Profilbild von Inasbuecherregal

Inasbuecherregal

Lesejury Profi
offline

Inasbuecherregal ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Inasbuecherregal über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2019

die spannende Lesezeit verging mit der sympathischen Francesca wie im Flug

Erfolgreich tot
0

Francesca ist Fernsehköchin, heute backt sie mit ihren Zuschauern im Studio Lebkuchen. Das Publikum ist voll dabei, nur ein schleimiger Mittfünfziger, der mitten im Publikum sitzt, verhält sich nicht so ...

Francesca ist Fernsehköchin, heute backt sie mit ihren Zuschauern im Studio Lebkuchen. Das Publikum ist voll dabei, nur ein schleimiger Mittfünfziger, der mitten im Publikum sitzt, verhält sich nicht so wie erwartet. Doch Francesca reißt eloquent das Ruder herum und heuert ihn und seine Begleitung unter schadenfrohem Klatschen des restlichen Publikums zum Kartoffel schälen an. Seine Einladung, bei einem seiner Seminare auf Sylt als Gast aufzutreten, nimmt sie jedoch gerne an, auch wenn unklar ist was genau von ihr erwartet wird....

Francesca war mir sofort sympathisch, die Autorin beschreibt sie so authentisch und liebenswert, sie muss man einfach ins Herz schließen. Ihre Beziehung zu ihrem 16jährigen Sohn Cosimo wird von der Autorin sehr freundschaftlich beschrieben, was ihr bei mir zusätzliche Pluspunkte verschafft. Im Gegenzug dann Ralph, der Motivations-Coach, der hoch hinaus will, ohne Rücksicht auf Verluste. Dies bekommt auch seine Frau zu spüren, ein liebevoller Umgang sieht anders aus. Ralph versteht es zum einen, Menschen für sich zu begeistern und im selben Augenblick andere vor den Kopf zu stoßen.

Gleich vorne im Buch ist eine Karte von Sylt abgebildet. Da ich noch nie dort war, konnte ich mir gut ein Bild von der Umgebung machen, gefällt mir sehr gut.

Die Autorin beschreibt Francesca und die anderen Charaktere sehr liebevoll. Man erfährt zum Beispiel etwas von Francescas Privatleben, ihre Mutter-Sohn-Beziehung zu ihrem pubertierenden Sohn Cosimo, wie sie wohnt, welches Auto sie fährt usw. Aufgrund der äußerst sympathischen Darstellung konnte ich schnell eine Beziehung zu ihr aufbauen. Auch die anderen Figuren werden ähnlich liebevoll in Szene gesetzt. Einzig die Toten stören die Harmonie, deren Tod dominiert die Geschichte aber nicht und der Leser wird weder mit abscheulichen Todesarten noch mit den Schilderungen der Todesfälle konfrontiert.

Der frische, lockere Schreibstil führt den Leser in einer angenehmen Geschwindigkeit durch die Kapitel, die bildhaften Schilderungen reißen die Leser mit. In manchen Passagen fühlt man sich mitten drin, gerade bei den Schilderungen des Seminars ist die Begeisterung der Teilnehmer gerade zu greifbar. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Lesezeit verging wie im Flug, dies wird sicherlich nicht das einzige Buch bleiben, welches ich von Margot Jung gelesen habe.

Veröffentlicht am 03.06.2019

spannend von Anfang bis Ende

Abgehackt
0

Cover, Titel und Klappentext bilden eine Einheit, zeigen dem Leser was ihn erwartet.

Story:
Eine Person lauert im Dunkeln, voller Vorfreude den nächsten Stunden entgegen fiebernd. Schnell ist der Schlüssel ...

Cover, Titel und Klappentext bilden eine Einheit, zeigen dem Leser was ihn erwartet.

