute Beschreibungen der Provence gibt es aber, aber für meinen Geschmack zu wenig und zu schwach. Das drückt die Atmosphäre, die sonst eine Stärke der Krimireihe war.

Krimi und Thriller um Serienmörder wecken nicht selten den Sadismus des Lesers und Remy Eyssen bedient diese Leser diesmal leider. Ein Mörder quält und verstümmelt junge Frauen. Wer das nicht wirklich genießen kann, hat vielleicht nicht viel von dem Roman.

Leon wird privat am Fall beteiligt als seine Lebensgefährtin, die Polizistin Isabelle Morell entführt wird. Die Zeit drängt, den der Mörder kennt keine Gnade.

Was bleibt ist ein geradliniger Kriminalfall.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Das Recht auf Rückkehr

Wo die Geschichte endet
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Überraschenderweise ist der Roman unspektakulärer als erwartet. Sehr viel passiert nicht. Im weitesten Sinne kann man von einem Familienroman sprechen, auch wenn nicht alle zusammenleben. Die Figuren bleiben ...

Überraschenderweise ist der Roman unspektakulärer als erwartet. Sehr viel passiert nicht. Im weitesten Sinne kann man von einem Familienroman sprechen, auch wenn nicht alle zusammenleben. Die Figuren bleiben blass, die Hauptfigur Matteo wirkt unsympathisch und kalt.
Matteo hatte einst Italien und seine Familie verlassen, weil es zu viele Probleme gab und ging in die USA. Jetzt kehrt er nach 16 Jahren zurück und hofft auf ein neues, besseres Verhältnis zu seinen Kindern.
Stärken hat der römische Autor Alessandro Piperno bei den Detailbeschreibungen und der psychologischen Note. Er kann schreiben, hat Stil (wenn auch etwas zu glatt) und seine Geschichte im Griff. Nur leider schaffte er es nicht, echtes Interesse dafür zu wecken. Daran ändert auch das überraschende Finale nichts mehr.

Veröffentlicht am 29.03.2019

entspanntes lesen

Weil es Liebe ist
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Weil es Liebe ist: Der Liebesroman beginnt Furios mit Tempo und Witz, doch der Plot an sich in konventionell gehalten. Das Zielpublikum wird sich wahrscheinlich nicht daran stören.
Angesiedelt in New York ...

Weil es Liebe ist: Der Liebesroman beginnt Furios mit Tempo und Witz, doch der Plot an sich in konventionell gehalten. Das Zielpublikum wird sich wahrscheinlich nicht daran stören.
Angesiedelt in New York ist der Schauplatz reizvoll und wird auch beschrieben, später spielt er im Detail keine so große Rolle mehr.
Die junge Holland hat sich in einen talentierten Straßenmusiker verliebt. Schließlich lernt sie ihn kennen. Er heißt Calvin und ist Ire und außerdem illegal im Land. Die Lösung: Holland heiratet ihn, damit er im Land bleiben und im Orchester ihres Onkels spielen kann. Das heutzutage noch so unbeschwert mit dem Thema illegale Einwanderung umgegangen wird wie früher mal in dem Film Green Card von 1990 wundert mich, aber vielleicht darf man das in diesem Kontext nicht so ernst nehmen. Dennoch ist der Plot irgendwie an den Haaren herbeigezogen.
Die Handlung nimmt ohne große Überraschungen ihren erwartungsgemäßen Verlauf.
Holland ist sympathisch und sie hat einen Hang zur Selbstironie. Calvin hingegen gewinnt als Figur kaum an Profil. Eine Schwäche des Romans. Vielleicht wird das in der geplanten Verfilmung durch einen guten Schauspieler gelöst.
Die Nebenfiguren sind auch eher schwach charakterisiert. Schade, gute Nebenfiguren können den Hauptfiguren oft Impulse geben und eine Handlung bereichern. Aber Hollands Onkels oder ihre Freundin Lulu sind nur Stereotypen.
Es bleiben gute Dialoge mit Wortwitz und ein entspanntes Lesen.

Veröffentlicht am 23.03.2019

An der Casa de Campo

Königspark
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Paul Ingendaay ist ein interessanter Autor. Ich mochte insbesondere seinen Roman Die romantischen Jahre aus dem Jahr 2011. Lange dauerte es, bis jetzt ein neuer Roman gekommen ist.

Natürlich ist Königspark ...

Paul Ingendaay ist ein interessanter Autor. Ich mochte insbesondere seinen Roman Die romantischen Jahre aus dem Jahr 2011. Lange dauerte es, bis jetzt ein neuer Roman gekommen ist.

Natürlich ist Königspark kein schlechtes Buch, aber irgendwie hat es bei mir nicht richtig gezündet. Die Szenerie an der Casa de Campo wirkt gestellt, die Hauptfigur Nuria unausgegoren. Ihre Motivation scheint nicht ganz schlüssig.

Einige geschilderte Passagen sind gut gemacht, Paul Ingendaay kann schreiben, aber empfehlen kann ich Königspark nicht wirklich. Leider nur 3 Sterne!

Veröffentlicht am 15.03.2019

Zwischen Klischee und Pointe

Mami muss mal raus. (Die Mami-Reihe 2)
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Zwar gehöre ich nicht zur Zielgruppe, aber da das Buch beim Eisele-Verlag erschienen ist wollte ich mal einen Blick riskieren. Es ist die Fortsetzung von Mami braucht nen Drink, den ich nicht gelesen habe.
Geschrieben ...

Zwar gehöre ich nicht zur Zielgruppe, aber da das Buch beim Eisele-Verlag erschienen ist wollte ich mal einen Blick riskieren. Es ist die Fortsetzung von Mami braucht nen Drink, den ich nicht gelesen habe.
Geschrieben ist das Buch in einer Art Tagebuchform, die aber eher an Blog erinnert. Naja!
Anfangs hat mich das Buch nicht überzeugt. Viele Klischees (die ja zutreffend sein können), einige Gags, die nicht zünden, Leerlauf im Plot.
Es funktioniert für mich erst dann, wenn wichtige Themen behandelt werden. Natürlich mit Humor.
Aber die Wiedereingliederung in den Beruf und Karriere nach mehrjähriger Pause und das ohne viel Verständnis oder Unterstützung des Ehemanns ist nicht einfach. Ellen verschweigt ihre Kinder sogar im Büro.
Schwierig wird es auch, wenn ihr Mann beruflich ins Ausland muss und sie alleine auf die Kinder aufpassen muss, obwohl vereinbart wurde, sich die Pflichten zu teilen.
Die Autorin hat ihre stärksten Momente, wenn sie die Streitereien und Auseinandersetzungen beschreibt. Da steckt viel Energie dahinter und ist glaubwürdig. Hinzu kommt die Ironie, die mal platt, mal gelungen wirkt.