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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2019

Ein tolles Debüt

Songbird
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Ist das Cover nicht wunderschön? Also bei mir war es große Coverliebe auf den ersten Blick. Auch der Klappentext sprach mich direkt an. Da mich zudem eine andere Bloggerin extrem neugierig auf das Buch ...

Ist das Cover nicht wunderschön? Also bei mir war es große Coverliebe auf den ersten Blick. Auch der Klappentext sprach mich direkt an. Da mich zudem eine andere Bloggerin extrem neugierig auf das Buch gemacht hatte, stand für mich sehr schnell fest: Songbird möchte ich unbedingt lesen!

Ella und Sam kennen sich schon gefühlte Ewigkeiten und sind schon fast so etwas wie Geschwister füreinander. Ella aber empfindet schon seit langem mehr für Sam. Das Blöde ist nur: Sam ist der beste Freund ihres großen Bruders. Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, wird Sam ausgerechnet an Ellas Schule eine Stelle als Referendar antreten und den Sportkurs übernehmen, den Ella belegt hat. Das alleine stürzt Ella schon in ein Gefühlschaos, aber dann ist da ja auch noch die Sache mit Milo...Ella ist vollkommen überfordert und beginnt damit, ihre eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Niemand scheint zu bemerken, dass sie immer weniger wird, bis auf Sam. Er und Ella sind füreinander bestimmt, das spüren beide. Ob sie wohl, trotz der vielen Hindernisse, die es zu überwinden gilt, zueinander finden werden?

In meinen Augen ist Anna Rosina Fischer mit Songbird ein wundervolles Debüt gelungen. Ich war hier beim Lesen richtig am Staunen, dass das Buch tatsächlich das erste Werk der Autorin ist. Der Schreibstil ist einfach nur klasse, ich liebe ihn. Er liest sich so schön und super angenehm. Bei mir flogen die Seiten wirklich nur so dahin und stellenweise konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich von der Handlung so gefesselt war.
Es gab eigentlich nur einen Punkt, der mir gar nicht gefallen hat, deswegen werde ich hier leider keine 5 Sterne vergeben können.

Ich komme einfach mal zuerst zu meinem negativen Kritikpunkt. Da dieses Thema im Klappentext nicht genauer benannt wird und ich niemanden spoilern möchte, werde ich den folgenden Absatz jetzt als Spoiler kennzeichnen.

>SPOILER<
Die Protagonistin Ella, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, leidet an einer Essstörung, genauer gesagt an Magersucht. Beim Namen wird die Krankheit zwar nie genannt, aber es ist offensichtlich, dass Ella ein massives Essproblem hat und immer weniger wird. Die Krankheit steht hier nicht im Vordergrund der Handlung, der Fokus liegt auf der Liebesgeschichte von Ella und Sam. Ich fand es daher okay, dass auf die Krankheit nicht allzu sehr eingegangen wird, wobei ich mir da schon ein paar Details gewünscht hätte. Obwohl wir alles aus Ellas Sicht erfahren, bekommen wir dennoch keine wirklich genauen Gründe geliefert, warum genau Ella sich so zu Tode hungert. Denn das tut sie und da kommt jetzt mein großer Kritikpunkt: Ich fand es einfach nur schlimm, dass niemand in Ellas Umfeld zu merken scheint, wie schlecht es Ella geht. Außer Sam. Er ist der Einzige, der Ella darum bittet, doch bitte endlich mehr zu essen. Aber sonst? Das habe ich einfach nicht verstanden. Wieso merken Ellas beste Freunde und vor allem ihre Eltern nichts? Sie meinen zwar öfters, dass Ella ja so dünn geworden sei, aber etwas dagegen unternehmen tun sie nicht. Okay, Ella ist 18 und kann selbst über ihr Leben bestimmen, aber trotzdem. Mir hat das wirklich gar nicht gefallen, dass Ellas Eltern ihrer Tochter einfach so dabei zusehen, wie sie hungert und immer schwächer und weniger wird. Ich finde, diesen Punkt hätte die Autorin anders angehen sollen, vor allem auch deswegen, da es sich hier um ein Jugendbuch handelt.
>SPOILER ENDE<

So, das war aber auch mein einziger Grund zum meckern. Ansonsten kann ich nur sagen: Richtig, richtig gut! Den tollen Schreibstil habe ich ja bereits erwähnt, von diesem bin ich wirklich begeistert. Was mir auch sehr gut gefallen hat, sind die vielen liebenswerte Charaktere. Mit Ella, muss ich gestehen, bin ich nicht hundertprozentig warm geworden, aber sympathisch war sie mir dennoch. Was genau mich an Ella gestört hat, kann ich noch nicht mal so wirklich sagen. Mir hat manchmal einfach etwas der Zugang zu ihr gefehlt.

