Ein absolutes Highlight
Der Wal und das Ende der WeltJedes Jahr am 1. Weihnachtstag wird in dem kleinen Dorf St. Piran in Cornwall das Fest des Wales gefeiert und man erinnert sich gerne an Joe Haak, den Fremden, der den Dorfbewohnern nackt an den Strand ...
Jedes Jahr am 1. Weihnachtstag wird in dem kleinen Dorf St. Piran in Cornwall das Fest des Wales gefeiert und man erinnert sich gerne an Joe Haak, den Fremden, der den Dorfbewohnern nackt an den Strand gespült wurde. Zunächst dachte man er sei tot, doch dank dem beherzten Eingreifen der Dorfgemeinde wird der junge Mann gerettet. Als kurze Zeit später ein Wal strandet und zu verenden droht, mobilisiert Joe in kürzester Zeit das gesamte Dorf, um diesen in einer beispiellosen gemeinsamen Kraftanstrengung wieder ins Meer zu schieben, was tatsächlich gelingt. Doch was verschlug Joe in dieses kleine Nest am Ende der Welt? Und wollte er sich umbringen? Vielleicht!? Er kommt aus der City von London. Er ist Analyst und Mathematiker und hat ein Talent Verbindungen zu erkennen. Deshalb arbeitet er als Shorttrader und so zynisch das klingt gehört er zu denen, die die Sektkorken knallen lassen, wenn Aktien den Bach runtergehen, denn dann macht er in seiner Bank die dicksten Gewinne. Ein Programm, dass er entwickelt hat, prognostiziert eines Tages den wirtschaftlichen Kollaps. Was passiert mit komplexen Systemen, wenn es zu Störungen kommt,wenn eine oder mehrere Verbindungen wegbrechen? Um diese Frage geht es plötzlich ganz unerwartet in dem Buch. Ist die Menschheit wirklich nur 3 volle Mahlzeiten von der Anarchie entfernt?
Bei dem Autor John Ironmonger darf man typisch britischen Humor erwarten, der in seinen Zeilen mitschwingt und besonders bei der Beschreibung seiner teils skurrilen Dorfbewohner bereitet das beim Lesen großes Vergnügen. Auch sein Hauptcharakter Joe ist ein absolut sympathischer Protagonist und steht im krassen Gegensatz zu dem Aasgeier-Image seines Berufes.
Ich bin absolut begeistert von dem Buch, das nicht nur sehr unterhaltsam war sondern Tiefgang besitzt und zum Nachdenken anregt.