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Veröffentlicht am 26.03.2019

Die Bösen werden die Guten sein.

Böse Jungs (Band 1)
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DIE STORY
Die vier Halunken, Mr. Wolf, Mr. Shark, Mr. Piranha und Mr. Snake, allesamt steckbrieflich gesucht, haben es satt böse zu sein. Sie gründen einen „Gute-Jungs-Club“ und schmieden Pläne, um ab ...

DIE STORY


Die vier Halunken, Mr. Wolf, Mr. Shark, Mr. Piranha und Mr. Snake, allesamt steckbrieflich gesucht, haben es satt böse zu sein. Sie gründen einen „Gute-Jungs-Club“ und schmieden Pläne, um ab sofort als heldenhafte Katzenretter und selbstlose Hundebefreier tätig zu werden.

Die Story rund um die vier Bösewichte, die eigentlich gar keine sind, ist simpel, frech und einfach nur witzig. Ich selbst habe beim Lesen viel gelacht!

ZIELGRUPPE


Die empfohlene Altersgruppe von 8 Jahren passt aus einer Sicht. Aufgrund des verhältnismäßig eher geringen Textanteils ist das Buch auch als Appetitmacher für Lesemuffel geeignet. Echte Leseratten dagegen werden in Punkto Textmenge nicht gerade überfordert. Dennoch kann das Büchlein auch für ambitionierte Leser mal eine willkommene Abwechslung sein.

Zum Vorlesen halte ich das Buch prinzipiell auch schon für interessierte Kinder unter 8 Jahren für geeignet. Lediglich vereinzeltes Vokabular in Englisch und Spanisch muss erklärt werden.

SPRACHE & AUFBAU


Das Buch ist durchgängig im Comicstil und enthält einen großen Anteil an Zeichnung, gegenüber einer recht überschaubaren Textmenge. Die Zeichnungen sind ziemlich cool und witzig.

Mit den kleinen Textportionen und seiner ebenso lebensnahen, wie einfachen Sprache, eignet sich das Buch gut zur Lesemotivation für Kids, die vor Blocksatz und allzu langen Texten zurückschrecken.

DIE BOTSCHAFT


Im Vordergrund stehen an erster Stelle Kurzweile und Humor. Will man einen tieferen Sinn herausstellen, so könnte dieser lauten: „Hinter einer harten Schale versteckt sich nicht selten ein weicher Kern.“ Oder: „Die Bösen sind gar nicht immer so böse, wie es scheint.“

MEIN FAZIT


Auch wenn manche Eltern dem Comicstil skeptisch gegenüberstehen, was ich ein Stück weit nachvollziehen kann, empfinde ich diesen nicht grundsätzlich als nachteilig. Im Gegenteil: Aaron Blabey's "Böse Jungs" ist damit auch ganz hervorragend für weniger ausdauernde Kinder geeignet. Auch zum Vorlesen macht das Buch richtig Laune.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Eine Geschichte über's Anderssein

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
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DIE STORY
Fjelle und Emil leben im beschaulichen Örtchen Flusenbek und besuchen dort gemeinsam die 4. Klasse der Grundschule. Sie sind beste Freunde, treffen sich gerne zum Spielen und lieben Zimtbrötchen. ...

DIE STORY


Fjelle und Emil leben im beschaulichen Örtchen Flusenbek und besuchen dort gemeinsam die 4. Klasse der Grundschule. Sie sind beste Freunde, treffen sich gerne zum Spielen und lieben Zimtbrötchen.

Das trifft sich sehr gut, denn Emils Eltern gehört eine Bäckerei. Emil ist ein kleiner zehnjähriger Junge mit hellblonden Haaren. Sein Freund Fjelle ist ein großes, grünes Monster.

Monster? Richtig gelesen… Fjelle ist außerdem ein sehr emotionales Wesen. Er fühlt mit anderen mit und spiegelt deren Gefühle in verstärkter Weise zurück. Außerdem liebt er es, Petersilie anzubauen. Die Zimtbrötchen mag er besonders gern mit Butter und Petersilie.

Dass Fjelle kein „gewöhnliches“ Kind ist, stört in Flusenbek zunächst niemand. Man lebt dort miteinander und nimmt einander so, wie man ist. - Bis eines Tages Herr Underberg, der neue Schulleiter dort auftaucht. Er kann Monster nicht leiden und stört sich an Fjelle. Die friedliche Idylle im Dorf beginnt zu kippen…

ZIELGRUPPE


Für motivierte Leseratten ab dem empfohlenen Lesealter von 8 Jahren erscheint mir die Geschichte gut geeignet.

SPRACHE & AUFBAU


Das Sprachniveau ist für Achtjährige durchaus angemessen, die Schriftgröße ebenfalls ok. Sehr angenehm sind die kurzen Kapitel. So lässt sich das Buch gut etappenweise in kleinen Häppchen lesen.