Story:
Eine Person lauert im Dunkeln, voller Vorfreude den nächsten Stunden entgegen fiebernd. Schnell ist der Schlüssel im Blumentrog neben der Haustüre gefunden, lautlos öffnet sich die Tür.
Leise schleicht die Person die Treppe hinauf, lauscht auf die aus dem Schlafzimmer dringenden Atemgeräusche. Doch irgendwie hatte sich die Person das anders vorgestellt, spannender, doch da ist nichts. Hoffentlich setzt das Kribbeln im Bauch ein, wenn sich die Tür öffnet...

Dieses Buch ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten, zumindest für diejenigen, die Drea Summers Canaria-Trilogie kennen, darum habe ich mich ganz besonders gefreut als ich erfahren habe das Drea Summer ein neues Buch heraus bringt. Trotzdem kann man es als eigenständiges Buch zu lesen.

Sven und Jenny sind ein glückliches Paar, mit ihrem kleinen Detektivbüro haben sie sich einen Traum erfüllt. Doch schon der nächste Fall hat es in sich, Zum Glück haben sie mit Carlos und Sarah zwei erfahrene Ermittler an ihrer Seite.

Das Buch ist zum einen in der Ich-Form aus der Sicht des Täters geschrieben, der Rest in übergeordneter Erzählform. Durch die Sichtweise des Täters ist man gleich zu Beginn mitten drin im Geschehen, was mir sehr gut gefällt. Der Mörder füttert den Leser immer wieder mit kleinen Hinweisen, die aber erstmal mehr verwirren als Licht ins Dunkel zu bringen. Dadurch hält die Autorin den Spannungsbogen durchweg oben und hält ihre Leser bei Laune.

Sätze in angenehmer Länge sorgen für ein flüssiges Lesevergnügen, ich bin nahezu durch die Seiten geflogen. Drea Summer beschreibt in ihren Büchern auch kleine Nebensächlichkeiten, allerdings ohne allzusehr von der Story abzuschweifen, der Leser kann sich dadurch besser mit den einzelnen Charakteren identifizieren, kann sich alles besser vorstellen. Trotzdem bleibt noch genügend Spielraum für die eigene Fantasie. Sehr schön sind auch die immer wieder eingeflochtenen spanischen Sätze und Wörter, die fast für Urlaubsfeeling sorgen könnten....wenn man von den Morden mal absieht.

Wieder mal ein tolles Buch der Autorin, spannend von Anfang bis Ende, sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 13.05.2019

ein fesselnder Thriller mit authentischen Ermittlern

Dornen in meiner Haut
0

Das Cover hat mich gleich angesprochen, zudem Titel und Bild gutaufeinander abgestimmt sind. Der Klappentext verrät mit persönlich etwas zu viel, macht aber neugierig auf das Buch.

Story:
Eine Leiche, ...

Das Cover hat mich gleich angesprochen, zudem Titel und Bild gutaufeinander abgestimmt sind. Der Klappentext verrät mit persönlich etwas zu viel, macht aber neugierig auf das Buch.

Story:
Eine Leiche, ziemlich zugerichtet, an eine Säule im Keller einer Villa gefesselt. Daneben liegt bewußtlos der Hausherr. Als das Dienstmädchen den Keller betritt, gerät sie in Panik und läuft auf die Straße, holt Hilfe. Wer ist der zu Tode gefolterte Mann und was ist hier geschehen? Diesen Fragen müssen Oberinspektor Paul Steininger und seine Kollegin Simone Gruber auf den Grund gehen....

Paul Steiniger geht ganz in seinem Beruf auf, wenn auch die anfängliche Begeisterung verflogen ist. Dass seine Frau nach der Kinderzeit ebenfalls erfolgreich im Berufsleben steht, kann er nicht so recht akzeptieren. Diese Privaten Probleme machen ihm auch während der Arbeitszeit zu schaffen. Seine Kollegin Simone Gruber versucht, ihn aufzumuntern, viel mehr erfahren wir nicht von ihr. Max Wolf ist ein egozentrischer, eingebildeter Schnösel dem die (Frauen)-Welt zu Füßen liegt.

