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Veröffentlicht am 26.03.2019

Lebendiger Schreibstil mit trockenem Humor

Helmut Jordan / 50
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In Bochum plant die Universität zu ihrem 50. Geburtstag einen Festakt mit einer Parade, auch Zombieparade genannt, an der 50 Universitätsmitglieder aus dem Anfangsjahr teilnehmen sollen. Organisator ist ...

In Bochum plant die Universität zu ihrem 50. Geburtstag einen Festakt mit einer Parade, auch Zombieparade genannt, an der 50 Universitätsmitglieder aus dem Anfangsjahr teilnehmen sollen. Organisator ist der nicht so beliebte Winfried Schmitt, Vater von Kriminaloberkommissar Henning Schmitt, Kripo Bochum. Damit möchte er sich ein Denkmal setzen. Doch dann verschwindet Walter Germann, einer der Paradeteilnehmer, spurlos. Winfried bittet seinen Sohn um Hilfe. Dieser ermittelt inoffiziell. Eine Spur führt nach Wolfenbüttel und somit auch zu Helmut Jordan...

"50" ist der 3. Band um Kriminalhauptkommisar Helmut Jordan, Kripo Wolfenbüttel. Wie der Inhalt schon verrät spielt die Haupthandlung in Bochum. So ist es nicht verwunderlich, dass Helmut nicht immer in Erscheinung tritt. Was ich persönlich etwas schade fand, da ich diese Figur einfach liebe. Arne Dessaul hat seinen ganz eigenen Schreibstil. Lebendig mit trockenem Humor, von dem man an manchen Stellen überrumpelt wird und ich herzhaft lachen musste. Arne Dessaul erzählt flott und plötzlich ist man in einer weiteren Geschichte in der Geschichte. So erfährt man z.B. einiges informatives nebenbei über Olympia. Logischerweise gibt es in der Handlung einige wichtige Protagonisten. Das ist jedoch nicht verwunderlich, sollen doch 50 Leute bei der Parade auflaufen. Aber keine Angst 50 sind es dann doch nicht. Hilfreich ist hier ein Personenregister am Anfang, das typisch Arne Dessaul ist.
Fazit: Wer Krimis mit sympathischen und in diesem Fall auch vielen unsympathischen Protagonisten mag, nicht die Hochspannung erwartet und trockenen Humor mag, gleichzeitig auch etwas über die Welt des Sports lernen möchte, ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Toller Regionalkrimi

Bauernjäger
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Arne Dessaul hat einen lebendigen Schreibstil, aufgelockert durch seinen trockenen Humor. Dadurch hat man das Gefühl als wäre man mitten in der Geschichte. Diese beginnt im Sommer 2014 und der Fußballweltmeisterschaft. ...

Arne Dessaul hat einen lebendigen Schreibstil, aufgelockert durch seinen trockenen Humor. Dadurch hat man das Gefühl als wäre man mitten in der Geschichte. Diese beginnt im Sommer 2014 und der Fußballweltmeisterschaft. Kurz vor dem Endspiel bekommt Helmut Jordan von der Kripo Wolfenbüttel überraschend Besuch von seinem alten Schulfreund Fritz den er seit 40 Jahren nicht mehr gesehen hat. Ihm fällt wieder der ungeklärte Mordfall im Sommer 1974 an dem Bauern Heinz Schrader ein, bei dem auch er als Zeuge vernommen wurde. Da er und sein Team zur Zeit mit keinem akuten Mordfall beschäftigt sind, holen Sie die alten Akten hervor...