Für weitere Auflockerung sorgen die niedlichen Illustrationen von Nina Dulleck, die hier und da platziert sind. Besonders gut gefällt mir die vollständig illustrierte Doppelseite in Kapitel 15. Bei einem Lesealter von 8 Jahren dürften für meinen Geschmack gerne noch ein paar mehr solcher großflächigen Illustrationen eingestreut sein.

DIE BOTSCHAFT


Anne Scheller‘s Geschichte ist ein Appell zur Toleranz. Sie thematisiert auf kindliche und kindgerechte Art, wie Individualität und Anderssein zum Problem werden können - wie Mobbing und Ausgrenzung entstehen.

MEIN FAZIT


Eine niedliche Geschichte mit tieferem Sinn und ungeahnter Wendung. Der Verlauf bringt eine echte Überraschung mit sich und ist keineswegs vorhersehbar.

Auch, wenn ich mir noch ein paar mehr Illustrationen gewünscht hätte, kann ich das Kinderbuch sehr empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Fjelle und Emil"
  • Cover "Böse Jungs"
  • Bastelspaß
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 09.05.2020

Nonchalant. Zwanglos. Unkonventionell.

Wellness Rebel. Diätbullshit erkennen und Essen wieder lieben lernen
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Ein optischer und haptischer Leckerbissen ist Pixie Turner‘s „Wellness Rebel“ im quadratischen Format mit dem auffälligen Cover und Spotlack-Salatblättern.

Foodies werden schnell neugierig auf das Ernährungsbuch ...

Ein optischer und haptischer Leckerbissen ist Pixie Turner‘s „Wellness Rebel“ im quadratischen Format mit dem auffälligen Cover und Spotlack-Salatblättern.

Foodies werden schnell neugierig auf das Ernährungsbuch mit dem frivol provokativen Untertitel „Diätbullshit erkennen und essen wieder lieben lernen“.

INHALT

Neben der ausgesprochen wertigen Aufmachung mit Hardcover, Seitenband und festem Papier geizt das Buch auch nicht an Inhalt: Auf 304 ansprechend und kurzweilig gestalteten Seiten werden von der Ernährungswissenschaftlerin Pixie Turner verschiedene Fachgebiete in allgemein verständlicher Weise durchleuchtet:

- Einleitung / >>Clean Eating<<
- Einleitung / Das >>Richtige<< essen
- Gluten
- Detox
- Fette
- Superfoods
- Basen
- Rohkost
- Zucker
- Nachwort /Genieß dein Essen

Thematisch passend finden sich zahlreiche leckere Rezepte, stets mit ansprechenden Fotos, die einem das Wasser im Munde zusammentreiben. Die Rezepte sind durchweg alltagstauglich, frei von Fleisch, Fisch und Dogmen. Sie eigenen sich auch für den Familientisch.

SOOO LECKER, ABER...

Hier folgt dennoch eine erste und nahezu einzige Kritik: Prinzipiell finde ich es passend, dass es keinen gesonderten Rezeptteil gibt und die Rezepte stattdessen die jeweiligen Kapitel thematisch abrunden. Doch hätte ich mir für einen besseren praktischen Nutzen ein Rezeptverzeichnis mit einer entsprechenden Untergliederung (z.B. in Hauptgerichte, Zwischensnacks, Süßes und Getränke) gewünscht.

Leider gibt es jedoch nur ein alphabetisches Stichwortregister, das sämtliche Inhalte, egal ob Lebensmittel, Rezepte oder wissenschaftliche Fachbegriffe in wild gemischter Form auflistet. Im Alltag ist das Buch als schnelle Inspirationsquelle und Nachschlagewerk für Rezepte somit nur begrenzt nutzbar - so toll es zum Lesen und Schmökern sein mag.

ERNÄHRUNGSWISSEN FÜR JEDERMANN

„Wellness Rebel“ wurde für Jedermann geschrieben. Daher stört es mich keineswegs, dass die ernährungswissenschaftlichen Inhalte eher semi-wissenschaftlicher Natur sind. Im Gegenteil! Wer über den molekularen Aufbau von Triglyceriden, Saccharose und künstlichen Süßungsmitteln hinaus tiefer in die Biochemie und weitere ernährungswissenschaftliche Tiefen abtauchen mag, der sollte sich im Bereich der wissenschaftlichen Fachliteratur umsehen.

APPELL AN DIE EIGENVERANTWORTLICHKEIT

Die Stärke von Pixie Turner’s Buch ist es, Wissen auch für Laien verständlich zu machen und an die Eigenverantwortlichkeit des Lesers zu appellieren, was eine gesunde und gute Ernährung angeht. Diverse Fakten und Mythen der Diätwelt kommen dazu unversüßt auf den Tisch! Das Buch wird insofern zu 100% seinem Untertitel gerecht.

