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Katjuschka

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Veröffentlicht am 18.04.2019

Das Leben ohne Mops ist möglich - aber sinnlos. Loriot

Ein Jahr Inselglück
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Fenja, die seit dem Tod der Eltern bei Tante Trude aufgewachsen ist, ist nicht wenig überrascht, das Tante "Trudehude" eine Bedingung an ihr Erbe testamentarisch gekoppelt hat.
Fenja erbt deren Haus ...

Fenja, die seit dem Tod der Eltern bei Tante Trude aufgewachsen ist, ist nicht wenig überrascht, das Tante "Trudehude" eine Bedingung an ihr Erbe testamentarisch gekoppelt hat.
Fenja erbt deren Haus auf Amrum nur, wenn sie für 12 Monate ununterbrochen dort lebt! Danach kann sie frei über alles verfügen.
Eine echte Zwickmühle! Soll sie das Erbe ausschlagen um in Hamburg endlich mit ihrer Karriere als Designerin durchstarten zu können?
Oder doch ein Jahr Auszeit nehmen? Das Geld vom Verkauf würde ihren beruflichen Start schließlich ja auch helfen....
Wie wird sich dieses Jahr auf ihre im Moment etwas schwächelnde Beziehung zu Hendrick auswirken?
Als Fenja mit ihrer Mops-Hündin Coco nach Amrum reist, trifft sie fast als erstes ausgerechnet auf ihre frühere große Liebe Malte, der sie vor Jahren einfach ohne Erklärung abserviert hatte. Und irgendwie macht der sie immer noch wahnsinnig!

Ich liebe Inselromane sehr. Auch wenn die Handlungen meist vorhersehbar sind, ist es (fast) immer schön, literarisch eine kleine Reise an Nord- oder Ostsee zu unternehmen.
Auch hier ist es eine sommerlich-leichte Liebesgeschichte mit sympathischenn Protagonisten und dazu passendem Urlaubsfeeling!
Eine wichtige Rolle spielt hier diesmal Mopshündin Coco! Allein daher ein tolles Buch besonders für (aber nicht nur) Hundefreunde
Mir gefiel die realistisch beschriebene Veränderung bezüglich Fenjas Haltung gegenüber Amrum. Zuerst die reine Trotz- und Abwehrhaltung, verliebt Fenja sich immer mehr in die Insel und ihre Bewohner.
Besonderen Anteil daran haben eine alte, sowie eine neue Freundin, die Fenja bei ihrer Zukunftsplanung, und auch deren Verwirklichung, immer zur Seite stehen.
Und natürlich auch Malte...
Es war quasi von Beginn an klar, wie das zu erwartende Happy-End aussehen würde. Das ist aber keine Kritik - bei dieser Art Geschichte erwartet man schließlich, auf die eine oder andere Art, ein zuckersüßes Ende!
Positiv fand ich, dass der Freund (in dem Fall Hendrik) nicht irgendwie negativ dargestellt wurde, sodass man sich fragen muss, was die Hauptprotagonistin eigentlich an ihm findet oder fand.

Alles in allem eine schöne Geschichte und eine kleine Auszeit vom Alltag. Perfekt für Urlaub, Garten, Balkon, Couch - oder wo auch immer man einfach mal den Tag anhalten möchte!

Veröffentlicht am 13.04.2019

Oliven zum Frühstück

Oliven zum Frühstück
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Lisa bekommt tatsächlich die Möglichkeit sich einen Traum eines jeden Archäologen zu erfüllen. Sie soll Grabungsleiterin auf Kreta werden und in Roussolakos den Nachweis erbringen, dass es dort einen Palast ...

Lisa bekommt tatsächlich die Möglichkeit sich einen Traum eines jeden Archäologen zu erfüllen. Sie soll Grabungsleiterin auf Kreta werden und in Roussolakos den Nachweis erbringen, dass es dort einen Palast gegeben hat - was Roussolakos auf etwa die gleiche Stufe stellen würde wie Knossos. 

