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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2016

Gelungene Fortsetzung

Sturmland - Die Kämpferin
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Die Fortsetzung der Sturmland-Reihe spielt 1 Jahr später. Es herrscht immer noch Krieg zwischen der Regierung und den Waldmenschen. Nach der Beerdigung von Frans, dem Großvater, erscheint Elins Tante Karin ...

Die Fortsetzung der Sturmland-Reihe spielt 1 Jahr später. Es herrscht immer noch Krieg zwischen der Regierung und den Waldmenschen. Nach der Beerdigung von Frans, dem Großvater, erscheint Elins Tante Karin mitten in der Nacht. Sie ist aus der Gefangenschaft geflohen und möchte sich bei der Familie ausruhen. Doch Elin hat Angst um ihre vier Monate alte Tochter Gerda und möchte fliehen. Ihr Vater Gunnar überredet sie noch eine Nacht zu bleiben. Doch dann taucht die Militärpolizei auf und nimmt Elin und Gerda mit auf die Festung.

Den zweiten Teil der Reihe finde ich auch gut gelungen. Mir gefällt, dass das Buch nicht so kompliziert geschrieben ist, somit ist dies eine gute, einfache Lektüre zum Schmökern. Wobei das ständige Wiederholen der Vornamen das Buch teilweise wirken lässt, als wäre es eher ein Theaterstück. An einigen Stellen war mir der Wechsel der Ereignisse etwas schnell. Denn Elin landet dann plötzlich von einer komplizierten Situation in der nächsten. Elin wird keine Minute Ruhe gegönnt, denn plötzlich befindet sie sich wieder in einer Ausnahmesituation und muss dementsprechend reagieren. Man hätte sich vielleicht etwas mehr Zeit lassen können. In diesem Band wird dann im letzten Drittel endlich aufgeklärt, was alles passiert ist auf der Welt. Da sind nicht nur der Klimawandel mit den Stürmen und die Kernkatastrophen, sondern auch Probleme mit Robotern und die Handhabung der verschiedenen Länder diesbezüglich. Einerseits ist Elin in diesem Buch recht vertrauensselig, aber andererseits finde ich sie auch sehr stark. Sie war auch im ersten Teil sehr mutig und stark, aber nun muss sie nicht nur für sich sorgen, sondern auch für Gerda und das macht sie. Und das in dieser unwirtlichen Welt, die ihr immer wieder neue Herausforderungen stellt. Das hat mich beeindruckt.

Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung zum ersten Teil, die mir auch gut gefallen hat. Schade das der dritte Teil erst im Herbst erscheint.

Veröffentlicht am 06.10.2016

Interessante Dystopie

Sturmland - Die Reiter
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In der Zukunft herrscht ein etwas anderer Wind, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn fast immer fegt ein Sturm über das Land. Dazu kommen viele Überschwemmungen und radioaktiv verseuchte Wildschweine treiben ...

In der Zukunft herrscht ein etwas anderer Wind, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn fast immer fegt ein Sturm über das Land. Dazu kommen viele Überschwemmungen und radioaktiv verseuchte Wildschweine treiben ihr Unwesen. In dieser Welt lebt die 16-jährige Elin mit ihrer Familie.

Außerdem überwacht der Staat alles. Die Menschen laufen mit einem Mobil herum, mit dem sie sich überall anmelden müssen und dann auch nur eine begrenzte Zeit haben sich z.B. im Einkaufzentrum aufzuhalten.

Elins Familie lebt auf einem Hof, mit Überwachungskameras. Sie haben eine Meinungsverschiedenheit mit ihren Nachbarn. Und als Elin und ihr Bruder Vagn angegriffen werden, muss Elin alleine ins Sturmland um Vagn, der entführt wurde, zurückzuholen.


Der Roman ist zwar recht einfach geschrieben, d.h. keine komplexen Sätze, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Ich konnte mich gut reinfinden in die Story und habe diese gerne gelesen.

