Vivien Leigh Rochet ist heute als absoluter Megastar bekannt, sie hat sogar einen Stern auf dem Walk of Fame. Man merkt jedoch schnell, dass sie genauso ein Mensch ist wie jeder andere, mit Problemen und Gefühlen. Die wohl schwerste Hürde ist es, in ihre alte Heimat zurückzukehren und ihre Mutter zu beerdigen.
In Charlston angekommen, sieht sie sich nicht nur mit dem Tod und dem Schmerz des Verlustes konfrontiert, sondern auch mit den Qualen ihrer Kindheit – der Familie Whitley-Shuler, für die sie damals mit ihrer Mutter putzen musste.
Tatsächlich muss sie feststellen, dass Kindheitserinnerungen manchmal sehr verzerrt sind. Zumindest Henry, der ältere Sohn ist nicht mehr der Ekel von damals.
Ich bin ein absoluter Rachel Gibson Fan! Okay, man kann sich jetzt vielleicht fragen, von wem ich noch ein „absoluter Fan“ bin, da ich das Wort immer mal wieder benutze. Tatsächlich verbinde ich mit Rachel Gibsons Büchern meine Jugend. Sie hat mir die Liebe zum Lesen geschenkt!
Man kann sich vorstellen wie groß meine Freude gewesen ist, ein neues Buch von ihr zu entdecken. Tatsächlich hat mich bereits auf den ersten Seiten Nostalgie empfangen, was absolut nichts Schlechtes ist! Ich wurde einfach abgeholt und an der Hand in die Geschichte geführt. Dementsprechend habe ich das Buch an einem Nachmittag durchgelesen.
Wer Rachel Gibson kennt und liebt, weiß ihren spritzigen Humor zu schätzen. Dieses Buch ist zwar sehr lustig, vor allem die Tagebucheinträge von Vivien, aber tatsächlich auch sehr ernst. Der Tod und der Abschied von Viviens Mutter spielen eine sehr große Rolle, ebenso die Familiendramen innerhalb des Herrenhauses.
Ich konnte sehr viele Momente nachempfinden, die das Buch für mich sehr emotional gemacht haben. Leider hat mir aber das „Klimax-Drama“ zwischen Henry und Vivien nicht gefallen. Der Auslöser ist zwar super gewesen, aber wie Vivien mit dem Problem umgegangen ist, habe ich als sehr kindisch und unreif empfunden, was wiederum nicht zu ihrem Charakter gepasst hat. Als Filmstar ist sie zwar ein wenig verwöhnt, vielleicht auch paranoid, tatsächlich habe ich sie aber sehr lieb gehabt, da sie immer noch greifbar gewesen ist. Beziehungsweise ihre Kindheitserinnerungen erklären, weshalb sie die Person ist, zu der sie sich entwickelt hat. Sie hat sich einfach ein besseres Leben und Anerkennung, aber vor allem Respekt gewünscht.
Im Gegensatz zu Vivien ist Henry eher zurückhaltend, auf seine eigene Art jedoch rebellisch, zumal er aus den vorgefertigten Lebenszielen seiner Mutter ausbricht und sein Leben lebt. Während er als Jugendlicher noch Viviens Albtraum gewesen ist, weil er ihr schlichtweg durch seine Präsens Angst eingejagt hat, ist er ihr in ihrer schlimmsten Zeit ein guter Freund, aber vor allem eine Stütze. Auch er muss einsehen, dass man als Kind und Jugendlicher Dinger anders sieht, als Erwachsener. Denn auch er hat seine Päckchen, aber vor allem die Geheimnisse anderer zu tragen.
Allgemein ist die Liebesgeschichte zwischen Henry und Vivien süß und auch realistisch, bis zu dem Punkt, an dem alles eskaliert.
Für Rachel Gibson Fans aber trotzdem ein Muss!