Was mir in Songbird tatsächlich besser gefallen hat, waren die Nebencharaktere und nicht die Protagonistin. Auch wenn mich die Eltern bezüglich des Nichtbeachtens der Probleme ihrer Tochter echt aufgeregt haben, mochte ich sie dennoch sehr gerne. Ellas Eltern sind so witzig! Irgendwie sind sie noch so richtige Kinder, ich habe mich stellenweise köstlich über sie amüsiert. Die zwei sind einfach total süß zusammen. :D

Wen ich sofort in mein Herz geschlossen habe, ist Ellas großer Bruder Kurt. Er ist so ein Bruder, den ich mir schon immer gewünscht habe.
Ellas Freunde Milo und Emma mochte ich ebenfalls unheimlich gerne. Emma ist so herrlich quirlig und Milo fand ich einfach nur Zucker.

Auch Sam hat mein Herz im Sturm erobert. Da hätte ich es eigentlich ganz schön gefunden, wenn wir auch aus seiner Sicht ein paar Kapitel zu lesen bekommen hätten. Vermutlich hätte ich ihn dann sogar noch lieber gewonnen.

Was zu meinen Highlights zählte, war der Humor. Der war absolut meiner, ich hatte hier eine Menge Gründe zum Schmunzeln. Die Dialoge waren teilweise so schön schlagfertig, so etwas liebe ich! Allerdings ist das Buch natürlich nicht nur lustig. Nein, ganz und gar nicht. Es ist auch ziemlich ernst und spricht eine Menge schwerer Themen an. Auf Ellas Probleme bin ich ja bereits in meinem Spoiler-Absatz eingegangen, es kommen allerdings auch noch andere Themen zur Sprache, die der Handlung sehr viel Tiefe und Ernsthaftigkeit verleihen werden. So hat zum Beispiel Sam eine dunkle Vergangenheit. Und die verbotene Liebe zwischen Sam und Ella wird natürlich auch für eine Menge Probleme sorgen.

Die Liebesgeschichte von Sam und Ella hat mir persönlich sehr gut gefallen. Es ist ein ziemliches Hin und Her, was einige Leser vermutlich nervig finden werden, was ich aber gerade besonders gut fand. Ich habe es als sehr authentisch empfunden, dass in den beiden eine große Unsicherheit und das totale Gefühlschaos herrscht. Ich habe wie gebannt mitverfolgt, wie sich ihre Beziehung entwickeln wird. Romantisch, chaotisch, witzig und tieftraurig, oh ja, da verspricht der Klappentext eindeutig nicht zu viel, genau das ist die Liebesgeschichte von Ella und Sam. Sie ist emotional, gänsehautmäßig schön und dramatisch. Und ja, Klischees sind natürlich auch vorhanden. Nicht nur bezüglich der Liebesgeschichte, auch sonst hat sich die Autorin an einigen Klischees bedient. Hat mich aber überhaupt gestört, für mich haben sie hier perfekt reingepasst.

Fazit: Ein wundervolles Debüt, welches mich, bis auf einen Punkt, hellauf begeistern konnte! Romantik, Humor, Drama, Tiefgründigkeit, Freundschaft, Familie, Musik, Gefühlschaos...Das und noch so manches mehr erwartet euch in Songbird. Mir haben das wunderhübsche Cover und der Klappentext nicht zu viel versprochen, ich habe das Buch richtig weggesuchtet und hatte jede Menge Spaß dabei. Ich kann Songbird wärmstens empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.03.2019

Rache, Intrigen, Mord und jede Menge Geheimnisse...

Eine wie wir
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Da ich ein großer Fan der „Pretty Little Liars“- Reihe bin und generell total auf solche Bücher stehe, in denen es um Intrigen, Rache und Geheimnisse geht und zudem auch Internatsgeschichten super gerne ...

Da ich ein großer Fan der „Pretty Little Liars“- Reihe bin und generell total auf solche Bücher stehe, in denen es um Intrigen, Rache und Geheimnisse geht und zudem auch Internatsgeschichten super gerne mag, war meine Neugier sofort geweckt, als ich auf „Eine wie wir“ gestoßen bin. Der Klappentext klang so vielversprechend und das Cover finde ich genial. Diese Schuluniformen haben es mir irgendwie richtig angetan. Hier stand für mich dann auch sehr schnell fest: „Eine wie wir“ möchte ich unbedingt lesen!

Die siebzehnjährige Kay Donovon besucht das Bates-Internat, eine Eliteschule in Neuengland. Auch wenn sie nicht, wie ihre Freundinnen, aus reichen Verhältnissen stammt, hat sie sich an der Bates einen Namen gemacht und scheint das perfekte Leben zu führen. Damit soll es aber schlagartig vorbei sein, als Kay und ihre Clique eines Nachts auf ihre tote Mitschülerin Jessica Lane stoßen. Was ist mit ihr geschehen? Wurde sie ermordet? Kurz nach dem Fund der Leiche erhält Kay per E-Mail einen Link zu einem geheimen Racheblog. Das Gruselige dabei: Die E-Mail stammt von Jessica! Sie gibt Kay über den Blog Anweisungen, an die sich zu halten hat, ansonsten würden Kays gut gehütete Geheimnisse ans Licht kommen. Das darf auf gar keinen Fall passieren! Mit der Hilfe ihrer Mitschülerin Nola beginnt Kay den Racheblog zu entschlüsseln. Immer deutlicher wird dabei, dass es viele Schüler an der Bates gibt, die so ihre dunklen Geheimnisse haben und als Jessicas Mörder in Frage kommen könnten. Auch Kay gerät schließlich unter Mordverdacht…

