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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2019

Powerporträts

Power People - Frauen und Männer, die die Welt verändert haben
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„Power People“ ist nach „Power Women“ das nächste Buch des Autors, das in 25 Porträts Persönlichkeiten der Geschichte darstellt, die in ihrer Zeit Mut bewiesen haben und sich nicht von ihren Zielen abbringen ...

„Power People“ ist nach „Power Women“ das nächste Buch des Autors, das in 25 Porträts Persönlichkeiten der Geschichte darstellt, die in ihrer Zeit Mut bewiesen haben und sich nicht von ihren Zielen abbringen ließen. Einige kennt man (wie Stephen Hawking), andere sollte man kennenlernen (wie Boudicca, die sich gegen die Römer zur Wehr setzte), weil ihre Beispiele zeigen, dass man sich nicht kleinreden lassen darf und Neuem eine Chance geben soll. Das Sachbuch für Kinder ist farbenfroh gestaltet und enthält Ratschläge, die an das Wesen der vorgestellten Person angelehnt sind („Aber wie kannst du deiner Lehrerin ins Gesicht sagen, dass sie falsch liegt? Wie würde Galileo handeln?“). Ein tolles Konzept und unbedingt zu empfehlen!

Veröffentlicht am 24.03.2019

Ein Klavier

Das Gewicht eines Pianos
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Zwei Frauen, Katya aus Russland und Clara aus den USA, verbindet ein Klavier.
„Aber aufrecht stehende Blüthner-Klaviere begegnen einem in den Staaten nicht so oft, schon gar keine so alten. In Europa, ...

Zwei Frauen, Katya aus Russland und Clara aus den USA, verbindet ein Klavier.
„Aber aufrecht stehende Blüthner-Klaviere begegnen einem in den Staaten nicht so oft, schon gar keine so alten. In Europa, klar, da sind sie so häufig wie Kleenex.“ Das Klavier steht hier symbolisch für Vieles, natürlich für die Liebe zur Musik, aber auch für Freiheit und Familie. Und so dient die Sorge um das Klavier maßgeblich dazu, Erinnerungen aufleben zu lassen, Familiengeschichte zu verstehen und die eigene Identität zu finden.
Mich hat dieser Roman begeistert, denn er zeigte, wie Musik Hoffnung macht in schweren Zeiten und die einfache Anwesenheit eines Instruments Erlösung verspricht. Und da die Leben der Figuren in den verschiedenen Zeiten authentisch dargestellt werden (insbesondere die Rolle der Frau), wirkt das weder abgehoben noch kitschig. Eine ungewöhnliche Geschichte, ein tolles Buch!

Veröffentlicht am 03.03.2019

Hell und dunkel

Die Liebe im Ernstfall
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„Die Liebe im Ernstfall“ ist die Geschichte von fünf Frauen, deren Leben an gewissen Punkten miteinander verbunden ist; und jedes hat seine eigene Tragik.
Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde - jeder ...

„Die Liebe im Ernstfall“ ist die Geschichte von fünf Frauen, deren Leben an gewissen Punkten miteinander verbunden ist; und jedes hat seine eigene Tragik.
Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde - jeder ist ein eigener Abschnitt gewidmet; in den anderen Teilen tauchen sie manchmal als Nebenfiguren auf. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich im Leben behaupten müssen, als Geliebte, als Mutter, als Frau. Präsent ist auch der Handlungsort Leipzig, der Wohnort der Autorin, mit seinen Stadtteilen und Parks.
Was von der Handlung her mitunter düster wirkt, wird von der klaren Sprache der Autorin aufgehellt. Und so ist dies ein Buch der ersten Sätze, der feinen Beobachtungen, die einen Nachhall zur Lektüre bilden. „Der Tag, an dem Paula feststellt, glücklich zu sein, ist ein Sonntag im März.“ Schon dafür lohnt es sich, diesen Roman zu lesen!

Veröffentlicht am 01.03.2019

Hotel im Sperrgebiet

Was uns erinnern lässt
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Im Thüringer Wald, wo einst die innerdeutsche Grenze verlief, findet Milla Überbleibsel eines Hotels und begibt sich auf die Suche nach dessen Geschichte.
Der Roman spielt abwechselnd in zwei Zeitebenen: ...

Im Thüringer Wald, wo einst die innerdeutsche Grenze verlief, findet Milla Überbleibsel eines Hotels und begibt sich auf die Suche nach dessen Geschichte.
Der Roman spielt abwechselnd in zwei Zeitebenen: Milla lebt in der heutigen Zeit und ist die Ausgangsfigur der Rahmenhandlung. In der eingeschobenen Handlung, die zwischen 1945 und 1977 spielt, lernen wir die Hotelbesitzer, die Familie Dressel kennen. Ihr wurde vom DDR-Regime das Leben schwergemacht, da sie im Sperrgebiet lebten und somit einer besonderen Überwachung ausgesetzt waren.
Die Autorin lässt ihre Leser in ein Detail der deutschen Geschichte eintauchen, das sie sorgfältig recherchiert hat; so werden Stasiakten und eine Borkenkäferplage beschrieben, die es in der Realität tatsächlich gab. Neben dem historischen Abbild ist das Buch aber auch eine Familiengeschichte mit der wechselnden Dynamik der Anghörigen in sich wandelnden Zeiten.
Diese Kombination verbunden mit einem angenehm lesbaren Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. „Was uns erinnern lässt“ bleibt im Gedächtnis, und das ist gut so.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Eine inbrünstige Liebeserklärung

Winter
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„Winter“ berichtet von zahlreichen Exkursionen an die kalten Orte der Erde, von kühnen Forschern und furchtlosen Versuchen, sich unter schwierigen Umständen fortzubewegen oder einfach nur zu überleben. ...

„Winter“ berichtet von zahlreichen Exkursionen an die kalten Orte der Erde, von kühnen Forschern und furchtlosen Versuchen, sich unter schwierigen Umständen fortzubewegen oder einfach nur zu überleben. Aber das Buch zeigt auch die ganz alltäglichen Begegnungen mit Schnee und Eis, macht uns bewusst, dass nicht nur die Inuit, sondern auch wir, ganz viele Worte haben, um die weiße Pracht zu beschreiben und und entführt uns auf einen literarischen Weg in die Kälte.
Die Autorin findet immer wieder poetische Worte für ihre Leidenschaft. „Mal sahen die 3D-Streifen aus wie Feenschleier, zart, wie Polarlicht wehend. Mal zeigten sich im Eis eingebackene Schneescheiben wie gefrorene Quallen, und mal erkannten wir verzogene Schlieren, wie weiße Karamellgebilde auf teuren Desserts, die Kunst des Eis-Patissiers.“
Das in taubenblaues Leinen gefasste Büchlein mutet edel an; der Text wird von Zeichnungen harmonisch ergänzt. Aufmachung und Inhalt bilden eine inbrünstige Liebeserklärung für die kalte Jahreszeit, die Lust macht, sich die Skier anzuschnallen.