Das Buch ist in 3 Erzählabschnitte eingeteilt: Gegenwart, Rückblicke in den Sommer 1974 und die damaligen Vernehmungsprotokolle. Langsam baut sich die Spannung auf und man erfährt auch einiges über den 20-jährigen Helmut und dessen Freunde. Am Schluss gibt es noch eine Überraschung und wie ich finde ungewöhnliches Ende, dass aber prima zur Figur Helmut passt. Ratsam ist es auch erst Trittbrettmörder und dann Bauernjäger zu lesen, da letzteres kleine Spoiler zu Band 1 enthält. Auch sollte man ein kleines bisschen Interesse an Fußball haben, da man gerade am Anfang auch einiges wissenswertes darüber erfährt. Ich fand diesen 2. Band um Helmut Jordan etwas besser als den ersten Teil, da mir hier die Ermittler und ihre Arbeit besser gefallen haben und auch die Beschreibungen nicht mehr ganz so umfassend waren.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Spannender Roman um Schuld und Vergebung

Der Verrat
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Nane wird nach 20 Jahren auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Angeklagt wegen Mordes. Denn sie hatte das Auto ihrer verhassten Schwester Pia manipuliert. Jedoch ist nicht Pia, sondern Henning umgekommen. ...

Nane wird nach 20 Jahren auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Angeklagt wegen Mordes. Denn sie hatte das Auto ihrer verhassten Schwester Pia manipuliert. Jedoch ist nicht Pia, sondern Henning umgekommen. Sohn aus erster Ehe von Thomas, Pia's Mann und Winzer. Eines lässt Nane nicht los. Sie weiß noch, dass sie Thomas damals mit einem Anruf warnen wollte. Niemand mit Pia's Auto fahren zu lassen. Doch dieser hatte das im Prozess bestritten. Im Gegenteil. Er wäre von ihr beschimpft worden. Nane möchte nun nach 20 Jahren noch einmal mit Thomas reden und findet ihn in den Weinbergen röchelnd und nach Luft ringend......

"Der Verrat" ist ein spannender Roman um Schuld und Vergebung. Dabei erzeugt die Autorin eine unterschwellige Spannung. Am liebsten möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wozu auch der lockere und flüssige Schreibstil beiträgt. In 2 Zeitebenen erfährt der Leser nach und nach Details. Dabei ist die eine aus der Sicht von Nane und später auch Pia in den Jahren 1997/1998 geschrieben. Hier erfährt man viel über deren Leben und über die jeweiligen Charaktereigenschaften. Die Zweite spielt im Jahr 2018 mit den aktuellen Ereignissen nach Nanes Entlassung. Alle Protagonisten sind nicht wirklich sympathisch und man merkt schnell, dass es ein Geheimnis gibt. Nichts bleibt wie es scheint. Oder doch? Ellen Sandberg hat geschickt einige Wendungen eingebaut. Nie ist man sich sicher, wie es tatsächlich war. Das erfährt man erst ganz zum Schluss, wenn beide Ebenen zusammenlaufen. Ein klein wenig hat mich jedoch gestört, dass ein paar Dinge, die sowohl Nane als auch Pia gemacht bzw. gedacht haben, immer wieder betont wurden. Davon hätte ich mir ein bisschen weniger gewünscht.
Fazit: Ein Roman mit einer unterschwelligen Spannung, den man kaum aus der Hand legen kann. Sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Unterhaltsame und kurzweilige Reiseberichte

Zu Gast
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In "Zu Gast" schreibt Christoph Kessel in 11 Kapiteln über seine Reisen. Diese hat er mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln (Mietwagen, Bus, Schiff, Fahrrad, zu Fuß), alleine sowie in Begleitung und ...

In "Zu Gast" schreibt Christoph Kessel in 11 Kapiteln über seine Reisen. Diese hat er mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln (Mietwagen, Bus, Schiff, Fahrrad, zu Fuß), alleine sowie in Begleitung und teilweise abseits der Touristenattraktionen unternommen. Dabei hat er auch oft die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Einheimischen kennengelernt.