Mord, Intrigen, Rache, Internatsgeschichte, Geheimnisse – wie bereits erwähnt, liebe ich so etwas in Büchern! Da all dies in „Eine wie wir“ enthalten ist, standen die Voraussetzungen wirklich gut, dass mir das Buch gefallen wird. Hat es auch, ich hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen. Ein paar kleine Schwächen hat das Buch für mich zwar, sodass ich hier leider keine 5 Sterne vergeben kann, aber ich finde es dennoch klasse und kann es auch wärmstens empfehlen.

Ich komme einfach mal zuerst zu den Punkten, die mich leider nicht so begeistern konnten.
Was ich etwas schade fand, war die Vorhersehbarkeit der Story. Ich hatte leider sehr früh eine Vermutung, wer hinten allem stecken könnte und mein Verdacht hatte sich dann auch bestätigt. Mit „Pretty Little Liars“ kann „Eine wie wir“ in meinen Augen nicht mithalten. In der bekannten Jugendbuchreihe von Sara Shepard ist man eindeutig mehr am Herumrätseln und Mitfiebern. Spannend ist das Buch zwar, ich zumindest habe es als sehr packend empfunden – allerdings hätte die Autorin für meinen Geschmack etwas mehr überraschende Wendungen einbauen können. Es kann aber natürlich auch sein, dass ich einfach nur verdammt gut im Kombinieren bin und nicht jeder so schnell ahnt, wer der Täter ist wie ich. ;)

Mit wem ich so meine Startschwierigkeiten hatte, ist die Protagonistin Kay. Sie empfand ich anfangs als ziemlich arrogant und egoistisch. Kay hat so ihre Ecken und Kanten, aber gerade das macht sie auch so interessant. Auch wenn sie mir nicht immer sympathisch war, konnte ich mich meist sehr gut in sie hineinversetzen und habe sie im Verlaufe des Buches auch immer lieber gewonnen.

Wen ich gar nicht leiden konnte und das wirklich bis zum Ende hin, ist Nola. Sie ist ein ziemlich schräges und merkwürdiges Mädchen. Sie mag ein interessanter Charakter sein, aber sympathisch war sie mir nicht. Generell muss ich sagen, dass ich so einige Charaktere in dem Buch als sehr unangenehm empfand. Ein Kritikpunkt ist das meinerseits allerdings nicht. So suspekte und komische Figuren in Büchern machen die Handlung doch erst recht spannend und mitreißend, finde ich. Auch wenn man sie nicht mag, sieht man sie dennoch gerne in Büchern, oder? Also, zumindest bei mir ist das so. :D

Der letzte Punkt, der mich ein bisschen enttäuscht hat, ist der Racheblog. Die Idee dahinter finde ich super, aber wie die Autorin diese umgesetzt hat, fand ich nicht ganz so gelungen. Da hätte man meiner Meinung nach mehr draus machen können.

Klasse fand ich, dass das Buch sehr viele ernste und wichtige Themen anspricht wie zum Beispiel das Mobbing. Dieses Thema steht hier sehr im Vordergrund der Handlung und wurde in meinen Augen wunderbar ausgearbeitet, sodass man sehr zum Nachdenken angeregt wird.
Sehr gut fand ich auch, dass wir über Kays harte und dunkle Vergangenheit erst so nach und nach mehr erfahren. Da war ich teilweise richtig geschockt. Das Buch lässt einen emotional definitiv nicht kalt, es gibt so einige Szenen, die einem richtig unter die Haut gehen.

Obwohl ich hier insgesamt nun doch so einiges genannt habe, was mir nicht so gut gefallen hat, hat mir „Eine wie wir“ dennoch tolle Lesestunden beschert. Ein bisschen mehr herumrätseln und im Dunklen tappen hätte ich zwar ganz schön gefunden, aber ins Mitfiebern bin ich hier dennoch geraten.

Wer ein Fan von „Pretty Little Liars“ ist oder auch von „Tote Mädchen lügen nicht“ sollte sich das Buch auf jeden Fall mal genauer anschauen! Denen kann ich „Eine wie wir“ ganz besonders ans Herz legen.