Was ich schade fand, war, dass die Geschichte der zukünftigen Welt etwas zu kurz kommt. Man erfährt zwar nach und nach einige Dinge, aber was genau passiert ist, wird zumindest im ersten Teil der Reihe noch nicht verraten. Andere Sachen hingegen, werden zwar ab und zu in der Geschichte angedeutet, wie z.B. das wohl einige Menschen Robos sind, aber auch da geht Mats Wahl nicht genauer drauf ein.

Elin finde ich einen tollen Charakter, sie ist für ihre 16 Jahre sehr mutig. Aber das bringt diese unwirtliche Welt wahrscheinlich mit sich. Trotzdem ist sie sehr charakterstark und man merkt wie eng sich die einzelnen Familienmitglieder stehen. Alle halten zusammen.

An einer Stelle ist der Roman irgendwie redundant, nämlich als Elin zum wiederholten Male von der Polizei verhört wird. Das ist ein bisschen schade, da das Buch nicht so lang ist. Aber vielleicht wollte Mats Wahl einfach nur deutlich machen, wie die Willkür und die Kontrolle der Polizei in der Zukunft funktionieren.


Mein Fazit: Ein gutes Buch, das mir gut gefallen hat. Zwar ein etwas einfacher Schreibstil, aber trotzdem interessant. Freue mich auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 28.09.2016

Einfach nur Wow

Winter is Coming
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Dieses Sachbuch handelt von Game of Thrones. Die Autorin zieht Vergleiche zum Mittelalter und Geschichten aus dieser Zeit. Es soll eine Hommage an die Fernsehserie und die Buchreihe sein. Um es mit ihren ...

Dieses Sachbuch handelt von Game of Thrones. Die Autorin zieht Vergleiche zum Mittelalter und Geschichten aus dieser Zeit. Es soll eine Hommage an die Fernsehserie und die Buchreihe sein. Um es mit ihren eigenen Worten auszudrücken, es zeigt „Parallelen, Anklänge, strukturelle Gleichheiten und gemeinsame Ansichten“.

Das Cover zeigt den Eisernen Stuhl und ist deshalb auch sehr düster gehalten. Das ist natürlich ganz passend zu GoT.
Mir gefällt es, das die Autorin versucht, dieses Sachbuch ohne Spoiler zu gestalten. Wo es allerdings unvermeidbar ist, hat sie Zeichen an den Rand des Textes gedruckt. So kann jeder GoT-Fan das Sachbuch lesen, egal an welcher Stelle im Buch er sich gerade befindet. Ich habe z.B. noch nicht alle Bücher gelesen und war so immer vorgewarnt.
Die Abbildungen im Buch haben mir auch gut gefallen, meist waren es natürlich Bilder aus dem Mittelalter, die zum Thema passend gewählt wurden, aber so konnte man sich einige Gebiete besser vorstellen. Die einzige Abbildung die mir im ganzen Buch gefehlt hat, war eine Karte von Westeros und Essos. Da die Kapitel schön strukturiert nach Gebieten geteilt waren und Carolyne Larrington sehr bildreich die Reise durch Westeros und Essos beschreibt, hätte ich gerne dies nochmal direkt nachverfolgt ohne einen Roman von Das Lied von Eis und Feuer zu öffnen.
Doch trotz der guten Strukturierung, fand ich die Verweise auf spätere Kapitel etwas nervig. Man war gerade in einem Thema so gut drinnen und dann sagt einem die Autorin, darauf kommen wir in einem späteren Kapitel zu sprechen. Das waren teilweise böse Cliffhanger und so kam ich auch manchmal aus dem Lesefluss raus. An einigen wenigen Stellen wiederholte sie sich dann dadurch auch ein bisschen.
Nichts desto trotz waren die Vergleiche sehr interessant und erstaunlich. Man fühlte sich nicht nur nach Westeros und Essos versetzt sondern auch in die Vergangenheit, denn die Autorin weiß wie man seinen Leser fesseln muss. Teilweise habe ich vergessen, dass es Westeros und Essos nicht wirklich gab bzw. gibt, denn die Geschichte und Geschichten aus dem Mittelalter verschmelzen untrennbar mit der Historie von GoT. Dies passiert weil Carolyne Larrington einfach sehr anschaulich erzählt.
Mir hat das Sachbuch auch nochmal einen sehr guten Überblick über die verschiedenen Stämme und Personen gebracht und ich habe Zusammenhänge und Beziehungen nochmal besser verstanden. Auch aus dieser Sicht war es gut das Buch zu lesen, denn man sieht nochmal alles mit anderen / neuen Augen. Mir hat Winter is coming einfach Lust gemacht, endlich doch mal die Buchreihe weiterzulesen. Vielleicht kann ich dann auch mal das Nachwort lesen. Denn dieses war ein böser Spoiler und deswegen habe ich es überblättert.
Es ist wirklich schade, dass Carolyne Larrington ihr Buch nicht dicker gemacht hat, denn ich bin sicher, sie hätte bestimmt noch mehr zu GoT und dem Mittelalter schreiben können. Vielleicht kommt ja mal ein zweites Buch raus.