"Zu Gast" war das erste Reiseberichtsbuch, welches ich gelesen habe. Selbst verreise ich nicht. Den Schreibstil des Autors habe ich durch seine Blogeinträge (meenzerontour) kennengelernt. Weshalb ich mich entschloss, an einer Leserunde teilzunehmen. In einem flüssigem, kurzweiligen und unterhaltsamen Schreibstil berichtet Christoph Kessel von seinen Reisen, seinen Erlebnissen und seinen Begegnungen mit den Einheimischen. Dabei kommt für ihn auch der Umweltaspekt nicht zu kurz und ich konnte noch einiges lernen, das mir so nicht bewusst war. Manches hat er mit einem Augenzwinkern erzählt, so dass die Berichte auf angenehme Weise aufgelockert wurden. Auch seine Verbundenheit mit Mainz und Mainz05 hat er immer wieder einfließen lassen. Diese kleinen Ausflüge in den Gedanken des Autors, haben mir sehr gut gefallen. Mag ich doch die Stadt Mainz und Mainz05 sehr. Die meisten Kapitel fand ich sehr interessant, abenteuerlich und informativ. Es gab aber auch ein paar, bei denen ich mir mehr Informationen zu den Einheimischen erhofft hatte. Gerade diese Erlebnisse fand ich sehr aufschlussreich.
Fazit: Ein unterhaltsamer Reisebericht in 11 Kapiteln, den ich sehr gerne gelesen habe. Bei dem man sowohl bei der Anzahl der Kapitel als auch bei den Gedanken des Autors merkt, wie verbunden er mit Mainz und seinem Lieblingsfußballverein Mainz05 ist.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Ein sehr emotionales Buch

Nächte, in denen Sturm aufzieht
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Silver Bay ist ein kleines beschauliches Örtchen an der Küste Australiens. Hierhin verirren sich nur wenige Touristen. Für diese bieten die Bewohner Delfin- und Walbeobachtungen an. Hier lebt Liza mit ...

Silver Bay ist ein kleines beschauliches Örtchen an der Küste Australiens. Hierhin verirren sich nur wenige Touristen. Für diese bieten die Bewohner Delfin- und Walbeobachtungen an. Hier lebt Liza mit ihrer Tochter Hannah ein abgeschiedenes Leben im Hotel ihrer Tante Kathleen. Eines Tages quartiert sich dort ein schick aussehender Engländer ein. Noch ahnt niemand, dass er das Leben in der Bucht und deren Bewohner nachhaltig verändern könnte....

"Nächte in denen Sturm aufzieht" ist ein älteres Buch von Jojo Moyes und war bereits unter dem Titel "Dem Himmel so nah" erschienen. Einfühlsam beschreibt die Autorin das Leben der Bewohner von Silver Bay und deren größte Einnahmequelle, der Delfin- und Walbeobachtung. Auch erfährt man, dass Liza irgendein Geheimnis aus der Vergangenheit hat, weshalb sie oft traurig wirkt und das sie nachhaltig verändert hat. In jedem Kapitel kommt jeweils einer der Hauptprotagonisten zu Wort. Durch die Ich-Form wird man so auch Teil ihrer Gedanken. Nach und nach lernt man durch die unterschiedlichen Sichtweisen alle besser kennen und kann sich gut in Jeden hineinversetzen. Jojo Moyes lässt auch viel Wissen über die Meeresbewohner einfließen. Das ist gut gelungen. Lediglich am Anfang hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten damit, weil innerhalb kürzester Zeit alle Protagonisten sowie Fakten über Delfine und Wale etwas ausführlicher vorgestellt wurden. Das hat den Einstieg etwas erschwert. Es hat jedoch nicht lange gedauert und ich war in dieser einfühlsamen, emotionalen und auch manchmal traurigen Geschichte gefangen. Zum Ende hin wird es noch mal richtig spannend und ich habe mitgefiebert und gehofft, dass sich alles zum Guten wendet.
Fazit: Ein Roman über Naturschutz, Geldgier, Liebe und einem Geheimnis aus der Vergangenheit. Sehr einfühlsam erzählt.