Liebesgeschichte samt behutsamen Einstieg in die Materie der Fesselungen
Sarah und Henry sitzen sich täglich im Büro gegenüber. Sie kennen sich seit einigen Jahren. Doch plötzlich wird alles anders. Auf einer Betriebsfeier kommen sie sich näher und noch am selben Abend gesteht ...
Sarah und Henry sitzen sich täglich im Büro gegenüber. Sie kennen sich seit einigen Jahren. Doch plötzlich wird alles anders. Auf einer Betriebsfeier kommen sie sich näher und noch am selben Abend gesteht Henry seine Leidenschaft zur Dominanz, zur Fesselung und dem Wunsch dies in einer Partnerschaft auch ausleben zu können. Sie vereinbaren eine Art Probezeit, eine Woche, danach werden sie sehen ob es zwischen ihnen funktionieren kann. Wird Henry es schaffen, Sarah an sich zu binden, auch ohne jegliche Art von Fesseln? Ist Sarah die junge, unschuldige Frau, die Henry in ihr sieht, oder erwartet ihn eine Überraschung?
Mit „Eine Woche Probezeit“ haben wir einen leidenschaftlichen Roman in Händen, der sich trotz Dominanz und Unterwerfung von anderen Geschichten abhebt. Nicht nur, dass sich der Schreibstil leicht und flüssig lesen lässt, nein, auch die Wortwahl ist keineswegs abwertend, anrüchig oder vulgär.
Jascha Bending beschreibt sexuelle Spielvarianten liebevoll bis ins Detail. Das Kopfkino des Lesers kann sich dadurch wunderbar eine bildhafte Welt aufbauen, auch wenn er verschiedene Praktiken oder Geräte weder kennt noch je davon gehört hat.
Mir persönlich gefällt sehr gut, dass in diesem Roman neben Liebe auch hohes, gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung als wichtige Voraussetzungen für eine Partnerschaft, besonders in der Dominanz und Unterwerfung eine Rolle spielen, aufgezeigt werden. Einzig würde ich den Untertitel „Bekenntnisse einer Nymphomanin“ nicht so unterschreiben, da ich Nymphomanie doch stärker auf Sex bezogen sehe, oft auch mit verschiedenen Partnern.
Das Hauptaugenmerk liegt auf verschiedenen Fesselungsarten und der Annäherung der Wünsche von Sarah und Henry. Wer Demütigung in Form von Erziehung, Bestrafung oder Zufügen von Schmerzen sucht, wird bei diesem Roman nicht fündig werden. Für mich beinhaltet dieser Roman aber alles Wichtige eines erotischen Romans: eine Liebesgeschichte, Wertschätzung des Partners, Leidenschaft und Erotik, harmonisch abgerundet und in einer wohlwollenden Sprache erzählt. Mein Lesevergnügen ist mir alle fünf Punkte wert.