Mein Fazit: Als Game of Thrones-Fan sollte man dieses Buch lesen.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Wunderbares Buch

Wunderbare Möglichkeiten
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Maximilian ist elf Jahre alt. Er liest gerne und viel und benimmt sich deshalb auch manchmal recht seltsam. Damit eckt er manchmal nicht nur bei seinen Klassenkameraden an. Und auch sonst macht er sich ...

Maximilian ist elf Jahre alt. Er liest gerne und viel und benimmt sich deshalb auch manchmal recht seltsam. Damit eckt er manchmal nicht nur bei seinen Klassenkameraden an. Und auch sonst macht er sich sehr viele Gedanken über das Leben, doch seine Eltern, besonders sein Vater, hält ihn dafür noch zu jung. Nur seine Schwester hält immer zu ihm.

Das Cover finde ich einfach ganz wundervoll. Ein Junge, der in ein Buch schaut wie in ein Fernglas. Ein Blick in ferne Welten.
Die Geschichte selber ist natürlich nicht so kompliziert geschrieben, d.h. es gibt viele einfache Sätze, aber sie richtet sich ja auch hauptsächlich an Kinder und von daher ist das vollkommen okay. Manchmal fand ich aber trotzdem die gewollt jugendliche Sprache etwas anstrengend.
Sehr gut gefallen haben mir die Einblicke in Maxis Gedankenwelt. So war man immer mittendrin und konnte direkt miterleben, wie kindlich aber auch zugleich erwachsen die Gedanken von Maxi sind. Er befindet sich genau zwischen dem Kind- und Erwachsensein. Und dieser Moment ist dadurch noch besser eingefangen.
Die Erwachsenen, und speziell die Eltern, im Buch finde ich zum größten Teil einfach nur schrecklich. Sie unterdrücken die Kinder ein Stück weit und kanzeln sie ansonsten häufig mit einem „dafür bist du noch zu jung“ ab. Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob es leider wirklich so ist. Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen.
Der Roman verleiht dem Leser Selbstbewusstsein und die Botschaft scheint zu sein: Sei der, der du bist und nicht der du sein sollst. Das gefällt mir sehr gut, da viele Kinder sich bestimmt nicht trauen, einfach sie selbst zu sein.
Wunderbare Möglichkeiten regt einfach zum Nachdenken an und nicht nur über das Erwachsenwerden, sondern auch über viele andere Dinge.
Einzig das Ende war mir etwas zu plötzlich und ich wurde ziemlich überraschend aus der Geschichte gerissen. Gerne hätte ich noch mehr über Maxi gelesen, denn sein Reifungsprozess war noch nicht abgeschlossen. Schade, dass das Buch so abrupt geendet hat.

Mein Fazit: Eine schöne Geschichte für Jung und Alt.

Veröffentlicht am 16.04.2023

Magisch, mystisch

Der Ozean am Ende der Straße
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Der Ich-Erzähler kehrt als erwachsener Mann in sein Heimatdort zurück für eine Beerdigung. Vor dem Leichenschmaus bei seiner Schwester fährt er zu seinem alten Wohnhaus und findet dann einen Pfad, den ...