Fazit: Leider nicht das von mir erhoffte Highlight, aber dennoch absolut lesenswert! Für mich war die Story leider stellenweise sehr vorhersehbar, sodass ich hier nicht so viel am Herumrätseln war, wie ich es gerne gehabt hätte. Als spannend und mitreißend habe ich die Story aber dennoch empfunden. Es geht um Mord, Geheimnisse, Intrigen, Rache, Lästereien, Mobbing, Freundschaften und noch einer Menge mehr. Wer auf so etwas steht und zudem eine Vorliebe für das Internats-Setting hat, sollte sich „Eine wie wir“ unbedingt zulegen. Trotz kleiner Schwächen hatte ich hier sehr viel Spaß beim Lesen und kann das Buch wärmstens empfehlen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 18.03.2019

Süß, witzig und wunderbar fröhlich!

Rosa Räuberprinzessin und das Törtchengeheimnis
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Letzten Sommer hatte ich mit sehr viel Freude das erste Abenteuer von Rosa Räuberprinzessin gelesen. Der erste Band dieser süßen Mädchenbuchreihe hat mir unheimlich gut gefallen, daher stellte sich mir ...

Letzten Sommer hatte ich mit sehr viel Freude das erste Abenteuer von Rosa Räuberprinzessin gelesen. Der erste Band dieser süßen Mädchenbuchreihe hat mir unheimlich gut gefallen, daher stellte sich mir auch gar nicht erst die Frage, ob ich den zweiten Band lesen möchte. Natürlich ließ ich „Rosa Räuberprinzessin und das Törtchengeheimnis“ bei mir einziehen. Auf ein Wiedersehen mit dem Mädchen Rosa und ihrem Esel Einhorn habe ich mich schon sehr gefreut.

Rosa und Irmela sind die allerbesten Freundinnen. Zusammen spielen sie immer gerne Räuberprinzessin und erleben dabei die tollsten Abenteuer. Stets mit dabei ist natürlich auch Esel Einhorn, welcher nicht nur ein Horn besitzt, sondern auch sprechen kann und immer die tollsten Ideen hat.
Ein neues Abenteuer erwartet die Freunde, als sie in ihrem kleinen Schloss im Wald ein süßes Waschbärbaby finden. Der Kleine wird noch für eine Menge Chaos und Aufregung sorgen. Noch trubeliger soll alles werden, als Rosa, Irmela und Esel Einhorn hören, dass Bäcker Zopf bestohlen wurde! Jemand hat seine leckeren Erdbeertörtchen geklaut und einen Schokomuffin hat der Dieb dann auch noch mitgehen lassen! Rosa und Co wollen den Fall unbedingt aufklären. Ob ihnen das wohl gelingen wird?

Was mir gleich als erstes aufgefallen ist, als das Buch bei mir eintraf: Es ist so dünn. Zumindest im Vergleich zum ersten Band, welcher gut doppelt so viele Seiten umfasst. Ein bisschen schade finde ich das ja irgendwie schon, dass das zweite Abenteuer von „Rosa Räuberprinzessin“ deutlich kürzer ist. Aber gut, Hauptsache ist ja, dass es überhaupt eines gibt, oder? Und ja, es mag deutlich kürzer sein als das erste Räuberprinzessin-Abenteuer, es ist aber dennoch wunderschön.

Anders als der erste Band ist die Fortsetzung nicht in mehrere Teile gegliedert, sondern besteht aus einer großen Geschichte. Diese ist in angenehm kurze Kapitel unterteilt, sodass sich das Buch prima als Vorlesebuch eignet. Zum Selberlesen bietet es sich für Leseanfänger aber auch wunderbar an. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die Schrift ist recht groß.

Wie bereits der Reihenauftakt, so erzählt auch die Fortsetzung eine total schöne und super süße Geschichte, die durchweg zum Träumen und Mitfiebern einlädt. Schon die ersten Seiten konnten mich richtig verzaubern, als Rosa zusammen mit ihrer besten Freundin Irmela in den Wald loszieht, in welchem sich ihr Schloss befindet. Ja, ihr habt richtig gelesen: Die Mädchen besitzen tatsächlich ein eigenes Schloss, welches den stolzen Namen Schloss Rosawinkel trägt! Toll, oder? Der Traum einer jeden kleinen Prinzessin. Da kann man ja schon ein bisschen neidisch auf die beiden Mädchen werden, oder? Erst recht, wenn man sich die bezaubernde Illustration zu dem Schloss ansieht. Also, da habe selbst ich, als ich Erwachsene, gedacht: Wie cool, also, irgendwie hätte ich so etwas auch voll gerne. :D
Junge Mädchen, die gerne Prinzessinnen-Geschichten lesen und selbst gerne Prinzessin spielen, werden natürlich erst recht begeistert sein. Für diese ist die „Rosa Räuberprinzessin“- Reihe in meinen Augen wirklich ein großes Muss. Allerdings rate ich hier sehr, die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Meiner Meinung nach ist es hier schon besser und auch sinnvoller, dass man mit dem ersten Band beginnt.

