„Mid so ‘na dünnen Schädeldeckn geht ma a ned ins Biazäit“ (Seite 191)
MumienWer denkt, dass es Mumien nur in Ägypten gibt, der liegt absolut falsch. Denn auch heute gibt es diese weltweit – eher dort, wo ein trockenes, luftiges Klima herrscht, dann auf natürliche Weise (Mumie ...
Wer denkt, dass es Mumien nur in Ägypten gibt, der liegt absolut falsch. Denn auch heute gibt es diese weltweit – eher dort, wo ein trockenes, luftiges Klima herrscht, dann auf natürliche Weise (Mumie heißt, Körper trocknet aus.). Es ist aber auch möglich, dass man sich einbalsamieren lässt, hier ist Alfred Riepertinger, seines Zeichens Präparator, ein Fachmann auf diesem Gebiet. Mit diesem Buch erfährt man vieles über Mumien und lässt einen auf spannende und unterhaltsame Art und Weise an seinen Erlebnissen teil haben.
Als ich kürzlich erfahren habe, dass es von Alfred Riepertinger doch ein zweites Buch gibt, wusste ich, was ich ganz dringend lesen möchte. Sein erstes Buch „Mein Leben mit den Toten“ hat mir schon unheimlich gut gefallen, so dass ich mir anschließend auch mal bei einer Führung in der Siegfried-Oberndorfer-Lehrsammlung dieselbe angesehen habe – und ihn auch persönlich kennenlernen durfte.
Das Thema „Tod“ finde ich vor allem hinsichtlich der Pathologie und Rechtsmedizin (Achtung, das sind nämlich zwei paar Schuhe!) sehr spannend – so erfährt man in der Pathologie etwas über Menschen, die eines natürlichen Todes gestorben sind (und natürlich wird hier auch Gewebe untersucht), in der Rechtsmedizin geht’s aber um Menschen, die eines unnatürlichen Todes gestorben sind (Mord, Unfall, etc.).
In diesem Buch nun kann man einiges über Mumien lesen und lernen, geschrieben ist es wieder sehr angenehm was das Lesen anbelangt. Natürlich kommen medizinische Fachbegriffe vor, aber diese werden größtenteils erläutert, so dass hier keine Unklarheiten zurückbleiben. Für mich war es wirklich verständlich geschrieben – und inhaltlich unheimlich spannend. Man muss aber auch sagen, dass Alfred Riepertinger es versteht, das Thema nicht immer ganz bierernst zu präsentieren. Auch das hat mir echt gut gefallen, denn seinen Humor darf man bei diesem doch eher schwierigen bzw. ungewöhnlichen Thema auch nicht verlieren.
Für mich war es sehr interessant hier noch mehr und vor allem speziell über Mumien zu erfahren. Ich habe das Buch als sehr spannend, informativ, für mich regelrecht fesselnd empfunden – und aber dabei nicht sachlich trocken, sondern mit einer genialen Prise Humor. Ich habe einiges dazu gelernt, habe neue Orte, die nun auf meiner Reiseliste ergänzt werden, gefunden, für mich war es wirklich ein tolles Buch. (Auch wenn das lediglich ein Thema ist, das mich fasziniert, mit dem ich beruflich aber überhaupt nichts anfangen kann.)
Entsprechend kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.