Der Ich-Erzähler kehrt als erwachsener Mann in sein Heimatdort zurück für eine Beerdigung. Vor dem Leichenschmaus bei seiner Schwester fährt er zu seinem alten Wohnhaus und findet dann einen Pfad, den er lange nicht mehr betreten hat. So gelangt er zur Hempstock Farm, wo damals seine Freundin Lettie wohnte.

Vorneweg, das Buchcover und auch die Innenillustrationen sind einfach ganz toll. Mir gefällt es besonders, weil die Illustratorin durch diesen Zeichenstil, der wenig verrät und alles im Schatten lässt die Geschichte noch mehr hervorhebt.
Und genau das trifft es wohl am besten, denn die Geschichte von Neil Gaiman bleibt für mich im Schatten. Es ist kein einfaches Buch, denn um ehrlich zu sein konnte ich nicht immer allem ganz klar folgen. Wo ordne ich diese Geschichte ein?
Ist es ein Märchen für Erwachsene und ich muss alles so magisch und mysteriös hinnehmen, ohne es groß in Frage zu stellen? Oder steckt doch mehr dahinter, wie ich an einigen Stellen vermutet habe?
Für mich ist es eine Erzählung über das Erwachsen werden und was man alles dabei zurücklassen kann. Freundschaften, Fantasie, einfach das unbeschwerte Leben. Wobei unbeschwert sind die Ereignisse für den Protagonisten und Lettie auf keinen Fall.
Aber die Abenteuer, die die beiden erleben kamen mir manchmal real vor und dann hatte ich doch das Gefühl, dass die überbordende Fantasie der beiden die Ungeheuer hervorrufen.
Ich habe das Buch zusammen mit Tina von Buchpfote im BuddyRead gelesen und auch sie konnte das Buch nicht ganz erfassen.
Die Sprache ist sehr malerisch und meiner Meinung nach sprüht sie nur so vor Metaphern, aber dann wiederum habe ich mich gefragt wofür stehen denn die Metaphern? Und gibt es dann überhaupt welche, wenn ich nicht verstehe, wofür sie stehen? :D
Der Ich-Erzähler bleibt genauso im Schatten wie die Geschichte und die Bilder, er hat im ganzen Buch keinen Namen und kann sich an alles nur vage erinnern, bzw. kommt die Erinnerung erst wieder als er in sein Heimatdorf zurückkehrt. Da seine Kindheit nicht von positiven Aspekten geprägt ist, ist das durchaus möglich. Zum Beispiel ist seine Mutter kaum anwesend, sein Vater manchmal sehr gewalttätig und viele Freund*innen schien er auch nicht gehabt zu haben. Und trotzdem ist er nicht traurig, darüber und findet einen Weg all dem zu entfliehen, indem er Bücher liest. Was seine große Fantasie erklären könnte.
Als er Lettie kennenlernt, die älter ist und mehr über die Welt weiß als er, fühlt er sich bei ihr und ihrer Familie geborgen. Sie kümmern sich um ihn.
Lettie ist stark und ein schöner Charakter, die dem Erzähler Mut gibt und ihm hilft das Böse zu bezwingen.
Ich habe so einiges geschrieben zu dem Buch und doch weiß ich immer noch nicht wie ich die Story fassen soll. Auch das Ende lässt mich etwas ratlos zurück, denn die Rätsel bleiben auch hier das was sie sein sollen, unlösbar.

Mein Fazit: Eine wirklich wunderschöne Ausgabe mit wahnsinnig tollen Illustrationen von Elise Hurst. Allerdings bleibt die Geschichte für mich etwas im Dunkeln und ich weiß nicht genau, wo ich sie einordnen soll. Das mystische, märchenhafte hat mir gut gefallen, aber dass ich für mich keinen richtigen Schluss am Ende aus dem gelesenen ziehen kann, verwirrt mich doch sehr. Ich denke, hier muss man sich sein eigenes Bild machen und das Buch lesen.

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