Wem ich diese schöne Reihe ebenfalls sehr ans Herz legen kann, sind Pippi Langstrumpf-Fans, Tierliebhabern und Detektiv-Freunden. Tatsächlich werden all diese hier ganz auf ihre Kosten kommen. Die liebe Rosa erinnert mich immer sehr an die bekannte Kinderbuchfigur von Astrid Lindgren. Sie ist ähnlich frech und vorlaut und ein total energiegeladenes und liebenswertes junges Mädchen. Ein eigenes Pferd wie Pippi Langstrumpf besitzt Rosa zwar nicht, aber dafür ein Einhorn. Na ja, kein richtiges Einhorn. Ein Esel Einhorn. Das Horn kann zwar nur Rosa sehen, aber egal. Es ist ein Esel Einhorn! Und es kann sprechen! Allerdings kann nur Rosa ihn verstehen. Ja, ihr merkt vielleicht gerade, die liebe Rosa besitzt eine Menge Fantasie. Die, die den ersten Band kennen, haben natürlich schon die Bekanntschaft mit Esel Einhorn gemacht. Esel Einhorn ist einfach klasse. Seine i-aten Sätze lesen sich immer herrlich amüsant und seine witzigen Ideen gefallen mir immer sehr. Allerdings muss ich gestehen, dass mir Esel Einhorns Auftritt in diesem Band etwas zu kurz kam. Da hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft.

Das Augenmerk der Geschichte liegt eindeutig auf der Aufklärung des Falls „Wer ist der Erdbeertörtchen-Dieb“? Daher eben auch meine Empfehlung an alle Detektiv-Fans. Ich, als Erwachsene, habe ich recht schnell kombiniert, wer die leckeren Törtchen von Bäcker Zopf gestohlen hat. Die Zielgruppe aber wird da bestimmt ein bisschen länger am miträtseln sein und sehr viel Spaß dabei haben.

Zu den Törtchen muss ich hier noch kurz was loswerden: Die Illustrationen dazu sehen so lecker aus! Ich warne lieber mal vor, es kann gut sein, dass euch beim Betrachten der Törtchenbilder ein plötzlicher Heißhunger auf Erdbeertörtchen überfallen wird. ;)
Das Gleiche gilt übrigens auch für die Schokomuffins. :D

Die Katrin Engelking, die das Buch illustriert hat, kann schon echt toll zeichnen. Ich liebe ihre Illustrationen wirklich sehr! Viele werden ihre Bilder vermutlich von den Neuauflagen der Astrid Lindgren-Bücher kennen, da sie diesen ein neues Gesicht verliehen hat. Für die „Rosa Räuberprinzessin“- Reihe sind ihre Zeichnungen einfach nur perfekt. Die vielen farbenfrohen Bilder machen diese schönen Abenteuer nur noch fröhlicher und lebendiger, als sie allein schon durch den Text sind. Auch dieser Band wurde wundervoll von ihr bebildert: Das Schloss im Wald, die Törtchen, nicht zu vergessen der süße Waschbär!

Rosa und Irmela werden in diesem Band auf ein Waschbärbaby stoßen. Der kleine Kerl wird in dem Buch eine sehr große Rolle spielen und für eine Menge Chaos sorgen. Sehr gut gefallen hat mir, welche Botschaften Annette Roeder mit dem süßen Waschbären vermittelt: Es geht um eine artgerechte Tierhaltung und darum, was es bedeutet, wenn man Verantwortung für ein Tier übernimmt. Ein Waschbär ist kein Haustier, dass werden Rosa und Irmela schließlich noch einsehen.

Eine weitere wichtige Botschaft, die das Buch enthält, ist, dass man andere nicht nach ihrem Äußeren beurteilen darf und man niemanden einfach so beschuldigen sollte, wenn man keine Beweise hat.

Diese wichtigen Themen wurden herzallerliebst in einer witzigen, fantasievollen, spannenden und fröhlich-frechen Geschichte verpackt, die mir sehr gut gefallen hat und die große Lust auf mehr macht. Zu meiner großen Freude habe ich hinten im Buch entdeckt, dass es auch noch einen dritten Band geben wird. Dieser wird zwar leider erst Anfang 2020 erscheinen, aber es wird ihn immerhin geben. Auf das dritte „Rosa Räuberprinzessin“- Abenteuer freue ich mich jetzt schon sehr.

Fazit: Ein toller (Vor-) Lesespaß für Groß und Klein! Auch der zweite Band dieser süßen, fröhlich-frechen Kinderbuchreihe erzählt eine total liebenswerte, spannende und lustige Geschichte, welche durchweg zum Mitfiebern einlädt und wunderschön illustriert wurde. Ich persönlich fand es etwas schade, dass dieses „Rosa Räuberprinzessin“- Abenteuer deutlich kürzer ist das vorherige und habe diesen Band auch als ein klein wenig schwächer empfunden als den vorherigen. Begeistert von dem Buch bin ich aber natürlich trotzdem. Ich kann den zweiten „Rosa Räuberprinzessin“- Band wärmstens empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 12.03.2019

Ein wundervolles Debüt

So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt
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Zu Liebesgeschichten greife ich immer wieder richtig gerne. Als ich auf „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. Das tolle Cover und der sehr ...

