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Veröffentlicht am 26.03.2019

Tiefgründiger Psychothriller

Seelenschnitte
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Victoria Bachmann ist Krisenreporterin. Liebt ihren Mann Christian und ihre Tochter Emma über alles. Christian war schon immer ihr Fels in der Brandung. Nur er hat es bis jetzt geschafft, ihre Dämonen ...

Victoria Bachmann ist Krisenreporterin. Liebt ihren Mann Christian und ihre Tochter Emma über alles. Christian war schon immer ihr Fels in der Brandung. Nur er hat es bis jetzt geschafft, ihre Dämonen der Vergangenheit zu beruhigen. Denn früher war sie rastlos. Ihre Eltern sind jedes Jahr von Ort zu Ort gezogen. Dann plötzlich sind sie sesshaft geworden. Damit kam Victoria nicht klar. Der innerliche Druck hat sich immer mehr aufgebaut. Bis sie sich Abhilfe durch Selbstverletzung geschafft hat. Jetzt ist sie mit ihrer Tochter in Urlaub auf Mallorca. Alles könnte gut sein. Doch dann hat sie diesen Traum. Panik ergreift sie. Sie hat schreckliche Angst um Emma. Warum löst dieser Traum solche Panikattacken bei ihr aus? Wird sie verfolgt? Zufällig stößt sie auf Meldungen über vermisste Kinder in Berlin. Hängt das alles damit zusammen? Victoria beginnt zu recherchieren....

Ich habe selten so einen hervorragenden, tiefgründigen Psychothriller gelesen. Einfach nur: wow. Claudia Giesdorf schreibt in kurzen, einprägsamen Sätzen. Aus Sicht ihrer Protagonistin Victoria. Anfangs hat mich das etwas irritiert. Aber schon nach wenigen Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich war gefesselt von Victoria und ihrer Geschichte. Genau durch diesen Schreibstil verschmilzt man förmlich mit Victoria und blickt tief in ihre Seele. Ich konnte mir Victoria's Handlungen sehr gut bildlich vorstellen. Streckenweise dachte ich, dass dies die Autorin selbst erlebt hat. So gut war das geschrieben. Ohne irgendwelche Beschönigungen. Nach und nach erfährt man, warum Victoria so heftig reagiert. Nie wäre ich darauf gekommen und hat mich Victoria's Handeln als logische Konsequenz verstehen lassen. Vorher gab es aber noch einige Wendungen, die das ganze noch spannender gemacht haben.
Fazit: Eine unbedingte Leseempfehlung von mir. Einer der besten Psychothriller, die ich gelesen habe. Eines meiner Lese Highlights.

Veröffentlicht am 27.12.2019

Ein unterhaltsamer historischer Roman

Die Schokoladenvilla
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Stuttgart Anfang 1903. Judith, die Tochter des Schokoladenfabrikanten Rothmann, wünscht sich nichts mehr, als einmal die Firma ihres Vaters zu leiten. Jede freie Minute verbringt sie in der Fabrik, um ...

Stuttgart Anfang 1903. Judith, die Tochter des Schokoladenfabrikanten Rothmann, wünscht sich nichts mehr, als einmal die Firma ihres Vaters zu leiten. Jede freie Minute verbringt sie in der Fabrik, um neue Kreationen zu entwickeln. Doch ihr Vater hat andere Pläne mit ihr. Heimlich fädelt er eine Hochzeit ein. Als er auf einem Fest ohne ihr Wissen die Verlobung verkündet, ist Judith entsetzt. Sie lässt ihren zukünftigen Ehemann stehen und rennt davon. Kann sie einer Heirat noch entgehen? Außerdem findet sie immer mehr gefallen an Victor, der seit kurzem für ihren Vater arbeitet.......

"Die Schokoladenvilla" ist der erste Band einer Trilogie. Der Erzählstil ist lebendig und unterhaltsam. Lässt sich flüssig lesen. So habe ich die über 600 Seiten in kürzester Zeit verschlungen und mitgefiebert. An einigen Stellen musste ich Schmunzeln. Wozu Judiths Zwillingsbrüder Anton und Karl wesentlich beigetragen haben. Durch ihre Lausbubenstreiche gab es einige schicksalhafte Begegnungen und Situationen. Im Gegensatz zu anderen historischen Romanen, ist der Aufbau der Geschichte nicht allzu komplex. Die handelnden Personen überschaubar. Im Vordergrund steht der Erzählstrang um Judith. Es gibt aber auch noch zwei Kleinere über ihre Mutter und Victor. Das Ende ist in sich abgeschlossen. Was ich persönlich lieber mag als einen Cliffhanger.