Der Einstig ins Buch startet schon mal mit einem Wow-Effekt. Kann der Rest des Buches halten was dieser verspricht?
Das Buch ist in mehrere Erzählstränge in der übergeordneten Erzählform gegliedert. Jeder Strang wirft einen anderen, teilweise überlappenden Blick auf das Geschehen, wodurch sich manches erst auf den zweiten Blick aufklärt, diese Art zu schreiben finde ich sehr spannend und hat mir sehr gut gefallen. Zudem bedient sich der Autor einer äußerst bildhaften Sprache, wie zB. das knacken der brechenden Füße erinnert an unter Schneelast brechende Äste, wodurch sich viele Szenen noch besser vorstellbar sind.
Die Ängste und Hoffnungen der Protagonisten sind gut dargestellt, die Probleme nachvollziehbar. Somit wirken die Charaktere authentisch und bekommen etwas Tiefe, allerdings schweift der Autor nicht zu sehr in das Privatleben ab und hält den Spannungsbogen somit aufrecht. Wirklichkeit und Wahn verschwimmen und um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, auch das Ende ist ein Ende mit Wow-Effekt, das Buch hat mich auf ganzer Linie überzeugt.

Spannend von Beginn an mit überraschender Wendung, Garant für ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 06.05.2019

spannender Ostfrieslandkrimi mit sympathischen Ermittlern

Der Tote von der Knock. Ostfrieslandkrimi
0

Das Cover ist sehr schön, erweckt Urlaubs-Sehnsüchte, wenn nur der Titel nicht wäre. Der verspricht nämlich keine Urlaubs-Idylle

Frühmorgens am Schöpfwerk an der Knock nahe der Standbilder des großen ...

Das Cover ist sehr schön, erweckt Urlaubs-Sehnsüchte, wenn nur der Titel nicht wäre. Der verspricht nämlich keine Urlaubs-Idylle

Frühmorgens am Schöpfwerk an der Knock nahe der Standbilder des großen Kurfürsten und Friedrich dem Großen: Zwei Männer treffen sich, diskutieren, schließlich streiten sie. Es geht um Geld das der eine will, der andere aber nicht hat. Als plötzlich mit der Polizei gedroht wird, eskaliert die Situation.....

Dies ist bereits der dritte Fall für den 50jährigen Ebbo Steen, Kriminalhauptkommissar der Kripo Emden und die Ruhe selbst. Hektik ist für ihn ein Fremdwort, kann er sich doch meist auf seinen Instinkt verlassen. Das glatte Gegenteil ist seine Kollegin Altje. Zur Zeit ist sie sehr gestresst und reagiert schnell über da ihr Halbbruder zu Besuch ist und einiges zuhause auf dem Hof auf den Kopf stellt. Das bekommen nicht nur die Kollegen sondern auch die Verdächtigen zu spüren. Mittendrin steckt Ulfert Jansen, der nach einem Zeit beim BKA bei den Kollegen in Ostfriesland gelandet ist.

Der flüssige Schreibstil machte es mir leicht, in das Buch rein zu kommen. Salopp und erfrischend geschrieben ist dieser Krimi leicht zu lesen, die sympathischen Ermittlern tun ihr übriges dazu. Die Gepflogenheiten der Ostfriesen werden sehr gut dargestellt, ich konnte mich gut in viele Situationen hineinversetzen. Das Buch beinhaltet viel wörtliche Rede, dies schadet dem Lesefluss aber überhaupt nicht. Die Handlungen der Figuren sind nachvollziehbar, die Darstellung mit ihren Ecken und Kanten lassen sie authentisch erscheinen. Dieser Krimi kommt ohne detailreiche blutige Szenen aus, ist dennoch von der ersten Seite an spannend und lädt zum mit raten ein.

Ich habe mich bei diesem Ostfriesland-Krimi aus dem Klarant Verlag wieder sehr gut unterhalten.

In der „Kommissar Steen ermittelt“ - Reihe sind bisher erschienen:
1. Die Tote im Tief
2. Der Tote am Delft
3. NEU: Der Tote von der Knock

Die Ostfrieslandkrimis von Alfred Bekker können unabhängig voneinander gelesen werden.

