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Veröffentlicht am 24.05.2019

Ich hatte mehr erwartet

Hummeldumm
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Matze und seine Freundin sind auf einer zweiwöchigen Rundreise durch Südafrika. Mit dabei jede Menge weiterer trotteliger Touristen und ein Tourguide.

Das Setting wäre eigentlich eine tolle Ausgangslage ...

Matze und seine Freundin sind auf einer zweiwöchigen Rundreise durch Südafrika. Mit dabei jede Menge weiterer trotteliger Touristen und ein Tourguide.

Das Setting wäre eigentlich eine tolle Ausgangslage für beste Unterhaltung und zwischendurch blitzt auch guter Humor durch. Leider hat mich Matze ab der Mitte des Buches mit seiner Beschränktheit nur noch genervt, wie er es eins um andere Mal schafft den Adapter wieder zu verlieren tut nur weh. Überhaupt nimmt die Jagd nach dem Adapter für meinen Geschmack zu viel Platz im Buch ein, da hätte ich mir ein paar weitere Ideen gewünscht.

Für eine seichte Urlaubslektüre war es ganz ok, mehr aber leider nicht.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Eine Auswahl an lokalen Krimis

Lynchen in München
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Das kleine Buch beinhaltet sechs Kurzgeschichten von sechs Autoren, die in und um München spielen.

Die Geschichten sind recht unterschiedlich, mal wird aus der Sicht des Täters erzählt, mal begleitet ...

Das kleine Buch beinhaltet sechs Kurzgeschichten von sechs Autoren, die in und um München spielen.

Die Geschichten sind recht unterschiedlich, mal wird aus der Sicht des Täters erzählt, mal begleitet man die Ermittlungsarbeiten der Polizei, mal ist die Erzählung in der Vergangenheit Deutschlands angesiedelt. Diese bunte Mischung schafft Abwechslung und hat mir recht gut gefallen.
Was die Komplexität angeht unterscheiden sich die Geschichten dann aber deutlich, einige sind recht einfach und geradlinig erzählt, andere dann wieder komplex durchdacht mit spannenden Wendungen. So richtig begeistern, überraschen und fesseln konnten mich allerdings nur zwei der sechs Geschichten.

Fazit: zwar kurzweilig zu lesen, aber vom Anspruch her zu unterschiedlich. Mit den starken Krimis am Anfang können nicht alle nachfolgenden Geschichten mithalten. Daher nur drei Sterne von mir.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Schwächelt leider

Seegrund
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Die Vorgängerbände habe ich verschlungen und geliebt. Leider kann dieser hier nicht mithalten. Was bei den Vorgängern noch lustig war wird hier leider zu sehr überspitzt, Kluftinger wird in manchen Szenen ...

Die Vorgängerbände habe ich verschlungen und geliebt. Leider kann dieser hier nicht mithalten. Was bei den Vorgängern noch lustig war wird hier leider zu sehr überspitzt, Kluftinger wird in manchen Szenen als ziemlich trottelig dargestellt. Ich hoffe beim Nachfolger wird dies wieder besser und eher wie bei den Vorgängern.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Temporeicher Thriller mit leider wenig überzeugendem Showdown

Siam Affairs
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Siam Affairs ist der dritte Band der Thriller-Reihe um den Ex-FBI-Ermittler William LaRouche. William ist in Bangkok zur Hochzeit seiner guten Freundin Penelope eingeladen und landet mitten im Geschehen: ...

Siam Affairs ist der dritte Band der Thriller-Reihe um den Ex-FBI-Ermittler William LaRouche. William ist in Bangkok zur Hochzeit seiner guten Freundin Penelope eingeladen und landet mitten im Geschehen: ein bekannter Chirurg wird entführt, ein Geschäftsmann verschwindet und ein Sack mit einem abgetrennten Arm wird gefunden. Dazu bedroht ein Taifun die Stadt.

Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven, was dazu beiträgt, dass die Story schnell Fahrt aufnimmt. Die einzelnen Erzählstränge werden nach und nach verknüpft und so mancher Plottwist sorgt für Überraschung. Kurze Kapitel und regelmäßige Cliffhanger am Kapitelende tragen zur Spannung bei.