EIN SYMPATHISCHES "NICHT"-FACHBUCH

Persönlich, lässig und dennoch gewandt... So lässt sich der Schreibstil in wenigen Worten beschreiben. Der Leser wird geduzt und die Sprache hat einen saloppen, jugendlichen Touch. Sehr ansprechend, gerade für Leser, die sich von trockenen Fachbüchern abgeschreckt fühlen. Dieser Zielgruppe kann ich das Buch in jedem Fall empfehlen.

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  • Thema
  • Umsetzung
  • Wissen
  • Cover
Veröffentlicht am 25.05.2019

Party, Glam, Schein & Sein

So schöne Lügen
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Im ersten Eindruck hatte ich den angenehmen Einstieg ohne ausschweifenden Prolog positiv erwähnt. Man ist als LeserIn sofort mittendrin in der Geschichte und kann sich sogleich mit Louise und Lavinia ins ...

Im ersten Eindruck hatte ich den angenehmen Einstieg ohne ausschweifenden Prolog positiv erwähnt. Man ist als LeserIn sofort mittendrin in der Geschichte und kann sich sogleich mit Louise und Lavinia ins glamouröse Luxus- und Partyleben stürzen. Nicht zuletzt das extravagante, gold-schwarze Cover macht darauf sehr neugierig.

Party, Glam, Schein & Sein

So einfach der Einstieg, so simpel und unspektakulär geht es jedoch auch erst mal weiter. Zumindest die erste Hälfte der Story thematisiert hauptsächlich Party, Glam, Schein und Sein. Erwartungsgemäß. Jedoch auch nur wenig Interessantes.

In der zweiten Hälfte wird es dann spannender. Wenngleich es schon weit im Vorfeld abzusehen ist, dass Lavinia irgendwann stirbt. - Auch der Klappentext verrät es ja bereits. - Der Überraschungseffekt ist damit nicht mehr allzu groß. Vielmehr fragt man sich beim Lesen, wann die Stelle wohl kommen mag.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass manche Leser die erste Hälfte zu monoton empfinden und das Buch deshalb nicht zu Ende lesen. Ich habe mich dazu durchgerungen und muss jedoch sagen, dass ich auch vom „dramatischen Höhepunkt“ und dem Ausgang der Geschichte etwas mehr/anderes erwartet habe.

Louise

Enttäuscht hat mich die Oberflächlichkeit von Louise. Während Lavinia von Anfang an ganz klar als ein junges, oberflächliches, vom Luxus verwöhntes Partygirl skizziert wird, ist man anfänglich noch geneigt, in Louise eine sympathische Protagonistin mit mehr Realitätsbezug zu sehen.

Leider entpuppt sich jedoch auch Louise zunehmend als unreife, charakterschwache und ebenso oberflächliche Person, die sich in Lügen verstrickt. In meinen Augen entspricht das keinem repräsentativen Bild einer fast dreißigjährigen, gebildeten Frau. Ich hoffe und glaube fest daran, dass man von Ende Zwanzigjährigen -auch heutzutage- mehr erwarten kann und darf.

Ungenutztes Potenzial

Ohne zu viel verraten zu wollen, enttäuscht mich auch der Ausgang der Geschichte ein wenig. Zwar ist es in der heutigen digitalisierten Welt der sozialen Medien theoretisch möglich, eine tote Person in ihrer Identität vermeintlich weiterleben zu lassen. Dies jedoch nur mit viel Aufwand und wiederum sehr unwahrscheinlichen Rahmenbedingungen.

Lässt man diese Option dennoch zu und lässt man sich auf den Verlauf der Story weiterhin ein, folgt zu guter Letzt eine weitere Ernüchterung. Anstatt die Verantwortung für das Geschehene zu übernehmen und mit der Weisheit des Erlebten und evtl. einer Botschaft zurück in das „echte“ Leben zu kehren, nimmt sich Louise mit ihrer Schlusshandlung die letzte Chance, als Protagonistin zu fungieren, mit der man sich als LeserIn in irgendeiner Form identifizieren möchte.

Schade, denn die Grundidee der Story hätte weit mehr Potenzial gehabt, die Abgründe von menschlichem Miteinander, von sozialem Gefälle und toxischen Freundschaften offenzulegen. Mir fehlte der Tiefgang im Kontrast zur detailreich ausgeschmückten Oberflächlichkeit.


Fazit

Das Buch hat mich ganz gut unterhalten, ist aber nicht zu meinem Lieblingsbuch geworden. Vielen herzlichen Dank an die Lesejury, dass ich es vorweg lesen durfte.

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  • Figuren