Voller Elan stürzt sie sich in die Arbeit, trotz Schwierigkeiten mit Zoll und Behörden von Beginn an. Kann sie endlich die hohen Erwartungen ihres Vaters, einem berühmten Archäologen, erfüllen?

Auf Kreta trifft sie auf den Olivenbauern Charis unter dessen Olivenhain sie den Standort des antiken Palastes vermutet.

Aber Charis ist nicht bereit Fremde auf dem Land seiner Vorfahren graben zu lassen, fürchtet er, dies würde die alten Olivenbäume schädigen oder gar vernichten.

Ausgerechnet der lauten, aber liebenswerten Familie von Charis gehört die Pension in der Lisa untergebracht ist. Ein täglicher Kleinkrieg mit Charis beginnt.

Als Lisa und Charis Gefühle füreinander entwickeln, scheint dies durch die Umstände aber keine Zukunft zu haben.

Aber weder Lisa, noch Charis, haben mit dessen großer Familie gerechnet. Denn die wissen längst, dass die beiden zusammen gehören.

Da kommt es zu einer dramatischen Situation bei der Grabung....


Mir ist nicht so wirklich klar wieso das Buch "Oliven zum Frühstück" heißt, aber sei's drum

Die Geschichte ist flott zu lesen, die Beschreibungen von Kreta sind von einer Art, dass man direkt dort Urlaub machen möchte!

Sehr interessant waren die verschiedenen Informationen, die man bezüglich archäologischer Arbeit erhält - und das ganz ohne langweilige Fachtermini.

Die Familie von Charis, bestehend aus Oma, Schwester, verschiedenen Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen, wird beschrieben, wie man sich eine griechische Großfamilie vorstellt: Laut, fröhlich und unglaublich sympathisch. Wie gern würde ich mich zu ihnen an den Tisch setzen und von Oma Sofía bekochen lassen!

Die Bilder einer großen Tafel, an der gespeist, geredet und gelacht wird, entsteht beim lesen wie von selbst!


Natürlich kommt es zum erwarteten Happy-End - aber der Weg dahin ist wie im Flug vergangen, waren die Hauptprotagonisten doch allesamt einfach liebenswert. 

Die Lektüre war wie ein kleiner Urlaub zu einer traumhaft schönen griechischen Insel und hat direkt echte Urlaubswünsche geweckt!

Veröffentlicht am 13.04.2019

Der Weg ist das Glück

Der Weg ist das Glück
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Evie fühlt sich mit ihren 75 Jahren einfach noch zu jung für das Seniorenheim in Dublin. 

Als sie durch Zufall in einem Wettbüro landet, setzt sie spontan 500€ beim Pferderennen auf einen Außenseiter ...

Evie fühlt sich mit ihren 75 Jahren einfach noch zu jung für das Seniorenheim in Dublin. 

Als sie durch Zufall in einem Wettbüro landet, setzt sie spontan 500€ beim Pferderennen auf einen Außenseiter - und gewinnt.

Kurzentschlossen kauft sich Evie von ihrem Gewinn ein gebrauchtes Wohnmobil und fährt zuerst nach Liverpool und dann weiter nach Frankreich. Endlich will Evie wieder leben, eigene Entscheidungen treffen!

Auf dem Weg quer durch Frankreich hat sie ganz unterschiedliche Begegnungen, trifft Fremde, die zu Freunden werden.

Als sie irgendwann ein Irish Pup sieht muss Evie anhalten und hineingehen. Ab da ändert sich ihr Leben dramatisch und für immer.

Und das hat u.a. mit dem wortkargen Jean-Luc Bonheur zu tun!

Parallel dazu wird die Geschichte von Evies Sohn Brandon erzählt.

Als er erfährt, dass seine Mutter ausgebüxt ist, reist er ihr zusammen mit Ehefrau Maura hinterher um sie heimzuholen.

