Profilbild von nellsche

nellsche

Lesejury Star
offline

nellsche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nellsche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2019

Spannend und mitreißend

Cainstorm Island – Der Gejagte
0

Die Welt, wie Emilio sie kennt, ist zweigeteilt. Auf der einen Seite das reiche Asaria, auf der anderen Seite das arme und übervölkerte Cainstorm Island. Dort lernt der Siebzehnjährige zwischen Gangs und ...

Die Welt, wie Emilio sie kennt, ist zweigeteilt. Auf der einen Seite das reiche Asaria, auf der anderen Seite das arme und übervölkerte Cainstorm Island. Dort lernt der Siebzehnjährige zwischen Gangs und kämpft gegen die Schulden seiner Familie. Er ist bereit, sich für die Firma Eyevision einen Chip in den Kopf implantieren zu lassen. Da der Chip an den Sehnerv angeschlossen ist, überträgt er jeden Tag dreißig Minuten lang, was Emilio sieht. Um seinen Zuschauern etwas zu bieten, macht er in dieser Zeit waghalsige Dinge. Doch dann gerät er in das Gebiet einer Gang und töten einen der Anführer aus Notwehr. Damit wird Emilio zum Gejagten. 

Dieser Jugendthriller hat mir richtig gut gefallen und macht mich sehr neugierig auf einen zweiten Teil. 
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und war dabei äußerst fesselnd. Ich war sofort in der Geschichte drin und konnte das Buch nicht mehr weglegen. 
Die Charaktere wurden bildhaft und authentisch beschrieben. Emilio als Hauptprotagonist  war unglaublich stark und charaktervoll gezeichnet und ich fand ihn sofort sympathisch. Ich war von ihm fasziniert und konnte mit ihm mitfiebern und hoffen, dass er heil aus der Sache herauskommt. 
Die Story war sehr rasant und actionreich und bot so manche unvorhersehbare Wendung, so dass ich durchgängig gefesselt war und das Buch unbedingt verschlingen musste. Dank der bildhaften Beschreibungen habe ich alles richtig miterleben können und war wirklich mittendrin. Ich war gespannt, wie Emilio die Hetzjagd durchsteht und wie er aus dem Ganzen herauskommt. Aber auch, wie Eyevision die Situation für sich nutzt. 
Die Spannung wurde schnell sehr gut aufgebaut und hielt sich bei mir konstant bis zum Ende. Der zweite Teil, auf den das Ende hindeutet, ist ein absolutes Muss! 

Ein spannender und mitreißender Thriller, den ich empfehlen kann und dem ich 5 von 5 Sternen gebe.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Interessant und fesselnd

Was uns erinnern lässt
0

Im Jahr 1977 lebt die vierzehnjährige Christine in dem ehemals mondänen Hotel Waldeshöh im Thüringer Wald, direkt im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze. Ohne Passierschein darf hier niemand hinkommen. ...

Im Jahr 1977 lebt die vierzehnjährige Christine in dem ehemals mondänen Hotel Waldeshöh im Thüringer Wald, direkt im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze. Ohne Passierschein darf hier niemand hinkommen. Es scheint so, als wenn die DDR das Hotel und deren Bewohner vergessen hat. 
2017 stößt die junge Milla im Wald, abseits der Wege, auf das alte Hotel Waldeshöh. Da dieser Ort sie nicht mehr loslässt, beginnt sie zu recherchieren und trifft dabei auf Christine. Die Begegnung verändert beide Frauen. 

Als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich das Buch lesen möchte. Auch das tolle und passend gestaltete Cover trugen dazu bei. 
Das Buch ließ sich leicht lesen und ich konnte sehr gut in die Geschichte eintauchen. Die Geschichte wurde in zwei Strängen erzählt, die ich bestens auseinanderhalten und somit den Abläufen und Geschehnissen prima folgen konnte. 
Die Charaktere empfand ich als authentisch und menschlich. 
Milla mochte ich sofort gerne. Ich konnte ihre Leidenschaft für ihr Hobby und das alte Hotel sehr gut nachempfinden. Ich hatte meine Freude dabei, sie zu begleiten und mit ihr in die Vergangenheit einzutauchen. 
Auch Christine wurde gut dargestellt, sie dass ich mich in sie hineinfühlen konnte und sie sympathisch fand. Man spürt, wie sehr sie an der Vergangenheit und dem Hotel hängt. Das war sehr schön und warmherzig. 
Die Geschichte selbst empfand ich sehr dicht und atmosphärisch. Ich bekam einen super Einblick in damals, fand das hervorragend recherchiert und anschaulich dargestellt. Alles wurde fesselnd beschrieben, sie dass ich neugierig am Buch hing. 