Zu Liebesgeschichten greife ich immer wieder richtig gerne. Als ich auf „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. Das tolle Cover und der sehr vielversprechend klingende Klappentext überzeugten mich auf Anhieb. Richtig genial finde ich den Titel. Ich wollte unbedingt wissen, was er zu bedeuten hat. Hier rechnete ich mit einer sehr tiefgründigen und emotionalen Geschichte, also genau mein Ding. Das Buch wanderte daher sofort auf meine Wunschliste und durfte kurz nach dem Erscheinen bei mir einziehen.

Leon ist in Viola verliebt und sie eigentlich auch ihn. Nach einem gemeinsamen Konzertbesuch verbringen sie die Nacht miteinander und Leon ist überglücklich. Viola aber scheint diese Freude nicht zu teilen. Sie verlässt Leons Wohnung am Morgen, ohne Abschiedsworte oder eine Nachricht. Leon ist wie vor den Kopf gestoßen. Warum zeigt Viola ihm auf einmal so die kalte Schulter? Ihre Abfuhr kann Leon nicht einfach so hinnehmen. Er möchte verstehen, warum Viola vor ihm davonläuft und so eine Panik vor einer Beziehung zu haben scheint.

Ich lag hier mit meiner Vermutung absolut richtig, dass „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ sehr in die Tiefe geht und einen auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt. Das Buch liest sich definitiv nicht mal so locker-leicht weg und lässt einen denken, hach, was für eine süße Geschichte. Nein. Als süß und nett für zwischendurch kann man diesen Roman nicht bezeichnen. Er ist sehr tiefgründig und komplex, er ist ehrlich und authentisch, er überrascht einen, regt zum Nachdenken an und beschäftigt einen noch lange nach dem Lesen. Zumindest bei mir war es so. Ich musste das Gelesene erst einmal ein bisschen sacken lassen, ehe ich mich an diese Rezension setzen konnte. Ich glaube, „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ ist so ein Buch, bei welchem einem erst nach dem Beenden und drüber nachdenken so richtig bewusst wird, was für ein wundervolles Werk es ist. Und das Beeindruckendste: Es handelt sich hier um ein Debüt. Da hoffe ich wirklich sehr, dass wir von Maike Voß noch so einiges zu lesen bekommen werden. In ihr schlummert ein großes Schreibtalent.

Was ich als allererstes loben möchte, ist der Schreibstil. Er ist bildhaft, intensiv, flüssig und liest sich super angenehm. Da gibt es von mir einen ganz weit nach oben gerichteten Daumen! :D

Ebenfalls ganz begeistert war ich von dem Setting. Das Buch spielt in Hamburg und da ich selbst aus dieser Ecke komme und diese wundervolle Stadt sehr gut kenne, gab es für mich hier beim Lesen ständig diese Momente, in denen ich dachte, hey, wie cool, diesen Hamburger Stadtteil oder diese Straße kennst du doch! Ich liebe das ja, wenn in Büchern Orte genannt werden, die man selbst aus dem Real Life kennt.

Womit mich Maike Voß nicht komplett begeistern konnte, waren die beiden Protagonisten. Bei Viola habe ich ein bisschen gebraucht, ehe sie mir sympathisch war. Je mehr man allerdings über sie und ihre Vergangenheit erfährt, desto besser kann man ihr Handeln und ihr Verhalten gegenüber Leon verstehen und nachvollziehen. Leon und Viola lieben sich, das wird sofort deutlich. Dennoch stößt Viola Leon von sich und möchte ihn aus ihrem Leben löschen. Mir tat Leon da so leid. In diesem Moment hatte ich eine ziemliche Wut auf Viola, dass sie ihm das antut. Leon ist ein so lieber und netter Kerl, ihn habe ich sofort in mein Herz geschlossen.

Als Leser erfahren wir schließlich noch, warum Viola so gehandelt und solche Ängste vor einer Beziehung hat. Ich habe da richtig mit ihr mitgefühlt. Das Buch ist definitiv kein Gute-Laune-Buch. Ich habe es stellenweise als sehr bedrückend und ernst empfunden und konnte es auch nicht an einem Stück lesen. Aber tolle Lesestunden hat es mir natürlich dennoch beschert. :D

Große klasse fand ich auch, dass wir das Buch im Wechsel aus der Sicht von Viola und Leon erfahren. Wir erhalten von beiden einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und da kann ich einfach nur sagen, dass Maile Voß hier etwas wirklich Eindrucksvolles gelungen ist. Mich haben die Gedankenspiele von Viola und Leon richtig fasziniert und sehr berührt.