Die Ehe der beiden steckt in einer Krise und die Suche nach Evie wird für die zwei ein unerwarteter Roadtrip mit ganz neuen Erfahrungen.


Aufgrund des Klappentextes bin ich davon ausgegangen, es geht im Prinzip nur um Evie. Jedoch nehmen Brandon und Maura fast genauso viel Platz in der Handlung ein!

Die Geschichte rund um die forsche, immer selbstbewusster werdende Evie fand ich richtig klasse. Man muss sie einfach lieben!

Sehr gern wäre ich mit ihr unterwegs gewesen, durch die Weinberge gelaufen, hätte das eine oder andere Gläschen mit ihr getrunken! 

Schade, dass Jean-Luc nicht früher aufgetaucht ist. Sowohl im Buch, als auch in Evies Leben!

Brandons Handlungsstrang war für meinen Geschmack etwas zu lang. Leider bin ich mit ihm nicht wirklich warm geworden. Er war mir zu launisch, zu ungerecht gegenüber Maura und deutlich zu phlegmatisch! Aber auch sie war doch recht anstrengend! Irgendwann war ich von den beiden etwas genervt.

Auf mich machte Brandon dein Eindruck, als hätte er eine Mitlife-Crisis oder einen Burnout und Maura war dann entsprechend zickig und überfordert!

Aber für die beiden wird die Suche nach Evie auch zu einer Suche nach sich selbst. Hat ihre Ehe noch Sinn?


Der Schreibstil ist sehr angenehm. Die Beschreibungen sind extrem bildhaft, man ist gefühlt mit Evie "on the road"!

Das Lebensmotto von Jean-Luc war "lebe im Hier und Jetzt" - und das ist im Prinzip die Hauptaussage des Buches.

Ein Start in ein neues Leben mit 75 - warum nicht?!

Veröffentlicht am 10.04.2019

Wie ein kleiner Urlaub an der Ostsee

Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)
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Mit "Honigduft und Meeresbrise" entführt Anne Barns ihre Leser(innen) wieder einmal auf einen literarischen Kurztrip an die Ostsee.
Anna Blumenthal reist nach dem Unfalltod ihrer besten Freundin Mona zu ...

Mit "Honigduft und Meeresbrise" entführt Anne Barns ihre Leser(innen) wieder einmal auf einen literarischen Kurztrip an die Ostsee.
Anna Blumenthal reist nach dem Unfalltod ihrer besten Freundin Mona zu ihrer Oma ins dörfliche Lüdinghausen. Dort, bei den Großeltern, hat sie sich immer wohlgefühlt.
Als sie wieder einmal, genau wie früher, mit Oma Johanna Honig "erntet", trifft ein Brief ein, der es in sich hat.
Er kommt von der fernen Insel Jersey, ist adressiert an Johannas Mutter Martha (allerdings mit einer Adresse in Ahrenshoop) - und war 80 Jahre unterwegs!
Und wie Johanna nach der Lektüre ganz lapidar feststellt: Die Familiengeschichte muss wohl umgeschrieben werden!
Anna und Johana beschließen spontan nach Ahrenshoop zu fahren um weiter nachzuforschen und ganz nebenbei etwas Urlaub zu machen.
Das ist für Anna dringend nötig! Zum einen vermisst sie Mona noch immer sehr, zum anderen scheint die Beziehung zu Freund Jens gerade in die Brüche zu gehen.
In Ahrenshoop finden die beiden nicht nur Antworten, neue und alte Freunde, sondern für Anna auch neue Perspektiven und vielleicht sogar eine neue Liebe....

Mir hat hier die Atmosphäre, die Stimmung sehr gefallen, denn ich war von Anfang an bei Anna und ihrer wunderbaren Oma.
Generell ist sowieso Johanna für mich der heimliche Star der Geschichte!
Im Wechsel wird zum einen von Anna, Jens, Mona, deren Freund Timo, Jugendfreundin Peggy und natürlich Oma Johanna erzählt - und dann eben von Martha und ihrer großen Liebe Johann.
Das halboffene Ende bezüglich Jersey fand ich in der Form richtig gut. Ermöglicht es Platz für Spekulationen - und die Hoffnung auf eine Art "SpinOff"
Ich fand übrigens beide Handlungsstränge gleichermaßen gut und interessant!
Einziger Kritikpunkt: Mir war es ein klitzekleines bisschen zu viel "Mona hier, Mona da".