Veröffentlicht am 27.03.2019

brisanter, realitistisch erscheinender Politthriller mit interessanten Charakteren

Die Akte Rosenrot
1

Als erstes hat mich das wunderbare Cover angesprochen, welches zusammen mit dem einprägsamen Titel eine Einheit bildet. Der neugierig machende schlichte Klappentext gibt einen kleinen Einblick ohne jedoch ...

Als erstes hat mich das wunderbare Cover angesprochen, welches zusammen mit dem einprägsamen Titel eine Einheit bildet. Der neugierig machende schlichte Klappentext gibt einen kleinen Einblick ohne jedoch zu viel zu verraten.

Story:
Tanja Fischer ist hinter dem Steuer kurz unaufmerksam, sieht plötzlich etwas an der Windschutzscheibe vorbei fliegen. Ein Tier oder ein Stück Holz, hofft sie. Auf der Straße liegt jedoch ein kleines, rotes Kinderfahrrad mit der Aufschrift "Rosenrot" auf dem Rahmen. Tanja Fischers markerschütternder Schrei reißt die Nachbarn aus ihrem Alltag. Fassungslos starren sie auf das rote Kinderfahrrad - und den kleinen nackten Jungen in der Blutlache...

Charaktere:
Ibsen Bach ist kein typischer Ermittler, durch einen Unfall verlor er vor fünf Jahren seine Frau. Er benötigt Medikamente und ist in Therapie, somit nicht mehr im aktiven Dienst. Dadurch hat er Zweifel ob er der Aufgabe gewachsen sein wird. Andererseits freut er sich, wieder mit Andreas Neumann, seinem ehemaligen Kollegen beim BKA, als Profiler zusammen arbeiten zu können.
Leonela Sorokin, die bloggende Jurastudentin muss eine gewalttätige Beziehung verarbeiten und im Laufe ihrer Ermittlungen über ihren Schatten springen. Ihre Neugierde bringt sie auch schon mal in Gefahr, davon lässt sie sich aber nicht abschrecken. Die Profilerin Pola und ihr Onkel Dimitri arbeiten für die russische Polizei, was hin und wieder für Spannungen sorgt, zumal Pola nicht immer das macht was ihr Onkel gerne hätte.

Schreibstil:
Als erstes fällt natürlich das außergewöhnliche Vorwort auf, welches ich sehr interessiert gelesen habe und mir gut gefällt. Der
anschließende Prolog raubt schon fast den Atem, man bekommt einen Vorgeschmack auf das was den Leser erwartet. Das Buch ist in der übergeordneten Erzählform geschrieben, einzig die Kapitel aus der Sicht von Ibsen mit seinen interessanten Gedankengängen sind in der Ich-Form erzählt.
Die verschiedenen Schauplätze werden von Astrid Korten ausführlich und detailreich geschildert, ebenso die handelnden Figuren. Jeder Charakter hat seine Schwächen und Vorzüge, diese lassen sie authentisch erscheinen, ich konnte dadurch leicht eine Beziehung zu den Figuren aufbauen. Vor allem Ibsen Bach mit seiner Verzweiflung und inneren Unruhe ist sehr gut dargestell und hat es mir angetan.
Die schnellen und ineinander übergreifenden Wechsel der Schauplätze und das erschrecken realistische Szenario lassen keine Langeweile aufkommen, treiben den Leser an und lassen ihn durch die Kapitel fliegen.
Äußerst spannend beschreibt Astrid Korten, wie die verschiedenen Ermittlungen zu den grauenhaften Morden zusammenführen, die Schwierigkeiten und Abneigungen aber auch die Sympathien der Ermittler untereinander.


Fazit:
Astrid Korten ist hier ein außergewöhnlicher Thriller gelungen. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen, die Tiefe der Charaktere und die realistische Darstellung des Themas haben für Gänsehautmomente gesorgt. Die Akte Rosenrot ist ein Buch das ich auf jeden Fall sehr gerne weiter empfehle.