Emotional, poetisch, schön.
Achtung: Eventuelle Spoiler, sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Dies ist das erste Buch, welches ich von Kati Seck gelesen habe und es hat einen guten Eindruck hinterlassen.
Das Cover ist in schlichten ...
Achtung: Eventuelle Spoiler, sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Dies ist das erste Buch, welches ich von Kati Seck gelesen habe und es hat einen guten Eindruck hinterlassen.
Das Cover ist in schlichten Farben gehalten und dennoch ein echter Hingucker. Ich war direkt verzaubert.
Der Schreibstil ist unglaublich schön und poetisch. Ich konnte mich dadurch wirklich gut in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen, was für mich beim lesen einfach dazugehört.
Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn mit Nela einfach nicht warm wurde und ich weiß nicht warum. Doch im Laufe der Geschichte ist sie mir immer sympatischer geworden und ich habe sie ins Herz geschlossen. Sie verbindet viel mit dem Meer und hat als Kind viel Zeit dort verbracht, genau wie ich, etwas was mich letztendlich doch mit ihr sympathisieren ließ.
Die Briefe haben sie verändert, aber auf eine positive Weise und was sie sich am Ende vorgenommen hat, fand ich gut, da ihre Handlung auch eine Botschaft hatte.
Interessant war ihr sofortiges Interesse an Maximilian, was nicht nur auf das Spenderherz bezogen war, sondern auf ihn als Person.
Maximilian dagegen, fand ich direkt interessant, weil er so verschlossen ist und seine Geheimnisse hat. Er ist nett, gütig aber auch teilweise zu streng mit sich selbst. Er kommt nicht gut mit sich selbst aus und macht sich immer wieder Vorwürfe. Er versucht alles zu überspielen und es gelingt ihm ganz gut, außer bei Nela. Sein Verhältnis zu ihr ist ganz anders, als das zu seiner Familie. Wenn er mit ihr redet, kommt er mehr aus sich selbst heraus. Genau wie Hannes es getan hat, wenn er mit Ellen gesprochen hat.
Mir sind öfter Parallelen zwischen Hannes und Maximilian aufgefallen. Ich habe mich schon zu Beginn gefragt, ob Maximilian gewisse Eigenschaften von Hannes durch das Spenderherz übernommen hat und etwas derartiges wurde gegen Ende auch angedeutet.
Zu Maximilian kann ich sagen, dass er ein spannender und teilweise auch mysteriöser Charakter ist, den ich ebenfalls sehr ins Herz geschlossen habe.
Durch die Briefe hat man auch vieles über Ellen und Hannes erfahren.
Hannes ist sehr in sich gekehrt und trotzdem sehr glücklich gewesen. Zumindest bis zu dem Tag, an dem er erfahren hat, dass Nela nicht seine biologische Tochter ist. Er hat seine Sachen gepackt und hat Nela und seine Ehefrau verlassen. Diese Handlng fand ich etwas fraglich. Ich konnte verstehen, dass er seine Frau verlassen wollte. Die meisten würden das tun wollen, doch er hat auch seine Tochter verlassen, die, trotzallem, sein ''Meermädchen'' war. Er hat den Kontakt zu ihr abgebrochen, obwohl er sie liebte. Aufgrund dieser Entscheidung hat er innerlich sehr stark gelitten und hat sich noch mehr zurückgezogen.
Trotz dieser Tat, war er faszinierend und ich war so gespannt darauf, ihn kennenzulernen, wie Nela.
Durch Ellen hat er gelernt, mit seinen inneren Konflikten umzugehen und durch sie wollte er am Ende doch zu seiner Tochter, um sich mit ihr auszusprechen, was ihn zum Schluss sein Leben kostete.
Ellen ist offen, eine Künstlerin und Poetin, was in den Briefen immer wieder deutlich wird. Auch sie hat mit Schuldgefühlen zu kämpfen, da sie Hannes dazu überredet hat, Nela zu besuchen. Sie und ihr Charakter werden hauptsächlich durch ihre Briefe repräsentiert. Ihre Bindung zu Hannes war unglaublich stark und sie stellt ihre Gefühle für ihn und ihren Verlust so authentisch dar, dass ich Tränen in den Augen hatte.
Das Thema des Romans ist Organspende. Ein heutzutage sehr wichtiges Thema, denn trotz moderner Medizin gibt es nicht genug Spenderorgane. Diejenigen, die das Glück haben, eines davon zu erhalten, haben es nicht leicht und auch die Angehörigen der Spender haben meistens einen großen Verlust erlitten, der unersetzbar ist. Kati Seck hat es geschafft, einen wunderschönen Roman zu schreiben, der das Schicksal, die Gefühle und das Leben beider Seiten auf einer sehr emotionalen Art und Weise beschreibt.
Beim Lesen habe ich das Gefühl von Zuhause gehabt, weil ich einen Teil meiner Kindheit, wie schon erwähnt, am Meer verbracht habe. In meinem Kopf entstand eine Szene, wie ich auf einer Bank in Strandnähe sitze und das Rauschen des Meeres hörte. Und mit einer Kuscheldecke, einer Tasse leckeren Tee und Klaviermusik im Hintergrund wurde dieses Heimantgefühl noch verstärkt.
Ich habe gelacht, geweint, philosophiert und wurde ständig zum Nachdenken angeregt. Eine bunte Mischung aus allerlei Gefühlen eben.
In diesem Buch waren so viele wundervolle Zitate, dass ich dem Drang, alle rauszuschreiben, nicht widerstehen konnte.
Fazit:
Eines der emotionalsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Es ist so voller Gefühl, dass jeder, der gefühlvolle Bücher mag, es unbedingt lesen sollte. Ich habe es nicht bereut, mich für die Leserunde zu bewerben, denn dieses Buch wurde zu einem meiner Lieblinge.