Ein toller Roman, den ich genossen und verschlungen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Ein unglaublich intensiver und berührender Roman

Niemand weiß, dass du hier bist
0

1942: Der zwölfjährige Lorenzo wird zu seinem Großvater und seiner Tante nach Siena geschickt, weil es in Tripolis nicht sicher für ihn ist. Er denkt zuerst, dass er nur die Ferien dort verbringen soll. ...

1942: Der zwölfjährige Lorenzo wird zu seinem Großvater und seiner Tante nach Siena geschickt, weil es in Tripolis nicht sicher für ihn ist. Er denkt zuerst, dass er nur die Ferien dort verbringen soll. Doch dann wird ihm klar, dass er für die Dauer des Krieges dort bleiben soll. Er freundet sich mit Franco an, der wie er selbst den Duce verehrt. Als Lorenzo sich dann mit dem Juden Daniele anfreundet und die Deutschen die Stadt besetzen und jüdische Familien deportieren, ändert sich Lorenzos Einstellung. Seine Entscheidung, die er dann trifft, bringt ihn selbst und seine Familie in Gefahr.

Wow, dieses Buch hat mich so unfassbar berührt und beschäftigt, dass es mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Eine wahnsinnig tiefgreifende Geschichte!
Dank des flüssig lesbaren Schreibstils kam ich sofort in die Geschichte rein und war ab der ersten Seite total gefesselt. Ich konnte das Buch einfach nicht beiseite legen, so gefesselt und gespannt war ich.
Lorenzo hat mir sehr gut gefallen und er ist mir ganz schnell ans Herz gewachsen. Obwohl er selbst noch ein Kind war, hat er sich sehr mutig und waghalsig verhalten, um zu helfen und für seine Überzeugung einzustehen. Leider blieb in dieser Zeit seine Kindheit, die er unbeschwert hätte verbringen sollen, auf der Strecke und er musste viel zu schnell erwachsen werden. Ich habe ihn für seinen Mut und seine Taten so sehr bewundert.
Aber auch die weiteren Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet, besaßen Tiefe und Persönlichkeit. Ich hatte alle gut vor Augen und konnte alle bestens auseinanderhalten.
Dies war mein erster Roman über die Zeit der Judenverfolgung in Italien, dementsprechend interessant war das Thema an sich schon für mich. Die Beschreibungen der Umgebung, der Umstände und der Menschen waren sehr authentisch und lebendig, so dass ich mich mittendrin fühlte. Ich konnte alles richtig gut miterleben. Die Atmosphäre war real und greifbar, ebenso wie die Veränderungen der Menschen, denn jeden hat diese Zeit verändert. Mich hat es sehr erschreckt, wie fanatisch manche Menschen waren und welchen Schrecken sie verbreitet haben. Sehr realistisch wurde es beschreiben, wie bereits die Kinder „auf die richtige Spur gebracht“ wurden. Da gab es nur wenige, die sich dem entgegenstellten.

Ein großer emotionaler Roman, der mich unglaublich stark berührt hat und der noch lange nachwirken wird. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Spannend und informativ

Ruf der Wölfe (Band 1)
0

Norddeutschland im Winter. Als Jan durch den verschneiten Wald läuft, begegnet ihm plötzlich ein Wolf. Auch wenn er schon von Wölfen in dieser Gegend gehört hat, ist diese Begegnung dennoch ein Schock ...

Norddeutschland im Winter. Als Jan durch den verschneiten Wald läuft, begegnet ihm plötzlich ein Wolf. Auch wenn er schon von Wölfen in dieser Gegend gehört hat, ist diese Begegnung dennoch ein Schock für ihn. Am nächsten Tag in der Schule sind Jan und der Wolf natürlich das Thema schlechthin. Jeder ist beeindruckt, außer Clara. Sie überzeugt Jan und die anderen davon, dass Wölfe entgegen ihres Rufs keine reißenden Bestien sind sondern seltene Tiere, die geschützt werden müssen. Doch die Bewohner wollen den Wolf unbedingt jagen und erschießen. Jan und Clara schmieden einen mutigen Plan, um den Wolf zu retten.