Ich hätte mir allerdings einen größeren Fokus auf William LaRouche gewünscht. Als Hauptdarsteller bleibt er sehr hinter den Nebendarstellern zurück und geht bei den häufigen Perspektivwechseln insgesamt unter. Seinen großen Auftritt hat er dann zwar beim westernartigen Showdown am Ende, wirkt dabei aber überzeichnet. Es ist auch das Ende, das mir an dem Buch am wenigsten gefallen hat. Ich saß beim Finale etwas verwirrt vor dem Buch, denn dafür, dass hier so viel passiert kam es mir das Geschehen sehr nebensächlich und schnell abgehandelt vor. Auch das Verhalten der Charaktere konnte mich nicht immer überzeugen, manch abgeklärte Reaktion hat mich sehr überrascht.

Obwohl mir das schnelle Erzähltempo und die gut dargestellte Atmosphäre gefallen haben bin ich insgesamt kein Fan des Buches geworden. Dafür haben mich das Ende und manche Ungereimtheit im Verhalten zu sehr gestört.

Veröffentlicht am 02.11.2024

Absurd intelligente, überzeichnete Charaktere

Eine Frage der Chemie
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Das Buch erzählt eine nette Geschichte mit einer wichtigen Botschaft und auch der Inhalt wäre interessant gewesen: eine Frau, die wissenschaftlich hochbegabt ist und in den 1950ern gegen den Status quo ...

Das Buch erzählt eine nette Geschichte mit einer wichtigen Botschaft und auch der Inhalt wäre interessant gewesen: eine Frau, die wissenschaftlich hochbegabt ist und in den 1950ern gegen den Status quo ihrer Zeit ankämpfen muss. Als feministisches Meisterwerk gelobt, habe ich nun also eine Geschichte über eine toughe Wissenschaftlerin erwartet, die beeindruckt, inspiriert und Mut macht. Stattdessen ist da Elizabeth Zott. Sie ist überragend in allem was sie tut: eine intelligente Chemikerin, strahlend schön und eine phantastische Köchin. Wenn andere Eltern Spinat kochen hassen die Kids es, wenn Elizabeth Spinat kocht ist es das Beste was das Kind jemals gegessen hat. Mhm, ja…

Überhaupt habe ich das mit der Kochshow nicht verstanden. Den Job bekommt sie, weil sie den Produzenten mit ihrer „besonderen Art“ begeistert und das ganze Land interessiert sich plötzlich für Chemie. Elizabeth ist ruppig, schon fast dämlich naiv, sozial komplett unbeholfen und kaum in der Lage zwischenmenschliche Beziehungen zu knüpfen. Sie trägt einen meist unbegründeten Hass und eine Verachtung gegen so ziemlich alles in sich. Wie also kann sie die Zuschauer für sich einnehmen und mit einer Kochshow, bei der sie Salz als Natriumcarbonat bezeichnet und zum Kochvorgang die chemischen Prozesse beschreibt, die Massen begeistern? Nur weil sie Elizabeth Zott ist? Das ist mir zu wenig - und Sätze wie “Furchtlosigkeit in der Küche wird zu Furchtlosigkeit im Leben” sind mir zu plump.

Auch beim Rest der Familie geizt die Autorin nicht mit Superlativen. Tochter Madeline liest mit vier Jahren bereits Romane und wissenschaftliche Artikel, begreift komplexe Zusammenhänge und schreibt im Sandkasten lieber E=mc² anstatt dort zu spielen. Der Familienhund ist ebenfalls absurd intelligent, holt das Kind selbstständig von der Schule ab, versteht hunderte Worte und begreift die Welt um sich herum als wäre er ein Mensch. Wenn er aus eigenem Antrieb Blumen aufs Grab legt oder über Philosophen nachdenkt ist mir das zu fantastisch und für mich fehlplatziert im Roman.

So missglückt ich die extrem überzeichneten Charaktere fand, so gut ist der Schreibstil. Die Story ist spannend und temporeich erzählt und liest sich richtig gut. Schade ist dann aber wieder, dass viele sehr ernste Themen inhaltlich aufgegriffen werden und einfach dadurch gelöst werden, dass die Charaktere sie ignorieren. Gerade bei der vorkommenden psychischen und physischen Gewalt ist mir das zu wenig.

Ich wollte das Buch wirklich mögen, aber am Ende hat es mich nur enttäuscht.