Fazit: Ein unterhaltsamer historischer Roman, der nicht so komplex geschrieben ist, als in diesem Genre üblich. Ich durch die übersichtliche Personenzahl sofort in einen Lesefluss gekommen bin. Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Abgedreht, aber spannend.

Verirrt
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Inhalt:
Felicitas flieht mit ihrer Tochter Vicki vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Er darf sie unter keinen Umständen finden. Deshalb beschließt Felicitas zu ihrer Mutter, die ein Haus in einem abgelegenen ...

Inhalt:
Felicitas flieht mit ihrer Tochter Vicki vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Er darf sie unter keinen Umständen finden. Deshalb beschließt Felicitas zu ihrer Mutter, die ein Haus in einem abgelegenen Waldstück hat, zurückzukehren. Jahrelang hatte Felicitas keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter und ihr Ehemann weiß nichts von ihr. Schöne Erinnerungen an das Zusammenleben mit ihrer Mutter hat Felicitas nicht. Immer hatte sie das Gefühl, dass diese ihr Angst einjagen wollte. Ein Monster sollte im Wald hausen und auch in den Wänden des Hauses gab es komische Geräusche, die sie damals um den Schlaf brachten. Als Vicki dann von Tag zu Tag immer ängstlicher wird und jemanden vor dem Haus sieht, kommen auch bei Felicitas die Dämonen ihrer Vergangenheit zurück........

Leseeindruck:
"Verirrt" ist aus mehreren Sichten geschrieben: Sie, Er, Es, Wie und Wir. Bei einigen Kapiteln wusste ich nicht wer dahintersteckt. Lediglich bei den Hauptkapiteln mit der Sie-Überschrift war klar, dass es sich hier um Felicitas handelt, die in Ich-Form das Erlebte erzählt. Lange Zeit wusste ich nicht was ich von dem Thriller halten sollte. Es kommen Geister, tote Mädchen, Monster und unheimliche Geräusche in den Wänden zur Sprache. Mich hat das verwirrt und ich empfand es als ziemlich abgedreht. Erst nach und nach gab es Aha-Momente, die mich einiges verstehen lassen haben. Der Schreibstil ist flüssig, prägnant und kommt ohne große Erklärungen aus. Je weiter ich gelesen habe, umso mehr Zweifel kamen bei mir auf, ob wirklich alles so ist wie es scheint. Das Ende und die Auflösung zu allen Ereignissen fand ich logisch und ich wurde sogar noch überrascht.

Fazit:
Nach Startschwierigkeiten konnte mich "Verirrt" immer mehr überzeugen. Ab und an gab es ein paar Wiederholungen, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte. Dafür wurde ich aber am Schluss überrascht und fand die Auflösung, trotz scheinbar abgedrehter Story, gelungen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.10.2024

Am Ende richtig spannend.

Opfer 2117
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Inhalt:
Auf Zypern kommen neue Bootsflüchtlinge an. Einige nicht lebend. Unter anderem wird eine scheinbar ertrunkene Frau, die in den Medien als Opfer Nummer 2117 bezeichnet wird, gefunden. Schnell stellt ...

Inhalt:
Auf Zypern kommen neue Bootsflüchtlinge an. Einige nicht lebend. Unter anderem wird eine scheinbar ertrunkene Frau, die in den Medien als Opfer Nummer 2117 bezeichnet wird, gefunden. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass die Frau ermordet wurde. Auch Assad vom Sonderdezernat Q in Dänemark wird auf sie aufmerksam. Er kannte die Frau, die sich um seine Familie gekümmert hatte, bis diese im Irak entführt wurde. Als er auf einem Bild aus der Presse auch den für die Entführung verantwortlichen Mann, der noch eine Rechnung mit ihm offen hat, sowie seine Frau und Tochter erkennt, ist ihm klar: er muss sich der Vergangenheit stellen, um seine Familie zu retten......