Auf dieses Jugend- bzw. Kinderbuch war ich sehr gespannt, denn ich finde die Hetzjagd auf die Wölfe mehr als falsch.
Der Schreibstil war altersentsprechend passend und ließ sich daher sehr flüssig und schnell lesen. Ich habe sofort in die Geschichte hineingefunden und fand sie sehr gut dargestellt und konstruiert.  Es war sehr authentisch beschrieben, wie Jan die Begegnung mit dem Wolf aufgebauscht hat und damit Angst und Ehrfurcht schürte. Erst durch Clara hat er alles relativiert und sich Gedanken gemacht, dass der Wolf eigentlich nicht gefährlich für den Menschen ist.
Der Plan, den Jan und Clara sich gemacht haben, fand ich sehr mutig und ich war gespannt, ob er aufgeht. Den beiden tollen Protagonisten habe ich es auf jeden Fall zugetraut und es ihnen auch gewünscht.
Die Spannung wurde sehr gut aufgebaut und gehalten. Besonders zum Ende hin konnte ich nicht schnell genug lesen. Ich wollte unbedingt wissen, ob der Wolf sich nochmal zeigt und ob die beiden ihn retten können, bevor er zum Opfer der schießwütigen Jäger wird.
Hervorragend fand ich auch den informativen Teil am Ende des Buches. Es wird fundiertes Wissen über den Wolf und seine Lebensart vermittelt, wodurch die Angst vor diesen wunderbaren Tieren genommen werden kann. Denn mit dem bösen Wolf aus dem Märchen hat er wirklich nichts zu tun.

Ein spannender und informativer Roman, den ich gerne gelesen habe und empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Absolut lesenswert

Der Honigbus
0

Als Meredith fünf Jahre ist, trennen sich ihre Eltern und sie zieht mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zu den Großeltern. Ihr Großvater hat in seinem Garten einen alten rostigen Bus stehen, in dem er seine ...

Als Meredith fünf Jahre ist, trennen sich ihre Eltern und sie zieht mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zu den Großeltern. Ihr Großvater hat in seinem Garten einen alten rostigen Bus stehen, in dem er seine Bienenvölker hat. In diese faszinierende Welt der Bienen nimmt er Meredith mit und bringt ihr all sein Wissen bei. Die Bienen zeigen Meredith, dass sie anderen Menschen vertrauen und ihren eigenen Weg gehen kann.

Mit diesem Werk lässt die Autorin den Leser an ihrer eigenen Vergangenheit teilhaben, die mich sehr bewegt hat. Ihre Mutter fiel nach der Trennung in ein depressives Loch, aus dem sie keinen Ausweg fand. Dank des Großvaters hat Meredith die Liebe zu den Bienen entdeckt, die bis heute anhält.
Das Buch ließ sich hervorragend lesen und ich kam sehr gut hinein. Ich empfand es als Mischung zwischen Roman und Biographie plus ganz wichtiger und nützlicher Informationen über die Bienen. Gerade dieses Wissen über die Bienen hat mich sehr fasziniert, denn einiges wusste ich, aber vieles war neu für mich und ich war wirklich total gefesselt. Es zeigte auf, wie wichtig Bienen für unsere Erde sind und welche Kleinigkeiten jeder tun kann, um die Bienen zu unterstützen.
Meredith empfand ich als sympathisches starkes Mädchen, das sich nicht unterkriegen ließ. Ich fand ihre Entwicklung im Laufe der Jahre sehr schön.
Auch ihr Großvater war absolut sympathisch und der wohl wichtigste Mensch in Merediths Leben, zumindest in den ersten Jahren nach der Trennung der Eltern.
Merediths Mutter fand ich einfach nur furchtbar. Sie gab sich ihren Depressionen und ihren negativen Gefühlen hin, ohne dagegen anzukämpfen. Je mehr das Buch fortschritt, umso unsympathischer wurde sie mir.

Eine gelungene Biographie mit unheimlich wichtigen Informationen über die fleißigen Bienen, die so extrem wichtig für unsere Natur und uns alle sind. Ein wirklich starkes Buch, das ich empfehlen kann! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.