„So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ ist alles andere als eine normale Liebesgeschichte. Wenn ihr Lust habt, mal etwas anderes zu lesen, etwas, was abseits des Mainstreams ist und dass euch beim Lesen richtig mitnimmt, dann kann ich euch das Buch wirklich nur ans Herz legen. Und alle, die meine Hamburgliebe teilen, werden hier auf jeden Fall ganz auf ihre Kosten kommen, was die „Hey, das kennst du doch!“ - Momente beim Lesen angeht. ;)

Obwohl ich wirklich begeistert von dem Buch bin, werde ich hier dennoch „nur“ 4 Sterne vergeben. Ja, ich weiß, dass kommt jetzt vermutlich ziemlich überraschend, nachdem ich das Buch so gelobt habe. Die genaue Begründung dafür fällt mir leider auch etwas schwer. Mir hat hier, trotz der so vielen positiven Punkte meinerseits, dennoch etwas gefehlt. Mir ist stellenweise ein bisschen zu wenig passiert. Es passt auf jeden Fall zur Geschichte, nur haben sich mir manche Abschnitte dennoch einfach ein klein bisschen zu sehr gezogen. Das ist aber auch nur meine Meinung, da wird bestimmt jeder anders empfinden. Für volle 5 Sterne hat es mir jedenfalls leider insgesamt dann doch nicht gereicht. Von mir erhält „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ natürlich trotzdem eine absolute Leseempfehlung und sehr, wirklich sehr gute 4 Sterne. Dieses Debüt ist wirklich eindrucksvoll und die Story ist so real, authentisch, emotional und berührend.

Fazit: Ein wundervoller Debütroman, welcher mich zutiefst beeindrucken konnte. „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ (ich liebe ja diesen Titel!) erzählt eine alles andere als typische Liebesgeschichte. Trotz kleiner Längen, die ich empfunden habe, konnte mich die Handlung richtig fesseln. Mich hat die Geschichte von Viola und Leon sehr berührt und nachdenklich gestimmt. Sie hat mich wütend gemacht und mitfühlen lassen. Ganz begeistert bin ich von dem Setting, ich liebe Hamburg! :D Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 06.03.2019

Ein spannender und absolut fesselnder Abenteuerroman!

Traumspringer
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Von Alex Rühle hatte ich im vergangenen Jahr sein Vorlesebuch „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“ gelesen. Zippel konnte mich hellauf begeistern, daher war meine Neugier sofort geweckt, als ich ...

Von Alex Rühle hatte ich im vergangenen Jahr sein Vorlesebuch „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“ gelesen. Zippel konnte mich hellauf begeistern, daher war meine Neugier sofort geweckt, als ich das neue Kinderbuch des Autors in der dtv Verlagsvorschau erspähte. Das Cover von „Traumspringer“ finde ich genial, es verspricht auf den ersten Blick eine spannende und abenteuerliche Geschichte. Auch der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb, sodass ich gar nicht erst zögerte und das Buch auf meine Wunschliste packte.

Leon ist ein ganz normaler 12-jähriger Junge. Zumindest dachte er das immer. Ein kleiner Träumer war er schon immer gewesen. Wie oft wurde er nun schon in der Schule ermahnt, im Unterricht besser aufzupassen und nicht ständig vor sich hin zu träumen. So normal ist Leon aber gar nicht. Nein. Eines Nachts entdeckt er, dass er ein Traumspringer ist! Er kann unbemerkt in die Träume anderer Leute springen und als wäre das nicht schon krass genug, begegnet er bei seinen Traumsprüngen auch noch einen merkwürdigen Mann, der sich Morpheus nennt. Morpheus ist der Hüter der Nacht und archiviert zusammen mit seinen Geschwistern die Träume der Menschen und das schon sehr, sehr lange. Wie lange schon? Nun, eben schon so lange, seit Menschen träumen können. Ja, genau, das ist wirklich lange. Doch seit einiger Zeit stiehlt jemand die Träume. Wer der Dieb ist, wird schnell klar: Krato, der Bruder von Morpheus. Krato führt nichts Gutes im Schilde, das ist offensichtlich. Leons Hilfe ist nun gefragt, da er als Einziger zwischen der Tag- und Traumwelt hin- und herspringen kann. Er soll nun herausfinden, was für Pläne Krato verfolgt. Kein leichtes und alles andere als ungefährliches Unterfangen. Auf Leon wartet ein spannendes, aufregendes Abenteuer, bei welchem unheimliche schwarzen Frauen, eine Zugfahrt nach Ungarn, ein neues Handyspiel und noch so einiges mehr eine große Rolle spielen werden.


Mit „Traumspringer“ ist Alex Rühle ein richtig schöner Abenteuerroman gelungen, welcher mir tolle, kurzweilige Lesestunden beschert hat. Komplett überzeugt hat mich das Buch leider nicht, aber ich bin dennoch begeistert und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Diesen wird es, so denke ich doch, bestimmt geben. Zumindest endet das Buch recht offen, da hoffe ich wirklich sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit Leon geben wird.