Leseeindruck:
"Opfer 2117" ist der 8. Fall für das Sonderdezernat Q. Dieses Mal ist es ein sehr persönlicher Fall für Assad. Was zur Folge hat, dass man viel über seinen Hintergrund erfährt und auch was damals im Irak geschehen ist. Das war wichtig für die Story, jedoch empfand ich das Lesen weite Teile als anstrengend, da mir hier die Spannung gefehlt hat. Zudem muss sich das Sonderdezernat Q auch noch mit einem Verrückten herumschlagen, der das Opfer 2117 als Anlass nimmt Rache zu verüben, aber nur wenn er genau dieses Level in seinem Computerspiel erreicht. Ein bisschen fand ich den Zwischenschauplatz unnötig. Zur Lösung des Falls hat er nicht beigetragen. Außerdem wird über einen spanischen Journalisten erzählt, der eine zentrale Rolle spielt, das Lesen über ihn für mich aber ermüdend war. Wie dem auch sei. Gegen Ende wurde es richtig spannend und die Ereignisse überschlagen sich. Denn der Entführer möchte nicht nur Rache an Assad nehmen, sondern hat auch noch einen Terroranschlag geplant, den es zu verhindern gilt. Nicht nur weil Assads Familie dabei im Mittelpunkt stehen soll. Spätestens hier konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und war von so mancher Wendung überrascht.

Fazit:
Die Reihe um das Sonderdezernat Q sollte man unbedingt der Reihe nach lesen. Das Private spielt eine ziemlich große Rolle. Endlich erfährt man in "Opfer 2117" das Geheimnis um Assad. Lange Zeit habe ich beim Lesen des Thrillers mit mir gehadert. Allerdings hat mich das Ende wieder versöhnt. Somit gebe ich gerne eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.09.2024

Komplexer Fall trifft auf Zypernkonflikte.

Die Tote von Nikosia
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Inhalt:
Monika Marx, Ex-Polizistin aus Deutschland, lebt seit ihrer Rente auf Zypern. Dort ist sie hin und wieder für die hiesige Polizei als Beraterin tätig. Als eine Tote in der Pufferzone, die Nord- ...

Inhalt:
Monika Marx, Ex-Polizistin aus Deutschland, lebt seit ihrer Rente auf Zypern. Dort ist sie hin und wieder für die hiesige Polizei als Beraterin tätig. Als eine Tote in der Pufferzone, die Nord- und Südzypern trennt, gefunden wird, soll auch Monika an den Tatort kommen. Ein etwas ungünstiger Zeitpunkt, da gerade der erwartete Besuch aus Deutschland, Noah Liebig ein angehender Journalist, ankommt. Kurzerhand nimmt Monika ihn mit. Noah weiß nicht wie ihm geschieht und plötzlich ist er mittendrin in Monikas ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden und dem Machtkampf der türkischen und griechischen Beamten sowie einer UN-Polizistin, die alle das Sagen haben wollen.......

Leseeindruck:
"Die Tote von Nikosia" ist der erste Krimi der Autorin. Erwartet habe ich einen Fall mit Urlaubsfeeling. Bekommen habe ich einen durchaus spannenden Fall mit viel Informationen zu Zypern. Vor allem um die neutrale Pufferzone, die Nord- und Südzypern trennt und in der UN- Soldaten ihren Dienst verrichten sowie über die Konflikte, die allgemein auf der Insel herrschen. Bei den Figuren hatte ich so meine Anlaufschwierigkeiten. Monika konnte ich nicht einordnen und Noah kam mir unbeholfen vor. Doch beide zeigen im Laufe der Geschichte ihr Potenzial und tragen wesentlich zur Lösung des Falls bei. Monika mit ungewöhnlichen Methoden, die mich auch schon mal zum Schmunzeln gebracht haben. Noah mit seinem Recherchetalent und seinem immer größer werdenden Mut. Die leitenden Beamten der türkischen und griechischen, sowie eine Offizierin der UN-Polizei hingegen konnte ich nie wirklich verstehen. Den Fall selbst habe ich als komplex und undurchsichtig empfunden. Ein bisschen schade fand ich, dass er vor lauter Kompetenzgerangel und Informationen zu den Konflikten in Zypern, zeitweise in den Hintergrund geraten ist. Jedenfalls meinem Empfinden nach. Dafür hat mich die Auflösung am Schluss überrascht und für vieles entschädigt.

Fazit:
"Die Tote von Nikosia" lässt sich gut lesen und bietet viele Informationen zu Zypern ohne langweilig zu wirken. Manche Passagen haben sich wiederholt, vor allem wenn es um die Konflikte der Insel ging. Manche Handlung wurde kommentiert, was ich nicht unbedingt notwendig fand. Der Fall selbst war undurchsichtig und hat mich überrascht. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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