Wie immer gibt es bei der Autorin im Anhang verschiedene Rezepte, passend zur Handlung. Alle scheinen recht unkompliziert und seeeehr lecker zu sein!

Für alle Liebhaber von zauberhaften Insel-Geschichten empfehle ich von der Autorin nicht nur dieses Buch, sondern auch "Apfelkuchen am Meer" und "Drei Schwestern am Meer"!

Veröffentlicht am 23.03.2019

Ein geheimer Garten der anderen Art

Der Rosengarten am Meer
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Die Möglichkeit einen historischen Rosengarten wieder originalgetreu entstehen zu lassen kommt für die Landschaftsarchitektin Marie genau zum richtigen Zeitpunkt. Hat sie sich doch gerade von ihrem Ehemann ...

Die Möglichkeit einen historischen Rosengarten wieder originalgetreu entstehen zu lassen kommt für die Landschaftsarchitektin Marie genau zum richtigen Zeitpunkt. Hat sie sich doch gerade von ihrem Ehemann scheiden lassen und dabei gleichzeitig ihren Arbeitsplatz in der gemeinsamen Firma verloren.
Auf Schloß Lundwitz trifft Marie auf den attraktiven Alex, ein geheimnisvoller Künstler mit großen Ambitionen für das alte, im Moment noch recht heruntergekommene, Schloß in der mecklenburgischen Schweiz.
Auf der Suche nach Informationen zur ursprünglichen Gartengestaltung findet sie die Geschichte der ehemals berühmten "Rosengräfin" Marie Henriette und kann dabei sogar ein altes Familiengeheimnis lüften.
Abschnittweise im Wechsel wird dann die Lebensgeschichte der historisch tatsächlich existierenden Gräfin Marie Henriette erzählt.
Ihr Leben, welches sie gänzlich der Rosenzucht gewidmet hatte, ist gleichermaßen faszinierend wie letztendlich auch ein wenig traurig.

"Der Rosengarten am Meer" erzählt von zwei Frauen, in ganz unterschiedlichen Zeiten, in deren Leben es um Pflanzen, besonders um Rosen geht!
Die Beschreibungen dazu sind sehr detailliert und lehrreich, aber nie langweilig.
Die Autorin lässt literarisch nach und nach zwei Rosengärten entstehen und als Leser(in) sieht man sie fast schon vor sich, so bildhaft geschieht dies!
Die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Isabel und Alex war sehr vorhersehbar, aber trotzdem ganz süß. Ich hätte gern mehr von Alex Vergangenheit erfahren, z.B. Details des Familienstreites oder mehr über den Stiefsohn.
Isabel selbst mochte ich von Anfang an sehr. Mit ihrer offenen und freundlichen Art muss man sie einfach gern haben!
Marie wird als sehr selbstbewusste junge Frau geschildert, die konsequent ihre Ziele verfolgt um ihre Träume zu verwirklichen. Und das zu einer Zeit, als dies nicht selbstverständlich war.
Die Einbettung in die historischen Umstände ist hervorragend gelungen.

Die Kapitel von Marie und Isabel werden im Wechsel erzählt , ergänzen sich dadurch aber sehr gut. Der angenehme, flüssige Schreibstil lässt einen quasi sofort in die Geschichte eintauchen.
Ich kann nicht sagen, welcher Handlungsstrang mir besser gefallen hat, beide sind auf ihre jeweilige Art spannend.

Im Anhang finden sich weitere Informationen zum Leben der "Rosengräfin" Marie Henriette und ein paar interessante Rosen-Rezepte!