Für mich hat sich die Story als etwas anders herausgestellt, als ich erwartet hatte. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Handyspiel, welches im Klappentext nur kurz erwähnt wird, im Buch so eine zentrale Rolle spielen würde. Ich persönlich habe dadurch den Fantasyanteil als etwas klein empfunden. Na ja, okay, diese Sache mit dem Handyspiel ist natürlich auch sehr fantasymäßig. Aber eben anders fantasymäßig. Ich hatte hier einfach mit einer etwas anderen Story gerechnet und war beim Lesen dann etwas überrascht, in welche Richtung sie sich entwickelt. Schlimm fand ich das aber nicht.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 12-jährigen Leon in der Ich-Perspektive. Leon habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Mit ihm ist Alex Rühle ein toller Protagonist gelungen, mit welchem sich die Zielgruppe wunderbar identifizieren kann. Leon ist sympathisch, er ist mutig, hilfsbereit und ziemlich verträumt. Von seiner Mutter bekommt er sogar öfters zu hören, dass er seltsam sei. Das fand ich persönlich ja schon etwas hart. Ein klein bisschen schräg mag Leon vielleicht sein, aber auf eine sehr liebenswerte Art schräg.

Ich mochte Leon, wie gesagt, vom ersten Moment an richtig gerne und ich habe ihn liebend gerne bei seinen Traumsprüngen begleitet. Diese Springerei in die Träume anderer und in die Traumwelt, in welcher er Morpheus begegnen wird, haben mir richtig gut gefallen. Sie werden sehr bildhaft von dem Autor beschrieben, sodass man sich alles ganz genau vorstellen kann. Die Atmosphäre, die dadurch entsteht, fand ich auch klasse. Sie ist so schön geheimnisvoll und unheimlich.

Als gruselig würde ich das Buch auch bezeichnen. Besonders zum Ende hin, wenn wir mit Leon und seinem neuen Freund Elias in Ungarn landen, empfand ich die Handlung als richtig schaurig. Schön schaurig. Ich liebe das, wenn einem beim Lesen Schauer über den Rücken laufen und man wie gebannt beim Lesen ist und gar nicht mehr aufhören mag. Ich habe das Buch dann auch quasi in einem Rutsch gelesen und habe dabei an keiner Stelle Langeweile empfunden.

Ein Punkt, der mich nur etwas gestört hat, ist, dass der Bezug zur griechischen Mythologie gar nicht genannt wird, also, sofern ich nichts überlesen habe. Das kann ja immer mal passieren, aber eigentlich kommt das bei mir so gut wie nie vor. Morpheus, Kerberus, Lethe – diese Namen und Begriffe fallen, aber es wird nicht erklärt, woher sie stammen. Ich selbst kenne mich in diesem Bereich nicht so wirklich gut aus und habe daher aus Interesse mal ein bisschen gegoogelt. Ich wurde dann auch sofort fündig: Morpheus zum Beispiel, ist in der griechischen Mythologie der Gott der Träume. Auch Fledermäuse werden im Zusammenhang mit ihm genannt. Fledermäuse, so viel kann ich ja schon mal verraten, werden in diesem Buch auch eine recht große Rolle spielen.
Ich hätte es hier jedenfalls ganz gut gefunden, wenn zumindest kurz darauf eingegangen worden wäre, woher die Ideen mit Morpheus und Co stammen.

Bis auf diesen kleinen Kritikpunkt hat mir das Buch aber echt gut gefallen. Der Schreibstil ist top, er liest sich sehr flüssig, einfach und locker-leicht. Die Zielgruppe, sprich Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, sollten hier keine Probleme mit dem Lesen haben. Sehr schön fand ich auch, dass die Kapitel angenehm kurz sind.

Die Handlung lädt durchweg zum Mitfiebern ein. Ich habe sie wirklich als richtig fesselnd empfunden. Besonders zum Ende hin, da flogen die Seite bei mir nur noch so dahin.

Wovon ich richtig begeistert bin, ist, dass das Buch auch ernste Themen anspricht. Leon wird sich mit dem Außenseiter der Klasse, Elias anfreunden. Elias stammt aus Tschetschenien und befindet sich illegal in Deutschland. Die Story erhält dadurch eine gewisse Tiefe und regt zum Nachdenken an. Elias ist übrigens auch ein ganz lieber Junge. Er hat sich ebenfalls, wie Leon, sehr schnell in mein Herz geschlichen.

Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, die gerne spannende, abenteuerreiche, leicht gruselige Fantasybücher lesen, kann ich „Traumspringer“ sehr empfehlen. In meinen Augen ist das Buch aber auch für eine ältere Zielgruppe absolut lesenswert.

Fazit: Anders als erwartet, aber nicht schlecht anders. Ich habe hier nicht ganz das zu lesen bekommen, was ich erwartet hatte. Mich hatte es beim Lesen etwas überrascht, dass das Handyspiel hier eine sehr große Rolle einnehmen wird. Schlimm fand ich das aber nicht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist richtig spannend, etwas gruselig - besonders zum Ende hin - es ist fantasievoll, es lädt durchweg zum Mitfiebern ein und es geht auch ein bisschen in die Tiefe. Mir hat „Traumspringer“ sehr schöne, fesselnde Lesestunden beschert und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die es hoffentlich geben wird. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!